Liebig 14 - Never rest in peace !

Liebig 14 in coop s7ven 01.02.2012 11:03 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Am Donnerstag, den 2. Februar 2012, jährt sich die rechtswidrige Räumung des alternativen Wohn- und Kulturprojekts Liebig14. Allein die Polizeikosten der Räumung und der darauf folgenden Protestwelle überstiegen den Preis eines geforderten Ersatzobjektes bei weitem. Die Miete im Haus ist nach der Sanierung um das vier- bis fünffache gestiegen. Bei der Neuvermietung wurden Berliner Interessent_innen bewusst ignoriert. Die Hausnummer Liebigstrasse 14 wurde von den Eigentümern Suitbert Beulker und Edwin Thöne ausgelöscht und der ehemalige Zugang verschlossen. Die neuen Bewohner_innen können das Gebäude nur über einen Nebenzugang in der Rigaerstraße 96 betreten. Die Liebig 14 ist zum Symbol des Widerstands gegen steigende Mieten geworden. Zum Jahrestag sind verschiedene Veranstaltungen geplant.

Informationen: Liebig14 Blog | Pressemitteilungen der L14 | L14 in der Presse | Solidaritäts Blog | Termine
Indyartikel 2012: 1 | 2 | 3
Vorankündigungen zur Mahnwache & Demo (04.02.2012): Liebig14 Blog | Indy | dapd | Jungle World | TAZ | Tagesspiegel | Berliner Zeitung | Morgenpost | Berliner Kurier | Junge Welt
Videoobservation der Dächer: TAZ: 1 2 3 | Tagesspiegel: 1 2 3 | L14 | Berliner Zeitung | BZ | berlinonline | neues Deutschland | Morgenpost | blog |
Indyartikel vor der Räumung 2011: Mittelspalte | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |nach der Räumung 2011: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |Indy-linksunten 2012: 1 | 2 | 2011:1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7
Solidaritätsaktionen 2011: Hildesheim | Bremen (2. Sponti) | Aue | Giessen | Konstanz | Kiel | Hannover | Halberstadt | Jena | Itzehoe | Hamburg (2. und 3. Demo 1, 2)| Freiburg | Saarbrücken | Köln | Osnabrück | Düsseldorf (2) | Rostock | Hamburg | Göttingen | Frankfurt | Oslo | Cottbus | Glachau | Rendsburg | Weilheim | Erfurt | Salzwedel | Thüringen | Köln | Arnstadt | Tübingen | Dortmund (02.02.) | Frankfurter Allee | im Netz | Kreuzberg
internationale Solidaritätsaktionen 2011: Kopenhagen (02.02.), deutsch | Kopenhagen (04.02.) | Chişinău, Moldawien (28.01.) | Edingburgh - Protest vor deutscher Botschaft (18.01.) | Quito, Ecuador (30.01.) | London - Protest vor Botschaft (14.01.) | Bristol (11.01.) | St.Louis (09.02.) | Peru, Iquitos (2011)
Bilder der Räumung: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | Videos der Räumung: 1
Mieterorganisationen: allgemein: Mietenstopp Bündnis | Berliner Mietergemeinschaft | Berlinappell | Initiative Stadt neudenken | Gentrification Blog | unverkaeuflich.org | gegen-zwangsumzuege.de | im Kiez: Friedrichshain | Kreuzberg | Kreuzberg | Kreuzberg | Cafe Reiche | Graefe-Kiez | Camisso-Kiez | Neukölln | Rixdorf | Fuldaweichsel-Kiez | Treptow | Marthashof | Barbarossastr. 59 | Mieterladen Tempelhof | Tempelhof für alle | Hamburg: Mietenwahnsinn | Recht auf Stadt
Presseecho Mahnwache:
Berliner Zeitung: 1 | 2 | Tagesspiegel: 1 | 2 | 3 | 4 | Neues Deutschland | Welt | Morgenpost 1 | 2 | 3 | Taz: 1 | 2 | 3 | Märkische Oder 1 | 2 | Inforadio | berlinonline TV-Berlin | RBB: 1 | 2 | t-online | B2B | Berliner Kurier
Vorgeschichte
Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Unna Edwin Thöne und Suitbert Beulker kauften das selbstverwaltete Kultur- und Wohnprojekt 1999 in Berlin Friedrichshain. Suitbert Beulker gehören ebenfalls die benachbarten Häuser Rigaer 94-96. Den Bewohner_innen des Projektes wurde der Wunsch einer Umsetzung der im Mietvertrag festgelegten "Nachmieterbestimmungsklausel" mit der Kündigung aller Mietverträge beantwortet. Die Begründungen waren äußerst zahlreich und reichten vom Heraushängen politischer Transparente bis zu linken Gesinnung der Bewohner_innen. Als hauptsächlicher Kündigungsgrund fungierte vor Gericht eine seit 1990 bestehende Zwischentür im Treppenhaus. Obwohl deren Einbau keiner Mietpartei zugeordnet werden konnte und dem Vermietern seit Jahren bekannt war, hielt das Berliner Landgericht die Kündigung aller Mietparteien für rechtens.

