Junge Welt: Zwischen Larmoyanz und Scheinheiligkeit
Wie die junge Welt ihre Leser falsch informiert
Beginnen wir mit dem positiven Aspekt: Anscheinend hält die junge Welt die Informationen, die sogenannte „Trolle“, „Dunkelmänner“ und „BAK-Shalom-Aktivisten“ (alle Begriffe O-Ton jW) im Internet publizieren dann doch für so bedeutend, dass sie ihnen eine ganze Seite und in ihrer Wochenendausgabe widmet. Freundlicherweise zitiert die jW auch das Resümee eines Indymedia-Textes, der ein paar Innenansichten dieses Blattes liefert. Für diese Publicity vielen Dank.
Dabei sei Geschäftsführer Dietmar Koschmieder, dem Chefredakteur Arnold Schölzel und seinem Stellvertreter Rüdiger Göbel ihr Selbstmitleid gegönnt, mit dem sie sich und das Blatt zum Opfer dunkler Mächte erklären. Eine kritische Auseinandersetzung zum „Shitstorm“ zu stilisieren, ist peinlich, aber durchaus legitim. Leider verkauft die jW ihre knapp 10.000 Abonnenten aber weiterhin für dumm und veröffentlicht bewusst Falschinformationen und Halbwahrheiten. Deshalb hier einig Richtigstellungen:
1. Die jW behauptet, dass die Darstellung des geschassten Redakteurs Rainer B. sowie diverse Informationen über die jW in verschiedenen Internetblogs falsch seien. Bisher konnte die jW in keinem Fall belegen, welche konkrete Information nicht richtig sei. Dort, wo die JW dem Ex-Redakteur B. widersprach (Tarifvertrag, Geldforderungen) handelt es sich um eine nachweisliche Falschdarstellung. Einer entsprechenden Replik von B. konnte die jW bis heute nicht entkräften.
2. Die jW behauptet, Rainer B. sei in den vergangenen elf Jahren „nur“ freier Mitarbeiter und nicht in die Redaktion integriert gewesen. Richtig ist: B. war wie ein festangestellter Redakteur ca. 40 Stunden / Woche in der Redaktion präsent.
3. Die jW beklagt, dass sich keiner der „Dunkelmänner“ bei jW-Betriebsrat, Chefredaktion oder Geschäftsführung nach deren Sicht erkundigt hätte. Richtig ist: Der Blogger Jochen Hoff hat zweimal in der jW nachgefragt ohne eine Antwort zu erhalten. Als er dann doch eine Reaktion erfolgte, handelte es sich um eine äußerst peinliche E-Mail des stellvertretenden Chefredakteurs Rüdiger Göbel, in der er zwar in keiner Weise inhaltlich auf Hoffs Fragen einging, dafür dem Blogger aber hämisch ein paar fehlende Kommas vorrechnete. Wer sich ein Bild von Göbels Antworten machen möchte kann das hier tun: http://duckhome.de/tb/archives/9858-Die-junge-Welt-hat-mich-zutiefst-beschaemt.html
4. Richtig ist, dass ich nicht persönlich bei der jW nachgefragt hatte. Als jW-Mitarbeiter, der derzeit noch auf seinen Job angewiesen ist und vor dem Hintergrund des Falls B. wäre das auch eine etwas heikle Angelegenheit gewesen. Richtig ist aber auch, dass ich in meinem Beitrag auch ausführlich die Sichtweise der jW-Chefetage dargestellt habe.
Interessant ist in diese Fall, dass die jW-Redaktion selbst, Nachfragen bei jenen, denen das Blatt Verfehlungen vorhält, für überflüssig hält. Den Hintergrund zu dieser Geschichte gibt es hier: http://www.bildblog.de/ressort/junge-welt/ Die jW fordert also von anderen ein, was sie selbst nicht bereit ist einzuhalten.
