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VEGANZ? NEIN DANKE!!

From Berlin to Leipzig and the whole vegan co 25.02.2012 18:28
In der letzten Zeit sind immer wieder Gerüchte über miserable Arbeitsbedingungen und eine unter einem unpolitischen und Toleranz-für-alle-fordernden Deckmantel rechtsoffene Einstellung im Berliner Vegan-Supermarkt „Veganz-Wir lieben Leben“ in der veganen wie linken Szene und verschiedensten Internetforen aufgetaucht.1
Das mag einige verwundern, da der Betreiber des Geschäftes, Jan Bredack (ehemals tätig für Mercedes Benz in Moskau), im persönlichen Gespräch wirklich sehr nett ist und kompetent wirkt. Der Gesprächspartner (vor alle wenn dieser gleichzeitig potentieller zahlungskräftiger Kunde ist) bekommt hier schnell das Gefühl, ein Individuum getroffen zu haben, das genau seiner Meinung ist und alle Probleme und Ansichten des Gegenübers versteht wenn nicht gar teilt.
Sobald mensch aber mal eine_n Mitarbeiter_in privat zur Atmosphäre im Laden, den Arbeitsbedingungen, ehemaligen Kollege_innen oder dem Umgang mit offen rechten Kunde_innen befragt oder zufällig mal im Laden ist, wenn der ach so nette Chef hinten im Büro ausrastet und wegen Kleinigkeiten seine Angestellten zusammenschreit, ist es vorbei mit der heilen Welt.

Da es kaum öffentliche Statements von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeiter_innen gibt (teils aus bis zu einem gewissen Grad verständlicher Scheu, überhaupt ein veganes Projekt öffentlich zu kritisieren, teils aus dem banalen Grund, dass noch erheblich Lohnzahlungen ausstehen) können fundierte Diskussionen nicht zustande kommen. An irgendeinem Punkt werden sie nämlich meist von glücklichen Kunden, denen Herr B. im Sommer mal ein Sovteis und etwas Aufmerksamkeit geschenkt hat, und die meinen ihn nun persönlich besonders gut zu kennen, unterbunden, die dann ungläubig was von Verleugnung schreien.1 Nicht selten schreitet auch Herr Bredack selbst ein und lässt mehr oder weniger eindeutige Beteuerung zur allgemeinen Gewaltfreiheit und Toleranz hören und sieht sich selbst als unschuldiges Opfer irgendeines persönlichen Rachefeldzuges oder ähnlichem. Jedwede Kritik in oben genannte Richtungen bezeichnet er als Unfug und Unwahrheit.2
Leider stimmt aber mehr davon als uns lieb wäre.


Hier einige Fakten:

1. Der Chef des Ladens, Jan Bredack, hat auf einer Mitarbeiter_innenversammlung im September 2011 von seinen Angestellten verlangt, Menschen mit Thor Steinar oder anderen rechten Klamotten genauso freundlich zu bedienen wie alle anderen und wörtlich gesagt :„Wer damit ein Problem hat, ist hier falsch!“
Hinweise von Mtarbeiter_innen, dass es bereits Boykottbewegungen auf Grund des Verdachtes einer rechten bzw. rechtsoffenen Gesinnung gab und es für sie persönlich als auch wirtschaftlich für den Laden wichtig sei, hierzu klar Stellung zu beziehen, falls da nichts dran sei, wie auch der Vorschlag sich an linken Projekten zu beteiligen wurden aber ignoriert.

2. Zweifel an der politischen Einstellung des Betreibers waren bereits im Vorfeld der Eröffnung aufgekommen, zum einen durch das Posten des strukturell antisemitischen3 Zeitgeist Videos auf der facebook Seite4 und den Umgang mit der Kritik daran5 (im Endeffekt wurde dann kommentarlos gelöscht) und zum anderen durch das Annehmen6 und im Büro Aufhängen eines Bildes von Sebastian D , einem für seinen Hang zu faschistoider Ästhetik7,8,9,10 bekannten Berliner Tätowierer.

