"Occupy Berlin" - bald ganz rechts außen?

Monika M. 11.11.2011 02:40 Themen: Blogwire Soziale Kämpfe
Zentrale Schlagworte der sogenannten "Bewegung Occupy Berlin" sind "friedlich" und "ideologiefrei", zu lesen sowohl in diversen Texten als auch zu hören auf ihren Versammlungen als meistbeklatschte Beiträge. Schauen wir uns an, was das in der Realität bedeutet. In einem guten Beitrag wurden bereits die Verbindung zur Querfront-Bewegung aufgezeigt, doch die Verhältnisse sind komplizierter ( http://reflexion.blogsport.de/2011/11/10/der-querfrontler-ein-occupy-aktivst). Was vorerst als Zufall bzw. abhängig von Einzelpersonen erscheint, hat System.
Wer auf den Blog der „Bewegung“ geht ( http://occupyberlin.de/), stößt zuerst und allein auf einen Beitrag von "abgeordneten-check.de", garniert mit einem Text, der davon spricht, "ALTERNATIVLÖSUNGEN zum derzeitigen Wirtschafts- und Finanzsystem öffentlich und ideologiefrei zu diskutieren" bzw. "ohne Ideologie durch unterschiedliche politische Lager hinweg."

Abgeordneten Check ( http://www.abgeordneten-check.de) ist eine Webseite von einem gewissen Sven von Storch, mit Sitz in der Uhlandstraße 157 in Berlin. Es ist eine krude Mischung von neo-liberalen und reaktionären Tendenzen, die diesen Storch umtreibt. Eines der zentralen Themen ist die Forderung nach Rückgabe von tatsächlich oder angeblich in der SBZ nach 45 enteignetem Konzernvermögen, wie genauer bei der "Allianz für den Rechtsstaat" nachzulesen ist ( http://www.derrechtsstaat.de), auf der zwar der Name des Storches im Impressum nicht auftaucht, die aber ebenfalls in der Uhlandstraße 157 registriert ist.

Diese "Allianz" befindet sich nicht nur in diversen skurilen Koalitionen wie zum Beispiel reaktionären CSU-Spinnern aus Bayern, sondern glänzt auch mit einem Startseitenbeitrag einer gewissen "Beatrix Herzogin von Oldenburg" - die, wenn mensch auf die Suche geht, mittlerweile als "Beatrix von Storch" zu finden ist, etwa auf dem später noch genauer zu betrachtenden Portal "Die freie Welt" ( http://www.freiewelt.net/person-19/beatrix-herzogin-von-oldenburg.html). Eine jubelnder Beitrag zu Beatrix Herzogin von Oldenburg, offensichtlich adeliger Herkunft, findet sich bereits 2000 in der "Jungen Freiheit" ( http://www.jf-archiv.de/archiv00/230yy10.htm).

Nun wird’s spannend. Wie in einem gut recherchierten Text vom VVN-BDA von 2007 nachzulesen ist, gibt es seit Jahren den Versuch, eine Bürger_innen-Bewegung von rechts aufzubauen, mit dem Geflecht rund um Storch und Oldenburg als Mittelpunkt.

Aus dem Text von 2007 ( http://www.nrw.vvn-bda.de/hma/an_2007_05.htm):

„Die da heute auf die Straße gingen, wie z.B. "Atomkraftgegner" und "Gewerkschaften" würden "jeden Gedanken an etwas mehr Freiheit und Eigenverantwortung mit der sozialen Gerechtigkeits-Keule niederbrüllen". Nun müsse auch "das andere Lager" in "der Öffentlichkeit sichtbar" werden. In einem ersten Schritt hofft man "eine Kernbasis von 80.000 bis 100.000 Menschen" für die "Zivile Koalition" zu gewinnen. Gerne verweist man dabei auf die guten Erfahrungen des "zivilen Lagers" mit Initiativen dieser Art in den USA.“

Dieser Strategie kam die Berliner „Occupy“-Bewegung offensichtlich sehr gelegen. Der Versuch, diese Bewegung wenn nicht von Beginn an mit aufzubauen, so doch von rechts zu besetzen und zu vereinnahmen, muß als absolut gelungen bezeichnet werden.