5. Die jW kritisiert, dass auch die Junge Freiheit über den merkwürdigen Umgang mit Mitarbeitern berichtete. Das vermischt die JW dann gleich noch mit der Berichterstattung der rechten Wochenzeitung zur Rosa-Luxemburg-Konferenz, in dessen Folge, die Justiz ein Verfahren gegen Chefredakteur Schölzel und Ex-RAF-Frau Inge Viett einleitete. Ziel dieser perfiden Argumentation: Wer die jW kritisiert, paktiert wissentlich oder unwissentlich mit Rechtsextremisten und den staatlichen Verfolgungsbehörden – ist also entweder Neonazi oder beim Verfassungsschutz, aus jW-Sicht wahrscheinlich beides. Die Strategie, inhaltliche Kritik mit Infragestellung der persönlichen Integrität des Kritikers zu kontern, hat in der DKP allerdings eine lange Tradition.
6. Die jW behauptet, dass keineswegs Mitarbeiter eingeschüchtert wurden und bestreitet auch, dass niemand gezwungen wurde, sich von öffentlich von Rainer B. zu distanzieren. Die jW schreibt: „Angesichts der Forderung von mehr als 100000 Euro bedurfte es keiner Bitte von irgend jemandem. Und »sich distanzieren« ist geradezu verfälschend höflich für die Meinung nicht weniger in der jW-Belegschaft.“ Richtig ist, dass auf einer Betriebsversammlung direkt nach dem Rauswurf von B. massiv Druck auf jene Redakteure ausgeübt wurde, die zumindest teilweise Partei für B. ergriffen haben. „B. wollte die Zeitung vernichten, niemand dürfe sich jetzt noch mit ihm solidarisieren“, sagte z.B. ein Mitarbeiter, den Koschmieder einige Monate zuvor vom Redakteur zum Verlagsleiter befördert hatte. Richtig ist auch, dass jeder in der jW weiß, dass es sich bei den 100.000 Euro um eine rein theoretische Summe handelt, was B. auch immer wieder bestätigt hatte.
7. Die jW zitiert die Vorwürfe: „ungleiche Bezahlung«, »mangelnde Mitbestimmung«, »Geheimniskrämerei der Chefetage und Günstlingswirtschaft«. Inhaltlich nimmt sie dazu nicht Stellung. Warum? Gäbe es in der jW demokratische oder gar genossenschaftliche oder wenigstens kollegiale Formen der Mitbestimmung, wäre es leicht, diese Vorwürfe zu widerlegen.
8. Die jW mokiert sich über den „Hintertreppenklatsch“-Charakter dieser Diskussion. Wenn dem so wäre und alles nichts wäre als eine haltlose Kampagne, die auf falschen Behauptungen beruht, könnte die jW die ganze Angelegenheit getrost ignorieren. Dass die Zeitung das nicht tut, zeigt, dass Koschmieder&Ko bewusst ist, dass die Diskrepanz zwischen linken, gewerkschaftlichen Anspruch und real-kapitalistischem Geschäftsgebaren eine Gefahr für die zumindest in einigen links-autoritären Kreise noch vorhandene Glaubwürdigkeit ist. Das Problem könnte sich verschärfen, wenn Realität wird, was derzeit im Umfeld einiger linken jW-kritischen Gruppen diskutiert wird: die Einrichtung eines „jW-Blogs“, der die Arbeit des Blattes täglich kritisch beobachtet und kommentiert. Für genügend Stoff, nicht zuletzt von Mitarbeitern der jW, die ihr Blatt reformieren wollen, dürfte jedenfalls gesorgt sein.
Dabei sei Geschäftsführer Dietmar Koschmieder, dem Chefredakteur Arnold Schölzel und seinem Stellvertreter Rüdiger Göbel ihr Selbstmitleid gegönnt, mit dem sie sich und das Blatt zum Opfer dunkler Mächte erklären. Eine kritische Auseinandersetzung zum „Shitstorm“ zu stilisieren, ist peinlich, aber durchaus legitim. Leider verkauft die jW ihre knapp 10.000 Abonnenten aber weiterhin für dumm und veröffentlicht bewusst Falschinformationen und Halbwahrheiten. Deshalb hier einig Richtigstellungen:
1. Die jW behauptet, dass die Darstellung des geschassten Redakteurs Rainer B. sowie diverse Informationen über die jW in verschiedenen Internetblogs falsch seien. Bisher konnte die jW in keinem Fall belegen, welche konkrete Information nicht richtig sei. Dort, wo die JW dem Ex-Redakteur B. widersprach (Tarifvertrag, Geldforderungen) handelt es sich um eine nachweisliche Falschdarstellung. Einer entsprechenden Replik von B. konnte die jW bis heute nicht entkräften.
