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[Aachen] Stolberg wir kommen!

AFAB 12.01.2012 15:21
ES GIBT KEIN RUHIGES HINTERLAND - STOLBERG WIR KOMMEN!

„Es gibt kein ruhiges Hinterland“, ist ein beliebter Spruch auf antifaschistischen Demonstrati-onen, aber leider ist es häufig so, dass gerade das Hinterland in Nazi-Hand ist.
Aufruf des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Aachen zur Demo gegen Nazistrukturen

„Es gibt kein ruhiges Hinterland“, ist ein beliebter Spruch auf antifaschistischen Demonstrati-onen, aber leider ist es häufig so, dass gerade das Hinterland in Nazi-Hand ist.
Auch in Stolberg (Rhld.) ist dies so. Diese kleine eher unscheinbare Stadt hat mittlerweile eine lange faschistische Tradition. Bis 1991 war sie der Heimatort der heute verbotenen Wi-kingjugend. Das Verbot hat aber nicht dafür gesorgt, dass die gefestigten Nazistrukturen zerschlagen wurden, im Gegenteil. Stolberg ist jener Ort von dem aus die Nazis ihren Terror verbreitet haben. Das Ergebnis heißt, dass die Region Aachen heute als die Nazihochburg neben Dortmund in Nordrhein-Westfalen gilt. Der Terror in Aachen nimmt immer härtere Formen an. Vor kurzem brachen mehrere Nazis in die Wohnung eines Antifaschisten ein. Dort suchten sie nach Informationen und verletzten den Antifaschisten, der vorher ruhig ge-schlafen hatte. Auch in den eigenen vier Wänden scheint man in Aachen und der Region nicht mehr sicher zu sein. Auch dafür steht Stolberg.
In Stolberg selber sind die Nazis traurige Normalität. Dort haben Gruppen wie die Grüne Ju-gend oder die Jusos mehr Angst vor den „bösen Linksextremisten“. Mit viel Aufwand wird eine Veranstaltung gegen Extremismus organisiert, auf deren Plakaten nur vermummte Steinewerfer zu sehen sind. Der Nazi, der Nachbar und Kegelkumpel ist ja eigentlich ganz nett, hat halt nur eine verquere Meinung. Genau unter diesen Bedingungen kann faschisti-sches Gedankengut wunderbar seine Wurzeln schlagen. Es wird Zeit, dass wir sie heraus-reißen!

Wenn Naziterror zur Normalität wird

Der Name der auch mit dieser Entwicklung zusammenhängt ist Kameradschaft Aachener Land (KAL). Die Naziorganisation hat es geschafft die führende Rolle innerhalb der Aachener Region zu übernehmen. Darüber hinaus genießt die Kameradschaft gute Kontakte im gesamten Bundesgebiet und ins europäische Ausland. Dies zeigt auch ihre Mobilisierungs-kraft bei den jährlichen Aufmärschen in Stolberg. Auch ist mittlerweile bekannt, dass es Kon-takte zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gegeben hat. Aber dies überrascht kei-ne/n AntifaschistIn mehr in der Aachener Region. Erst vor einiger Zeit wurden zwei Personen aus dem Kameradschaftsumfeld inhaftiert und verurteilt, da sie Bomben gebastelt hatten, um diese gegen politische GegnerInnen einzusetzen. Eine Attrappe legten sie auch vor das Au-tonome Zentrum in Aachen. Obwohl es offensichtlich war, dass die BombenbauerInnen aus der KAL kamen, hielt die Staatsanwaltschaft es nicht für nötig, auch diese Organisation mit den geplanten Terroranschlägen in Verbindung zu bringen. Und so kann die KAL ungestört in der gesamten Region agieren. Und immer wieder heißt der Ort, von dem aus alles koordiniert und entwickelt wird, Stolberg.

Von der Reaktion zur Aktion

Es muss endliche gelingen, dass man den Nazis das ruhige Hinterland nimmt, dass sie nicht mehr in aller Ruhe agieren und AntifaschistInnen immer nur reagieren können. Stolberg kennt antifaschistische Aktionen immer nur als Reaktion auf Naziaktivitäten. Am 03. Februar wollen wir endlich zeigen, dass wir uns die Straße in Stolberg zurück erkämpfen. Diesmal sollen die Nazis gezwungen werden, auf uns zu reagieren. Dafür ist eine breite Solidarität nötig.
Der 03. Februar wird zum antifaschistischen Feiertag erklärt. Stolbergs Normalität soll in Frage gestellt und Widerstand geleistet werden. Unser Motto lautet „Stolberg wir kommen“.

Wir lassen uns auch nicht von Repression stoppen

Wir sind auch schon gespannt mit welchen Repressionsmaßnahmen der Polizeipräsident Oelze unsere Demonstration überhäufen wird. Denn immer wenn es gegen linke Aktionen geht, erscheint es, als wenn der Polizeipräsident besonders aktiv wird. Nach einem Überfall auf das Fight Fascism Konzert wurden den VeranstalterInnen uneinlösbare Auflagen durch die Polizeibehörde auferlegt, so dass das Konzert fast vor dem Ende stand. Die Nazis, die das Konzert überfielen, wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen. Auch gibt Herr Oelze sich sehr viel Mühe, alle AktivistInnen des Blockadebündnisses gegen den Naziaufmarsch in Stolberg schon im Vorfeld zu kriminalisieren. So organisiert er eine Hetzkampagne in den örtlichen Stadträten, mit zweifelhaftem Bildmaterial und wirbt dafür, dass man sich nicht dem Blockadebündnis anschließt. Schön wäre es gewesen, wenn er die selbe Energie auch gegen Nazistrukturen investiert hätte. Dann wäre Aachen heute vielleicht keine Nazihochburg.
Die Repression gegen AntifaschistInnen gehört leider genauso zum Normalzustand, wie die gefestigten Nazistrukturen in der Region. Jetzt kommt es darauf an beides zu durchbrechen.

Gemeinsam kämpfen, gemeinsam feiern!

Am Freitag, 03. Februar brauchen wir Eure Solidarität, damit das Hinterland alles andere als ruhig ist.
Zuerst wollen wir es krachen lassen auf der Straße und dann mit euch beim Fight Fascism gemeinsam feiern.
Lasst uns diesen Freitag zum Antifa-Freitag machen und am Samstag demonstrieren wir dann in Aachen weiter.

Antifa-Demo: Es gibt kein ruhiges Hinterland – Stolberg wir kommen!
Wann: 03. Februar 2012
Um: 17 Uhr
Wo: Stolberg Hauptbahnhof

Danach: Fight Fascism – Das Konzert!
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Ergänzungen

Mehr Infos unter

AFAB 12.01.2012 - 15:40

Mal die Kirche im Dorf lassen

Pater Murphy 13.01.2012 - 17:53
"Auch ist mittlerweile bekannt, dass es Kon-takte zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gegeben hat."

Worauf stützt sich diese Behauptung?
Wieso berichteten die Medien nicht darüber, wo die KAL doch schon regelmäßig im Fernsehen auftaucht?
Man mag darüber streiten, ob frisierte Böller nun Bomben sind, oder nicht, aber man muß nicht übertreiben, da muß man sich nicht wundern, wenn bei solcher Panikmache niemand Lust hat, sich den Nazis entgegenzustellen.