Auch die Verbindungen nach ganz rechts außen werden vom VVN-BDA beschrieben. „In einem Interview mit der rechten Wochenzeitung "Junge Freiheit" im vergangenen Jahr bezeichnete sie (Oldenburg) das "Enteignungsunrecht" als eine "politische Verfolgung". Schon 2001 hatte die in Lübeck geborene Juristin an einer Feier der Wochenzeitung aus Anlaß ihres 15jährigen Bestehens in Berlin teilgenommen. Die Beirats-Mitglieder der "Zivilen Koalition", Karl Feldmeyer und Dr. Klaus-Peter Krause gehören gelegentlich zu den Autoren des rechten Blattes. Beide waren in der Vergangenheit für die großbürgerliche "FAZ" tätig und nahmen im Jahr 2005 am Sommerfest der "Jungen Freiheit" teil.“
2008 gab von Oldenburg der Zeitung „eigentümlich frei“ ein Interview. Wer ist diese Zeitung eines gewissen Andre F. Lichtschlag ( http://ef-magazin.de)?

Aus der Selbstbeschreibung:
„Eigentum – das ist der Schlüssel zur Freiheit. Um Eigentum und Freiheit dreht sich in eigentümlich frei vieles. Denn Menschen unterscheiden sich in ihrer Vorstellung vom Glück. Erst mit seinem Eigentum kann jeder tun und lassen, was er für richtig hält, ganz eigentümlich und freisinnig – wofür die Buchstaben ef auch stehen.“ Es geht darum, der „sozialdemokratischen Versuchung“ bzw. dem „ausufernden Sozialstaat“ energisch entgegen zu treten.

Weiter oben waren wir bereits auf die Seite „Freie Welt“ gestoßen ( http://www.freiewelt.net). Herausgeber ist ebenfalls Storch, im sogenannten „Beirat“ sitzt außer Karl Feldmeyer, Hans-Günter Lind, Dr. Klaus Peter Krause, Dr. Konrad Adam, Erhard Haubold, Hedwig von Beverfoerde“ natürlich unvermeidlich auch Beatrix von Storch, vormalige Herzogin von Oldenburg.
Herausgeber ist ein „Institut für Strategische Studien Berlin (ISSB)“, „assoziierte Träger“ die „Zivile Koalition“ und der „Bürgerkonvent e.V.“. Vorsitzender bei „ISSB“ ( http://www.issberlin.info/) ist Sven von Storch, sowohl bei der „Koalition“ ( http://www.zivilekoalition.de/) als auch beim „Bürgerkonvent“ ( http://www.buergerkonvent.de) ist ist Frau von Storch im Vorstand.

Am Beirat von Storchens „Freier Welt“ wird die andere Seite des Neoliberalen Storch, die reaktionär-deutschnationale, deutlich. Klaus Peter Krause, schon aus dem obigen Verweis auf den VVN-Text als Junge-Freiheit-Autor bekannt, ist einer der prominenten Erstunterzeichner des rechtsradikalen CDU-Klüngel „Manifest gegen den Links-Trend“ ( http://www.linkstrend-stoppen.de). Von hier führen verschiedene Wege zum religiösen „Lebensschutz“ ( http://www.ja-zum-leben.de/ja_zum_leben_DE/index.html). Die religiös-konservativ-adelige Stiftung „Ja zum Leben“, davon ausgehend, daß „intakte Ehen und Familien die Grundlage einer freien und gerechten Gesellschaft bilden“ und Abtreibung verdammend, wäre einer eigenen Betrachtung wert.

Das rechtsradikale „Manifest gegen Links“-Trends, bei dem der Storch-Intimus Krause eine wichtige Rolle spielt, kritisiert an der aktuellen CDU-Politik, daß diese

"- sich linke Gesellschaftspolitik zueigen macht, ob bei der Geschlechterumerziehung des "Gender Mainstreaming", Homo-Ehe oder der Gängelung von Unternehmen durch das "Antidiskriminierungsgesetz";
- eine gescheiterte Multi-Kulti-Integrationspolitik weiter vorantreibt, die selbst Sozialdemokraten wie Thilo Sarrazin als illusionär entlarven;
- in immer mehr Bundesländern linke Schulpolitik mitträgt, statt konsequent das bewährte, differenziert gegliederte Schulwesen zu verteidigen;
- mangelhaften Einsatz für eine überfällige würdige Erinnerung an die deutschen Opfer der Vertreibung zeigt;
- es unterläßt, die hunderttausendfache "straffreie" Kindestötung durch Abtreibung beim Namen zu nennen und für konsequenten Lebensschutz einzutreten;
- sich scheut, der Gefahr der Islamisierung entgegenzutreten, das christliche Erbe zu verteidigen und dem EU-Beitritt der Türkei eine klare Absage zu erteilen."