3. Der Bruder des Chefs (Dirk Bredack oder “PA Eisklang” früher als DJ auf Burschipartys) ist ein hohes Tier in der NPD irgendwo im Norden und macht dort viel Organisatorisches im Hintergrund. Er hat in München studiert und sich u.a. auch für die JLO engagiert, die alljährlich den Nazi-Trauermarsch in Dresden anmeldete.
Selbst aus dem Bund ist er raus geflogen, da er sogar der BW zu rechts war!

4. Zu diesem Bruder angesprochen, versicherte Jan Bredack seinen besorgten Angestellten privat und auf der bereits oben erwähnten MV, dass er den Kontakt schon vor Jahren komplett abgebrochen habe, da dieser “krank im Kopf” sei und er so etwas nicht in der Nähe seiner Familie wolle..
Noch in der darauffolgenden Woche konnten allerdings drei verschiedene Mitarbeiter_innen die Brüder telefonieren hören bzw. sehen (Handydisplay).
Einige Zeit später wurde seine Frau vernommen wie sie im Bezug auf den NPD Mann sagte “Wenn unsere Kinder zusammen spielen reden wir eben nicht über Politik.”

5. In einer auf facebook entbrannten Debatte zum Thema, gab Herr Bredack vor, nun auf einmal, durch erneutes Nachlesen über Nazis und deren Machenschaften, erkannt zu haben, dass diese doch nicht so nett seien (ein nicht sehr glaubwürdig Manöver mit einem Bruder in der Rechtsradikalen Szene).Er behauptete dann, er würde solche Menschen im Laden nicht dulden.11
Auf mehrfache Bitten, dies dann doch durch ein Schild o.ä. am Eingang auch kenntlich zu machen, wurde nicht außerhalb von fb12(und selbst hier wieder nur sehr verschwommen mit vielen mehr als grenzwertigen Kommentaren von freundlichen Kunden) reagiert und bis heute ist nichts dergleichen geschehen.

6. Alle Mitarbeiter, die auf der MV ernsthafte Zweifel an Herrn Bredacks Kundenpolitik äußerten wurden in den kommenden Wochen gefeuert oder kündigten selber. Sogar Auszubildende, für die das einen erheblich größeren Stress bedeutete, besorgten sich eine neue Stelle.

7. Mindestens einmal13 durften Kunden mit klar rechter Kleidung nicht des Ladens verwiesen werde, was gleichzeitig von Herrn B. geleugnet wird.14

8. Mindestens einmal wurden Kuhmilchprodukte für das Café schräg gegenüber bestellt, da die Kunden des Veganz dort auf Toilette gehen dürfen und das Veganz bei den Großhändlern auf Grund der bestellten Mengen die besseren Konditionen bekommt.

9. Immer wieder haben der Chef selber oder manche seine Mitarbeiter_innen auf die Frage, ob denn alle Mitarbeiter_innen vegan leben würden gelogen. Der Presse15, Geschäftskunden wie auch einfachen Gästen im Café gegenüber.

10. Auch im weiteren Verlauf des Jahres wurden immer mehr Mitarbeiter_innen mit teils absurden Gründen und teilweise ohne jede Rechtsgrundlage gekündigt bzw. brüllend des Ladens verwiesen. Teilweise selbst dann, wenn der Chef um Arbeitsvisa der betroffenen Personen wusste und diese anschließend das Land verlassen mussten!
Deshalb und wegen der teilweise gut vierstelligen Schuldensummen von ausstehendem Arbeitslohn, sind inzwischen mehrere Anwält_innen mit Herrn B. beschäftigt.

11. Entgegen anfänglicher Beteuerungen gibt es inzwischen Kameras im Laden. Die haben auch die Straße im Blick.



Für mehr und genauere Informationen sind wir dankbar, da wir Anlass zu der Befürchtung haben, das dies nur ein Bruchteil der Probleme ist.

Auch erwähnt sei aber, dass wir hiermit keinesfalls Sippenhaftgedanken Vorschub leisten wollen oder gar verlangen, dass im Veganz nur Veganer_innen arbeiten sollten. Aber den Umstand, dass hier auf dierekte Fragen zu solchen Dingen die gesamte vegane Szene, Kund_innen und Mitarbeiter_innen dreist ANGELOGEN werden, können wir nicht tolerieren!
Auch wollen wir den Betreiber nicht als schlechten Menschen oder Nazisympathisant bezeichnen, aber sein Verhalten seit Eröffnung des Ladens im Bezug auf die oben genannten Punkte aufs schärfste kritisieren!
Dies ist – für uns – auch folgerichtig nicht durch Worte, sondern nur durch Taten überhaupt noch auf einen besseren und vertrauenswürdigeren Weg zu führen. Unter Taten zählt hierbei nicht die Einladung zu einem Kennenlern-Gespräch – wir sind sicher, dass Herr Bredack in der Lage ist in einem solchen freundlich rüberzukommen.


