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Proteste vor dem Lager Bramsche-Hesepe

No Lager Osnabrück 09.11.2011 12:49
Gestern, am 8.11.2011 veranstalteten Flüchtlinge des Lagers in Bramsche-Hesepe eine Pressekonferenz vor dem Lager. Parallel kam es zu einer Demonstration von rund 50 Bewohner_innen unter dem Motto "Wir wollen in Würde leben". Hier die Pressemitteilung der Flüchtlinge.
Heute, am 08.11.2011, fand vor der Landesaufnahmebehörde Bramsche Hesepe eine von den Flüchtlingen des Lagers abgehaltene Pressekonferenz statt. Mehrere Flüchtlinge berichteten über ihre miserable Situation und die zahlreichen PressevertreterInnen stellten nach der Pressekonferenz Fragen an die Flüchtlinge. Vor allem wurde die Unterbringung im Lager in Mehrbettzimmern, die Essensversorgung durch die Kantine, die als monoton und einseitig beschrieben wurde und die Isolation durch das weit abseits gelegene Lager thematisiert.
„Wir sind wegen Krieg aus unserem Land geflohen und kommen dann nach Deutschland und werden wie Verbrecher behandelt. Wir leiden unter Depressionen und Traumatisierungen, bekommen keine Hilfe und haben keine Perspektiven, weil wir so isoliert sind“. so Ahmad aus Afghanistan.

Begleitet wurde die Pressekonferenz von lautstarkem Protest von ca. 50 Flüchtlingen, der sich im Lager entwickelte. Die Flüchtlinge forderten Würde, Bewegungsfreiheit, Arbeit und vor allem die Abschaffung des Lagers.

„Es freut mich, dass die Presse unsere Forderungen an die Öffentlichkeit weitergeben kann und schön, dass auch so viele Flüchtlinge aus dem Lager bei der Konferenz mit dabei waren“ so Billy Y. von der Elfenbeinküste.

Die Flüchtlinge wollen auch in den nächsten Wochen weiter gegen das Lager demonstrieren.
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Ergänzungen

Der Lagerkomplex

karl 09.11.2011 - 15:37
[Der Lagerkomplex] -- Flüchtlinge, Bramsche-Hesepe und die Freiwillige Ausreise
Äußere Grenzen sind sichtbar. Sie werden geschützt. Gesichert. Sind statisch. Innere Grenzen dagegen sind nur sichtbar für diejenigen, denen sie gelten. [Der Lagerkomplex] zeigt eine dieser inneren Grenzen: das Lager. In der scheinbar ländlichen Idylle des Osnabrücker Land befindet sich im Ort Bramsche-Hesepe Deutschlands größtes Abschiebelager mit dem Schwerpunkt der sogenannten Freiwilligen Ausreise. Wie äußert sich diese innere Grenze im sicheren Hinterland? Was passiert mit den dort untergebrachten 550 Flüchtlingen und wie gehen diese Menschen mit der Situation um? Was bedeuten Lager für die Regionen und welche Rolle spielen sie im nationalen und europäischen Zusammenhang?
[Der Lagerkomplex] lässt Menschen erzählen, was Lagerleben bedeutet. Betrachtet von innen und außen; durch Flüchtlinge selbst und durch Stimmen aus Wissenschaft, Medizin, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Dabei ist das Lagerleben nicht statisch; es passiert auch Unvorhergesehenes.

 http://www.youtube.com/watch?v=1dPyM0Q6kk8&feature=channel_video_title