[B ]Fight capitalist war, fight capitalist..

Carlo 28.01.2012 19:54 Themen: Antirassismus Repression
1500 Leute bei Demo in Neukölln. Dynamisches Ende am Reuterhplatz.
Heute fand in Berlin Neukölln eine Antirepressionsdemo unter dem Motto „Fight capitalist war – fight capitalist peace!“ statt. Rund 1500 Leute folgten einem der vielen Aufrufe von linksradikalen Gruppen. Ab 16Uhr sammelten sich Leute am Herrfurthplatz und in den umliegende Straßen. Das Konzept, sich erst der laufenden Demo anzuschießen fand großen Anklang. Nach einer leichten Verzögerung und einer kurzen Auftaktkundgebung setzte sich der, zunächst noch überschaubare Zug in Bewegung. Mit schnellem Schritt und lauten Parolen ging es erst eine Runde um den Herrfurthplatz und dann durch den Schillerkiez. Dort gab es auf einem Hausdach eine bengalische Solidaritätbekundung, die die Stimmung zusätzlich anheizte. Bis zur Werbellinstraße wuchs die Demo auf ihre volle Größe an. Dort passierte sie eine Polizeiwache, vor der sich bereits vor Eintreffen der Demonstration behelmte Bullen hinter Tretgittern versteckten. Erst ab der Karl-Marx-Straße zeigten sich auch Bullen, die die Demonstration zufuß begleiteten, wenn auch nur auf Abstand. Ansonsten gab es kein Spalier oder dergleichen Provokationen. Ein Kamerawagen der Bullen, versuchte die ganze Zeit über vergeblich, die vorderen Reihen abzufilmen. Zwei Regenschirme vor der ersten Reihe verhinderten allerdings diesen geplanten Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung, bis der Kamerawagen irgendwann genervt abdrehte und von dem Unterfangen abließ.
Mit mehrsprachigen Flugblättern wurden interessierte Passanten über den Polizeikongress, die International Urban Operations Conference, sowie institutionellen Rassismus und Polizeigewalt informiert. In Redebeiträgen wurde vor allem auf das repressive Klima im Schillerkiez und das Quartiersmanagement, welches mit dafür verantwortlich ist informiert.
Am Reutherplatz entschied sich die Menge spontan für mehr Action. Viele vermummten sich und machten sich in Kleingruppen über den Platz davon. Die Demo wurde, ebenso zügig wie sie lief, von der Anmeldung für beendet erklärt und anschließend aufgelöst. Kurz zuvor musste der „Kontakt zu Veranstalter“-Bulle noch einmal in die Horizontale und Bekanntschaft mit der Genossin Grauwacke machen.
Nach der Demo versuchten die Schweine, Wege nach Kreuzberg zu blockieren, um ein Übergreifen der Dynamik auf den Nachbarbezirk zu verhindern. Was zur Zeit abgeht lässt sich nur erahnen. Es soll einen Kessel in Kreuzberg geben und in Neukölln sind überall Bullen geparkt oder fahren unkoordinert durch die Gegend. Bleibt zu hoffen, dass die Bullen noch eine möglichst unangenehme und stressige Nacht vor sich haben.

Bis jetzt ist eine positive Bilanz zu ziehen. Die Ansage, sich nicht den Charakter der Demo von der Gegenseite diktieren zu lassen, hat Wirkung gezeigt: Kein Spalier, kein Gefilme, Vorkontrollen eher unmotiviert etc.
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Ergänzungen

Viele Bullen am Kanal

asddf 28.01.2012 - 20:18
Nur zur Info:

Die BUllen hielten sich am Weigandufer bereit, also in einer Paralellstr. zur Weserstr. Dort zählte ich 25 Wannen. In der Glogauer Str. standen zeitweise auch noch einige. Die BUllenkette an der Thielenbrücke wurde eher halbherzig durchgesetzt. Wenn mensch nicht gerade mit Hassi ankam war das kein Problem.

So viel zur Polizeitaktik.

Hier die ersten Bilder

maramix 28.01.2012 - 20:19

Platzverweise in Kreuzberg

anonym 28.01.2012 - 20:52
Bullen fahren in Kreuzberg in Wannen Streife und sprechen Platzverweise gegen Gruppen von schwarzgekleideten Menschen aus. Die Personalien werden festgestellt und der folgende Platzverweis gilt für Kreuzberg und Nordneukölln bis Sonntag, 6:00 Uhr.

Kessel

Fhain 28.01.2012 - 22:01
Es war etwas unschön, dass die Demo trotz Ankündigung ohne Verzögerung um 16 Uhr zu starten erst kurz vor 17 Uhr vom Fleck kam. So kommt das nächste Mal wirklich niemand mehr pünktlich.

Auch die Auflösung war unerwartet, da kein Bullenstress zu beobachten war und sich plötzlich die Demospritze absetzte, aber nach zwei Minuten verschwunden war (ohne dass der rest wusste, was/wo/wie was los war.