FÜR DIE BEFREIUNG VON MENSCH UND TIER!!


Falls ihr, Freund_innen oder Bekannte von euch trotz aller Widrigkeiten dort arbeiten oder für eine der zukünftigen Filialen in Berlin Friedrichshain (Warschauerstr. Ecke Helsingforser Platz), Leipzig (Könneritzstraße?), Hamburg,Wien, Frankfurt, Zürich usw. darüber nachdenken dort anzufangen, bitte bedenkt unsere Ratschläge oder gebt sie weiter:

1.Lasst euch nen ordentlichen Vertrag geben! Achtet dabei auf Sachen wie bezahlte Überstunden, Einforderungsgrenzen von nicht bezahltem Lohn etc.
2.Lasst euch nicht durch fadenscheinige Argumente auf lächerliche 5-6€ die Stunde runterhandeln
3.Lasst euch nicht schwarz bezahlen, auch wenn ihr dadurch Vorteile zu haben scheint.
4.Tretet einer Gewerkschaft bei, organisiert euch und stellt sicher, dass ihr für den Fall der Fälle zumindest einen guten Rechtsbeistand habt.
5.Sollte euch trotzdem Unrecht widerfahren: Empört euch!



Solidarische Grüße
Einige enttäuschte Berliner Veganer_innen


Quellennachweise:
1.  http://brennessel.blogsport.de/2012/01/03/veganz-in-leipzig/
2.  https://www.facebook.com/vegan.at/posts/220395411386990
3.  http://www.deutschlandistvegan.de/vegane-schnupperwochen-im-februar-und-marz-2012/
4.  http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/verschwoerungstheorien-antisemitismus-und-das-web-20-9844
5.  http://www.meetinmontauk.de/tag/veganz/
6.  http://www.meetinmontauk.de/wp-content/uploads/2011/03/veganzKopie.jpg
7.  https://www.facebook.com/veganz/posts/259615610720848
8.  http://www.sebastiandomaschke.com/wp-content/uploads/2011/09/47410_107836229275701_100001479741881_73472_5053798_n.jpg
9.  https://fbcdn-sphotos-a.akamaihd.net/hphotos-ak-snc6/61882_107848105941180_100001479741881_73653_7141015_n.jpg
10.  https://fbcdn-sphotos-a.akamaihd.net/hphotos-ak-snc6/248870_170082526384404_100001479741881_457700_2361047_n.jpg
11.  https://www.facebook.com/photo.php?fbid=161683860557604&set=a.107498469309477.11478.100001479741881&type=3
12.  https://www.facebook.com/veganz/posts/246046938798881 vgl. dritter Kommentar des Veganz
13.  https://www.facebook.com/photo.php?fbid=250406568362918&set=a.147797691957140.34180.124468237623419&type=1
14.  https://www.facebook.com/veganz/posts/246046938798881 vgl. Kommentar einer ehemaligen Mitarbeiterin fast ganz unten
15.  https://www.facebook.com/veganz/posts/246046938798881 vgl. zweiter Kommentar des Veganz
16.  http://hilker-berlin.de/de/genuss/feinkost/veganz
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Ergänzungen

Kein Statement?

Andreas 26.02.2012 - 01:03
Hier heißt es:
"Zweifel an der politischen Einstellung des Betreibers waren bereits im Vorfeld der Eröffnung aufgekommen, zum einen durch das Posten des strukturell antisemitischen3 Zeitgeist Videos auf der facebook Seite4 und den Umgang mit der Kritik daran5 (im Endeffekt wurde dann kommentarlos gelöscht)"

Soweit mir bekannt ist, soll das verlinkte Video keinerlei Verschwörungstheorien oder in irgendeiner Art antisemtitischen Inhalte aufweisen (im Gegensatz zu anderen Videos dieser Vereinigung).

