Great Crisis Riseup: ARAB zu "Occupy-Berlin"
Great Crisis Riseup - Von der Empörung zum Widerstand
Stellungnahme der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) zu der „Occupy“-Bewegung in der BRD und den aktuellen Protesten gegen die Auswirkungen der kapitalistischen Krise.
I Athen, New York, Berlin
Ob die Platzbesetzungen in Spanien, die sozialen Revolten in England, die Jugendrevolten in den französischen Banlieues, die Massenbewegungen in Griechenland oder die Occupy Wallstreet Bewegung in den USA – Überall in der Welt lehnen sich Menschen gegen ihre, vom kapitalistischen System aufgesetzte Entmündigung auf. Die Bewegungen und ihre Aktionsformen sind so vielfältig wie international. So besetzen in Spanien tausende Menschen Plätze und hielten diese mit weitgehend friedlichen Mitteln, während in Griechenland,Frankreich und England wie auch in Chile sowohl mit Platzbesetzungen als auch mit militanten Aktionen gegen Symbole des Kapitalismus und der Staatsmacht versucht wurde, dem Protest Ausdruck zu verleihen.
Stellungnahme der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) zu der „Occupy“-Bewegung in der BRD und den aktuellen Protesten gegen die Auswirkungen der kapitalistischen Krise.
I Athen, New York, Berlin
Ob die Platzbesetzungen in Spanien, die sozialen Revolten in England, die Jugendrevolten in den französischen Banlieues, die Massenbewegungen in Griechenland oder die Occupy Wallstreet Bewegung in den USA – Überall in der Welt lehnen sich Menschen gegen ihre, vom kapitalistischen System aufgesetzte Entmündigung auf. Die Bewegungen und ihre Aktionsformen sind so vielfältig wie international. So besetzen in Spanien tausende Menschen Plätze und hielten diese mit weitgehend friedlichen Mitteln, während in Griechenland,Frankreich und England wie auch in Chile sowohl mit Platzbesetzungen als auch mit militanten Aktionen gegen Symbole des Kapitalismus und der Staatsmacht versucht wurde, dem Protest Ausdruck zu verleihen.
Spätestens seit dem 15. Oktober diesen Jahres, als 15 000 in Berlin und einige Tausend in Frankfurt auf die Straße gingen, hat sich auch in Deutschland eine Bewegung herausgebildet, welche es sich zum Ziel gemacht hat „echte Demokratie“ zu erstreiten und die Macht der Banken und Konzerne zu brechen. Anders als in anderen Ländern steht die Bewegung hierzulande noch am Anfang – und zwar sowohl, was ihre Kapitalismuskritik anbelangt, wie auch in Bezug auf ihre Aktionsformen. Der Staat wird nicht als Gegner, sondern als „Freund auf Irrwegen“ angesehen. So bleibt die Polizei trotz massivem Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz, dem Unterbinden jeglichen Versuchs ein Camp oder andere Strukturen aufzubauen der „Freund und Helfer“, dessen Anweisungen ohne Widerstand folge zu leisten sind. Kritik an den bestehenden Verhältnissen wird noch allzu oft als Hoffnung auf einen „besseren“ Kapitalismus ohne „Zocker_Innen“ formuliert. Die Bewegung muss über diese ihre Schranken hinauswachsen, wenn sie nicht wirkungslos verpuffen will.
II „Besserer Kapitalismus“
Wenn nun selbst Vertreter_Innen von CDU, FDP, SPD und Grünen – allesamt Parteien, bei denen Sozialraub, Umverteilung von unten nach oben und Kriege zum Hauptaufgabengebiet zählen – meinen, ihr „Verständnis“ für die Proteste äußern zu müssen, und gar Wolfgang Schäuble vor einer „Krise des demokratischen Systems“ warnt, sollte uns das zu denken geben.
Lob von dieser Seite ist keineswegs etwas, worüber man sich freuen sollte. Vielmehr ist es ein Indiz dafür, dass wir noch nicht weit genug gehen – weder in unseren Forderungen, noch in der Art und Weise sie zu vertreten.
