Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Kommentar, ein Diskussionsbeitrag oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein umfassendes Infoportal incl. Forum für die Verlautbarungen politischer Gruppen anzubieten. Indymedia will ein Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Indymedia will nicht als virtueller Flugblattständer für die Verbreitung, Kritik und Diskussion konkurrierender teilweise dogmatischer Ideologien herhalten. Das Veröffentlichen von Gruppenstellungnahmen und Flugblatttext gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen darüber, warum sich Indymedia nicht zum Diskutieren von politischen Texten eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Online-Diskussionsforen.

erster mai - scheiss auf mitte

at/uz 30.03.2012 13:37
zu den planungen rund um den ersten mai in berlin. demo, route, myfest... eine autonome positionierung
das gebrabbel im vorfeld von 25 jahre erster mai berlin (sic!!) liess schlimmstes erwarten.
runde jubiläen lassen eher an 50 jahre volksrepublik als an emanzipatorische prozesse denken, nur das die parade in diesem fall vom rollenden truck und nicht von der ehrentribüne an der karl-marx-engels allee abgenommen wird.

nun also ist die katze aus dem sack.

die arab liess über ihren pressesprecher via taz verlauten, dass die erste mai demo in berlin dieses jahr raus aus kreuzberg zum hauptstädtischen kulissenareal brandenburger tor führen soll.
auf die idee, dies in der linken vorzudiskutieren oder zumindestens in den linken medien oder foren zu kommunizieren, scheint man nicht gekommen zu sein.

das man in letzten jahren in der vorbereitungsgruppe eh weitgehend unter sich gebleiben ist, weil kaum noch jemand bock auf das getue der vulgärkommunistInnen hat, scheint keine reflektierenden anstrengungen hervorgerufen zu haben, weil den “sozialismus in seinen lauf hält (ja eh) weder ochs noch esel auf”.

jenseits der inhaltlichen gräben, die sich notwendigerweise zu den gruppen ergeben, die das erste mai demospektakel in den letzen jahren veranstaltet haben, setzt die planung für dieses jahr der entwicklung der letzten jahre die krone auf.

die bullen und die politische eliten in dieser stadt haben diverse gescheiterten versuche unternommen, die randale am ersten mai zu unterbinden.

so wurde die anzahl der eingesetzten bullen im laufe der jahre zwischenzeitlich auf bis zu 10.000 einsatzkräfte erhöht, die sich dann doch wieder nur im raumschutz und den bereitstellungsräumen gegenseitig auf den füssen herumgestanden haben.

mal wurde die erste mai demo komplett verboten, woraufhin es dann rund um den mariannenplatz besonders heftig geknallt hat. mal haben sich die bullen auf der demo garnicht blicken lassen, was aber auch nicht den gewünschten “friedlichen verlauf” der “maifeierlichkeiten” gebracht hat.

die aktuelle version der aufstandbekämpfungsstrategie ist das sogenante myfest. gemeinsam geplant von bezirksamt und bullen, unter einbindung von “organisationen” aus dem migratInnenspektrum und selbsternannten kiezaktivistInnen, z.B. aus dem vorstand der “genosenschaft luisenstadt”.

der jahrelangen vorsitzenden der “genossenschaft luisenstadt”, die aus der verhandlerInnenfraktion der westberliner hausbesetzerInnenbewegung der 80iger hervorgegangen ist, haben ihre verdienste übrigens einen posten direkt bei den bullen eingebracht, den sie allerdings vor ein paar wochen im zuge von internen umstrukturierungsmaßnahmen verloren hat.


das konzept von brot und spiele statt revolte und selbstorganisierung ist aber nur teilweise aufgegangen.

zwar wurde medial immer wieder das bild eines “friedlich feiernden kiezes” inszeniert, verblasste aber immer wieder neben den auch weltweit versendeten videos und bildern von barrikadenbau, plünderung und angriffen auf die staatsmacht.

unangemeldete demos zogen in den letzten jahren immer mal wieder quer durch das festgebiet in 36, von vielen mit beifall bedacht, etliche festbesucher schlossen sich spontan an.

die menschmassen bereiteten die bullen erhebliche taktische probleme. während in früheren jahren, alle, die ab einer bestimmten uhrzeit noch auf der strasse waren, zu freiwild erklärt, und teilweise bis in die hausflure der mietshäuser hinein niedergeknüppelt wurden, müssen die bullen nun politisch implizierte rücksicht nehmen.

