Do: Proteste gegen Nazikundgebung

Dortmunder Antifa-Bündnis 14.03.2012 02:19 Themen: Antifa

Dortmunder Neonazis solidarisieren sich mit gewalttätigen Kameraden


Am Abend des 13. März fand in Dortmund eine Kundgebung von Neonazis aus dem Ruhrgebiet und Ostwestfahlen statt. Anlass war die Verhaftung von 24 Neonazis, denen die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird. Bei einer kurzfristig organisierten Gegenkundgebung informierten Antifaschist_innen über die Hintergründe der Verhaftungen und die Verwicklungen Dortmunder Neonazis in Morde und Gewalttaten.

Am frühen Morgen hatte die Polizei Wohnungen und Häuser der rechten Szene in Rheinland Pfalz, Hessen und NRW durchsucht. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Mitglieder des "Aktionsbüros Mittelrhein" zu sein. Diese Neonazi-Kameradschaft wird von der Polizei als kriminelle Vereinigung eingestuft, die für Gewalttaten und Strafrechtlich relevante Hetzpropaganda verantwortlich gemacht wird. Verhaftet wurden auch einige Größen der rechten Szene in NRW, unter anderem Axel Reitz und Paul Breuer, die zahlreiche rechte Aufmärsche organisierten.

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Um sich mit den verhafteten Gewalttätern zu solidarisieren, riefen Dortmunder Neonazis zu einer Kundgebung auf, die um 19:20 an den Katharinentreppen begann. In Reden und Flugblättern beklagten sich die Neonazis darüber, dass die Polizei ihre Meinungsfreiheit einschränke. Von den Übergriffen die den Beschuldigten Neonazis zu Last gelegt werden, unter anderem ein Angriff auf ein Wohnhaus in Dresden und ein Überfall auf Antifaschist_innen in Wuppertal, natürlich kein Wort. Dass die Dortmunder Neonazis ihre Unterstützung für die rechten Schläger_innen des "AB Mittelrhein" bekunden, kann nicht verwundern. Auch die Dortmunder Neonaziszene ist in der Vergangenheit immer wieder für Morde und Überfälle verantwortlich gewesen. Gewalt gegen Menschen, die ihnen als Gegner gelten ist ein fester Bestandteil der rechten Ideologie.

Am Rande der Kundgebung machten Antifaschist_innen ihrem Unmut über den neuerlichen Auftritt von Neonazis in der Dortmunder Innenstadt Luft. Etwa 60 Menschen hielten eine spontane Kundgebung auf der Wiese vor der Stadt- und Landesbibliothek ab, um mit Transparenten und Sprechchören gegen die Neonazis zu Protestieren. Während der Kundgebung wurde zur Teilnahme an der Demonstration gegen Polizeigewalt am 17. März und der Demonstration "Rechte Gewalt unmöglich machen" des Dortmunder Antifa-Bündnis aufgerufen.

Die Polizei verhielt sich nach anfangs aggressivem Auftreten im Laufe der Kundgebung friedlich, einzelne Beamt_innen versuchten jedoch immer wieder die Antifaschist_innen zu provozieren und die Situation durch Zerren an Transparenten zu eskalieren. Nach etwa zwei Stunden zogen die rechten Demonstrant_innen wieder ab, um größtenteils mit Zügen die Stadt zu verlassen.

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Ergänzungen

gewalt

Kiezsport 14.03.2012 - 10:03
"Gewalt gegen Menschen, die ihnen als Gegner gelten ist ein fester Bestandteil der rechten Ideologie."

Seit ist politischer Kampf neuerdings offenbar "ein fester Bestandteil der(!?) rechten Ideolgie"? Eine Feindschaft beruht immer auf einem Interessensgegensatz, einem Interessensgegensatz der nicht in einem Konsens aufgelößt werden kann. Das resultat ist ein Verhältniss in dem zwangsläufig gegen dass Interesse einer Partei verstoßen wird. Das ist auf dem Spielplatz, auf dem Schulhof, geostrategischer Kriegsführung, in monogamen Beziehungen und natürlich auch bei politischen Auseinandersetzungen so. "Gewalt gegen Menschen, die [einem] als Gegner gelten" ist nicht "fster Bestandteil der rechten Ideologie" sondern liegt in der Natur eines Intessengegensatzes.

gewalt

naja 14.03.2012 - 11:33
Gewalt (im weiteren Sinne) vielleicht schon.

Doch was den Nazis eigen ist ist der Ausmaß des vernichtungswillen.
Das ziegt sich historisch in der industriellen Massenvernichtung von Menschen.
Und es zeigt sich in der Gegenwartsgesellschaft in der deutlich höheren skrupellosigkeit von Nazi aktionen bei denen sie auch immer wieder Morden oder Tote zuzmindest billigend in Kauf nehmen.

Ein Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim oder einem Punker ein Messer mehrfach in die Brust stossen ist eben doch was anaderes als sich auf dem Schulhof zu schubsen weil man jetzt auch mal auf die schaukel will.

Auch in München Nazi-Soli-Demo

abc 14.03.2012 - 12:13

Rund 20 Neonazis starten gegen 20.30 Uhr vom Hauptbahnhof-Ausgang Arnulfstraße zu einem "spontanen" Aufmarsch. Umringt von einem großen Polizeiaufgebot (das wegen des am Abend stattfindenden Fußballspiels bereits am Hauptbahnhof im Einsatz ist) laufen die Neonazis die Arnulfstraße in Richtung Donnersberger Brücke stadtauswärts. Ein roter Kombi dient ihnen als Lautsprecherfahrzeug.

Die Neonazis empören sich über die heutigen Razzien und die 24 Haftbefehle gegen Unterstützer_innen des neonazistischen "Aktionsbüros Mittelrhein" u. a. in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Koblenz zufolge soll das "AB Mittelrhein" spätestens seit 2010 eine "kriminelle Vereinigung" gewesen sein, deren Mitglieder sich vor allem der militanten Anti-Antifa-Arbeit und gewalttätigen Aktionen gegen Linke widmeten. Unter anderem sind einige Mitglieder und Unterstützer_innen des "AB Mittelrhein" beim gewalttätigen Angriff auf das linke Dresdener Wohnprojekt "Praxis" im Februar 2011 beteiligt gewesen.

Es gibt zahlreiche Bezüge der Verhafteten und des "AB Mittelrhein" zu bayerischen Neonazis, auf der Homepage des "AB Mittelrhein" ist auch das bayerische Neonazinetzwerk "Freies Netz Süd" (FNS) verlinkt. Der jetzt verhaftete Axel Reitz (Pulheim) trat im November 2010 bei einem Aufmarsch in München neben BIA-Stadtrat Karl Richter als Redner auf. Beim gewalttätigen Angriff auf das linke Wohnprojekt "Praxis" im Februar 2011 in Dresden waren auch nicht nur die jetzt deswegen verhafteten bekannten Neonazikader Paul Breuer (Köln) und Sebastian Z. (Erftstadt) anwesend, sondern genauso bekannte Aktivisten des FNS bzw. der "Anti-Antifa Nürnberg". In Bayern gibt es jedoch keine Durchsuchungen.

 http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=223&Itemid=1364

Am 1. Mai...

(muss ausgefüllt werden) 15.03.2012 - 14:07
... auch in Bonn den Faschisten in den Weg stellen! [BN] Naziaufmarsch in Bonn am 1. Mai

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