Es ging später am Görlitzer Bahnhof mit 1-200 Leute (verteilt) weiter. In der Oranienburger sperrten die Bullen die Straße und schob willkürlich 20-30 Leute die auf den Bürgersteigen und vor Späties unterwges waren in einen Kessel. Nach zwei Stunden hieß es Anzeige wegen Landfriedensbruch. Die Leute wurden einzelnd rausgeführt, abgefilmt und durchsucht. Am Anfang kamen einige mit Kabelbindern in die Gefangenenbusse. Später ging es nach 10 Minuten im Gefangenbus (und Durchsuchung/Abfilmen) mit Platzverweis wieder raus. Einem Menschen der anscheinend eine MAske bei sich hatte, wurde im Bus noch erklärt, dass er becshuldigt wird (Landfriedensbruch), während zwei andere ohne diese Belehrung gehen durfte. Mal sehen, was die Bullen da noch an Repression fahren werden.

Zeitweise wäre ein Ausbruch aus dem Kessel evtl. möglich gewesen, da er an einer Seite nur mit 4 Bullen bewacht war - aber zu dem Zeitpunkt waren die Leute schon durchgefroren und nicht mehr allzu bereit, sich Prügel einzufangen.

Vielen Dank an den EA.
Hoffe dass alle noch vor Ort wieder gehen durften und die Repressionen im Sande verlaufen.

bullenschweine

berlina 28.01.2012 - 23:05
Bullen berichteten von 3 Plünderungen - Edeka und 2 Boutiquen. Kessel konnte nur durch nicht nachrückende (vorderer Teil agierte schnell) AktivistInnen entstehen. Bullen waren zum Zeitpunkt der Sponti vom Spreewaldbad ca 50 (die die Demo verfolgten), gegenüber standen ihnen ca 200 AktivistInnen. Bei schnellerem Agieren hätte mehr gehen können. Ansonsten n schöner Tach.

aktuell

los 29.01.2012 - 02:36
Bullen probieren gerade aktuell in die Kaderschmiede (Rigaer Str 94) einzudringen!!
Kommt ALLE und supportet die Leute!!
Es ist so einiges möglich.
LOS JETZT HIER!!

so nicht

egal 29.01.2012 - 08:50
die leute die in der oranien gekesselt wurden waren einfach nur aleine, nix von außen.schonmal was von solidarität gehört die demo wurde aufgelöst und die meisten wussten nicht warum und wie weiter. scheiß demo

Schöne demo

Against all Authority 29.01.2012 - 11:24
Ein schöne Laute und Dynamische Demo,im Reuterkiez leider etwas undurchsichtig, doch sehr schön fand ich, das sich daraufhin, nicht lange zeit nach der verwirrung ,mehrere Lautstarke Spontis durch denn Kiez zogen.Die schon oben erwähnten kritik stimme ich vollkommen zu,aber nicht die beleidigungen,geschweige das denunzieren andere gruppen wie die anti-d bewegung,arab.....e.t.c es kann keiner was dafür ,und ich glaube ,auch wennns es anders ausschaut ,doch die wenigsten so sind wie oben oft erwähnt wird, das sie sinnlos randalieren.Im grossen und ganzen kann ich persönlich nur eine positive billanz der demo ziehen. Ein danke schön an alle gruppen und personen die dazu beigetragen haben diese demo zu einem lautstarken zeichen zu machen. Auf das wir nicht nur Leise routen folgen,sondern auch mal ausbrechen und unsere stimme lautstark dort zu verkünden wo sie uns nicht haben wollen.
This are our streets.

bullenticker

praktikant_in 29.01.2012 - 12:17
Unfriedliche Aktionen bei Demonstration gegen Polizei-Kongress
Neukölln

# 0342

Bei einer als „Demonstration gegen den Polizeikongress“ angemeldeten Versammlung kam es gestern Nachmittag zu einer Reihe von Angriffen auf Polizeibeamte.
Zunächst hatten sich ab 15 Uhr 45 etwa 300 Personen aus dem linken Spektrum mit Transparenten und einem Lautsprecherwagen auf dem Herrfurthplatz versammelt. Bereits bei Vorkontrollen musste die Polizei Vermummungsutensilien und Pyrotechnik sicherstellen. Gegen 16 Uhr 45 Uhr startete der Aufzug. 600 Demonstranten bewegten sich auf der genehmigten Wegstrecke, als bereits wenige Minuten nach Beginn Glasflaschen, Pyrotechnik und Steine auf Polizeibeamte geworfen wurden. Zwischenzeitlich wuchs der Aufzug auf ca. 1.000 Teilnehmer an, die sich überwiegend aggressiv verhielten. In der Weserstraße wurde der Verbindungsbeamte der Polizei, dessen Aufgabe darin besteht, den Kontakt zwischen dem Versammlungsleiter und dem Leiter des Polizeieinsatzes zu halten, mit einem Tritt in den Rücken zu Fall gebracht und verletzt. Gegen 17 Uhr 35 wurde die Demonstration von der Versammlungsleiterin am Reuterplatz überraschend beendet. In der Folge begingen abströmende Teilnehmer weitere Straftaten, griffen u.a. Verkehrspolizisten an, zerstörten Schaufensterscheiben an Geschäften, aus denen Ware gestohlen wurde, und versuchten mehrfach erfolglos, sich in größeren Gruppen zu sammeln und geschlossen in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg zu ziehen. Die polizeilichen Maßnahmen führten bis 20 Uhr zu einer vollständigen Lageberuhigung. Insgesamt wurden 96 Personen überprüft, es gab 35 Freiheitsentziehungen, diverse Platzverweise und 13 Strafermittlungsverfahren wurden eingeleitet.

