[KA] Transpis für Christa, Sonja & Christian

Soli 11.01.2012 23:36
Wir haben rund um den Bundesgerichtshof in Karlsruhe mehrere Transpis für die von Beugehaft bedrohte Christa Eckes und die am 14.01. stattfindende Solidemo sowie die beiden RZ-Beschuldigten Sonja Suder & Christian Gauger angebracht.
Gegen Christa wurde trotz schwerer Leukämieerkrankung Anfang Dezember Beugehaft im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen Verena Becker vor dem OLG Stuttgart angeordnet. Die Vollstreckung wurde lediglich bis zum endgültigen Entscheid über ihre Beschwerde durch den BGH ausgesetzt.
www.keinebeugehaft.blogsport.de

Sonja und Christian wurden nach über 30 Jahren im Exil von Frankreich an die BRD ausgeliefert und sollen für verschiedenen militante Aktionen der RZ in den 70er Jahren verantwortlich gemacht werden. Christian wurde aufgrund seiner schweren Erkrankung mittlweile aus der Haft entlassen, während die 79 jährige Sonja immer noch im Knast sitzt.
Solidarität mit Sonja und Christian! Sofortige Freilassung von Sonja!
www.verdammtlangquer.org


Kommt am Samstag [14.01.12] zur Demo "Keine Beugehaft! Hände weg von Christa!" in Karlsruhe
Auftaktkundgebung: 14 Uhr Bundesgerichtshof/Eingang Herrenstraße
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Ergänzungen

Zeiten des Zorns

kallemarx 12.01.2012 - 00:41
Filmclub Moderne Zeiten zeigt: "Zeiten des Zorns - Zur Geschichte und Politik der Revolutionären Zellen" und "Die Rote Zora".

Freitag den 13.01.2012 um 20 Uhr, Volxküche, Hafenstrasse 116,
20359 Hamburg.
Eintritt frei, Spenden erwünscht !
 http://filmclubmodernezeiten.jimdo.com/
 http://www.youtube.com/watch?v=PZZalqq3H10&feature=channel_video_title
Wir zeigen diese Filme nicht nur als reflektierenden Rückblick auf die Geschichte der radikalen Linken, sondern auch aus aktuellem Anlass.
Der 78-jährigen Sonja Suder und dem 70-jährigen Christian Gauger soll in Frankfurt am Main der Prozess gemacht werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, als Angehörige der »Revolutionären Zellen« (RZ) vor fast 35 Jahren an drei Brandanschlägen beteiligt gewesen zu sein, die Sachschäden verursacht hatten.
Gegen die an Leukämie erkrankte Christa Eckes, ehemaliges Mitglied der RAF, hat das OLG Stuttgart Beugehaft verhängt, weil sie sich weigert im sogenannten Buback Prozess Aussagen zu machen.
Setzen wir der nachholenden Rache der deutschen Justiz unsere Solidarität entgegen, die Geschichte der drei ist ein Teil unserer Geschichte.
 http://www.verdammtlangquer.org/
 http://keinebeugehaft.blogsport.de/

Zeiten des Zorns - Zur Geschichte und Politik der revolutionären Zellen.
Durch eine Reihe von Verhaftungen wurden Revolutinäre Zellen und Rote Zora wieder in das Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt. Aber hinter den Fragen der Solidarität mit den Angeklagten, der Prozessstraegie oder der Auswirkungen von Verrat ist die Politik dieser Gruppen aus der linken Diskussion fast verschwunden.
In der Veranstaltung soll die langjährige Geschichte der RZ vorgestellt und diskutiert werden. Wieso entstanden die RZ Anfang der 70er Jahre? Mit welcher Konzeption traten sie an? Welche Sozialrevolutionären und antiimperialistischen Ansätze versuchten sie zu verwirklichen? Wie kam es zur Aktion gegen die OPEC- Konferenz 1995 und zur Entführen eines Verkehrsflugzeuges nach Entebbe 1976? Wie veränderten sich die RZ in den 80er Jahren? Warum wurde die "Flüchtlingskampagne" gestartet? Und wieso haben die RZ ihre Aktionen seit einigen Jahren eingestellt?
Ausschnitte aus dem Film der Veranstaltung am 22. März 2001 im SO 36 in Berlin u.a. mit Klaus Viehmann (Bewegung 2. Juni und zu 15 Jahre Haft verurteilt. Von 1978 bis 1993 im Knast) und Stefan Wisniewski (RAF und zu zweimal lebenslänglich verurteilt, 1978 - 1999 in Haft.)
 http://www.freilassung.de/
 http://www.scribd.com/doc/22408464/Die-Fruchte-des-Zorns
 http://zinelibrary.info/files/Die%20Geschichte%20der%20Paragrafen%20129a.pdf