Rechtsbruch der Polizei
Bei der Räumung der Liebig 14 wurde auf die Rechte der Bewohner_innen und einen sonst üblichen Räumungsstopp in den kalten Wintermonaten geschissen. Obwohl der Hausverein im Januar 2011 gegen die geplante Zwangsräumung gerichtlichen Rechtsschutz beantragt und darauf verwiesen hatte, dass die beabsichtigte Räumung des Vereins als Untermieter mit Räumungstiteln gegen die Hauptmieter_innen unzulässig ist, kümmerte das Senat und Polizei wenig. Sie räumten die Liebig 14 mit einem massiven Polizeiaufgebot von über 2500 Einsatzkräften im Februar 2011. Eine Verfassungsbeschwerde wurde Juni 2011 eingereicht.
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Verdrängung alternativer Projekte
Ein generelles Problem alternativer und sozialer Projekte in Berlin ist einerseits der gestiegene kapitalistische Verwertungsdruck und anderseits ein begrenztes finanzielles Budget. Erst kürzlich mußte der Linienhof einem Neubau weichen. Der Schokoladen hat für den 22. Februar einen Räumungsbescheid bekommen. Suitbert Beulker probiert schon seit Jahren die Rigaer 94 zu räumen und auf die Köpi schielen schon seit einiger Zeit Immobilienhaie. Selbst das Tacheles ist dem Neubau eines Einkaufscenter vorzuziehen.

Senat und Wohnungspolitik
Nicht nur alternative Projekte sind vom steigenden kapitalistischen Verwertungsdruck und der fortschreitenden Verdrängung aus dem innerstädtischen Bereich betroffen. Freiflächen werden zugebaut und wer sich in letzter Zeit mal auf die Suche nach einer billigen Wohnung gemacht hat, weiß wovon die Rede ist.
Die Wohnungspolitik des ehemaligen rot-roten Senats lässt sich mit den Verkauf von 150.000 Wohnungen und den Bau von nur 35 Sozialwohnungen beschreiben. Somit haben sie wichtige Instrumente verschenkt, um regulierend auf den Wohnungsmarkt Einfluss zu nehmen. Der rot-schwarze Senat legte einen vielsagenden Start hin. Ausgerechnet der CDU Justiz- und Verbraucherschutzsenator Braun war als Notar in unsaubere Immobiliengeschäfte verwickelt. Nur aufgrund des schlechten Medienechos war er nach elf Tagen nicht mehr haltbar. Der CDU-Senator für Gesundheit und Soziales Czaja ist ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Märkischen Eigenheim- und Grundstücksbesitzer (VMEG) tätig.
Haben die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag (S30, Z2f) eine Stadt mit bezahlbaren Mieten versprochen, sind positive Veränderungen der katastrophalen Wohnungspolitik wohl kaum zu erwarten, eher eine Rückkehr in den Bausumpf. Bürgermeister Klaus Wowereit stellt die Aufwertung bestimmter Stadteile positiv dar, doch diese sogenannte Aufwertung heißt Mietsteigerung für die ansässige Bevölkerung!

Steuergeschenke für Reiche
Im Zuge der Finanzkrise und sinkender Zinsen gelten Immobilien mehr denn je als attraktive Geldanlage. Eigentümer_innen bzw. Neu-Käufer_innen von Altbauten können die kompletten Sanierungskosten, die bis zu 80% des Kaufpreises betragen, innerhalb von 12 Jahren komplett steuerlich absetzen. Daher gibt es auch keinen erkennbaren Anreiz für Besserverdienende dies nicht zu tun. Je mehr Miete verlangt wird umso mehr Ausgaben können steuerlich angesetzt werden (*). Die staatliche Wohnungspolitik wird einerseits von Steuergeschenken für Reiche und andererseits mit dem Zurückfahren von Programmen wie dem sozialen Wohnungsbau bestimmt.