Sicher sind Finanzmärkte, Banken, Hedgefonds und Ratingagenturen die zurzeit sichtbarsten Akteure einer irrationalen kapitalistischen Ökonomie. Aber es ist keineswegs so, dass es eine „böse“ Finanz- und eine „gute“ Realwirtschaft gibt. Und es ist ebenfalls keineswegs so, dass die Krise nur ein durch die „Gier der Zocker_Innen“ verschuldeter Betriebsunfall einer ansonsten blendend funktionierenden Produktionsweise ist.
Das Problem ist der Kapitalismus im Ganzen. Zu ihm gehört die Ausbeutung der Arbeitskraft der Mehrheit der Bevölkerung ebenso wie Krisen, Kriege und Unterdrückung. Zur kapitalistischen Krise gehört im Moment nicht nur die weitere Verschlechterung der Lebenssituation großer Teile der Bevölkerung durch sogenannte Sparpakete zur Finanzierung milliardenschwerer „Bankenrettungsschirme“. Auch dazu gehören die katastrophalen Arbeitsbedingungen von Kurz- und Leiharbeiter_Innen, prekär Beschäftigten und Arbeiter_Innen im Billiglohnsektor. Und ebenso gehört zur Krise die Unterwerfung der Länder der europäischen Peripherie, allen voran Griechenlands, unter das Diktat von EU und IWF. Die unterschiedlichen Kämpfe – ob gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Hartz-IV, Militarismus, Rassismus,die aktuelle Flüchtlingspolitik oder den Spekulationswahn der Banken und Finanzinvestoren – müssen zusammengefasst und gegen den gemeinsamen Gegner gerichtet werden und zwar auf einer internationalen Ebene.
III Was tun?
1968 zitierte eine Revolutionärin einen Aktivisten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA mit den Worten: „Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht länger geschieht.“ Die Occupy-Bewegung ist der Ausdruck eines Unbehagens, einer Empörung gegen die bestehenden Verhältnisse. Um diese verknöcherten Verhältnisse aber zum Tanzen zu bringen, sie aufzubrechen und zu überwinden, ist mehr nötig. Es sind keine Revolutionen, die auf den Plätzen stattfinden, nur ein erstes, zartes Aufbegehren. Revolutionen brauchen einen langen Atem, und sie brauchen Organisierung, die den Augenblick überdauert. Sicher, wir alle sind Individuen. Aber kollektives Handeln und gemeinsame Organisierung steht dem nicht entgegen. So wie der Mensch erst in Gesellschaft zum Individuum wird, so wird auch der Protest des/der einzelnen erst durch und im Kollektiv zielgerichtet und wirkungsvoll. Wir müssen eine gemeinsame Infrastruktur aufbauen wie die kämpfende griechische Bevölkerung am Syntagma-Platz; wir müssen die verschiedenen Kämpfe zusammenführen, unsere Kräfte bündeln; wir sollten neue Formen zivilen Ungehorsams entwickeln, uns entschlossener die Freiräume nehmen, die wir brauchen. Die Ereignisse in Oakland von Anfang November sind Positivbeispiele dafür.Dort hatten Aktivist_Innen, wegen der schweren Verletzung eines Demonstranten eine Woche zuvor, zum Generalstreik aufgerufen und im Zuge dessen den Hafen besetzt und die Arbeit dort zum erliegen gebracht. Wir dürfen uns nicht in „gute friedliche“ und „böse gewaltbereite“ Demonstrant_Innen spalten lassen. Nur gemeinsam sind wir stark und handlungsfähig und nur so können die Occupy-Proteste eine Etappe auf dem langen Weg zu einer neuen, menschenwürdigen Gesellschaftsordnung werden.