2. Die jW behauptet, Rainer B. sei in den vergangenen elf Jahren „nur“ freier Mitarbeiter und nicht in die Redaktion integriert gewesen. Richtig ist: B. war wie ein festangestellter Redakteur ca. 40 Stunden / Woche in der Redaktion präsent.
3. Die jW beklagt, dass sich keiner der „Dunkelmänner“ bei jW-Betriebsrat, Chefredaktion oder Geschäftsführung nach deren Sicht erkundigt hätte. Richtig ist: Der Blogger Jochen Hoff hat zweimal in der jW nachgefragt ohne eine Antwort zu erhalten. Als er dann doch eine Reaktion erfolgte, handelte es sich um eine äußerst peinliche E-Mail des stellvertretenden Chefredakteurs Rüdiger Göbel, in der er zwar in keiner Weise inhaltlich auf Hoffs Fragen einging, dafür dem Blogger aber hämisch ein paar fehlende Kommas vorrechnete. Wer sich ein Bild von Göbels Antworten machen möchte kann das hier tun: http://duckhome.de/tb/archives/9858-Die-junge-Welt-hat-mich-zutiefst-beschaemt.html
4. Richtig ist, dass ich nicht persönlich bei der jW nachgefragt hatte. Als jW-Mitarbeiter, der derzeit noch auf seinen Job angewiesen ist und vor dem Hintergrund des Falls B. wäre das auch eine etwas heikle Angelegenheit gewesen. Richtig ist aber auch, dass ich in meinem Beitrag auch ausführlich die Sichtweise der jW-Chefetage dargestellt habe.
Interessant ist in diese Fall, dass die jW-Redaktion selbst, Nachfragen bei jenen, denen das Blatt Verfehlungen vorhält, für überflüssig hält. Den Hintergrund zu dieser Geschichte gibt es hier: http://www.bildblog.de/ressort/junge-welt/ Die jW fordert also von anderen ein, was sie selbst nicht bereit ist einzuhalten.
5. Die jW kritisiert, dass auch die Junge Freiheit über den merkwürdigen Umgang mit Mitarbeitern berichtete. Das vermischt die JW dann gleich noch mit der Berichterstattung der rechten Wochenzeitung zur Rosa-Luxemburg-Konferenz, in dessen Folge, die Justiz ein Verfahren gegen Chefredakteur Schölzel und Ex-RAF-Frau Inge Viett einleitete. Ziel dieser perfiden Argumentation: Wer die jW kritisiert, paktiert wissentlich oder unwissentlich mit Rechtsextremisten und den staatlichen Verfolgungsbehörden – ist also entweder Neonazi oder beim Verfassungsschutz, aus jW-Sicht wahrscheinlich beides. Die Strategie, inhaltliche Kritik mit Infragestellung der persönlichen Integrität des Kritikers zu kontern, hat in der DKP allerdings eine lange Tradition.
6. Die jW behauptet, dass keineswegs Mitarbeiter eingeschüchtert wurden und bestreitet auch, dass niemand gezwungen wurde, sich von öffentlich von Rainer B. zu distanzieren. Die jW schreibt: „Angesichts der Forderung von mehr als 100000 Euro bedurfte es keiner Bitte von irgend jemandem. Und »sich distanzieren« ist geradezu verfälschend höflich für die Meinung nicht weniger in der jW-Belegschaft.“ Richtig ist, dass auf einer Betriebsversammlung direkt nach dem Rauswurf von B. massiv Druck auf jene Redakteure ausgeübt wurde, die zumindest teilweise Partei für B. ergriffen haben. „B. wollte die Zeitung vernichten, niemand dürfe sich jetzt noch mit ihm solidarisieren“, sagte z.B. ein Mitarbeiter, den Koschmieder einige Monate zuvor vom Redakteur zum Verlagsleiter befördert hatte. Richtig ist auch, dass jeder in der jW weiß, dass es sich bei den 100.000 Euro um eine rein theoretische Summe handelt, was B. auch immer wieder bestätigt hatte.