Ein Paradigmenwechsel in der Wohnungspolitik ist notwendig
Die Anerkennung der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt ist ein längst überfälliger Schritt. Es gäbe damit es eine gesetzliche Handhabe, Einfluss auf die Mietobergrenze bei Neuvermietung zu nehmen. Auch eine Zweckentfremdungsverordnung ist vonnöten. So könnte nicht nur gegen die Umnutzung von Wohnungen als Touristenhotels, sondern ebenfalls gegen den künstlichen Leerstand vorgegangen werden.
Die Ausverkaufsmentalität des Berliner Liegenschaftsfonds an kommerzielle Investoren muss beendet werden. Grundstücke dürfen nicht an Meistbietende veräußert werden, sondern die Stadt muß bei der Vergabe stärker soziale Belange berücksichtigen. Die ist eigentlich seit März 2011 beschlossen. (vgl. S. 10)
Die ökologische Sanierung in sozial durchmischten Gebieten ist kritisch zu betrachten. Eine Renovierung mit dem Ziel die Energieeffizienz zu steigern, führt bekanntlich zu einer unverhältnismäßigen Mietsteigerung im Vergleich zur Nebenkostenerstparnis. Selbst sogenannte Instandsetzungsmaßnahmen wie Dielenbodenerneuerungen können fatale Folgen haben, da die Miete danach meist die Obergrenze von ALG2-Empfänger_innen überschreitet. ( 1 | 2 | 3 ) Nach geltender Rechtslage müßten diese dann die Wohnung verlassen. Solche Zustände sind nicht haltbar!

Widerstand
Kollektive wie die Liebig 14 haben der Gentrifizierung offen den Kampf angesagt und sich geweigert im Stillen zu gehen. Von verschiedenen Seiten wird oft probiert sie zu diskreditieren ( 1 | 2 ).Dabei wird versucht eine breite, facettenreiche Bewegung in Berlin zu spalten. Eine Bewegung, die nicht nur aus Hausprojekten, sondern aus selbstorganisierten Mieter_innen, Nachbarschaftsvereinen, lokalen Kiezinitiativen und vielen anderen Gruppen besteht. Bündnisse wie "Wir bleiben alle" oder "Mediaspree versenken!" kämpfen für das gemeinsame Ziel: eine Stadt für alle!
Es handelt sich um eine Bewegung, deren Lebenselixier Netzwerke von Freund_innen, Solidarität und Vertrauen sind. Der Widerstand der Bevölkerung im Alltag wird größer und breiter.
Die Räumung des Miethauses Liebigstr. 14 und die fortschreitende Gentrifizierung hat viele Menschen verschiedensten Alters und Schichten in Berlin zusammengeführt.Wie wir gesehen haben, werden Räumungen diese Stimmen nicht verstummen lassen, sondern mobilisieren einen immer breiteren Widerstand.
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Ergänzungen

Liebig 14 Mobivideo 2012

(A) 01.02.2012 - 12:10

Kulturelles Rahmenprogramm

1024seven 01.02.2012 - 12:23
Das Rahmenprogramm zum Jahrestag der Räumung.

Ohne revolutionäre Theorie kann es auch

keine revolutionäre Bewegung geben! 01.02.2012 - 14:22
"Der Widerstand der Bevölkerung im Alltag wird größer und breiter."

Reines Wunschdenken. Der Normalsterbliche ist damit beschäftigt durch die kapitalistischen Zwänge seine Existenz auf Biegen und Brechen zu sichern und lässt sich von Funk und Fernsehen die Rübe weichmachen. Das Verschwinden eines Hauses, welches für die Normalbevölkerung keinerlei Bedeutung hat, hat auch keinen Einfluss auf ihr Handeln und Denken. Es muss eine Basis in der Bevölkerung geschaffen werden, diese ist nicht da.
Die Menschen müssen agitiert werden, das passiert nicht. Ausser von der Gegenseite und ihren Gehilfen.

"Die Räumung des Miethauses Liebigstr. 14 und die fortschreitende Gentrifizierung hat viele Menschen verschiedensten Alters und Schichten in Berlin zusammengeführt."