IV „Echte Demokratie jetzt“
Nicht zuletzt brauchen wir Diskussionen über gemeinsame Ziele. Wenn wir etwa „echte Demokratie jetzt“ fordern, muss uns klar sein, dass diese „echte Demokratie“ nicht einfach die „Verbesserung“ des bürgerlichen Parlamentarismus sein kann. Alle paar Jahre ein Kreuz bei einer der mittlerweile ohnehin kaum noch zu unterscheidenden Elendsverwalter_Innen der etablierten Parteien zu machen, kann keine Lösung sein. „Wirkliche“ Demokratie kann nur bedeuten, neue Formen der Selbstbestimmung und Selbstermächtigung auszuprobieren, gegen Hindernisse durchzusetzen und dem parlamentarischen System Schritt für Schritt die Machtgrundlage zu entziehen. Wir brauchen keine „Appelle“ an die Herrschenden, wir können uns nur selbst befreien. Und „wirkliche Demokratie“ darf nicht vor den Toren der Ökonomie haltmachen. Banken, gesamtgesellschaftlich relevante Bereiche wie Wasser- oder Gesundheitsversorgung, Großkonzerne sowie Grund und Boden dürfen nicht der Willkür privatkapitalistischen Eigentums überlassen werden, sondern müssen unter die Kontrolle der gesamten Gesellschaft gestellt werden. Banken und Konzerne zu enteignen, dass ist keineswegs eine unrealistische und abstrakte Forderung, es ist im Gegenteil ein erster Schritt zur einzig realistischen Lösung des Problems: Der Überwindung des Kapitalismus.
V Kämpfe verknüpfen
Die Bewegung in Deutschland steht – verglichen mit anderen Ländern wie Chile, Griechenland oder Spanien – erst am Anfang. Es ist wichtig, dass wir nicht nur Kapitalismuskritik im Allgemeinen üben, sondern auch die konkreten, lokalen Kämpfe in die Bewegung einbeziehen. Sei es der Streik bei dem Charité facillity Management (CfM), die am 17. November beginnenden Proteste gegen die katastrophale Situation an Universitäten und Schulen oder die Proteste gegen den Krieg in Afghanistan im Dezember. Es gilt jetzt über die allgemeine und spontane Empörung hinauszugehen und konkrete Ziele zu formulieren, Nah- und Fernziele. Welche das sind, müssen wir gemeinsam diskutieren: Ob Abschaffung der Hartz-IV Armutsgesetze, die Rekommunalisierung der Betriebe der öffentlichen Daseinsvorsorge, die Verstaatlichung oder Vergesellschaftung von Großbanken und Konzernen, Wohnraum für alle oder ein Ende der deutschen Unterwerfung von Staaten der europäischen Peripherie – der Kapitalismus gibt genug Anlass. All diese Forderungen können wir nicht erbetteln, wir müssen sie erkämpfen und in diesem Kampf stärker und größer werden, bis sich vielleicht eines Tages der praktische Beweis erbringen lässt, dass der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte ist.
Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Make Capitalism History!
Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin
arab.antifa.de
nächste Termine:
11.November | 11:11 Uhr | Humboldt Uni
„Noch sind wir Narren – Karneval der Empörten“
11.November | 20:30 | Zielona Gora Grünberger Str.72
„Great Crisis Riseup – Infoveranstaltung“
12.November | 12:30 Uhr | Hautpbahnhof
„Banken in die Schranken – Demo und Regierungsumzingelung“
17.November | 12 Uhr | Rotes Rathaus
„Kostenlose Bildung für alle – Bildungsstreikdemo“
19.November | 11 Uhr | Friedrichstrasse
„Solidemo für Charite-Streik“
II „Besserer Kapitalismus“
Wenn nun selbst Vertreter_Innen von CDU, FDP, SPD und Grünen – allesamt Parteien, bei denen Sozialraub, Umverteilung von unten nach oben und Kriege zum Hauptaufgabengebiet zählen – meinen, ihr „Verständnis“ für die Proteste äußern zu müssen, und gar Wolfgang Schäuble vor einer „Krise des demokratischen Systems“ warnt, sollte uns das zu denken geben.
Lob von dieser Seite ist keineswegs etwas, worüber man sich freuen sollte. Vielmehr ist es ein Indiz dafür, dass wir noch nicht weit genug gehen – weder in unseren Forderungen, noch in der Art und Weise sie zu vertreten.