Zudem hat Jan Bredack bereits vor vielen Wochen Stellung bezogen:
 https://www.facebook.com/photo.php?fbid=250406568362918&set=a.147797691957140.34180.124468237623419&type=1&ref=nf

das veganz ist kein einzelfall

vegan_nrw 26.02.2012 - 12:08
Also was ich im Artikel gelesen habe kam mir doch schon sehr bekannt vor. Von einem guten Bekannten weiß ich das Nazis auch in anderen veganen Märkten toleriert werden. Besonders traurig unter dem Aspekt wenn sich Läden wie z.B. das Vegan Wonderland immer einen unheimlich emanzipatorischen und antifaschistischen Anstrich verpassen und dann aber Menschen mit offensichtlichen Nazi Tshirts und Tättowierungen Ihre Bestellung ohne Probleme im Lager abholen können mit der Begründung in so einer Situation sei man ja in erster Line "Geschäftsmann" und man muss halt auch wirtschaftlich denken.

Ich finde es gut wenn berechtigte Kritik auch gegen vegane Läden ausgeteilt wird, finde es nur schade das ich in den Diskussionen aber immer nur das Veganz finde und nicht auch andere vegane "Supermärkte", Cafes o.ä.
Das das veganz für andere Läden Milch bestellt ist scheisse. Punkt. Genauso scheisse ist es aber auch wenn ein veganes Cafe Getränke ins Sortiment aufnimmt ohne vorher eindeutig geklärt zu haben ob sie vegan sind, dann nach einem Monat indem diese schon verkauft wurden erst eine Produktanfrage durchführt und die Getränke dann sang und klanglos wieder aus dem Programm nimmt ohne die Kunden darüber aufzuklären.

Leider habe ich den Eindruck das die Leute die mit dem Veganismus Ihr Geld verdienen, so antikapitalistisch und anarchisch sie sich auch darstellen möchten, die Ideologie auf der Strecke lassen, zugunsten des Profits.

Üble Nachrede ist kein Kavaliersdelikt

Kim Vegan Wonderland 26.02.2012 - 20:38
Es ist ja schon komisch was vegan(z) NRW da so von sich gibt.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?

Bei uns werden Nazis nicht bedient. Es gab einen Vorfall in der Vergangenheit wo ein Mitarbeiter sich nicht getraut hat seinem Unmut Luft zu machen, aber nur weil weder Kalle oder ich da waren um beizustehen.
Wir sind strictly antifascist, unterstützen antifa Arbeit, antifa Camps und Veranstaltungen. Bei uns arbeiten Antifas und ich sehe mich selbst antifaschistisch. Ebenso kochen wir auf antifa Festivals.
Es ist daher mehr als unverschämt so einen Müll zu schreiben, nur um mal klug daher geredet zu haben.
Wir hatten auch schon Nazianschläge, legen aber weiter antifa Infomaterial und Poster aus.
Daher: Lüge.

Ebenso verdienen wir uns keine goldene Nase und haben keine reichen Eltern, wir reissen uns den Arsch auf damit der Veganismus in die Gesellschaft kommt. Da geht es um die Tiere und keinen Ausverkauf.

Pelzträger/innen werden bei uns ebenso vor die Tür gesetzt.

Wir wollen kein Geld von Nazis oder ähnlichem Abschaum und da gibt es keine Anweisung das wer friedlich ist bedient wird - ganz im Gegenteil.

Und woher wollt ihr denn wissen was wir wählen? Wir arbeiten nunmal im Kapitalismus und versuchen da eine sozialverträgliche faire Nische zu finden.
Da wählt sicher auch keiner schwarz gelb.

Von daher spart euch das gequatsche um hier abzulenken.
Aber Anonym ist das ja immer so leicht.
Feige ist das.





Wer uns kennt bzw nur sieht weiß wie wir drauf sind und da haben wir nie einen Hehl draus gemacht.

Der Wolf im veganen Pelz

anonymwiejede_r 27.02.2012 - 01:34
1. Super Artikel, und ja, nach allem was ich aus nächster Nähe erfahre, kratzt ihr tatsächlich nur die spitze des Eisbergs ein wenig an..