sie verbergen sich während der dauer des festes, solange es nur geht, mit grösseren einheiten in den grossen innenhöfen der neubaublöcke. verlassen sie diese, um gegen militante aktivistIstinnen vorzugehen, können sie sich nicht mehr quer durch das fest prügeln, ihre bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.

trotz der taktischen vorteile, die das myfest teilweise für militante aktivistInnen bietet, kann das politische verhältnis einer radikalen linken zu diesem nur antagonistisch sein.

die politische zielsetzung einer befriedung des “ersten mai” ist klar und in unzähligen veröffentlichungen von autonomen und anderen linksradikalen gruppen benannt worden. die beteiligung der bullen in der vorbereitung spricht für sich.

trotzdem gibt es ein, vorsichtig formuliert, ambivantes verhältnis vieler gruppen, die u.a. auch in der vorbereitung der ersten mai demos der letzten jahre involviert waren und sind, zum myfest.

teilweise wurde, für kohle, der “schutz” von bühnen auf dem myfest übernommen. bei den diskussionen um die route der erst mai demo, die in den letzten jahren teilweise durch das festgebiet führte, wurde von der demovorbereitungsgruppe und den repräsentanten des myfestes mehrmals öffentlich betont, dass man in gegenseitigem respekt an einer gemeinsamen lösung arbeite.


mittlerweile werden in den letzten jahren, auch ganz ungeniert, eigene bühnen als integraler bestandteil des myfest betrieben. so im letzten jahr das “barrio antifaschista” am engeldamm oder im jahr davor die grosse bühne am kotti.

es geht nicht darum, den angesprochenden gruppen, die wir hier bewusst nicht namentlich nennen, zu unterstellen, sie beteiligen sich bewusst oder unbewusst an der aufstandsbekämpfungsveranstaltung myfest.


wir vermissen allerdings eine klare politische ansage, in der man sich entweder klar gegen das myfest positioniert, oder zumindestens die widersprüchlichkeit der eigenen situation benennt. das derzeitige gemauschel im hinterzimmer finden wir jedenfalls einen unerträglichen zustand.

nun also will man dieses jahr “den kiez” ganz hinter sich lassen, wie wir dem tagesspiegel entnehmen durften (nochmals: warum muss man die bürgerliche presse lesen, um den planungsstand für den ersten mai zu erfahren?) die derzeit angemeldete route wird vom lausitzer platz über skalitzer, prinzenstrasse, moritzplatz, oranienstrasse, wilhelmstrasse,… am myfest vorbei zum brandenburger tor führen.

wir halten diese route aus politischen und taktischen gründen für eine katastrophe.

unsere politische kritik:
oberstes politisches ziel der bullen war in den letzen jahres, zu verhindern, dass die randale im gebiet des myfestes stattfindet. wenn man schon nicht in der lage ist, mit tausenden von bullen in einem über die jahre ausreichend erkundeten gebiet von ein paar strassenzügen randale zu vermeiden, soll wenigstens am ende die alljährliche “erfolgsbilanz” stehen: “tausende von besuchern des myfestes haben friedlich gefeiert”.

zu diesem zweck hatten die bullen 2010 am demoendpunkt spreewaldplatz massive absperrketten postiert, um zu verhindern, dass teile der demo anschliessend richtung fest zogen.

auch im letzten jahr haben sie die gleichen anstrengungen unternommen und so verhindert, dass nach der vorzeitigen auflösung der demo grössere gruppen von neukölln oder später vom südstern nach 36 gelangten.

auch war auffällig, dass es am kotti in letzen jahren massive absperrungen mit quergestellten wannen am zugang adalbertstrasse gab, um das terrain myfest bei den nächtlichen auseinandersetzungen am kotti nicht zum aktionsraum werden zu lassen.


zu dem gehalt, den widersprüchen, den emanzipatorischen und antiemanzipatorischen, dem alk, dem mackertum, und, uns, … bei den krawallen am ersten mai in berlin ist im laufe der jahre schon vieles und wahrscheinlich schon so gut wie alles gesagt worden.

wir wollen dem an dieser stelle nichts weiteres hinzufügen, ausser das wir uns, bei aller notwendiger kritik, grundsätzlich solidarisch auf die auseinandersetzungen beziehen. die vielen panneaktionen, das öffentliche produzieren von angesoffenen mackern, hat unser meinung nach auch damit zu tun, das viele “politische aktivistInnnen” sich schon früh am abend zurück ziehen. wir erleben jedenfalls jenseits aller scheisse in den nächten auch immer wieder viel solidarität und zielgerichtete wut.
im übrigen verweisen wir auf einen text aus hamburg, “splitter der nacht” (  http://de.indymedia.org/2011/08/314614.shtml), der sich anlässlich der auseinandersetzungen rund um das schanzenfest mit der widersprüchlichkeit solcher riots und dem möglichen verhältnis der radikalen linken dazu beschäftigt.