7. Die jW zitiert die Vorwürfe: „ungleiche Bezahlung«, »mangelnde Mitbestimmung«, »Geheimniskrämerei der Chefetage und Günstlingswirtschaft«. Inhaltlich nimmt sie dazu nicht Stellung. Warum? Gäbe es in der jW demokratische oder gar genossenschaftliche oder wenigstens kollegiale Formen der Mitbestimmung, wäre es leicht, diese Vorwürfe zu widerlegen.
8. Die jW mokiert sich über den „Hintertreppenklatsch“-Charakter dieser Diskussion. Wenn dem so wäre und alles nichts wäre als eine haltlose Kampagne, die auf falschen Behauptungen beruht, könnte die jW die ganze Angelegenheit getrost ignorieren. Dass die Zeitung das nicht tut, zeigt, dass Koschmieder&Ko bewusst ist, dass die Diskrepanz zwischen linken, gewerkschaftlichen Anspruch und real-kapitalistischem Geschäftsgebaren eine Gefahr für die zumindest in einigen links-autoritären Kreise noch vorhandene Glaubwürdigkeit ist. Das Problem könnte sich verschärfen, wenn Realität wird, was derzeit im Umfeld einiger linken jW-kritischen Gruppen diskutiert wird: die Einrichtung eines „jW-Blogs“, der die Arbeit des Blattes täglich kritisch beobachtet und kommentiert. Für genügend Stoff, nicht zuletzt von Mitarbeitern der jW, die ihr Blatt reformieren wollen, dürfte jedenfalls gesorgt sein.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
nicht schon wieder so eine einmannkampagne
ein angeblicher mitarbeiter einer zeitung, der texte nicht nach dem inhalt sondern nach belieben interpretiert, der nicht in der lage ist seinen text vernünftig in absätze einzuteilen und ein holpriges deutsch an den tag legt, dass man stellenweise grinsen muss?
auch schön, der link zu einem bildzeitungslesezirkelblogger. sehr glaubwürdig und argumentativ. dann mal noch ein, zwei unbelegte seitenhiebe gegen die dkp und fertig ist die sogenannte sachliche kritik aus angeblich linker ecke.
wer soviel zeit aufwendet die letzte linke tageszeitung (erfolglos und peinlich) zu verunglimpfen leistet der deutschen linken einen bärendienst. aber wen interessierts, diese zeitung wird seit jahren von ad's, dem staat und seinen schutzbehörden angefeindet und versucht mundtot zu machen, ohne erfolg.
stärkt die gegeninformation, schützt diese linke zeitschrift und aboniert sie am besten!
http://www.jungewelt.de/2012/02-25/008.php?sstr=shitstorm (der artikel bringts auf den punkt und wurde natürlich von dem hetzer hier nicht verlinkt)
Jw und ihre Werbung für Nazi-Kollaborateure
http://de.contrainfo.espiv.net/2012/02/17/aspropyrgos-attika-neonazis-%E2%80%9Eunterstutzen-die-streikenden-der-griechischen-stahlwerke-der-sprecher-der-arbeiter_innen-und-andere-streikende-heisen-die-arschlocher-noch-herzlich-wil/
http://gis.blogsport.de/2012/02/21/griechenland-stalinisten-ermoeglichen-nazis-den-zutritt-zu-einer-streikveranstaltung/
http://www.leftcom.org/en/articles/2012-02-21/a-stalinist-welcome-to-a-nazi-intervention-into-a-workers-strike-in-greece
http://www.leftcom.org/en/articles/2012-02-23/update-more-manoeuvres-by-the-greek-stalinists
Sachlichkeit sei angeraten
Dennoch, oder besser vielleicht: gerade deswegen finde ich, dass sich die Leitung derselben mit dem derzeitigen Umgang mit ihrem ehemals "festen freien" Mitarbeiter Rainer B. keinen Gefallen tut.