2. Da ein nicht unerheblicher Teil des Images/Rufs/Standings auf socialmedia Plattformen generiert wird, war bzw. ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis der Artikel und die vermeintlichen Verfasser diskreditiert (persönlichen Beleidigungen im sachlichen Deckmantel) werden/wurden. Ein nächster "öffentlichkeitswirksamer" Schritt wäre das eingestehen einiger kleiner Fehler und die entsprechende Läuterung. All das um das Image zu pflegen.

3.Liebes Veganz euer Einfluss auf die vegane Szene wird massiv überschätzt (vor allem von euch und entsprechend "geschulten" Mitarbeitern) und die Macht der Mund zu Mund Propaganda unterschätzt...

4. In diesem Sinne: Der Laden WAR ne nette Idee..

Sebastian Domaschke

Marijke 27.02.2012 - 13:12
Ich wollte noch kurz darauf hinweisen, dass ich es schade finde wie Sebastian D hier mit rein gezogen wurde. Ich habe ihn vor etwa dreizehn Jahren kennen gelernt, er ist kein Fascho und wenn ich daran einen Zweifel hätte, würde ich niemals zu ihm zum Tätowieren gehen. Ebenso wenig wie viele antifaschistische und antirassistische Leute, die sich von ihm hacken lassen.
Man kann gerne darüber diskutieren, ob die Ästethik mancher seiner Bilder angebracht ist oder nicht. Das macht ihn aber trotzdem nicht zu einem Anhänger der "Kultur" des Dritten Reichs.

Einige Hinweise

Die Verfasser_innen 27.02.2012 - 16:27



Wir, die Verfasser des Artikels sind schockiert über einige der Kommentare, die unser Artikel nach sich gezogen hat, daher möchten wir auf einige Dinge hinweisen:

1. Wir sind eine Gruppe von Veganer_innen, die die Entwicklungen und Problematischen Ereignisse im Zusammenhang mit dem Veganz seid längerem beobachten und der Meiningen sind, das die seit langem im kleinen und stillen geführte Debatte öffentlich und mit möglichst vielen Belegen geführt werden muss.

2. Wir wollen nicht, dass Menschen für unseren Artikel an den Pranger gestellt werden, schon garnicht, wenn sie nicht zu den Verfassern gehören, daher in aller Deutlichkeit: Pascal ist nicht der Verfasser dieses Artikels noch hat er irgendetwas mit uns zu tun.

3. Der Artikel ist für Idimediaverhältnisse absolut freundlich und es werden viele Quellen nachweise erbracht. Wir halten eine Inhaltliche Debatte zu dieser Thematik für Notwendig und Flamewars für kontraproduktiv.

4. Wir haben den Begriff "Schwarzarbeit" nicht verwendet um irgendjemenschen zu diskriminieren. Die Idee, dass dies der Fall sein könnte kam uns schon allein daher nicht, weil wir "Schwarzarbeit" und "Schwarzfahren" wenn nicht als Mittel zur Ausbeutung von Arbeiter_innen nicht als etwas negatives betrachten. Wir halten die aufkommende Kritik jedoch gerade in Anbetracht der Gesamtgesellschaftlichen Verwendung dieser Begriffe und unabhängig von der Wortherkunft für absolut gerechtfertigt. Latent Rassistische/Sexistische/Diskriminierende Sprachmuster gilt es aufzubrechen!

5. Es wurde kritisiert, dass ein veganer Supermarkt sich ja nicht nach rechts abgrenzen müsse, Linke Projekte fördern müsse oder seine Mitarbeiter_innen korrekt behandeln müsse, da es kein Linkes Monopol auf Veganismus gäbe. Das weisen wir absolut zurück! Für uns ist klar: Antispeziesismus muss auch Antifaschismus sein und wir tragen kein Geld in Läden, die ihre Mitarbeiter_innen schlecht behandeln, ob Lidl ob Schlecker ob Veganz. FÜR DIE BEFREIUNG VON MENSCH UND TIER!

Wem Du damit wirklich schadest ...