Wir halten es für politisch wichtig, als radikale linke den kiez rund um heinrich-und- mariannenplatz nicht den bullen und dem myfest zu überlassen.

unsere taktische krtik:
in den letzten jahren konnten wir die erste mai demo ohne seitliche, einschliessende begleitung durch die bullen durchführen.

2009 kam es zu selbstbestimmten angriffen aus der demo heraus auf die bullen. herbeieilende sondereinheiten der bundespolizei wurden massiv angegriffen, konnten keine festnahmen tätigen, waren kaum zu offensiven aktionen in der lage. erst nach einer halben stunde gelang es mehreren hundertschaften, die situation vorübergehend zu beruhigen, bevor sie nach der vorzeitigen auflösung der demo wieder die kontrolle verloren und ein grosser mob, die erneute konfrontation suchend, unkontrolliert richtung kotti zog.

2010 war die demo scheinbar nach der erfolgreichen verhinderung des naziaufmarsches im prenzlauer berg eine reine pflichtveranstaltung. in nur einer stunde war die ganze angelegenheit nach einem kurzes schlenker durch neukölln erledigt, die bullen waren eigentlich zum bis ende hin nicht präsent.

2011 zogen zwar starke bullenkräfte parallel in den seitenstrassen mit, ein zunehmend vermummmt auftretender block zerlegte jedoch zahlreiche banken und filialen von grossen unternehmen. der erste auftauchende grosse bullentrupp frass massiv steine, kam nicht vom bürgersteig runter, weitere von vorne dazueilende verstärkung in einsatzhundertschaftsstärke bekam ebenfalls massive probleme, war so mit selbstschutz beschäftigt, das ihr nur eine festnahme gelang.
wenn die demospitze sich nicht von einer dünnen bullenkette hätte blocken lassen, wodurch die situation statisch wurde, was immer gut für die bullen und schlecht für uns ist, wäre sogar noch mehr möglich gewesen.


die derzeit angemeldete route für den ersten mai 2012 führt, von einigen touristischen hotspots abgesehen, weitgehend durch eine menschenleere gegend. an einem feiertag werden wir dort mit den bullen alleine sein.
die “zurückhaltung” der bullen gegenüber der ersten mai demo hatte immer damit zu tun, dass sie eine spätere “antwort” im “kiez” einkalkulieren mussten.

bei der derzeitigen planung werden diesmal wir eine hohen preis zahlen müssen.

von einer einschliessenden begleitung ist auszugehen, wir haben kein rückzug-und-ausweichgebiet rund um die route, viele werden sich sogar in der gegend nicht besonders auskennen.

auch wird die anzahl der teilnehmer kontinuierlich abnehmen. viel werden, genauso wie wir, keinen bock darauf haben, durch die walachei zu latschen.

am pariser platz angekommen steht dann der geschrumpfte rest zwischen touris und greiftrupps, ein zurück in grösseren gruppen nach 36 werden die bullen unterbinden.

unter diesen umständen bleiben als optionen aus unserer sicht entweder das verlassen der demo alleine und in kleingruppen, oder organisiert gemeinsam, solange wir noch in 36 sind.

wir werden jedenfalls nicht die von den bullen drangsalierte und vollständig kontrollierte massenkulisse abgeben, damit sich arab und konsorten vor dem brandenburger tor in scene setzen können.



für eine widerständigen ersten mai


passt aufeinander auf, übernehmt veranwortung in kritischen situationen, klebt nicht an den bullen, schiebt keine paranoia

und vergesst vor allem nicht die gefangenen

autonome traditionalisten/ unrealistisches zentrum

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

kinderbriefing online

auf zum 1. mai 30.03.2012 - 15:57
was das gezänk gegenüber der gruppe soll, die seit jahren die demo organisiert bleibt dein geheimnis. das kindische gegeifer über "die paradenabnahme" sei einem kiddiradikalen geschenkt. aber wenn man keine ahnung hat... die straße die du meintest ist übrigens die karl marx allee und nicht eine marx engels sonstwie straße. seit jahren gibt es die kritik, dass sich seit den endneunzigern, in denen die 1. mai demo noch durch prenzlauer berg lief, fast alles, bis auf vereinzelte ausnahmen, immer im selben kiez abspielt, kreuzberg. und da dann auch meist in den üblichen 3 straßen. jetzt geht die demo mal wieder raus, und endlich auch mal wieder in den osten, oh schreck, und das passt dann auch wieder nicht.

