Nbg: Demo gegen Krieg und Militarisierung

Radikale Linke Nürnberg (RL) 21.11.2011 20:18 Themen: Militarismus SiKo München
Nürnberg: 200 Menschen gegen Krieg und deutsche Rüstungskonzerne „Der Krieg beginnt hier!“

An diesem Samstag (19.11.2011) beteiligten sich rund 200 KriegsgegnerInnen an einem lokalen Aktionstag gegen die Petersberg 2 Konferenz, die vom 5.-7. Dezember in Bonn stattfindet.
Der Tag begann ab 12.00 Uhr mit Infoständen in der Innenstadt welche durch eine Großpuppe und viele Transparente auf sich aufmerksam machten.
Ab 15.00 versammelten sich dann rund 200 KriegsgegnerInnen verschiedener Autonomer und Linker Gruppen, um an einer Demonstration unter dem Motto „Krieg beginnt hier! Kriegsprofiteuren das Handwerk legen.“ teilzunehmen. Die Demonstration zog von der Nürnberger Innentadt in die Südstadt, an der
Deutschen Post Filiale und dem Türkischen Konsulat vorbei in die Stephanstraße zum Hauptsitz der Firma Diehl. Vor der Deutschen Post gab es eine Rede zur Deutschen Post Tochterfirma DHL, die wichtige logistische Unterstützung für die Bundeswehr in Afghanistan und an anderen Kriegsschauplätzen mit deutscher Beteiligung leistet.
Vor dem Türkischen Konsulat wurde auf die Beteiligung deutscher Waffen im Krieg gegen die
kurdische Bevölkerung seitens der Türkischen Regierung aufmerksam gemacht.
Gegen 16.30 kam die Demonstration vor dem Stiftungsebäude des Familienunternehmens Diehl, das mit Absperrgittern und massiver Polizeipräsenz abbgeriegelt war, an. Dort wurde eine weitere Rede zu Diehl gehalten, die mit einer Videoprojektion auf das Firmengebäude untermalt wurde.Diese zeigte die durchschlagende Wirkung von Produkten aus dem Hause Diehl. Zuguter letzt wurde Diehl noch symbolisch Kriegsgerät zurückgegeben, um deutlich zu machen: „Wir wollen eure Scheiße nicht!“

Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Und der fünftgrößte Rüstungskonzern Deutschlands ist das Familienunternehmen Diehl aus Nürnberg. Der global operierende Industriekonzern erwirtschaftete alleine mit seiner Waffenproduktionssparte „Diehl Defence“ einen Jahresumsatz von 740 Millionen Euro. Produziert werden u.a. Raketen und Munition (hier ist Diehl einer der bedeutensten Systemanbieter), Drohnen und kampfwertsteigernde Ausrüstung für (gepanzerte) Militärfahrzeuge. Diehls Waffen gehören nicht nur zum Standardsortiment der Bundeswehr, auch die US-Armee und fast alle Nato-Staaten sind Kunden des Nürnberger Rüstungsunternehmens, genauso wie die Vereinigte arabische Emirate, Pakistan oder Indien.
Diehl-Waffen sind in mehr als 30 Staaten im Einsatz, Diehl Defence ist global präsent, wie sie selbst stolz von sich behaupten.
Vor allem mit einem Produkt machte die Firma Diehl in der Vergangenheit von sich reden: Streumunition – eine der heimtückischsten Mord- und Verstümmelungsinstrumente für die Zivilbevölkerung, die die Rüstungsindustrie je produziert hat. Machte der Konzern seit Jahrzehnten viel Geld mit Streubomben, nannte er nach der internationalen Ächtung und dem Verbot von Streubomben im Jahre 2008 seine eigens hergestellte Streumunition „Smart 155“ in Punktzielmunition um und darf mit Hilfe der deutschen Bundesregierung weiter die todbringende Munition produzieren.
Alles in allem war es ein gelungener Tag, der Vorbereitend und Mobilisierend für die Großdemonstration in Bonn am 3. Dezember sein sollte.

Vom 5.-7. Dezember 2011 findet die Afghanistankonferenz "Petersberg II" in Bonn statt. Vor zehn Jahren wurden dort die Anschläge vom 11. September zum Anlass genommen den militärischen Einmarsch in Afghanistan zu rechtfertigen. Seit 10 Jahren führt die NATO mit deutscher Beteiligung in Afghanistan Krieg mit verheerenden Folgen: Steigende Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung, zerstörte Infrastruktur, sinkende Lebenserwartung.
Stoppt die Geschäfte mit dem Krieg! Kriegsprofiteuren das Handwerk legen.
Werdet selbst aktiv gegen kapitalistische Kriegspolitik und Militarisierung!



