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Aufständischer Anarchismus

. 10.04.2012 16:22 Themen: Antifa Globalisierung Militarismus Weltweit
Aufständischer Anarchismus ist eine anarchistische Strömung, die den Gedanken der Rebellion in den Vordergrund stellt. Im Insurrektionalismus sind Klassenkampf, kompromisslose Opposition und permanente Attacken auf den sozialen und politischen Gegner zentrale Gedanken. Er propagiert die punktuelle Zusammenarbeit in informellen Initiativen und Affinity Groups und lehnt verbindliche Organisationen mit Satzungen, Kongressen und politischen Programmen wie Anarchistische Föderationen und Gewerkschaften ab. Er wurde als eigenständige anarchistische Strömung ab den 1970er-Jahren während eines Höhepunkts der sozialen Spannungen in Italien theoretisch konzipiert und entwickelt. Der zeitgenössische insurrektionalistische Diskurs bezieht sich insbesondere auf die Strömungen des illegalistischen und kommunistischen Anarchismus.
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Ergänzungen

Übersetzungsnetzwerk

Für Gegeninformationen 10.04.2012 - 18:34
Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen

Meldungen und Übersetzungen aus der anarchistischen und antifaschistischen Welt.

da

isses 11.04.2012 - 22:26

Keine Geschichte vor 1970?

meingedaechtnis 12.04.2012 - 16:11
"[Aufständischer Anarchismus] wurde als eigenständige anarchistische Strömung ab den 1970er-Jahren [...] theoretisch konzipiert und entwickelt". Mit diesem Satz werden mal eben über 100 Jahre Erfahrungen mit Aufstandskonzepten innerhalb der anarchistischen Bewegung entsorgt.

Versuch einer viel zu knappen und deshalb zwangsläufig verkürzenden Richtigstellung: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Unterdrückung, Elend und Hunger auch in den kapitalistischen Zentren zur Alltagserfahrung breiter Bevölkerungsteile gehörten, fand der Gedanke von Aufständen als revolutinäre Taktik (!) auch über den sogenannten individualistischen Teil der anarchistischen Bewegung hinaus Anklang (wobei es sich keineswegs um eine randständige Minderheit handelte - zu jener Zeit war die anarchistische Bewegung, insbesondere der sogenannte soziale Teil, ja eine Hauptströmungen innerhalb der sozialistischen Arbeiter_innenbewegung). Viele Revolutionär_innen teilten die Einschätzung, dass angesichts des tiefsitzenden und verbreiteten Unmuts und der unerträglichen Lage so vieler Menschen gezielt von überzeugten Aktivist_innen inszenierte Aufstände an einzelnen Orten die Massen dort spontan zur Teilnahme anregen würden, und dass die aufständische Begeisterung sich dann von dort wie ein Lauffeuer über die Länder ausbreiten und schliesslich zur Revolution anwachsen würde. Die ersten praktischen Erfahrungen mit der Taktik des Aufstands enttäuschten dann aber die Hoffnungen, die in diese Taktik gesetzt wurden. Gar nicht mal, weil die Aufständigen in der breiteren Bevölkerung auf Ablehnung stießen - in einigen Fällen wurden sie begeistert gefeiert - sondern weil sie unter sich blieben oder selbst wenn eine Erhebungen an einem Ort wie vorgesehen funktionierte, jedoch andernorts keine spontanen Nachahmer_innen fand und dann oft blutig unterdrückt wurde. Aufgrund dieser konkreten Erfahrungen mit der Unzuverlässigkeit und Angreifbarkeit spontaner Erhebungen ohne gewachsene Basis wandten sich dann auch viele "Individualanarchist_innen" dem Aufbau tiefer wurzelnderer Strukturen zu. Eine notwendige Verbindung zwischen der Ablehnung formaler Strukturen und insurrektioneller Taktik hatte es zuvor allerdings ohnehin nicht gegeben, wenngleich viele Exponent_innen der "individualistischen" Strömung auch eine ausgeprägte Organisationskritik formuliert hatten.

Was von vielen eine Zeit lang als Taktik erwogen wurde, fand spätestens ab der Jahrhundertwende nur noch durch wenige eine Fortsetzung, nun allerdings als Ideologie. Die Illegalität, der aufständische Moment wurden zum Ziel an sich, zum individuellen Beweis der kompromisslosen Existenz und Bestandteil einer mehr nihilistisch als revolutionär ausgerichteten Subkultur. Diese ohnehin kleinen Zirkel starben im Laufe der 20er Jahre allmählich aus, haben uns aber die Erinnerung an eine Reihe schillernder Biographien hinterlassen.

Im Laufe der 60er fand der Aufstandsgedanke in Italien und Griechenland dann erneut Anklang. Die Situation war abermals von einer zunehmend revolutionär anmutenden Stimmung in beiden Ländern geprägt. In Italien deckelte die moskauhörige KP die Kämpfe und gängelte die Bewegung. Das durch die Erfahrung des Faschismus wie auch in anderen europäischen Ländern massiv geschwächte anarchistische Spektrum war an der Bewahrung des glorreichen Erbes besserer Zeiten orientiert und verlor sich in theoretischen Auseinandersetzungen ohne unmittelbar sichtbare praktische Konsequenz. In dieser Situation wandten sich viele junge Luete wieder den alten insurrektionalistischen Schriften zu und stiessen dort auf eine Organisationskritik, die ihren eigenen konkreten Erfahrungen mit den Organisationen anarchistischer Veteran_innen ihrer Zeit entsprach. In vielen Städten entstanden nun kleine Gruppen, die sich am Modell der informellen Vernetzung, der direkten, auch bewaffneten Aktion, der Enteignung zur Finanzierung der eigenen Praxis, der Zuspitzung der Kämpfe und des Aufstands orientierten. Aus diesen wiederum entstand die heutige Variante des aufständischen Anarchismus.

Persönlich würde ich sagen, dass sich im Insurrektionalismus vieles findet, was zu einer nützlichen und wichtigen Kritik an gängigen Praktiken und Organisationsmodellen der traditionellen Linken (und damit sind in diesem Fall auch Anarchist_innen gemeint) beiträgt und was hilft, verkrustete Strukturen aufzudecken und anzugreifen. Allerdings wird die eigene Praxis und Struktur keiner entsprechenden Kritik unterzogen (z.B. die Problematik der "unsichtbaren" Dominanz, Manipulation und Hierarchien in informellen Strukturen), die Entstehung der insurrektionalistischen Theorie und Praxis nicht in ihrer historischen Bedingtheit begriffen (wie der obige Artikel Beitrag exemplarisch zeigt) und Taktiken werden unabhängigeizutragen von den konkreten Bedingungen und Erfahrungen oft zum Prinzip erhoben und mutieren so zur Ideologie. Zur Frage des Aufbaus tiefer wurzelnder emanzipatorischer Strukturen in der Gegenwart, mit denen eine reelle Aussicht auf grundlegenden gesellschaftlichen Wandel verbunden sein könnte, hat der "reine" Insurrektionalismus deshalb ebensowenig beizutragen wie der Purismus der traditionellen Organisationskonzepte. Naja, denk ich jedenfalls ...

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nöö — (A)

Auf zum letzten — Gefecht

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@ smith und wesson — kinderkacke

bullshit — das ist kein anarcho das ist faschismo

wo — ist