die coppers kennen kreuzberg inzwischen wie ihre eigene wohnung, das taugt kaum mehr als ort für irgendwas am 1. mai. das mayfest ist eine ansammlung von zugezogenen,hohlbirnen und aufrechten kiezsäuberern die saufen wollen und schlechte mucke konsumieren, was soll die demo da? inhalte wirst du da fast niemandem vermitteln können. und die atzen aus kreuzberg können sich eventuell auch mal wieder gehen lassen ohne dass ihr nachbar aus dem 3. stock glotzt. im übrigen kann man von ausgehen, dass die coppers mehr kopfschmerzen bekommen wenn mal was läuft was an orten stattfindet die sie nicht vollkommen durchsetzt haben, wo sie eben nicht auf jedem 2. hinterhof ihre lager aufschlagen und nicht schon vorher kalkulieren was, wann und wo ablaufen wird. wenn viele dieses jahr nicht kommen dann weil der 1. mai dieses jahr ungünstig fällt, auf einen dienstag. das war bisher immer ein manko, weil viele am nächsten tag arbeiten oder zur schule müssen.

übrigens ist der 1. mai der kampftag der arbeiterklasse und ein tag an dem alle menschen, die für eine andere welt eintreten, gemeinsam gegen die kapitalistischen verhältnisse auf die straße gehen, da ist dieses ellenbogengehabe, dass ihr cooler seid als die arab, schonmal fehl am platz.

Lob der Dialektik.

anti 30.03.2012 - 16:22
"das mayfest ist eine ansammlung von zugezogenen,hohlbirnen und aufrechten kiezsäuberern die saufen wollen und schlechte mucke konsumieren, was soll die demo da?"

vs.

"übrigens ist der 1. mai der kampftag der arbeiterklasse und ein tag an dem alle menschen, die für eine andere welt eintreten, gemeinsam gegen die kapitalistischen verhältnisse auf die straße gehen, da ist dieses ellenbogengehabe, dass ihr cooler seid als die arab, schonmal fehl am platz."

Finde ich gut, dass das mit der Arbeiterklasse mal erklärt wird. Zugezogene gehören nicht dazu, Menschen die dümmer sind auch nicht. Leute die an einem freien Tag irgendwas säubern müssen oder wollen zählen ebenso nicht dazu wie Hörer schlechter Musik. Ein fröhliches: "Den Sozialismus in seinem lauf, hält weder Ochs noch Esel auf", Genosse!

Mobivideo für

Bananenparade 30.03.2012 - 17:11
Der Druck steigt - für die soziale Revolution
 http://www.youtube.com/watch?v=V5ykPbQ9hik

Revolutionäre 1- Mai-Demo nicht von A-BRA

Autonynous 30.03.2012 - 17:31
Die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin (Beginn: 18 Uhr) wird nicht von A-BRA organisiert, sondern autonm, und beginnt um 18 Uhr am Kottbusser Tor. Die Demo läuft dann Richtung Potsdamer Platz und endet in der Kurfürstenstrasse.

Anonymous wird zudem "Operation Exodus" im Sinne dieser Demo starten. Auch ist eine weitere 18 Uhr-Demonstration angekündigt, die vom Heinrichplatz in Kreuzberg startet. Es gilt dieses Jahr nicht den Führern aus BLA und A-BRA zu folgen, sondern autonom eigene Demos stattfinden zu lassen.

raus aus Kreuzberg und weg mit den mythen

lesender arbeiter 30.03.2012 - 17:36
die Bullen wollen doch schon immer, dass die Leute ihren eigenen Kiez kaputt machen und bloss nicht in die Stadtteile kommen, wo die politischen Entscheidungen fallen. Daher ist der Weg nach Mitte genau richtig, das sehen übrigens viele Kolleg_innen auch so, die sich vielleicht das erste Mal im zuge der krise an der Demo beteiligen, wenn sie aus Kreuzberg rausgeht.