"Die Rote Zora".
Die Rote Zora ist eine militante Frauengruppe, die in den 80er Jahren in Deutschland über 20 Anschläge verübte. Bekämpft wurden Atom-, Gen- und Reproduktionstechnologie, die entsprechenden Anschlagsziele waren Konzerne wie Bayer, Schering und Siemens, Forschungsinstitute und das Eigentum von "Vertretern der patriarchalen Ordnung" (RZ 1983). Die Rote Zora bildete eine radikale politische Opposition zur bestehenden Macht und setzte auf eine Politik der Sachbeschädigung. Es war ein Grundsatz, dabei keine Menschen zu verletzen. Zentrales Element des Videos "Die Rote Zora" bildet ein Interview, das im Sommer 2000 mit Corinna Kawaters geführt wurde. Kawaters ist die einzige Frau der Roten Zora, die wegen der "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" (§129a) von einem Gericht verurteilt wurde. Ein weiteres Gespräch wurde mit der Sozialwissenschaftlerin Erika Feyerabend aufgenommen, die wie die anderen Mitarbeiterinnen des Gen-Archiv Essen Ende der 80er Jahre in den Strudel der polizeilichen Ermittlungen gegen die Roten Zora geraten ist.
 http://www.ressler.at/de/rote_zora/

Veranstaltung zu Christa Eckes am 26.2. in HH

Netzwerk für alle politische Gefangene 12.01.2012 - 10:00
Keine Beugehaft gegen Christa Eckes!

Gegen Christa Eckes, ehemalige Militante aus der RAF, wurde vom OLG Stuttgart Beugehaft angeordnet, da sie im Verfahren gegen Verena Becker als Zeugin aussagen sollte und ihre Aussage bei der Befragung, die im Krankenhaus stattfand, verweigerte. Sie sollte bis zum 23. 12. 11 die Haft antreten. Christa Eckes ist gesundheitlich angeschlagen, sie leidet an akuter lymphatischer Leukämie und bekommt seit August Chemotherapien.
Ihre Überlebenschance beträgt 50%, folglich ist bei einem Gefängnisaufenthalt eine Fortsetzung der lebenserhaltenden Therapie nicht mehr möglich. Es gibt keinen Zugang zu Vertrauensärzten mit onkologischer Qualifikation, eine engmaschige Gesundheitskontrolle ist ebenso nicht mehr gegeben wie ein notwendiger Standard zur Vorbeugung gegen Infektionen. Tatsächlich können Blutkrebserkrankungen wie die von Christa nur in hoch spezialisierten Therapiezentren behandelt werden, von denen es in ganz Deutschland nur einige wenige gibt. Kein Knastkrankenhaus weist auch nur annähernd den medizinischen Standard auf, der für die Behandlung einer solch schweren Erkrankung dringend notwendig ist.
Es konnte aber auf Grund der zahlreichen Solidarität, sei es durch Aufrufe an die verantwortlichen Stellen oder auf Demonstrationen im In- und Ausland, verhindert werden, dass Christa nicht am 23. 12. ins Knastkrankenhaus Hohenasperg musste, weil das OLG Stuttgart am 15. 12. 11 die Ladung zum Beugehaftantritt vorläufig wieder aufgehoben hat.
Allerdings ist das nur ein Aufschub!
Die endgültige Entscheidung über Christas Beschwerde gegen die Beugehaft liegt jetzt also beim Bundesgerichtshof (BGH), der letzten Instanz. Wann diese Entscheidung von dort kommen wird, muss man abwarten.
Christa braucht also weiterhin jede Unterstützung, denn im Moment gibt es nur eine Atempause, aber noch kein Aufatmen.
Deswegen wird es
am Donnerstag, den 26.Januar, um 19.30 Uhr in der B5, Brigittenstaße 5, Internationales Zentrum
eine Veranstaltung mit ihrem Anwalt Jürgen Schneider und VertreterInnen des Netzwerks Freiheit für alle politischen Gefangenen geben.