Weitere Informationen auf:
www.redside.tk
www.dazwischengehen.org
 http://www.redside.tk/rl/wp-content/uploads/2011/10/radical-left-Herbst-2011.pdf

Radikale Linke (RL) organisiert in der Interventionistischen Linken







Aufruf zur Demonstration in Nürnberg:
Seit 10 Jahren führt die NATO mit deutscher Beteiligung in Afghanistan Krieg mit verheerenden Folgen: Steigende Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung von Jahr zu Jahr, zerstörte Infrastruktur, sinkende Lebenserwartung. Ihre Kriegseinsätze überall auf der Welt, egal ob in Afghanistan oder Libyen nennen sie „humanitäre Interventionen“, „Schutz für die Zivilbevölkerung“, „Kampf gegen den Terror“. Gemeint ist jedoch immer etwas anderes: Es sind die eigenen wirtschaftlichen, machtpolitischen und (geo)strategischen Interessen der mächtigen kapitalistischen Staaten, die Rohstoffsicherung und der freie Zugang zu gewinnbringenden Märkten und Handelswegen, die die Ursache für Krieg und Zerstörung sind. In Zeiten zunehmender globaler Konkurrenz und Krisen wird es zunehmend weltweite Kriegseinsätze geben – mit immer mehr deutschen Waffen und immer öfter auch mit deutscher Beteiligung.
Und damit beginnt der Krieg hier.
Der Umbau der Bundeswehr vom Wehrdienst zur Berufsarmee hat nur einen Zweck: Die Schaffung einer schnellen, schlagkräftigen und weltweit einsetzbaren Kriegsmaschinerie für die eigenen kapitalistischen Interessen.
Wir wollen dazu aufrufen, dass die passive Ablehnung deutscher Kriegsbeteiligung durch einen Großteil der Bevölkerung in sichtbar aktives und praktisches Handeln gegen Krieg und Militarisierung umgewandelt wird. Noch mangelt es der Bundeswehr trotz millionenschwerer Medien-, Werbe- und Rekrutierungsoffensiven an Schulen, Arbeitsagenturen, Unis, Berufsmessen oder Stadtfesten an „freiwilligen“ SoldatInnen, sorgen wir dafür, dass das so bleibt!
Nürnberger Waffen morden mit
in aller Welt …
Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Und der fünftgrößte Rüstungskonzern Deutschlands ist das Familienunternehmen Diehl aus Nürnberg. Der global operierende Industriekonzern erwirtschaftete alleine mit seiner Waffenproduktionssparte „Diehl Defence“ einen Jahresumsatz von 740 Millionen Euro. Produziert werden u.a. Raketen und Munition (hier ist Diehl einer der bedeutensten Systemanbieter), Drohnen und kampfwertsteigernde Ausrüstung für (gepanzerte) Militärfahrzeuge. Diehls Waffen gehören nicht nur zum Standardsortiment der Bundeswehr, auch die US-Armee und fast alle Nato-Staaten sind Kunden des Nürnberger Rüstungsunternehmens, genauso wie die Vereinigte arabische Emirate, Pakistan oder Indien.
Diehl-Waffen sind in mehr als 30 Staaten im Einsatz, Diehl Defence ist global präsent, wie sie selbst stolz von sich behaupten.
Vor allem mit einem Produkt machte die Firma Diehl in der Vergangenheit von sich reden: Streumunition – eine der heimtückischsten Mord- und Verstümmelungsinstrumente für die Zivilbevölkerung, die die Rüstungsindustrie je produziert hat. Machte der Konzern seit Jahrzehnten viel Geld mit Streubomben, nannte er nach der internationalen Ächtung und dem Verbot von Streubomben im Jahre 2008 seine eigens hergestellte Streumunition „Smart 155“ in Punktzielmunition um und darf mit Hilfe der deutschen Bundesregierung weiter die todbringende Munition produzieren.
Und die Gegenwart des Rüstungskonzerns passt zur Vergangenheit: Im Nationalsozialismus war das Diehl-Unternehmen „Kriegsmusterbetrieb“ und wurde zum führenden Waffenlieferanten für die Wehrmacht. Firmenpatriarch Karl Diehl war nicht nur frühes NSDAP-Mitglied, belegt ist auch, dass er ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlinge in seinen Betrieben als Sklaven schuften ließ. Mit der Remilitarisierung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg stieg das Unternehmen unbescholten wieder in das Waffengeschäft ein, als wäre nichts gewesen. Ein Skandal ist, dass Karl Diehl die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nürnberg besitzt und auch seinem Sohn und Nachfolger Werner Diehl für seine Mord-Geschäfte bayerische und deutsche Verdienstorden verliehen wurden.
Das Geschäft mit dem Krieg ist dabei nicht die Profitgier einzelner „böser“ Konzerne. Vielmehr folgen diese Konzerne derselben Systematik wie alle anderen auch: Maximierung des Gewinns.
Es liegt an uns, dem Geschäft mir dem Krieg, das von deutschem Boden bzw. direkt hier von Nürnberg ausgeht, ein Ende zu setzen.
Es liegt an uns, durch öffentlichen Druck, Protest & Widerstand für eine Politik einzutreten, die nicht dem Profitinteresse der (Rüstungs-)Konzerne dient. Letztlich wollen wir uns auf den Weg begeben, eine Gesellschaft zu erstreiten, in der Krieg als Mittel der Politik der Vergangenheit angehört und die wir nach den Bedürfnissen Aller und zwar weltweit gestalten.

Stoppt die Geschäfte mit dem Krieg! Kriegsprofiteuren das Handwerk legen.
Werdet selbst aktiv gegen kapitalistische Kriegspolitik und Militarisierung!
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Ergänzungen