Der besagte Umgang war und ist eskalatorisch. Warum wird ihm gleich ein Hausverbot ausgesprochen und nahezu grob fahrlässig in Kauf genommen, dass die shitmaschine des web 2.0 sich in Gang setzt, samt aller politischen GegnerInnen von antideutsch bis rechtsextrem? Die Meinungsfreiheit im Netz kann ihm ja schlechterdings nicht genommen werden, andere Kräfte funtionalisieren dies.
Kollege B. hat ursprünglich nur gemacht, wozu Gewerkschaften wie connex.av (ver.di) freien JournalistInnen raten, die von einem permanenten Autraggeber abhängig sind. Er hat einen festen Arbeitsvertrag eingefordert. Dass er das erst einmal so tut, dass er keinen netto-Verlust hat, und dabei auch die Vergütungen seiner KollegInnen im Blick hat, ist völlig normal und legitim.
Die Verlagsleitung dagegen schaut, das ihre Arbeitskosten für B. nicht steigen, hat also auch die bei Festanstellung anfallenden Sozialabgaben im Blick. So weit, so normal.
Das ist ein Konflikt, wie er im Arbeitsrecht zu tausenden vorkommt oder zumindest vorkommen könnte, insofern mensch sich wehrt. Normalerweise wird so etwas nicht per publizistischer Schlammschlacht gelöst, sondern per Vergleich vor dem Arbeitsgericht.
Die JW existiert genauso wie andere Zeitungen im Kapitalismus. KollegInnen arbeiten dort sicher auch aus politischer Überzeugung, müssen aber auch davon leben, da sie ja nicht parallel zum Schreiben Brötchen ausfahren können. Sie sollten sich deshalb auch nicht moralisch unter Druck setzen lassen müssen. Die LeserInnen bezahlen die JW ja auch mit normalem Geld.
Die Nachforderung von 100.000 Euro dient lediglich der Betimmung des formalen Streitwertes vor Gericht. Auch so etwas ist üblich.
Wenn es um Lohnnachzahlungen nach informellen Beschäftigungesverhältnissen , nicht um Abfindungen nach betriebswirtschaftlichen Entlassungen, geht, wird normalerweise real über die letzten drei bis fünf Monate entschieden. Egal, ob Tendenzbetrieb oder nicht, egal ob Lebensmittelkrauter oder Zeitung.
Von einer Zerstörung der JW kann keine Rede sein. Ein Betretungsverbot der Räumlichkeiten kann als "Annahmeverzug" bei weiterhin angebotender Arbeitskraft die Sache allerdings teurer machen.
Also kommt auf den Teppich und einigt euch irgendwo zwischen gerade-noch-legal und Tarifbezahlung. Das wäre schon (Selbst-)ausbeutung bzw. Politbonus, je nach Sichtweise, genug.
Die Trollhorde möge schweigen.
die geschichte zum 1000sten
ein link mit dem aufmacher "schmutzkampange gegen den spiegel" ist wirklich kein recherchebeweis. als ob der arme millionen auflagenstarke spiegel mit seiner riesen rechtsabteilung sich gegen eine kleine tageszeitung nicht wehren kann. auch von einer "kampange" in diesem zusammenhang zu reden, ist reine stimmungsmache. der spiegel musste schon oft revisionen abdrucken, ist halt zeitungs- business und ist nicht selten und verwerflich.
die ganzen denunzieationen haben durchaus den charakter von "tratsch". auch wie es zum rauswurf und der ganzen vorgeschichten kam erfahren die leser nichts.
raus mit diesem privaten defamierungs kram!
Sieht überall so aus: Auch das ND -50%
die Dumpinglöhne sind übrigens nicht nur bei der jungen welt an der Tagesordnung. Auch das Neue Deutschland zahlt seinen Festen Freien 50%(!) unter Tarif. Daher wundert es mich immer wieder, wenn ich im ND von kapitalistischer Ausbeutung lese, die Verfasser der Berichte aber selbst nur die Hälfte des von Gewerkschaften ausgehandelten Tariflohns bekommen. Viele ND-Schreiberlinge müssen sich deswegen übrigens mit dubiosen Nebenjobs über Wasser halten! Traurig, aber wahr!