Karl Feldmeyer, ein anderer „Beirat“ der „Freien Welt“, ist auch weiteren Teilen des Storch-Imperiums verbunden, wie der Seite Abgeordneten-Check ( http://www.abgeordneten-check.de/artikel/694-der-ehemalige-faz-leitartikler-karl-feldmeyer-schreibt.html) sowie derrechtsstaat.de und natürlich auch zivilekoalition.de. Feldmeyer ist sehr häufiger Autor der rechtsextremen Zeitung „Junge Freiheit“, zuletzt im September 2011. Feldmeyer selbst schreibt über die Neonazi-Zeitung: „Die JUNGE FREIHEIT hat in der Frage der deutschen Einheit die Linie gehalten... Außerdem hat sie den schweren Rechts- und Verfassungsbruch der Bundesregierung, die Bodenreform beizubehalten, als das gegeißelt, was es ist“ ( http://www.jungefreiheit.de/Stimmen-zur-JF.252.0.html).

Was bleibt?

Das ist nur ein kurzer Exkurs über die Verbindung von Occupy Berlin zur neoliberal-deutschnational-rechtsextremen Szene. Die Verbindungen zu den diversen Eso-Spinnern sind noch nicht einmal ansatzweise gestreift.
Wir als emanzipatorische, radikale Linke sollten an die sogenannte „Occupy“-Bewegung den Anspruch stellen, sich mit diesen Verbindungen auseinander zu setzen und sich in Folge einer solchen Auseinandersetzung abzugrenzen, auch wenn das eine von vielen Beteiligten gern vermiedene Klärung inhaltlicher Standpunkte – als „Ideologie“ oft abgelehnt – zur Voraussetzung hätte. Wenn eine solche Auseinandersetzung mit anschließender Klärung und Abgrenzung nicht erfolgt, sollten wir nicht zögern, die Berliner „Occupy“-Gruppe als politischen Gegner zu kritisieren und jede Zusammenarbeit verweigern.
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Ergänzungen

qwie auch immer

egal 11.11.2011 - 10:10
antideutsche sind scheisse,ohne wenn und aber.
der versuch dieser antibanken bewegung antiseitismus zu unterstellen wurde komischer weise noch gar nicht gemacht,stattdessen werden aus besorgten menschen die angst um ihre zukunft haben gleich nazis.
hitler war kein vegetarier nicht mal arier.
"Hitler verstand sich selbst als Vegetarier, und die meisten Biografen stimmen darin überein, dass er sich seit 1930 zumindest überwiegend vegetarisch ernährte.[244] Als junger Mann kam er durch seine Verehrung Richard Wagners, der sich aus Achtung gegenüber den Tieren für eine fleischlose Ernährung aussprach, mit den Ideen des Vegetarismus in Berührung.[245] Ob sich Hitler jedoch für längere Zeit konsequent vegetarisch ernährte, ist zweifelhaft.

Einige Befürworter der vegetarischen Lebensweise bestreiten überhaupt Hitlers Vegetarismus und sehen darin einen nur zu Propagandazwecken erschaffenen Mythos, der vor allem durch Goebbels aufgebaut worden sei. Zusammen mit weiteren asketischen Zügen, wie die angebliche sexuelle Enthaltsamkeit und Alkohol-Abstinenz, sollte Hitler zu einem entrückten, höheren Menschen stilisiert werden, der sich vollständig in den Dienst seines Volkes stelle. Zudem sei die mit dem Vegetarismus korrespondierende angebliche Tierliebe Hitlers ein propagandistisch ausgeschlachteter Mythos gewesen, um eine „private“ und „menschliche“ Seite des Führers zu demonstrieren. Hitlers Schäferhündin Blondi, mit der er sich oft abbilden ließ, wird ebenfalls als Mittel zu diesem Zweck eingeschätzt.[246] Autoren, die Hitlers Vegetarismus bestreiten, argumentieren darüber hinaus, dass dieser seinen Fleischkonsum lediglich zeitweise reduziert habe, weil er glaubte, dadurch seine ständigen Magenschmerzen lindern zu können.[247] Zu seinen Leibspeisen hätten beispielsweise Weißwürste, Leberknödel sowie Wild und Geflügel in verschiedensten Variationen gezählt.[248] Auch Hummer stand vermutlich auf Hitlers Speisekarte.[249]

Andererseits beschreibt zum Beispiel Goebbels auch in seinen privaten Tagebüchern Hitler als überzeugten Vegetarier, der das Thema oft in den Tischgesprächen aufgriff.[250] Die vegetarische Ernährung war eines von Hitlers unpolitischen Lieblingsthemen. Im Krieg könne man nicht viel unternehmen, um die Essgewohnheiten entscheidend zu verändern, sagte Hitler am 25. April 1942 bei einem Tischgespräch in der Reichskanzlei. Aber er werde sich diesem Problem widmen, sobald der Kampf vorbei sei.[251]

Die zahlreichen vegetarischen Gemeinschaften im Deutschen Reich profitierten nicht von Hitlers Selbstdarstellung als Vegetarier: Der Deutsche Vegetarierbund löste sich 1935 angesichts seiner drohenden Gleichschaltung auf. Nur die Obstbau-Siedlung Eden, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, bestand weiter."

schluss mit dem judenhass bei den antideutschen.