Marsili Cronberg 28.02.2012 - 09:49
Es ist atemberaubend, daß es im Angesicht der durch die Tierausbeutung hervorgerufenen Weltprobleme nach wie vor derart zerstörerische Zwiste innerhalb der Tierrechtsbewegung gibt. Es ist geradezu entmutigend, daß es immer wieder zu gegenseitigen Angriffen kommt, die nicht die Lösung von Problemen zum Ziel haben, sondern offensichtlich nur Schaden anrichten sollen.

Der Angriff auf das Veganz ist ein solcher Angriff der üblen Sorte. Er erfolgte anonym – das heißt der Verfasser traut sich nicht einmal, seinen Namen zu nennen. Er nimmt sich zudem das Recht heraus, für „einige enttäuschte Veganer“ zu sprechen, die ebenfalls nicht benannt werden. Dabei ist offensichtlich, daß es dem Verfasser darum geht, eine persönliche Enttäuschung zu verarbeiten.

Es ist menschlich, daß ein verletztes Ego auchmal aufschreit und austeilt. Es ist ganz natürlich, daß man auch mal über die Stränge schlägt, wenn man rot sieht. Aber bei allem Ärger: bedenke bitte, welchen Schaden Du damit anrichtest. Dem Veganz an sich wird diese Hetzkampagne nicht schaden, denn seine Kunden sind intelligente Menschen mit Einblick, die klar erkennen, um was es hier wirklich geht. Aber die Menschen, die vor der Tür zum Veganismus stehen und die Hintergründe nicht kennen, werden einmal mehr abgeschreckt werden.

Deshalb meine eindringliche Bitte: überlege gut, was Du tust. Es geht darum, den Veganismus in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Dafür steht das Veganz. Dafür stehen Björn Moschinski und ja: auch Attila (von dem ich mir zugegebenermaßen wünsche, daß er bei allem Erfolg auf dem Boden bleibt). Dafür stehen viele viele weitere, die ihre Kraft der Eindämmung der Tierausbeutung widmen. Und verdammt noch mal: natürlich machen alle auch Fehler. Es sind alle nur Menschen.

Durch solche Hetzkampagnen wird deren Arbeit jedoch pauschal beschädigt. Das ist kein Spaß mehr und hat mit Engagement für Tierrechte nichts mehr zu tun.

Deshalb meine eindringliche Bitte: Überdenke Deine Kritik und relativiere sie! Zumindest solltest Du sie konstruktiv gestalten. Und: habe wenigstens soviel Mumm, Deinen Namen zu nennen!

Veganz-Bashing? Nein Danke!

Veganz-Team 29.02.2012 - 10:17
Wir sind das Team des Veganz (=alle dort Angestellten bis auf zwei Ausnahmen, die gerade nicht erreichbar sind) und wollen hiermit eine eigene Darstellung veröffentlichen. Der Artikel "Veganz? Nein Danke!" wurde ohne jegliche Absprache mit aktuellen Mitarbeiter*innen veröffentlicht und entbehrt vielleicht auch deswegen an vielen Stellen der Seriosität. Das Zitieren von irgendwelchen Facebook-Kommentaren macht das Ganze nicht unbedingt glaubwürdiger.

Auch wir sind das Veganz, tragen unsere Gesinnung teilweise sehr deutlich offen nach außen und geben keinem Nazi einen Anlass, im Veganz einzukaufen.

Wir sind nicht scheu und müssen auch keine Angst haben, uns zu äußern. Wir sind untereinander organisiert, sprechen Kritikpunkte gegenüber der Geschäftsführung offen an und fordern von ihr Diskussionen zu kontroversen Punkten. Und zwar, ohne dafür entlassen zu werden. Immer wieder konnten und können wir das Geschehen im Veganz maßgeblich mit beeinflussen und werden nicht einfach nur von oben gesteuert. Auch diese Gegendarstellung verfassen wir aus freien Stücken und in eigener Ausformulierung ohne eine Zensur der Geschäftsführung.

Auf manche Punkte dieses Artikels möchten wir eingehen, andere werden wir nicht ansprechen, weil sie entweder substanzlose Anschuldigungen sind und Gerüchte aus mindestens dritter Hand enthalten oder weil wir denken, dass sich zu ihnen die entsprechenden Personen äußern können und sollten.

