AnwohnerInnen unterstützen Zomia Kampagne

Anwohner_innen 22.11.2011 21:44 Themen: Freiräume
Anwohner_innen unterstützen den Wagenplatz Zomia und fordern sein Beleiben in der Nachbarschaft sichtbar ein. Wimpel und Transparente setzen ein Zeichen der Solidarität.
Hamburg- WILHELMSBURG, 22.11.2011

Zahlreiche Bewohner_innen des Reiherstiegsviertels in Wilhelmsburg haben sich an einer Kampagne für den Erhalt des Wagenplatzes „Zomia“ in ihrer direkten Nachbarschaft beteiligt. Als Zeichen ihrer Unterstützung für den von einer Räumung akut bedrohten Wagenplatz am Honartsdeicher Weg hängten sie hunderte Wimpel mit der Aufschrift „Zomia bleibt“ aus ihren Fenstern.
„Es geht darum, dem Bezirk Mitte zu zeigen, dass viele Menschen im Viertel gegen eine Vertreibung ihrer neuen Nachbarinnen und Nachbarn sind“, sagte eine Unterstützerin der Kampagne. „Markus Schreiber hat immer wieder verlauten lassen, Zomia hätte hier keine Unterstützung. Dass das nicht stimmt, zeigt die große Resonanz auf die Kampagne.“ In den letzten Tagen wurde auch durch immer zahlreichere Transparente an Häuserwänden sichtbar, dass die Solidarität mit Zomia weiter verbreitet ist, als es der Bezirk zugeben will. „Wir sind gegen eine Räumung, die völlig unnötig ist und gegenwärtig nur noch dazu dient, dass Markus Schreiber sein Gesicht wahren kann. Die Politik von Schreiber hat abstruse Ausmaße angenommen, gegen alles, was ihm nicht passt, versucht er politisch Stimmung zu machen. Mal konstruiert er Obdachlose, mal Sexarbeiterinnen oder in diesem Falle WagenbewohnerInnen als bedrolich. Zomia ist im Stadtteil willkommen, und die Einwände gegen den jetzigen Ort wirken mehr als vorgeschoben.“ Als offizieller Grund für die Räumung nennt das Bezirksamt Mitte, dass das Wohnen in Wagen auf der als Industriegebiet ausgewiesenen Fläche illegal ist. „Dabei zeigen andere Bezirke wie Altona seit Jahren, dass trotz identischer rechtlicher Lage Wagenplätze faktisch möglich sind. Die gesetzliche Grundlage für eine Räumung – das von den Nationalsozialisten eingeführte Hamburgische Wagengesetz – ist völlig unzeitgemäß und gehört abgeschafft“ fordert die Kampagne. „Ein Recht auf Stadt und ein Recht auf Wohnraum bedeutet auch, selbstbestimmt darüber zu entscheiden, wie Wohnraum aussehen kann. Diese Forderung finden wir wichtig“, so Unterstützer_innen der Initiative weiter.

Kampagne „Zomia Bleibt“
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Ergänzungen

Heute Zomia Soli Aktion in Altona

alle für zomia 23.11.2011 - 00:07