Rechte Okkupation durch linke Nichtbeteiligun

RedZack 11.11.2011 - 10:34
Leute von rechtsaußen können solche Bewegungen nur deshalb unterwandern und "okkupieren", weil Menschen von linksaußen sich daran - offenkundig - überhaupt nicht beteiligen, und diese nicht inhaltlich mitgestalten. Damit sind sie quasi für alle Arten von kruden Rechtsaußen-Ideologen zum Abschuss frei gegeben.

Klar, dass dann irgendwelche Heinze von rechts oder aus der Eso- und Weltverschwörungs-Szene problemlos hinzu stoßen können, die in der ganzen "Wir-sind-ja-alle-so-ideologiefrei-und-konsensorientiert-und-ham-uns-alle-lieb"-Soße fluffig-leicht mitschwimmen und mitmischen können...

Der/die AutorIn des Beitrages muss sich insofern die Frage gefallen lassen, was sie/er bislang bei den Occupy-Versammlungen und -aktionen konkret getan hat, um einer rechten Unterwanderung Einhalt zu gebieten?

Es ist doch offensichtlich so: Während linke KritikerInnen die Occupy-Bewegung nur VON AUSSEN her kritisieren und das aus einer hübsch auf Abstand und politisch-hygienische Distanz bedachten Position heraus, begreifen Rechte/Esos & Co. diese Bewegung offenbar als einladendes Frühstücksbuffet, das nur darauf wartet, sich lustvoll hineinzustürzen, daran zu beteiligen und herzhaft zuzugreifen. Gerne auch nochmal mit Nachschlag.

Und DAS ist hier das EIGENTLICHE Problem, bzw. die eigentliche Frage: WARUM ist das so? Was hindert linke/emanzipatorische Aktivisten, sich daran zu beteiligen, einzumischen und den Prozess in ihrem Sinne zu beeinflussen?

wißt ihr...

Entsetzter 11.11.2011 - 10:39
...wer bei eifrei auch noch dabei ist?

Frank Schäffler. Der "Rebell" der 2%-Partei.

Experten rätseln: Schäffler Kopf von "Anonymous Deutschland"?  http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=iC9WZrrfK8A ;-P

Anderthalb Jahre. Dann muß die FDP wieder über 5% sein. Es wird schwierig. Aber keine Panik: man arbeitet dran.


In diesem Sinne, liebe BesetzerInnen:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Eduard_Prutz#H.C3.BCtet_euch_vor_Liberalen


Wer versucht euch NICHT zu vereinnahmen? Wer sympathisiert mit der Idee einer Erhebung von unten und hat das schon getan als von Occupy und EDJ noch lange keine Rede war, aber wer hinterfragt auch kritisch all die Dr. Prof.s die an irgendwelchen Eliteuniversitäten BWL/VWL studiert haben und all die "kritischen" Politiker, die euch auf einmal gaaaanz toll finden und euch DIE LÖSUNG[TM] verkaufen wollen, oder zumindest ihr neustes Buch? Wer geht auf Distanz, wenn "Vordenker" sich profilieren wollen?

Denkt mal drüber nach.

Sonst zieht ihr irgendwann einen stinkenden Karren genannt "Neoliberalismus" aus dem Dreck, und die Popps und Hörmanns freuen sich, so wie sich Sarrazin sich gefreut hat als Deutschlands Schafhorde ihn zum Multimillionär gemacht hat.

Schlau ist nicht, wer den anderen vorhält wie dumm sie sind - schlau ist, wer sich nicht vereinnahmen läßt. Wer selber recherchiert und analysiert, statt das zu fressen was irgendein "kritischer Experte" oder "alternativer Vordenker" ihm vorkaut. Wer unabhängige Medien benutzt statt der Propagandasender des iranischen und russischen Regimes.