notwendige kritik

anonym 29.01.2012 - 15:59
erst einmal vorneweg: schön, dass der jährliche bullenkongress im feb in berlin dieses jahr nicht nur mit ner alibi-latschdemo begleitet wurde.

trotzdem ist aus unserer sicht einiges an detailkritik notwendig.

-demostart:

die demo fing nicht mit "etwas verspätung an", sondern 50 min später. die zahlreichen kleingruppen froren sich in der umgebung des startplatzes den arsch ab ( und standen auf der platte für die zivis), weil sie sich auf die ansage verlassen hatten, die demo werde pünklich starten. der lauti kam erst um schlag 16.00 am platz an, wurde dann natürlich von den bullen penibel untersucht, was aber nicht der einzige grund für die verspätung war.

um 16.00 standen vielleicht mal 50 leute ohne transparente am startpunkt, wäre also eh nicht möglich gewesen, rechtzeitig zu starten. die veranstaltenden strukturen sollte wenigstens ihre eigenen leute pünklich an den start bringen!

am ende war es wie immer in berlin. massive vorkontrollen, die demo geht ne stunde später los und und wer unkontrolliert sein will, kommt halt auf der strecke später dazu.



-wir und die bullen

die bullen haben sich anfänglich mächtig zurückgehalten: nur demonstratives auftreten an den beiden bullenrevieren, an denen die demo vorbei zog, aber selbst dass mit gehörigen abstand zu demo.

dann das demonstrative gefilme in ner querstrasse zur weser vom dachausstieg einses einsatzwagens heraus.

so schön wir die intervention der leute mit den regenschirmen fanden, die das filmen den bullen nur eingeschränkt ermöglicht haben, wäre an dieser stelle den ohne schutz operierenden filmbullen einfach auf andere weise der rasche rückzug nahegelegt werden sollen.

dann am reuterplatz biegt die demospitze von der route ab, lässt sich aber von 30 bullen auf dem gehweg überholen und anschließend locker blocken. ab da dann die berlin mittlerweile übliche konfusion: kein plan, wenig initiative, alles rennt durcheinander. und das trotz dunkelheit, von gebüschen abgedeckter weiträumiger platz, und zu diesem zeitpunkt zahlenmäßig weit unterlegenden bullen (2 mal 30).

dann nen paar steine auf verkehrsbullenfahrzeuge, wobei es mal wieder nen paar helden gab, die aus vierzig meter blind im hohen bogen richtung der streifenwagen geworfen haben, wobei nur durch glück nicht die eigenen leute getroffen wurden. wir sind definitiv für maulschellen für solche poser in zukunft!

ne einzelne wanne wurde dann noch an der nächsten ecke eingedeckt, anschließend richtung kreuzberg.

andere haben dann noch am kottidamm was gemacht.

auffällig war, dass die bullen sofort alle brücken von neukölln richtung 36 gesperrt hatten, sie wussten anscheinend mehr als der grossteil der demo.

in 36 dann gab es dann garnichts mehr zu gewinnen, mehrere hundertschaften raumdeckend, ne sponti endete nach nicht mal 200 metern im kessel für 30- 40 leute.



-fazit

viel verbalmilitanz im vorfeld der demo ( s. plakate und mobivideo), konkret klappt es dann nicht mal, die eigenen ansagen umzusetzen (wir gehen pünklich los).

zu der lähmenden unsicherheit und unentschlossenheit in berlin , wenn es dann mal zur sache geht, fällt uns auch nichts mehr ein. außer bei liebig und 1. mai wars in den letzten jahren eigentlich immer so.

insgesamt kam uns die demo wie der versuch einer kopie der "carlo"- demo im letzten sommer vor. nur ne sehr schlecht gemachte kopie.

trotzdem schöne sache, dass soviele da waren und solidarische grüsse an die rigaer, allen, die dort heute nacht was auf die beine gestellt haben und natürlich an die, die eingefahren sind und von den bullen kassiert haben.

bis nächste woche...

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