Die soviel gepriesene Randale ist im wesentlichen deas Produkt des Myfestes, weil dort soviel Alkohol konsumiert wird und die leute eben dann mal was wagen. Aber was hat das soviel mit emanzipatorischer Politik zu tun? Genau so viel oder wenig wie Randale nach Konzerten oder Fußballspielen.

Wieviele der Menschen, die festgenommen werden, machen dann aussagen und betonen, wie unpolitisch sie sind`? Da sollten wir doch nichts in die Tasche liegen.

Emanzipatorisch würde es, wenn sich die Menschen im Alltag an ihren Arbeitsplätzen, im Jobcenter, oder wo auch immer organisieren, gegen die Zumutungen des Kapitalismus ankämpfen und dann mit den Kolleg_ininen gemeinsam zum 1. Mai gehen, dann wäre es auch egal, ob in Kreuzberg, Mitte etc.
Da aber in der Regel der 1.Mai ein Event im grauen kapitalistischen Alltag ist, gilt es erst einmal dort wieder das Politische stark zu machen. Eine Trennung vom Myfest ist dafür eine gute Grundlage, Dann laufen vielleicht auch wieder einige Kolleg_innen mit, oder eine der Emmelys dieser Welt, die wirklich im Alltag kämpfen. Diese Menschen sollten die Grundlage für eine Repolitisierung nicht nur am 1.Mai sein .

Mariannenplatzfest

SO36 31.03.2012 - 10:17
Anmerkung am Rande:

Wir machen aber schon noch nen Unterschied zwischen traditionellem Mariannenplatzfest mit vielen Inis (Rote Hilfe, Papiertiger...) und Gruppen und dem Counter - Myfest, oder? (Informiert euch, wenn ihr den Unterschied nicht kennt)

@Autonynous

oder im Klarnamen Pi - alke oland, lass deine Counteraufrufe. Hat letztes Jahr unter der iberischen Faschistenparole von Evolution statt Revolution nicht gefunzt. Wird es auch dieses Jahr nicht tun, wenn DU dich zu Anonymous Neukölln erklärst. Deine dummen BLA und ABR - A Synonyme sind so verräterisch.

@ anti

Occupanti 31.03.2012 - 12:32
Lob der Fraglichkeit der falschen Interpretation.

Lesen, verstehen und richtig interpretieren ohne nach dem Haarschopf zu suchen an dem man sinnfreie "Kritik" anknüpfen kann. Das wäre tatsächlich fortschrittlich. Aber das Pseudonym "Anti" sagt eben alles.

Der Kontext ist entscheidend: der Kern der Aussage war , wie unschwer zu erkennen, dass man dem Partyvolk beim Myfest nicht mit Inhalten kommen brauch sonst wären sie auf der Demo und nicht bei diesem Bullen- und Senatsfest. Was die Zugezogenen angeht, die sich gerne und mit Heißsporn bei diesem Fest engagieren, hat man da in den vergangenen Jahren mehr als einmal erlebt, wie Menschen mit ländlichem Dialekt einen Verkapuzten griffen und versuchten diesen festzuhalten und den Ordnern des Myfestes bzw. den Bullen zu übergeben weil dieser, Zitat, "ihren Kiez kaputt mache". Mit antikapitalistischen Inhalten brauch man denen nicht kommen. Das abzustreiten zeugt von Haarspalterei, sicher einer unter 1000 hätte da eventuell mal mit dem linken Seitenlappen seines Hirns kurz gezuckt weil er glaubt die TAZ sei eine linke Zeitung aber das Carloft ist auch ganz schnieke. Nach dem Motto auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, oder der Suche nach der Nadel im Heuhhaufen.

Also ergänzt bitte in Zukunft die "Arbeiterklasse" mit dem Zusatz "revolutionärer Teil" also "dem revolutionären Teil der Arbeiterklasse" und wir einigen uns darauf, dass der Rest, der "Anti" so am Herzen liegt, natürlich ausschließlich im Inhalt einer verfehlten Ergänzung und nicht im Alltag, erst agitiert werden muss. Dann sind auch Besserwisser und Aushilfsagitatoren wie Menschen mit dem heroischen Pseudonym "anti" glücklich, welche diesem mehr als gerecht geworden sind. Denn wozu das Positive aus einem Kommentar ziehen, wenn man es auch am Kern vorbei krampfhaft "kritisieren" kann.