Zu den Punkten 1 bis 5: Dieses Thema hat sich inzwischen scheinbar zu einem Selbstläufer entwickelt und in dem rasenden Verlangen, einen Anti-Nazi-Hinweis am Eingang des Veganz sehen zu wollen, vergessen viele scheinbar, dass sie kritiklos in Läden einkaufen, die ebenfalls keinen solchen Hinweis angebracht haben.

Zu Punkt 6: Es ist schlicht nicht wahr, dass "alle Mitarbeiter, die auf der MV ernsthafte Zweifel an Herrn Bredacks Kundenpolitik äußerten" entlassen wurden - auch wenn vereinzelte Entlassene das vielleicht so darstellen sollten. Es arbeiten noch einige Menschen im Laden, die sich ebenfalls auf der MV und danach kritisch zur Kundenpolitik äußer(te)n.

Zu Punkt 7: Wie auch aus den zitierten fb-threads hervorgeht, ging es nie um einen real dort einkaufenden Thor Steinar-Träger (den wir nicht unterschiedslos behandeln würden/müssten), sondern immer nur um die Frage, ob denn im Veganz Träger*innen von Thor Steinar-Kleidung bedient würden. Tatsächlich ist bisher kein einziger Fall von TS-tragenden Veganz-Kund*innen bekannt oder belegt. Von Seiten der Geschäftsführung haben wir die Freiheit, Menschen mit rechter Kleidung o.ä. darauf anzusprechen und kritisch mit ihnen umzugehen.

Zu Punkt 8: Das wurde nicht nur mindestens, sondern GENAU einmal getan. Daraufhin gab es aus dem Team starke, berechtigte Kritik daran und kam deswegen nie wieder vor.

Zu Punkt 9: Jede*r im Team ist darüber informiert, was die anderen über ihre Ernährung angeben. Es gab nie eine Anweisung, was aus PR-Gründen o.ä. auf die entsprechende Kund*innenfrage zu antworten sei. Die Antwort liegt also stets im Ermessen der konkreten Mitarbeiter*in! Das "Einstellungskriterium Vegan" beruht vor allem auf der Hoffnung, dass vegan lebende Menschen eine gute Beratung zu veganen Produkten und Themen geben können. In Einzelfällen gab/gibt es klare Argumente dafür, auch vegetarisch lebende Menschen (auf dem Weg zum Veganismus) einzustellen, die mit zehnjähriger vegetarischer Lebensweise oder immenser Einzelhandelserfahrung einen wertvollen Beitrag zur Idee "Veganz" leisten können. Dies trifft auf die wenigen bisher eingestellten nicht komplett vegan lebenden Menschen zu.


Zu Punkt 11: Wann und von wem wurden denn Beteuerungen dazu gemacht? Selbst einige aus dem Team haben zur Einrichtung von Kameras geraten. Das tatsächlich zu tun, war dann eine ungeliebte Entscheidung, die darauf beruht, dass a) mehrfach bei uns eingebrochen und teures Equipment gestohlen wurde und b) im Laden offenbar viel geklaut wurde. Einige mögen über die nun verschwundene Möglichkeit zum Klauen traurig sein, aber wenn der Laden die versprochenen Löhne zahlen soll, muss nun mal auch was reinkommen! Wer sich über miese Löhne beschwert, ist dann ja wohl in der Beweispflicht, woher höhere Löhne kommen sollen.


Zu einigen der (teilweise inzwischen gelöschten) Kommentare unter dem Artikel: Wir finden es zum Kotzen, wenn hier Einzelne als Sündenbock benannt und an den Pranger gestellt werden. Wenn Ihr offene Rechnungen miteinander habt, klärt das untereinander und nicht auf diese hinterhältige Art!

...

tofurky 15.04.2012 - 13:38
der wird einfach geldprobleme haben und nicht immer zahlungsfähig sein.
sind ja nicht nur löhne die ausstehen - teilweise einfach unter dem dreisten motto "die werden sich schon nicht wehren, und falls doch dauert das wenigstens" - sondern auch rechnungen gegenüber einigen lieferanten.
ungeheuerlich wie hier menschen ausgebeutet und dafür noch ausgelacht werden à la "beweis doch erst mal dass du hier gearbeitet hast!" und 10€.. vielleicht für die festangestellten ja. die aushilfen haben weniger bekommen und 400€ jobber wollte herr bredack auf 5-6€ runterhandeln.

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