Zum Hintergrund:

Wie bereits über ein dutzend andere ehemalige Militanten, wurde Christa Eckes auch vor das Gericht in Stuttgart geladen, wo der Senat um Richter Wieland seit September 2010 den Prozess gegen Verena Becker leitet. Die Intention des Prozesses ist klar: es geht darum, seitens der Herrschenden auch diesen Teil der Geschichte zu vereinnahmen, die Geschichte der Roten Armee Fraktion (und des bewaffneten Kampfs) zu entpolitisieren und zu diffamieren, in dem diese als Kriminalfall behandelt wird.

Zu diesem Zweck wurden im März, im April und im September ehemalige Militante aus der RAF als Zeugen vorgeladen und in bis zu einer halben Stunde dauernden Moralpredigten seitens des Richters dazu aufgefordert "reinen Tisch zu machen", "solange sie noch Zeit haben". Im Klartext: die Ehemaligen sollten zu StaatszeugInnen gemacht werden, um die Geschichte der RAF und des bewaffneten Kampfes vollends zu vereinnahmen. Bereits im Vorfeld hatten die Ehemaligen in einem Papier, das im Mai 2010 veröffentlicht worden war, angekündigt: "Wir machen keine Aussagen, weil wir keine Staatszeugen sind, damals nicht, heute nicht."

Christa Eckes soll in Beugehaft

Unter denselben Vorzeichen wurde Christa Eckes vorgeladen, die aufgrund ihrer akuten Leukämie und der damit verbundenen Chemotherapie nicht in der Lage war ins Gericht zu kommen. Aus diesem Grund beschloss der Senat zusammen mit der Bundesanwaltschaft die Befragung im Krankenhaus durchzuführen.

Bei der Befragung, an der auch solidarische GenossInnen im Prozess anwesend waren ,
verweigerte Christa Eckes die Aussage. Die BAW forderte daraufhin die Verhängung von Beugehaft mit der Begründung, dass sie sich zur Tatzeit im Gefängnis befunden hat und sich daher nicht auf ein Aussageverweigerungsrecht berufen könne.

Das OLG bestätigte diese Einschätzung und verhängte gegen Christa Beugehaft. Trotz des laufenden Widerspruchs und ohne dass es eine ärztliche Stellungnahme zu ihrem Gesundheitszustand, sollte sie zum Haftantritt für den 23. Dezember geladen werden.
Das Ziel der Maßnahme ist dabei mehr als deutlich:
es geht darum, Christa Eckes zu brechen, auch wenn dies lebensgefährliche Konsequenzen für sie haben kann.
Es geht darum, die konsequente Aussageverweigerung der ehemaligen Militanten zu bestrafen.
Es geht darum, die Geschichte der RAF, die Geschichte des bewaffneten Kampfes, zu entpolitisieren und zu diffamieren.
Gegen ehemalige Militante aus der RAF wie Brigitte Mohnhaupt, Rolf Heißler und Stefan Wisniewski, wird ebenfalls weiter ermittelt.
Deswegen: zeigen wir uns solidarisch mit Christa Eckes!
Verteidigen wir die angegriffenen Genossin, denn der Angriff zielt auf unsere Geschichte und ebenfalls gegen uns als AktivistInnen!
Beugehaftandrohungen werden nicht nur gegen ehemalige Mitglieder aus der RAF von den Herrschenden angewandt, sondern in den achtziger Jahren wurde auch gegen acht ZeugInnen im Rahmen der Verfahren gegen die RZ/Rote Zora Beugehaft angedroht.
In Magdeburg waren 2005 11 Menschen von Beugehaft betroffen, weil es dort Anfang des Jahrhunderts 4 militante Aktionen gegen Polizei, Staat und Kapital gab.
Nur durch gemeinsamen solidarischen Zusammenhalt konnten diese staatlichen Angriffe zurück gedrängt und verhindert werden.

Deshalb:

Organisiert Infoveranstaltungen und Solidaritätsaktionen!

Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!





Veranstaltung mit ihrem Anwalt Jürgen Schneider und
dem Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
am Donnerstag, den 26.Januar, um 19.30 Uhr in der B5, Brigittenstaße 5, Internationales Zentrum


Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg
www.political-prisoners.net

Weitere Infos unter:
 http://KeineBeugehaft.blogsport.de