@insider
tjo und was machen wohl nd und jw mit der ganzen kohle die sie durch ausbeutung ihrer armen schreiberlinge?
mal im ernst würde es dich nicht wundern von kapitalistischem konsumterror zu lesen und gleichzeitig mit werbung für allen möglichen scheiss zugekackt zu werden, wie es in den achso tollen tariflohnzahlenden zeitungen passiert?
wundert es dich allen ernstes das zeitungen, so links sie auch sein mögen, sich nicht der kapitalistischen gesamtscheisse, insbesonder der "marktgesetze" entziehen können?
Keine Antwort von JW
"allo Klaus,
im Zuxsammenhang mit der Debatte um die Entlassung Eures ehemaligen Redakteurs Rainer Balcerowiak stellen sich uns Fragen, die Du vielleicht beantworten kannst. Jedenfalls möchten wir dich darum bitten.
1. Welche Versuche gab es von Seiten Balcerowiaks, die aus seiner Sicht fehlende Transparenz in Betriebsversammlungen oder an Mitarbeiterwochenenden zu thematisieren?
2. War dem so, gab es eine Entschließung der Mitarbeierverammlung dazu und wenn ja mit welchem Inhalt ?
3. Inwiefern hat er durch Gespräche mit seinen Kollegen versucht, den Eindruck zu vermeiden, es ginge ihm nur um seine eigenen Privilegien?
4. Es wird behauptet, eine Absetzung des Geschäftsführers des Verlags 8. Mai durch die 52%-Mehrheit der LPG sei so gut wie unmöglich. Das GmbH-Recht sieht eine Menge möglicher Schutzrechte eines Minderheitsgesellschafters vor. Diese müßten in einem Gesellschaftervertrag festgelegt worden sein. Aus diesem Grunde wäre es wichtig, in diesem Punkt Transparenz herzustellen durch Veröffentlichung dieses Vertrages und aller weiteren eventuellen Zusatzvereinbarungen zu den Rechten der Gesellschafter. Könntest Du uns diese Dokumente zugänglich machen ?
Gruß, Eugen Hardt
www.linkezeitung.de
Eigennamen & Verdächtigungen
Außer dem entlassenen Redakteur hat niemand in diesem Zusammenhang die Öffentlichkeit gesucht; aber natürlich ist auch der Geschäftsführer in diesem Zusammenhang, wenn man so will, eine "Person des öffentlichen Lebens", wenn auch eine mit Privatsphäre
Weitere Einzelpersonen, auch wenn es Ex-KollegInnen von Balcerowiak sind, müssen aber das Recht haben, sich aus der Schlammschlacht herauszuhalten, bzw. sich jederzeit herauszuziehen, ohne dass sie hier durch namentliche Verdächtigungen weiter mit hineingezogen werden. Letzteres verstößt gegen eine Netiquette, die einzuhalten für alle Beteiligten vorteilhaft wäre. Was würde denn bitte passieren, wenn auch die gegnerische Fraktion anfängt, hier namentliche Verdächtigungen zu äußern, welcher "Mitarbeiter" hier seine subjektive Sicht der Dinge schreibt?
Auf Satiren, die man nicht lustig findet, kann man auch angemessen reagieren, ohne sie irgendwem zuzuschreiben. Wenn man es feige findet, dass hier die Mehrzahl der Beiträge anonym verfasst wird, kann man auch das schreiben. Aber da nehmen sich ja beide Seiten kaum noch etwas; und die Unschuldsvermutung sollte auch denn gelten, wenn das "Delikt", um das es geht, nur eine misslungene Satire ist.
Einzelpersonen durch öffentliche Verdächtigungen immer wieder zu nötigen, sich hier zu äußern, und sei es nur durch ein Dementi, weil sie sonst befürchten müssen, dass ihr Schweigen als „Geständnis“ gewertet wird, das grenzt schon an Cyberstalking.
Noch dazu werden ja auch die Verdächtigungen überwiegend anonym geäußert.
Vom Kopf auf die Füße
Wer sich bei der Missachtung jeglicher arbeitsrechtlicher Standards hinter dem Popanz "Wir sind doch die einzige linke Zeitung" verschanzt, verspielt seine Glaubwürdigkeit. Was in diesem Laden an Unternehmerwillkür abläuft, würde in jW normalerweise für mehrere längere Artikel und mindestens ein Interview reichen.