Gnadenlos unrealistische Selbstüberschätzung. Und vor allem fällt etwas auf. Die bereits Verdrängten sind ganz schnell aus eurem Fokus verschwunden. Die vorgetäuschte Vernetzung, jeder der Einblick hat weiß, dass die meisten Initiativen und Gruppen von einander unabhängig agieren und im Groß nichts miteinander zu tun haben, sich stellenweise sogar anfeinden, stammen überwiegend aus den "hippen" Bezirken. Die sozial Schwachen und Verlierer der Gentrifizierung leben jetzt in Hellersdof, Mahrzahn und (noch) in Lichtenberg, Weißensee und in Teilen von Pankow und Köpenick! Und die letzten 4 genannten Bezirke sind die nächsten die drann sind, der Anfang ist längst gemacht. Was ist mit denen?
Gerade die bieten doch den Nährboden für linke Ideen. Und die "Szene" lässt die buchstäblich links liegen. Seit Jahren. Kein Plakat in Hellersdorf oder Marzahn, kein Flugblatt im tiefsten Lichtenberg. Nichts. Darum auch keine Vernetzung. Interessanterweise sind aber viele ältere linke Menschen gerade dort gut vernetzt. Ohne die "Szene". Warum ist das so? Vermutlich, weil niemand den Nerv hat einem Konstrukt wie "der Szene" hinterherzulatschen. Plakate werden in den üblichen 10 Straßen geklebt und auf den üblichen Foren Aufrufe verfasst und am Ende schmort wie immer alles im eigenen Saft.

"sondern mobilisieren einen immer breiteren Widerstand."

Nicht, solange prinzipiell in den Texten ein Hausprojekt vor dem normalsterblichen Mieter genannt wird. In Friedrichshain gibt es keine spürbare massenhafte Organisierung von Mietern mehr, weil einfach mal die Masse schon raus ist. Anfang der 90er gab es eine ziemlich starke und breite Mieterbewegung in Friedrichshain, die wurde letztlich zerschlagen und ihre Protagonisten in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Solange der Prozess die Häuser nicht betroffen hat, hat sich auch keine Sau für diesen Prozess interessiert. In Friedrichshain oder Prenzlauer Berg werden die Menschen seit 20 Jahren verdrängt, ihr seid mit eurer Kritik, die jetzt seit ein paar Jahren erst kommt, irgendwie recht spät dran.

Die erwähnten Mietobergrenzen im Text, die man zur Regulierung vorschlägt, die wurden ja gerade in den Bezirken Friedrichshain und Prenzlauer Berg vor etlichen Jahren abgeschafft um genau diese Entwicklung zu ermöglichen. Also irgendwie alles etwas unreif was man da so liest. Oder das ist der Tatsache geschuldet, dass die Masse der "Szene" eben auch aus "Wahlberlinern" besteht. Es muss was passieren. Und zwar etwas in das die Bevölkerung einbezogen wird und nicht nur auf die Zuschauerplätze verwiesen wird. Dazu muss man auf Augenhöhe auf sie zugehen oder aber aufhören so zu tun als würde man sich für sie interessieren um sie (abstrakt) für seine Zwecke als Aushängeschild zu mißbrauchen. Letzteres handhaben auch die Bonzen nicht anders.

Liebig 14 - Zombieparade / Demo ( Mobi 2012 )

max 01.02.2012 - 20:46
NEUE Liebig 14 - Zombieparade / Demo ( Mobi 2012 )

Presseschau

schwarzBrot 01.02.2012 - 21:36
1.02.2012: Tagesspiegel vergleicht Gentrifizierungsproteste mit rechtsradikaler Fremdenangst:
 http://www.tagesspiegel.de/meinung/ewig-gestrige-linksradikale-kiezrevolutionaere-die-neuen-spiesser/6139326.html

sisters

ant 02.02.2012 - 11:44
bin jetzt gerade bei der mahnwache leute kommen und gehen naja es sind c.a. 10 gerad minus bin jetzt eine halbe stunde hier c.a. 150 leute...... kommen und gehen....... bullen naja ich habe 15 wannen gezählt auf zivis hab ich nicht geachtet.

