[B] Räumungstermin Schokoladen

schogressiv 30.01.2012 17:23 Themen: Freiräume Kultur Soziale Kämpfe
History repeating ! Ein Jahr nach der Räumung der Liebig 14 ist der näxte Freiraum in Berlin auf der Verwertungsliste der raffgierigen Eigentumsgesellschafter. Das Wohn- und Kulturprojekt Schokoladen in der Ackerstrasse 169 in Berlins prenzliger Mitte steht akut vor einer Räumung ! Termin 22.02.2012 9 Uhr Ortszeit.
+++ Schokoladen Mitte soll am 22.02.2012 um 9 Uhr geräumt werden +++

Noch nicht einmal eine Woche nach der verlorenen Verhandlung vor dem Landgericht Berlin erhielt das Projekt ein Schreiben, dass am 22.02.2012 um 9 Uhr der Gerichtsvollzieher vorbeikommen wird, um die Gewerberäume des Projektes zu übernehmen bzw. räumen zu lassen. Damit sind die Schokoladenkneipe, der Club der polnischen Versager, das TiSCH Theater und etliche Atelierräume akut bedroht. Für die noch im Haus verbleibenden Bewohner ist die Lage derzeit noch nicht bedrohlich, da es nicht so einfach ist, diese zu kündigen. Aber was hilft das, wenn sie versuchen, dem Projekt das Herz rauszureißen ?
Obwohl es sich noch um ein schwebendes Verfahren handelt und es wegen einiger Räumlichkeiten Unklarheiten gibt, lässt es sich der Eigentümer Markus Friedrich nicht nehmen, sofort Tatsachen zu schaffen. Zitat TAZ vom 28.01.2012 "Wir reden nur noch über Wochen, nicht mehr über Monate".
Vor einem Jahr durften wir erleben, wie die Eigentümer der Liebig 14 ihren Willen durchsetzen konnten. Mit 2500 Bullen setzten Sie diese „Interessen“ des Kapitals durch, um 25 Menschen mitten im Winter auf die Straße zu setzen. Die Kosten dieses Einsatzes zusammen mit dem entstandenen Sachschaden in den folgenden Tagen hätten locker gereicht, um den BewohnerInnen ein adäquates Ersatzobjekt zur Verfügung zu stellen, wenn es denn politischer Wille gewesen wäre.
Womit wir mal wieder bei der Politik dieser Stadt und den hilflosen Marionetten genannt PolitikerInnen angelangt sind. Lippenbekenntnisse und leere Zusagen, sich um den Erhalt des Schokoladens zu kümmern, haben die Menschen dort schon viele gehört. Doch hat die Politik schon vor etlichen Jahren ihre Karten aus der Hand gegeben, in dem sie alle städtischen Gelände/Gebäude an Investoren und Spekulanten verschachert hat. Nun steht sie hilflos da und hat überhaupt keine Möglichkeit mehr, regulierend in die Berliner Wohnungsbaupolitik einzugreifen. Eigentum geht in diesem Staat nun mal vor Allgemeinwohl. Da hilft auch kein Lamentieren darüber, wie wichtig es ist, so tolle kulturelle Projekte wie den Schokoladen zu erhalten.
Folglich liegt es mal wieder an uns selbst mit allen !!! uns möglichen Mitteln gegen diese erneute Bedrohung eines Freiraumes zu kämpfen. Einziger Trost: wir haben wenigstens uns und darauf können wir uns auch einzig verlassen ! Solidarität ist eine Waffe(l) – Die Hoffnung stirbt zuletzt !

KOMMT ALLE am 22.2.2012 um 8 Uhr zum SCHOKOLADEN um gemeinsam eine Räumung zu verhindern !!!
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Ergänzungen

Anti- Hausräumungsroboter

schogressor 31.01.2012 - 16:04
Damit gehn wir jetzt in Serie ;) Die Produktion rollt !!!

 http://www.youtube.com/watch?v=IUL1hZRjr9Q

Schokoladen

egal 31.01.2012 - 16:28
auch wenn wir die Räumung nicht verhindern können,ist am Samstag genau die Möglichkeit zu zeigen wie teuer es den Herrschenden kommt:Zombiewalk

tagesspiegel

tagesspiegel 01.02.2012 - 06:16

Ungdomshuset, Brunnen183

-!- 04.02.2012 - 11:30
Die Entwicklung der letzten Jahre in Berlin ist geprägt von dem Zustand der Beziehungen der Menschen zueinander von denen dieser Widerstand ausgeht, weil sie sich von diesen Repressalien ansprechen lassen. Es gibt kein wir und demnach auch kein "kommt in die gänge"! Es gibt viele Konflikte die einfach ignoriert werden und eine Tatsache die von allen die letzten Jahre komplett toleriert und ignoriert wird:

Isolation voneinander!

Die meisten leben nicht in linken Projekten und nicht in besetzten Gebäuden! Es gibt eine Mauer zwischen den Kommunikationsformen. Man sieht sich nacheiner Räumung jahrelang nicht wieder. Weiß nicht wo die Anderen stecken. Wenn man sich sieht ist es nur ein kurzes Hallo und Tschüss. Emails werden nicht genutzt. Telefon wird nicht genutzt. Messenger und Social Networks werden nicht genutzt! Ich bin letztens verletzt von einer Situation von Lichtenberg Richtung Alex durch die Rigaer gelaufen. Als ich das XB passierte, dachte ich u.a. an die Brunnen. 5 Minuten später sah ich am Frankfurter Tor einen Menschen von damals das erste Mal seit 1 Monat vor der Räumung, wieder, mit dem ich darin gewohnt habe. Es ging zu schnell. Ansprechen konnte ich ihn nicht. Hätte mich auch nicht getraut da ich nicht das Gefühl habe dass er Bock darauf hat.

Seit 2009 sehe ich auf den Straßen nichts. Es gibt keine Kommunikationswege. Wer in den Projekten wohnt hat nicht einmal eine vernünftige Klingel wo man anfragen kann, bist du hier.

Nun wird hier auch über das Ungdomshuset gesprochen. Auch dort habe ich gewohnt. Von den Leuten von damals weiß ich noch weniger. Die Realitäten sind derart auseinandergezogen. Ein Mensch sehe ich einmal im Jahr kurz online. Ohne dass wir miteinander sprechen wollen. Da ist eine Gleichgültigkeit, vergiss es......


Es wird nichts in die Gänge kommen!
Bis nicht diese Mauer zwischen uns allen fällt dass wir es mal schaffen mindestens 2 Jahre in EINER einzigen Stadt gemeinsam über alle Blockaden hinweg miteinander in Verbindung zu bleiben und miteinander zu kommunizieren. Uns miteinander zu solidarisieren. Doch von Niemanden (!) den ich seit der Räumung des Ungdomshuset, sogar davor schon, kenne, habe ich bis Heute den Wunsch dafür geäußert bekommen.


Von den B183 Leuten sind noch einige übrig die seit damals davor rumlungern, immer wieder sich treffen. Ich habe bis Heute kein "Lass mal dann unddann dort und dort treffen und ne Demo machen" gehört. Lass uns das Ding wiederbsetzen. Lass uns mal fragen wies uns allen ergeht.

Über 3 Jahre,...in denen wir uns alle nur weiter auseinander gelebt haben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

politisch — gewollt

wowi ähHhhhhh — heiner

Ausdrucksweise — Ikke

@ egal — auch egal

Brunnen183 — abc

der Bürgermeister — Abe UedA