16.3: Demo gegen Chemnitzer Nazi-Laden

anonym 21.03.2012 11:37 Themen: Antifa Antifa
Demo gegen den neuen Naziladen Tonsberg (ehemals Bre(i)vik) in Chemnitz (Sachsen) am 16. März
+Am letzten Freitag haben ca. 300 Menschen von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr gegen den neuen Nazi-Laden (verkauft auch Thor Steinar!) auf dem Brühl und später vor dem Laden demonstriert

(Legende: o = neutral; + = positiv; - = negativ)
o Warum diese politische Veranstaltung schon um 16 Uhr begann (tendenziell arbeiten dann mehr Menschen als Abends), bleibt ein Rätsel, war aber jetzt auch nicht so schlimm.
+ Diese Nazi-Bude war auf jeden Fall schon Stunden vorher zu. Ob dies auch so gewesen wäre, wenn die Demo später begonnen hätte, ist unwahrscheinlicher. Für die Anwohner hieß es, ihr Auto woanders zu parken. Muss nicht sein, wenn mehr Leute gegen Faschismus aktiv werden und auf den umweltfreundlicheren ÖPNV umsteigen.
Aufgerufen hatte das „Bündnis bunter Brühl“ zur Demo, welches von Hanka Kliese (SPD) kurz nach der Eröffnung von Brevik, jetzt Tonsberg, ins Leben gerufen wurde.
+ Am Anfang wurden an vielen Pfählen Herzen aufgehängt, in denen Namen von Menschen standen, die von Neo-Nazis getötet wurden.
- Nach der kurzen, wenn auch relativ stillen Demo über den Brühl, moderierte eben diese Person auch die folgenden Reden an (so habe ich es vernommen).
Ein Artikel von „endstation rechts“ über Chemnitz (Hochburg des deutschen Faschismus?):
 http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7028:holger-apfel-ausbau-der-achse-dresden-chemnitz-notwendig&Itemid=449
- Neben der SPD sprach u.a. auch eine Person von  http://aak.blogsport.de/ (Antifaschistische Aktion Karl-Marx-Stadt), welche_r wohl die Extremismustheorie von endstation rechts (SPD) kritisierte. Die Befürchtung lag wohl darin, dass die SPD versucht, Links mit Rechts gleichzusetzen. Muss jeder selber wissen, was stimmt und was nicht.
Auch findet sich auf der Seite von "endstation rechts" ein Streitgespräch darüber, ob Blockaden gegen Nazi-Aufmärsche in Ordnung sind:
 http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=5959:darf-man-nazis-blockieren?-ein-streitgespr%C3%A4ch&Itemid=419
Mindestens mit „Dresden Nazifrei“ ( http://www.dresden-nazifrei.com/) sollte Jede_r was anfangen können. Blockieren nimmt den Nazis den „Spaß“ am Demonstrieren!
- Auch meinte diese Antifa, man müsse Nazis „mit allen Mitteln“ bekämpfen.
Könnte also auch so interpretiert werden, Nazis zusammenzuschlagen, ohne das in einer Situation wirklich konkrete Gefahr besteht. In Rostock ist mal ein Nazi-Laden abgefackelt worden. Dies gab wohl auch deshalb langjährige Haftstrafen für die "LinksextremistInnen, da über diesem "Geschäft" Menschen wohn(t)en.
- Ein paar Faschos (3) wohl, wollten es sich nehmen lassen, die Kundgebung, welche direkt vor dem Nazi-Laden stattfand, zu beobachten. +Infolgedessen durften sie die nächste Stunde in einem Polizeikessel verbringen inkl, Personalienaufnahme.
+ Ein Mädchen mit einem frei.wild T-Shirt suchte relativ schnell das Weite.
+ Auf dem Boden fand ich einen Flyer von Bündnis 90 Grünen Chemnitz, die dazu aufriefen, nicht in solch einen Zirkus zu gehen, welcher Wildtiere auftreten lässt.
- Nur wenige Stunden später fand in der gleichen Stadt die Premiere eines Zirkus statt. 3000 ZuschauerInnen laut Presse. Mit Tieren. Die „Freie Presse“ ließ es sich nicht nehmen, am nächsten Tag ein Pferd mit Reiter auf die Titelseite zu setzen. - Wenn es einen Aufruf von eben dieser Partei gab, dort gegen (Wild-)Tierquälerei hinzufahren und zu protestieren, dann hätte es mMn fast an den Anfang gemusst, weil ziemlich viele Menschen relativ früh nach der Demo gingen. Trotzdem ne nette Information.
- Weitere Kritikpunkt an dieser Tageszeitung, dass sie die Köpfe der AntifaschistInnen nicht unkenntlich gemacht hat. Nur ein Wunsch, da Pressefreiheit herrscht. Wer Aktivisten schützen will, der macht sich etwas Arbeit.
- Als Ordner sollte Mensch die Aufgabe haben, den/ die Fotograf_innen ohne Presseausweis darum zu bitten, das Fotografieren sofort einzustellen und darauf zu bestehen, alle Fotos zu löschen. Beim zweiten Mal Polizei hinzuziehen, um das Löschen zu garantieren (Speicherkarte beschlagnahmen?) und Platzverweis erteilen! Gut wäre es auch, sofort diese Fotograf_innen abzufotografieren
o Wer sein Gesicht nicht mal teilweise verdeckt, läuft Gefahr in die Bildersammlung von der Anti-Antifa zu kommen!
o Es wurden Unterschriften inkl. Adresse von „Chemnitz zeigt Gesicht gegen Rechts“ (?) gesammelt. Ist ja eine nette Sache, doch was passiert, wenn Nazis in Besitz dieser Daten kommt? Es hat schon diverse Morde gegeben! Muss jeder selbst wissen. Das Internet vergisst jedenfalls nie!

Fazit:
Schön, dass so viele Nazigegner_innen den Weg zu dieser Demonstration gefunden haben.
Es ist aber auch in dieser Stadt noch sehr viel zu tun.
Schließlich sind 7% aller Stimmen bei der letzten Stadtratswahlen für NPD und Pro Chemnitz 7% zu viel!

( Aufruf und Hintergrundinformationen unter diesem Link:
 https://linksunten.indymedia.org/de/node/56425 )
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Ergänzungen

Naziladen in Rostock

me 21.03.2012 - 22:40
In Rostock wurde der Naziladen nicht abgefackelt, nur davor 'ne Mülltüte angezündet. Wer das war weiß keiner und verurteilt wurde schon gar niemand.

Nur so als Richtigstellung, nicht das der Eindruck entsteht die Antifa könnte möglicherweise Menschen willkürlich gefährden oder das in Kauf nehmen. Ziel jeder Antifabewegung kann nur sein, die mordende Ideologie der Nazis zu unterbinden.

Damit sind auch die schrägen Andeutungen zur immer wieder gern gemachten aber trotzdem komplett verfehlten Gleichsetzung von Rechtsextremismus und Antifaschismus vom Tisch.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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