Und glaubt bloß nicht, irgendwer der sich an euch mit Geld oder Macht bereichern will, fiele mit der Tür ins Haus.
Die Nazis nannten sich auch "Sozialisten", obwohl sie den Sozialismus ausrotten wollten. Wenn sie sich "Antisozialisten" genannt hätten, hätten sie es niemals geschafft, hunderttausende von der KPD abzuwerben und in die SA zu mobilisieren. Sie wären eine eklige kleine Haßpartei geblieben.
Es war die Blindheit der Engagierten, die dem Terror die Tür geöffnet hat.

Glaubt ihr wirklich, das System das ihr bekämpft, ist so doof, sich nicht der Herausforderung anzupassen? Glaubt ihr wirklich, es gäbe keine Graswurzelbewegung, die in langen Jahren sozialer Kämpfe Erfahrungen gewonnen hat, wie man Repression aushebelt, und die dieses Wissen auch gerne teilt - vorausgesetzt es profitieren nicht die, die das alte System mit "Zinskritik" oder "Goldstandard" überpinseln und als Patentlösung verkaufen wollen?

Dann schlaft weiter.



"Beide geben dieselbe Geldsumme als Kapital aus, der Verleiher und der Borger. Aber nur in der Hand des letzteren fungiert sie als Kapital. Der Profit wird nicht verdoppelt durch das doppelte Dasein derselben Geldsumme als Kapital für zwei Personen. Es kann für beide als Kapital nur fungieren durch Teilung des Profits. Der dem Verleiher zufallende Teil heißt Zins.

Die ganze Transaktion findet nach der Voraussetzung statt zwischen zwei Sorten Kapitalisten, dem Geldkapitalisten und dem industriellen oder merkantilen Kapitalisten."
(Marx, Kapital, III.5.21 "Das zinstragende Kapital")

Zinskritik wird deswegen natürlich von denjenigen unterstützt, die ihren Profit aus der Ausbeutung eurer Arbeitskraft ziehen. Denn je niedriger der Zins, desto höher der Profit des Ausbeuters.
So wundert es auch nicht, daß die vehementesten Zinskritiker auch Menschen sind, die einem bedingungslosen Grundeinkommen (und damit sind nicht Hörmanns Warengutscheine gemeint!) oder einem Mindestlohn ganz und gar nichts abgewinnen können.
Ob mit Zinsen oder ohne - ein auf Pump finanziertes Wachtum fährt irgendwann gegen die Wand.

Man hält euch eine oberflächlich attraktive Scheinlösung vor, weil man nicht will, daß die Grundlagen der Ausbeutung der arbeitenden Menschen durch die Arbeit verwaltenden Menschen angetastet werden.
Marx hätte gesagt: "der industrielle oder merkantile Kapitalist versucht, euch zu vereinnahmen, um einen Konkurrenzvorteil gegenüber dem Geldkapitalisten zu erlangen".

Daß unsere Lebensgrundlagen kraft unserer Existenz als Menschen garantiert sind, ohne daß wir uns dafür in Lohnarbeit, Abhängigkeit und Ausbeutungsverhältnisse begeben müssen - das muß Ziel des Kampfes sein. Sonst ist der Kampf nicht emanzipatorisch, nicht befreiend, sondern ersetzt einen Unterdrücker durch einen anderen.

Sonst profitieren nur 99% der 1%.

falsche Informationsgrundlage

realist 11.11.2011 - 13:08
Der im Beitrag zitierte 'Blog der „Bewegung“ ... (  http://occupyberlin.de/)' ist nicht repräsentativ für die OccupyBewegung in Berlin. Die am meisten genutzten und von transparenten Arbeitsgruppen betreuten Websiden sind:


 http://occupyberlin.info


und

 http://www.alex11.org/



Ein realistisches Bild der Bewegung OccupyBerlin erhält mensch hier:

tägliche asamblea um 17 Uhr (samstags 15Uhr) seid 15.10. auf der Wiese vor dem Bundestag (Reichstagsgebäude)

und

im am 9.11. besetzten Protestcamp von OccupyBerlin im Regierungsviertel. Auf dem 'Bundespressestrand', Kapelle-Ufer 1, 10117 Berlin. 5min entfernt vom Hauptbahnhof.








Warum geht OccupyBerlin

xy 11.11.2011 - 13:30
oder die Leute, die sie verteidigen, nicht auf die Kritik der "Rechtslastigkeit" ein?

Wir sind nicht ihr Ansprechpartner! Wir sind nicht Senat, nicht Kirche, nicht Partei, nicht GrundstücksbesitzerIn!

Ihr Konzept ist das erbetteln von Konzessionen, nicht Revolution. "Wahrer demokratischer Kapitalismus" ist ihr Ziel.