Fotos von Sponti am Freitag

Fotos 04.02.2012 - 00:48

bullenticker

praktikant_in 04.02.2012 - 10:22
Eingabe: 04.02.2012 - 09:50 Uhr
Unfriedliche Aktionen in Kreuzberg
Friedrichshain-Kreuzberg

# 0393

Gestern Abend ereigneten sich in Kreuzberg unfriedliche Aktionen, bei denen es auch zu Übergriffen auf Polizeibeamte kam. Gegen 20 Uhr versammelten sich in der Umgebung des Oranienplatzes bis zu 150 Personen der Hausbesetzerszene. Etwa 100 von ihnen betraten dann teilweise vermummt die Fahrbahn der Oranienstraße und brannten Pyrotechnik ab. Kurz darauf bewarfen sie die Polizeibeamten mit Steinen, Flaschen sowie Farbbeuteln und beschossen sie mit Pyrotechnik. Glücklicherweise wurde bei diesen Angriffen kein Polizist verletzt. Als weitere Beamte eintrafen, flüchteten die Personen in verschiedene Richtungen, so dass sich die Lage gegen 20 Uhr 30 wieder beruhigt hatte. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

auf der demo

gera 04.02.2012 - 16:12
fhain ist abgeriegelt viele leute viele bullen

demo

franzi 04.02.2012 - 16:40
mindestens 2 tausent leute auf der demo

Nie wieder

Bezugsgruppe Wochenendticket 04.02.2012 - 22:20
Was für ein grausamer Tag, was bleibt ist die Erkenntnis, dass in Berlin irgendwie alle Beteiligten etwas gemeinsam haben, sie sind völlig merkbefreit.
Bei der Polizei zeigt sich dies bei völlig überzogenen Vorkontrollen, die dann kurz darauf gleich nochmal wiederholt werden und den Verwirrungen nach der Demo, wohin mensch denn jetzt gehen dürfe oder auch nicht, während mehrere andere Straßen, die zum gleichen Ziel führen völlig frei bleiben.
Dann wären da die Demoteilnehmer_innen, die tatsächlich bei der Demo in Erinnerung an die Räumung der L14 skanideren "Die Häuser, denen die drin wohnen", korrigiert mich als Auswärtige aber ist die L14 nicht wieder bewohnt? Dürfen die jetzt also gerne bleiben, weil sie da nun drin wohnen? Ansonsten bleibt es eine unheimlich lahme Demo, die nur durch einen kurzen zwischen Spurt einmal in Bewegung kommt.
Und dann, wenn mensch eigentlich denkt, das es nicht schlimmer gehen könnte, dann kommen irgendwelche Testostoron-Atzen daher und greifen einen alten Mann mit Kamera an und zerstören diese (als Laie mag ich es nicht so richtig einschätzen, aber so ein Objektiv dürfte schon teuer sein), wie unheimlich scheiße muss das eigene Leben sein, und wie unheimlich dumm muss mensch sein, einen Kameramenschen anzugreifen? Ich empfinde es als erschreckenden und feigen Akt und möchte diesen Arschlöchern nur mit auf den Weg geben, geht doch in Zukunft mit euern PG-Wears Klamotten lieber wieder zum Fußball. Ansonten hoffe ich, dass irgendwie versucht wird, diesen Vorfall aufzuarbeiten.
Rundherum war die Demo völlig unstrukturiert, es gab keine organisierten Reihen, keine Ketten, nichts dergleichen, und es bleibt der Eindruck, dass mensch in Berlin irgendwie nicht mehr in der Lage ist sich im Kampf um Freiräume breit aufzustellen.
Als Auswärtige muss ich sagen, ich habe heute miese Bullen erlebt, die nur von miesen Demoteilnehmer_innen überboten wurden, und hätte meinen Samstag auch besser verbringen können. Für so eine Scheiße kämpfe ich nicht nochmal.

ganz guter artikel

friedelhainer 05.02.2012 - 23:53
hier ein link zu einem lesenswerten artikel auf´m gentrifizierungsblog zum thema:

 http://gentrificationblog.wordpress.com/2012/02/02/berlin-liebig-14-schokoladen-und-die-neuordnung-der-innenstadt/#more-3422

pnnde schreibt:

Surfer 07.02.2012 - 00:42
(...)Gleich nach dem Demostart am Samstag flogen Flaschen und Böller auf die 600 eingesetzten Polizisten. Auf halber Strecke zur Anmelderin wurde der Verbindungsbeamte des Präsidiums – ein älterer Polizist – hinterrücks durch einen Tritt in den Rücken zu Fall gebracht und verletzt. Minuten später beendete die Anmelderin in der Weserstraße die Demonstration einfach. Der Zug war mittlerweile auf 1000 Personen angewachsen, größtenteils als gewaltbereit oder gewaltsuchend eingestufte.