"Die Revolution in ihrem Lauf, halten Wichtigtuer wie "Anti" auf!"

Occupy-1-Mai Berlin - Reichstag besetzen

Occupy-1-Mai 31.03.2012 - 16:50

Diese Route ist falsch.

Gruppe WIR 31.03.2012 - 21:39
Es ist davon auszugehen, dass die Route so eben nicht genehmigt wird und dann wieder nach Kompromissen gesucht wird. Mit den Bullen wohlgemerkt. Selbst wenn diese Route so abgelaufen werden sollte. Was soll das? Sie ist erst einmal viel zu lang. So rund 6 Kilometer Latscherei. Na, Bravo! Wo die Route 2010 zu kurz war, ist sie hier zu lang. Dazu kommt, dass an einem Feiertag niemand im Regierungsviertel arbeitet, also laufen wir durch menschenleere Straßen voller leerer Büros. Na, Bravo! Gute Gelegenheit abseits der Öffentlichkeit die Demo anzugreifen. Für die Bullen. Der Endpunkt soll so am Brandenburger Tor sein, ja? Vor 18:30 geht die Demo eh nie los, eher 19 Uhr. Dann sind wir so gegen 21 Uhr frühestens dort. Na, Bravo! Die Bullen werden uns wohl kaum einfach so in Mitte frei rumlaufen lassen, also wird es wohl darauf hinaus laufen, dass ein Abfluss nur durchs Brandenburger Tor Richtung Tiergarten möglich ist, da Richtung Reichstag oder gar Potsdamer Platz niemand von uns laufen dürfen wird. Von der Friedrichstr. will ich gar nicht reden. Dazu ist davon auszugehen, dass die S2 und die U6 dann weder Unter den Linden bzw. Stadtmitte halten werden. Die fahren da dann einfach durch, also bliebt nur der Weg durch den Tiergarten Richtung Schöneberg oder Tiergarten. Tolle Vorstellung bei einbrechender Dunkelheit in Kleingruppen von den Bullen durch den Tiergarten gejagt zu werden. Abseits jeder Öffentlichkeit. Na, Bravo! Eines ist sicher. Die Bullen werden verhindern wollen, dass die Leute nach Kreuzberg zurückgelangen. Erinnert sich noch jemand an letztes Jahr, als klar war, dass sich die Demo in Neukölln auflösen wird und die Bullen dann die Brücken entlang des Landwehrkanals besetzen würden? Alles schon vergessen? Was es da für Ärger gab? Und nun wollt ihr die Leute einer solch unnötigen Gefahr aussetzen? Abseits aller Strukturen, wo die Oma dir mal freundlicher Weise die Tür aufmacht und dich über den Hof entkommen lässt. Welche Oma wird uns wohl in Mitte die Tür aufmachen? Na, Bravo! Also wozu das alles? Nur damit es ein paar tolle Bilder gibt, wie 10.000 bis 15.000 Menschen durch die von Glaspalästen gesäumte Mitte laufen? Wenn euch ein Jubiläum so wichtig ist, warum wurde dann letztes Jahr nicht der 125. Jahrestag des Haymarket-Massakers begangen? Oder der am 1. Mai 1886 von Pinkertons und Bullen ermordeten Arbeitern der McCormick-Landmaschinen-Fabrik, die für den Achtstunden-Tag streikten, gedacht? Soweit reicht weder eure Bildung, noch euer Bewusstsein? Es stellt sich so dar. Leider.  Vielleicht sollten wir euch zusammen mit dem ganzen dunkel-rot-grün-orangenen Parteigesindel einfach ins Verderben laufen lassen und wir gestalten in Kreuzberg, Neukölln und anderswo, wo Menschen direkt von Gentrifizierung, sozialer Kälte und Vertreibung betroffen sind dezentrale Aktionen. Ohne eine Aktivierung der Menschen, ohne eine Bewusstseinsbildung, dass eine andere Welt möglich ist, wenn eine ausreichende Anzahl von Menschen sie will, wird es keine Bewegung hin zur Revolution, ja Revolution, geben. Nichts geringeres wollen wir! Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Aber lassen wir das! Denn darum, so fürchten wir, geht es euch gar nicht. Es geht nur um Theater, ums posen. Dazu haben wir keine Lust.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Ihr — seid doch bloß

wo,da — s

Scheiße yeah — Koalabär

blablabla — ---

erstmal zuhören — dddd