Diese Nichtreflektion, dieses ganze Nichtverhalten von "OccupyBerlin" erinnert nur noch an das Verhalten irgendwelcher PolitikerInnen in Talkshows oder an EsoterikerInnen, wenn sie auf ihren Seelenmüll angesprochen werden. Augen zu und durch! Und nie auf gestellte Fragen antworten.

(Leute, die versuchen, das jetzt mit ARAB, RiseUp, Attac, Bildungsstreik u.a. zu vermengen sind genauso erbärmlich!)

Liebe "O.B."s ich weiss ich bin von der CIA um die weltbewegende Berliner Wintercampergemeinde zu denunzieren.

Amen!

Früher nannten sich

Nachdenklich 11.11.2011 - 14:29
die heutigen Grünen in Berlin "Alternative Liste", aber es gab anfänglich auch "Die Grünen" in Berlin und genau an deren Geschichte erinnert mich "Occupy Berlin" und der Umgang mit dieser Splittergruppe zunehmend.

Dieser Grüne Stadtverband war nämlich über die Eso - Schiene ganz wunderbar von Rechts unterwandert worden und endete als rechtsradikaler Tarnverein mit dem Etikett "grün" (liebe Kinder, nicht alle Grünen waren per Geburt Scheisse, es gab mal gute Ansätze!).

Von Anfang an wurde dieser Stadtverband von AntifaschistInnen kritisiert. Auch da wurden KritikerInnen beschimpft und denunziert. Eine Diskussion wurde abgewürgt. Auch diese "Grünen" reagierten wie "Occupy Berlin" und verweigerten jegliche Auseinandersetzung um ihr rechtes Treiben.

Als nicht mehr zu verheimlichen war, was verheimlicht werden sollte, wurde der Stadtverband von der "Bundespartei" zwangsaufgelöst.

Hört endlich auf euch wie die drei Affen zu benehmen, es liegt was im Argen in diesem Camp. Beim Durchlesen aller kritischen Beiträge zu "Occupy Berlin" wird schnell klar, dass diese Kritik nicht allein auf dem Mist eines in Berlin einschlägigen Flugblattverteilers gewachsen ist!

Da sich "Occupy Berlin" so gerne auf "Occupy wallstreet" bezieht (dort gibt es keine Kontakte zu Rechten oder Rechtsradikalen!) nehmen wir uns jetzt die Freiheit, übersetzen die netten Kontakte nach Rechts mal ins englische und schicken sie über den weltweiten "Occupy" - Verteiler. Vielleicht beantwortet ihr ja dann lieber Fragen aus USA oder Spanien.

Mit Leuten aus dem Camp (wir wissen auch, dass dort Leute funktionalisiert werden und die rechten Kontakte über selbsternannte "Sprecher" laufen)wurde auch versucht zu reden. Dort ist aber eine Art "Lagersolidarität" oder "Stockholm Syndrom" zu konstatieren und eine Diskussion nicht möglich.

Schade, dass ihr ("Occupy Berlin") euch von ein paar neurechten und neokonservativen Lautsprechern für ihr dreckiges Politbusiness benutzen lasst!

Morgen Demo!!!

anon 11.11.2011 - 14:40
Was: Demo in Gedenken an Slieman Hamade, GEGEN TÖDLICHE BULLENGWALLT!
Wann: 19Uhr | U-Bahnhof Kleistpark | Berlin-Schöneberg

Weitere Infos:  http://nojusticenopeace.blogsport.eu/2011/10/15/demonstration-gegen-todliche-polizeigewalt-2/


GEGEN BULLENGEWALT!!!
A.C.A.B

Gehen wir endlich hin! und mischen uns ein!

kotz 11.11.2011 - 16:42
redzak hat einfach recht, so ist es, wo ist den die radikale, emanzipatorische und aktive Linke derzeit bei den ganzen Protestversuchen? Dass sich so Krude Leute dort beginnen zu profilieren, hat mit unserer Unfähigkeit zu tun, derzeit irgendwas zu reißen - so siehts erschreckender Weise aus. Mir ist wichtig, dass das nicht dazu führt, das gar keiner mehr aktiv wird. Wenn diese berliner Diskussion so weiter geht, dann traut sich bald keiner mehr irgendwo etwas zu machen, weil da könnten ja rechte oder Radikale Esos hinter stecken. Wichtig ist mir auch, wir können uns die Welt nicht besser reden, als sie ist. Wir machen diese "Bewegung" anschlussfähig für Rechte, wenn wir in der Ecke schmollen und nicht aktiv werden! Das wäre fatal!