Das spontane Beenden ist eine schon bei anderen unfriedlichen Demonstrationen angewandte Taktik, um die Polizei zu überraschen. Urplötzlich rennen dann größere Gruppen Autonomer los. Diesmal Richtung Kreuzberg. Da in diesem Bereich kaum Polizei war, konnten Randalierer unter anderem die Scheiben verschiedener Geschäfte einwerfen und Auslagen plündern. Die Polizei nahm 35 Personen vorübergehend fest.(...)

(...) Nach Mitternacht ging die Randale in Friedrichshain weiter – an der Ecke Liebigstraße/Rigaer Straße im Hof des vor einem Jahr geräumten Hauses Liebigstraße 14. Dort wurden Mülltonnen umgeworfen und Fenster der mittlerweile vermieteten Wohnungen zerstört. Einschreitende Polizisten wurden zunächst mit Laserpointern und Steinen attackiert.

Da die Randalierer in eine Szenekneipe flüchteten und sich verbarrikadierten, versuchte die Polizei, das Nachbarhaus der Liebigstraße 14 zu stürmen. In der Kneipe im Hinterhaus fand eine Party gegen den Polizeikongress statt. Als die Beamten Rammböcke einsetzten, wurden sie mit Feuerlöschern besprüht und mit Steinen von Dächern beworfen. Als ein Beamter kurz sein von Löschschaum bedecktes Visier öffnete, zielte laut Polizei ein Angreifer mit einer Eisenstange auf seinen Kopf. Die Polizei ermittelt deshalb wegen versuchten Totschlags. Außerdem versuchten Chaoten, eine Leiter umzuwerfen, mit der Polizisten in ein Treppenhaus gelangen wollten. An der Proskauer Straße brannte ein Papiercontainer in einer Einfahrt. Die Polizei verhinderte, dass die Flammen auf das Haus übergriffen.

Hausbewohner beschuldigten dagegen Beamte, die Feuerlöscher geleert zu haben. Die Polizei meldete 48 verletzte Beamte und 38 zumindest zeitweilige Festnahmen. Innensenator Frank Henkel (CDU) äußerte sich „entsetzt, wie hier gezielt Gewalt gegen Polizisten ausgeübt wurde“. Die Polizei werde sich nicht auf diese Provokationen einlassen. Die Beamten hätten „gut und konsequent reagiert“.

Eine Spontandemo von 120 Linken am Sonntagabend in Friedrichshain verlief laut Polizei dagegen ohne Zwischenfälle.

Für den kommenden Sonnabend mobilisiert die Szene zu einer Demonstration, die am Nachmittag am Bersarinplatz beginnen soll. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor.(...)

Quelle:  http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/618554/

Return of the living Dead!

PM Cheung 14.02.2012 - 18:32
Am 04.02.2012 haben rund 2.000 Menschen in Berlin-Friedrichshain trotz eisiger Kälte an die Räumung des linken Wohnprojektes Liebigstraße 14 vor einem Jahr erinnert. Mit Trommelkonzerten und in Sprechchören protestierten sie gegen steigende Mieten und Gentrifizierung. Zudem wandten sie sich gegen die Vertreibung von alternativen Kultur- und Wohnprojekten aus der Innenstadt.

Unter dem Motto "Liebig 14 - Return of the living Dead! Kein Ende mit Schrecken, sondern Schrecken ohne Ende!" zog die sog. "Zombieparade" (viele Demonstranten waren als Zombies geschminkt) vom Bersarinplatz über die Frankfurter Allee zur Rigaer Straße. Dort endete die Demonstration gegen 17 Uhr an der Kreuzung Proskauer Strasse. Zur Liebigstraße durfte nach Angaben der Veranstalter nicht gezogen werden.

Begleitet wurde die Demonstration von einem starken Aufgebot der Polizei. Dabei kam es vereinzelt zu Rangeleien und Festnahmen. Zu weiteren Zwischenfällen ist es nicht gekommen (Stand: 17.00 Uhr). Nach Polizeiangaben waren rund 1.200 Polizeibeamte im Einsatz.

Fotos unter:  http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6818507113/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Durchblicker — ...

@ mods — anonym

präzise — anton

ich stehe auf — bild und bz

tagesspiegel — reiner

o.k. — es

verpeilt — marscha

Ode an die Aussetzung — Poeticus

das kann helfen — pauli

d — hallo!

Ohhhhh — -

Z — XY