Wer sich in diesem Unternehmen gegen den Geschäftsführer stellt, hat nichts mehr zu lachen. Das ist seit vielen Jahren mehr oder weniger allgemein bekannt. Und wenn jemand auf das subtile Gemisch von Repression und Angstmache nicht mehr wie erwartet mit Kuschen reagiert, wird er eben exkommuniziet und sowohl intern als auch öffentlich gedisst. Das erinnert an Sekten.
Der Prozess wird noch ein Weilchen dauern. Schon im Anfangsstadium der Auseinandersetzung hat mir der Geschäftsführer erklärt, er würde eher Konkurs anmelden, als mir nur einen Cent zu zahlen. Möglichweise ist es höchste Zeit, sich über künftige Formen professioneller linker Gegenöffentlichkeit ernsthafte Gedanken zu machen.
peter nowak
Es war schnell klar geworden, dass die Chef-Etage damals nicht zu einer ernsthafen Auseinandersetzung mit dem Anliegen der insgesamt 15 Kolleg_innen beriet war. Es wurde das Spiel teile und herrsche praktiziert. Die noch unverzichtbaren Kolleg_innen, die an Plätzen arbeiteten, wo sie nicht so schnell zu ersetzen waren, wurden mit besonderen Bedingungen geködert, die verzichtbaren wurden rausgedrängt. Auch damals gab es schon so Äußerungen, dass die Initiative die junge Welt kaputt machen will. Das ist tatsächlich ein schlechtes Erbe spätstalinistischer Ideologie, dass jede Selbstorganisierung von Kolleg_innen als Sabotage etc. begriffen wird. Es gab am Ende noch einmal einen Artikel in der Direkten Aktion, der Zeitung der FAU, in dem ein Resümee über die Initiative gezogen wurde und auch Gründe benannt wurden, warum sie keinen Erfolg hatte. Da muss mensch auch die Rolle der Freien anschauen, ihre Konkurrenzsituation und die Schwierigkeit, beispielsweise gemeinsam zu streiken, was angedacht war. Es müsste den ARtikel noch irgendwo als Datei geben, er würd e dann auch hier reingestellt.
Ich sehe Reiners Kampf in dieser Tradition. Es sollte vielleicht eine Solierklärung von Kolleg_innen geben und auch Überlegungen für Soliaktionen, die deutlich machen, dass freie Journalist_innen auch Lohnabhängige sind, die um ihre Rechte kämpfen können und sollten.
Und auch linke Zeitugnen haben diese Rechte zu akzeptieren. Dass sollte ungeachtet der sonstigen politischen Ausrichtung gelten. Wichtig ist. Die Unterstützung würde Reiner auch gehören, wenn er in meiner Lieblingszeitung arbeiten würde. Denn es geht um eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung udn genau darauf sollte sich die Auseinandersetzung auch konzentrieren.
Solidariche Grüsse
Peter Nowak
e
ndundandere linke zeitungen
Wenn es jetzt auch bessere Bedingungen für die Freien bei der jW gibt, ich habe dass nach 2002 nicht mehr weiterverfolgt, dann kann ich ihnen nur dazu gratulieren. Ein wenig hat vielleicht dazu auch die damalige Initiatitve beigetragen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
NO PASARAN ...... ! — BASTA de la GUERRA
Mal wieder.. — JW-Leser
@verdi-mitglied — Paulsson
Sachliche Diskussion!! — Berliner
@ nix jw-Abo 27.02.2012 - 01:16 — ^^
Aber bitte mit Klatschspalte — Yellow Press Hunter
bildzeitungslesezirkelblogger... — ???
Forderungskatalog: Mehr Transparenz wagen! — Anonyme jW-Frustbeulen-Front (AjWFF)
Das ganze ist ein Fake! — Stalinversteher
gegen lohnarbeit — pf
Sagt es doch ehrlich und offen, — JW - Leser
@ ??? 27.02.2012 - 20:45 — /
NOWAK — xy
@ xy — insider2
@ Peter Nowak — x-berger