Übrigens nicht jeder Mensch, der sich als spirituelles Wesen begreift ist rechts, esoterisch und/ oder ungebildet, was Kapitalismuskritik angeht - das Gedisse an dieser Stelle hier nervt insofern, weil es letztlich darauf hinausläuft nur einer Meinung und Sichtweise als die Wahre zu beschreiben, damit sind wir ganz rechts - also aufpassen und kritische Selbstreflektion!

OCCUPY TOGETHER!

Debatte 11.11.2011 - 23:22
Kommt zum Forum der Menge!

Ein Textentwurf aus der internen Debatte der interventionistischen Linken (iL)

 http://www.dazwischengehen.org/story/2011/10/occupy-together-kommt-zum-forum-der-menge

Occupy Berlin und die Nazis

... 12.11.2011 - 01:05
Ein hübsches Gruppenfoto findet sich hier: ein Occupy-Vertreter im Kreis von Elsässer und Karl Feldmayer (siehe Artikel oben):  http://juergenelsaesser.wordpress.com/2011/11/06/compact-premiere-teaparty-undoder-occupy/

Nazis und Occupy: Video

... 12.11.2011 - 01:13

Artikel unreflektiert recherchiert

xyz 12.11.2011 - 10:56
Dieser Indy-Beitrag hat mit emanzipatorischer Berichterstattung rein garnix zu tun. Er vermittelt ein Bild von "Occupy Berlin", dass vielleicht den Wünschen der Autor_innen entspricht, aber jenseits der Realität ist.

So gibt es z.B. nicht "den Blog der 'Bewegung'", wie in ersten Textabsatz behauptet wird und auf dem sich der gesamte Artikel beruft. Einen Klick auf "mitmachen" zeigt, für Berlin gibt es derzeit mind. 6 aktive Webseiten mit unterschiedlichem Inhalt - incl. den hier kritisieren.

Und ja, Roman Asriel, Anmelder der Seite occupyberlin.de und Mitinitiator der Berliner Bewegung, verlinkt zur Seite des Nationalisten Sven von Storch, der seinerseits weitere einschlägige Webseiten betreibt.
Neben occupyberlin.de weist auch piratenpad.de/occupyberlin immer wieder mit fragwürdigem Inhalt auf.
Aktuell wird dort u.a. Bernd Senf hofiert, der "die Wurzel der jüngsten Finanzkrisen" ... "im heutigen Geldsystem" verortet.

Jenseits dieser und vielleicht weiterer Beispiele sollten emanzipierte Menschen in der "Occupy-Bewegung" eine Chance sehen und sie nicht - wie hier geschieht - per se als Bedrohung betrachten.

Kritik an der fehlenden Auseinandersetzung der "Occupy-Bewegung" mit "Nation", "eigener Nation", "Nationalismus" etc. ist sicher berechtigt. Große Teile der "radikalen Linken" habe diesbezüglich ein nicht minder großes Problem, wenn mensch deren unkritische Auseinandersetzung mit dem internationalen Nationalismus betrachtet.


bilder demo

--- 12.11.2011 - 16:28
bilder der heutigen (12. nov.) demo unter:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157628110685638/

Berliner Rede der occupy Bewegung vom 12.11.

toni 12.11.2011 - 21:04
gehalten auf der Bühne vom “Banken in die Schranken” Bündnis.

 http://www.alex11.org/2011/11/banken-in-die-schranken-die-rede-von-occupy/

auch wenn sie nicht ganz auf der höhe der zeit des historischen materialismus und antikapitalistischer kritik ist, aber die reden waren neben der rede von der genossin aus griechenland weitaus die kämpferischsten die es in berlin in der letzten zeit auf demos gegeben hat. die vom krisenbündnis war auch ganz ok. der rest waren sozialdemokratische schlaftabletten.

kritik an der bewegung ist wichtig. aber: beteiligt euch! schmeisst endlich eure beschissenen studien hin! braucht kein mensch diese schwachsinnigen bachelor und master! feiert mal krank um an den demos und aktionen teilzunehmen! kommt mal vom rechner und geht auf die strasse, in die camps!

undoing capitalism now!

was glaubt ihr aufklärer hoschis eigentlich? das ne revolution erst losbricht wenn alle die reine Lehre der Genossen Marx, Adorno usw. im kopf hat? is doch unsinn. vorher geht der planet den bach runter und die autoritären staatsformen werden überhand nehmen! dann wars das erstmal mit freier meinungsäusserung und marx lesekreisen.

bewegt euren arsch und tragt eure kritik direkt vor!

bilder demo

--- 12.11.2011 - 22:42

Kritik an Occupy

Bea 12.11.2011 - 23:08
Occupy – Eine Bewegung zwischen verkürzter Kapitalismuskritik und strukturellem Antisemitismus.

 http://bea.blogsport.de/2011/11/08/occupy-eine-bewegung-zwischen-verkuerzter-kapitalismuskritik-und-strukturellem-antisemitismus/

Schlecht Informiert gell....

