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B: Schokoladen verteidigen

Einige von vielen ziemlich wütenden Autonome 06.02.2012 22:22
Wir sind ziemlich sauer! Schokoladen verteidigen!

Fast auf den Tag genau zur illegalen Räumung der Liebigstraße 14 kündigt sich in Berlin eine weitere Räumung an: Der Schokoladen in Mitte soll zum 22. Februar raus – auch hier sind noch nicht alle Gerichtsverfahren abgeschlossen, doch der Termin zur Räumung steht schon mal.
Nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Besitzer Markus Friedrich, dem Bezirk und dem Liegenschaftsfonds soll damit ein weiteres Projekt, das aus den Hausbesetzungen in den 1990er Jahren hervorgegangen ist, platt gemacht werden. Diesmal trifft es die unkommerzielle Kultur, auf die in Berlin ja alle so wahnsinnig stolz sind: Ateliers, der Club der polnischen Versager, das Theater und die Schokoladen-Kneipe sollen innerhalb von drei Wochen ihre Sachen packen und möglichst sang- und klanglos verschwinden. Das werden wir nicht hinnehmen. Die Umstrukturierung zu Gunsten der Reichen, der kommerziellen Kultur und des Tourismus macht das Leben in dieser Stadt nicht nur langweilig, es verdrängt real Menschen aus ihren Wohnorten, drängt sie aus ihrem Lebensumfeld und schafft unkommerzielle Orte einfach ab – alles für die schnöde Kohle... es reicht uns schon lange.

Deshalb rufen wir dazu auf, den Verantwortlichen gehörig die Hölle heiß zu machen und die Kosten der Räumung richtig in die Höhe zu treiben! Damit ihr eure Zeit nicht mit Recherche verbringen müsst, sind hier einige Adressen, die es sich lohnt zu besuchen, und eure Meinung direkt kund zu tun:

Markus Friedrich, (Besitzer, Spekulant, Kokser und Fliesenverkäufer) wohnt in Potsdam-Babelsberg, Spitzweggasse 5. In Großbeeren bei Berlin findet sich die Haus- und Grundstücksverwaltung Friedrich GmbH, Berliner Straße 30b, Tel: 033701-90505.

Die Fliesenmärkte des Familienimperiums sind weit verstreut, Solidaritätsaktionen sind höchst willkommen!

In Berlin: Fliesenzentrum, Berliner Straße 32, Großbeeren, berlin(at)Fliesen-Zentrum.eu, Tel: 033701-20-0
In Erfurt: Über dem Feldgarten 9, Tel: 0361-4400-0, erfurt(at)(at)Fliesen-Zentrum.eu
In Hamburg: Rungedamm 2, Tel:040-5701000.
In Zwenkau (Leipzig): Bornaer Straße 9, Tel: 034203-35-0, leipzig(at)Fliesen-Zentrum.eu
In Dodendorf (Magdeburg): Princessweg 1, Tel: 0391-62509-0, magdeburg(at)Fliesen-Zentrum.eu
In München: Maria-Probst-Straße 35, Tel: 089-318122-109, muenchen(at)Fliesen-Zentrum.eu
In Trier: Im Gewerbegebiet 5, Kenn, Tel: 06502-400-0, trier(at)Fliesen-Zentrum.eu.

In Trier sitzt übrigens auch der Rest der Familie und hat sich dort mit Spekulantengeschäften in der Stadt als Hausverwaltung Friedrich GmbH wenig Freund_innen gemacht. Sie mischen als einer der größten Immoblienbesitzenden der Stadt ordentlich mit, da gibt es sicher lokale Anknüpfungspunkte für die Solidarität mit dem Schokoladen.

Doch es geht nicht nur um eine blöde Immobilien- und F(l)iesenfamilie, auch die Politik in der Stadt hat mal wieder ordentlich versagt. Während der Bezirk Mitte gerne ein Ersatzobjekt angeboten hätte, hat der Liegenschaftsfonds wieder mal gemauert und durch seine übliche Verschleppungstaktik eine Lösung verhindert.

Der Räumungstermin steht: 22. Februar um 9 Uhr – der Schokoladen ruft auf, ab 8 Uhr vor Ort zu sein!
Für uns gilt nicht nur am Tag der Räumung:
Lasst uns kreativ eingreifen! Nicht Hilflosigkeit angesichts dieser Unverschämtheiten, sondern Wut über ihre Ignoranz treibt uns zum Handeln! Lasst uns alle diese Räumung der Stadt richtig teuer zu stehen kommt!
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Ergänzungen

es geht doch um solidarität !

ella 07.02.2012 - 13:22
...es geht doch jetzt nicht darum, dem "schokoladen" sein mögliches verhalten oder nicht-verhalten vorzuhalten, den "schokoladen" zur rechenschaft zu ziehen und dem "schokoladen" die solidarität zu verweigern, oder? ich kann mich außerdem erinnern, dass vor der l 14 - räumung auch viel über die vermeintliche (!) selbstbeszogenheit der l 14 -bewohnerInnen gelästert wurde und doch ist die l 14 zu einem sogenannten "symbol" des widerstands gegen gentrifizierung und die kapitalistische verwertungslogik geworden. wenn hier leute plötzlich der ansicht sind, dass man den "schokoladen" nicht unterstützen soll, dann ist das eine unsolidarische und kleinkarierte argumentation, die mit den gesetzmäßigkeiten des sogenannten "rechtsstaates" vergleichbar scheint. ich finde, man sollte sich solidarisch mit all jenen zeigen, die von gentrifizierung in einem solchen ausmaß betroffen sind, dass der lebensraum vernichtet wird und um unterstützung bitten. unabhängig von dieser meiner meinung finde ich den gesamten aufrug von den "wütenden autonomen" etwas sonderbar. aber da dieser aufruf der "wütenden autonomen" ja deren sache ist, ändert das nichts an meiner unterstützung, die dem erhalt des schokoladens gilt.

Korrekte Link zum Video

- 07.02.2012 - 21:36
Der Link zum Video ist leider falsch. Hier der korrekte Link:  http://www.youtube.com/watch?v=J2McXWGmSjY&feature=youtu.be

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Wird das teuer? — Million-Dollar-Mensch

Wieso das denn? — positivistisch

was soll das — ant

hahöhöhüho — internationalrestance

antwort an ant — ella