Maultrommler (jörg) 15.11.2011 - 17:10
Jaaa, die Seite hat nicht wirklich was mit Occupyberlin zu tun. Die "offiziellen Seiten" sind

 http://www.alex11.org/
 http://revolution-berlin.org/
 http://occupyberlin.info/blog/
 http://alex11.wikidot.com/
 http://occupyberlin.tumblr.com/
 http://occupyberlin.wordpress.com/
 http://occupyreichstag.blogsport.de/
 http://castortv.de/occupy_germany_livestreams.html
 http://democraciarealyaberlin.com/
 http://www.echte-demokratie-jetzt.de/

In dem Beitrag ist nicht eine erwähnt, so das ich zu dem Schluss komme, das da nur was gesehen wird was gesehen werden soll. In Zukunft bitte vor gebrauch der Nazi-keule Hirn einschalten!!!!

Gegendarstellung von occupyberlin.de

Occupyberlin.de 29.11.2011 - 10:45
Liebe Bloggerin,

so eben habe ich durch Zufall deinen Blog entdeckt.

Ich möchte zu den von Dir aufgelisteten Punkten Stellung beziehen und damit auch einige Missverständnisse klären:

ESM-Video von abgeordneten-check:
Tatsächlich hatte ich das Video auf youtube entdeckt und empfand die Darstellung als kurze und erschütternde Darstellung der Funktion des Rettungsschirms. Mit der Quelle hatte ich mich in der Hektik der letzten Wochen allerdings nicht beschäftigt. Nach einem freundlichen Hinweis einer Mitstreiterin habe ich das Video schon vor einigen Wochen von meiner Website genommen!!

Distanz zu Jürgen Elsässer – ein uns vollkommen unbekannter und angeblicher Occupier tauchte bei Elsässer auf!!

Vor einigen Wochen erhielt Occupy Berlin eine Einladung von Herrn Jürgen Elsässer zu einer Diskussion. Einige warnten bereits vor ihm. Jedenfalls tauchte er vor dem Reichstag auf und Florian Raffel und ich unterhielten sich mit ihm. Er überreichte uns sein compact-Magazin, was wir beim spontanen Durchblättern schon als dubios und mit Anzeigen rechter Organisationen durchsetzt identifizierten. Außerdem erschien uns ein „und“ von Tea Party und Occupy für absolut unmöglich. Die Ziele von Occupy stehen im kompletten Gegensatz zur Tea Party Bewegung. Daraufhin sagte Florian Raffel höflich ab. Allerdings tauchte dann ein Bastian Meiningen als angeblicher Vertreter von Occupy Berlin auf. NIEMAND von Occupy Berlin kennt ihn, hat ihn je bei uns gesehen. Natürlich ist der Name „Occupy“ nicht geschützt, aber wir empfanden das als äußerst dreist. Wir vermuten, das Elsässer jemanden aus seinem Netzwerk vorgeschickt hat und dieser sich dann als Occupier ausgab, weil wir uns geweigert hatten. Eine Unverschämtheit! Zudem gibt es keinen Occupy-Pressesprecher, auch wenn die Medien einigen diesen Titel unfreiwillig verpassen. Jeder kann an die Medien herantreten und wir haben ein rotierendes Presseteam.

Ich hoffe, dass ich damit einiges klären konnte.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 23 Kommentare an

ihr — seid

Antideutscher Schwachsinn — Wassermann Halts Maul

Ocuupy Bewegung = Lustig — Dein Name

wohnzimmer — ant

Spammer — kein mod

Vielen — Dank

@dein Name — 99%

Sa. 12.11. Kiel: Linksradikaler Block — AG "Scheißzeit-Movement"

Info Else — Stefan

Typisch antideutsch — We're 99%

...und arab ist mit dabei — demnächst auch makss d.?

Früher gab es mal — kartoffel

Warum wohl — Vendetta

— -

@Nö — chep

Wie schlecht — mein name

@Kotz — xy

@chep — -

Solidarität! — adorno

In wessen Interesse? — Lothar Klouten