Sicher sind Finanzmärkte, Banken, Hedgefonds und Ratingagenturen die zurzeit sichtbarsten Akteure einer irrationalen kapitalistischen Ökonomie. Aber es ist keineswegs so, dass es eine „böse“ Finanz- und eine „gute“ Realwirtschaft gibt. Und es ist ebenfalls keineswegs so, dass die Krise nur ein durch die „Gier der Zocker_Innen“ verschuldeter Betriebsunfall einer ansonsten blendend funktionierenden Produktionsweise ist.
Das Problem ist der Kapitalismus im Ganzen. Zu ihm gehört die Ausbeutung der Arbeitskraft der Mehrheit der Bevölkerung ebenso wie Krisen, Kriege und Unterdrückung. Zur kapitalistischen Krise gehört im Moment nicht nur die weitere Verschlechterung der Lebenssituation großer Teile der Bevölkerung durch sogenannte Sparpakete zur Finanzierung milliardenschwerer „Bankenrettungsschirme“. Auch dazu gehören die katastrophalen Arbeitsbedingungen von Kurz- und Leiharbeiter_Innen, prekär Beschäftigten und Arbeiter_Innen im Billiglohnsektor. Und ebenso gehört zur Krise die Unterwerfung der Länder der europäischen Peripherie, allen voran Griechenlands, unter das Diktat von EU und IWF. Die unterschiedlichen Kämpfe – ob gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Hartz-IV, Militarismus, Rassismus,die aktuelle Flüchtlingspolitik oder den Spekulationswahn der Banken und Finanzinvestoren – müssen zusammengefasst und gegen den gemeinsamen Gegner gerichtet werden und zwar auf einer internationalen Ebene.
III Was tun?
1968 zitierte eine Revolutionärin einen Aktivisten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA mit den Worten: „Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht länger geschieht.“ Die Occupy-Bewegung ist der Ausdruck eines Unbehagens, einer Empörung gegen die bestehenden Verhältnisse. Um diese verknöcherten Verhältnisse aber zum Tanzen zu bringen, sie aufzubrechen und zu überwinden, ist mehr nötig. Es sind keine Revolutionen, die auf den Plätzen stattfinden, nur ein erstes, zartes Aufbegehren. Revolutionen brauchen einen langen Atem, und sie brauchen Organisierung, die den Augenblick überdauert. Sicher, wir alle sind Individuen. Aber kollektives Handeln und gemeinsame Organisierung steht dem nicht entgegen. So wie der Mensch erst in Gesellschaft zum Individuum wird, so wird auch der Protest des/der einzelnen erst durch und im Kollektiv zielgerichtet und wirkungsvoll. Wir müssen eine gemeinsame Infrastruktur aufbauen wie die kämpfende griechische Bevölkerung am Syntagma-Platz; wir müssen die verschiedenen Kämpfe zusammenführen, unsere Kräfte bündeln; wir sollten neue Formen zivilen Ungehorsams entwickeln, uns entschlossener die Freiräume nehmen, die wir brauchen. Die Ereignisse in Oakland von Anfang November sind Positivbeispiele dafür.Dort hatten Aktivist_Innen, wegen der schweren Verletzung eines Demonstranten eine Woche zuvor, zum Generalstreik aufgerufen und im Zuge dessen den Hafen besetzt und die Arbeit dort zum erliegen gebracht. Wir dürfen uns nicht in „gute friedliche“ und „böse gewaltbereite“ Demonstrant_Innen spalten lassen. Nur gemeinsam sind wir stark und handlungsfähig und nur so können die Occupy-Proteste eine Etappe auf dem langen Weg zu einer neuen, menschenwürdigen Gesellschaftsordnung werden.
IV „Echte Demokratie jetzt“
Nicht zuletzt brauchen wir Diskussionen über gemeinsame Ziele. Wenn wir etwa „echte Demokratie jetzt“ fordern, muss uns klar sein, dass diese „echte Demokratie“ nicht einfach die „Verbesserung“ des bürgerlichen Parlamentarismus sein kann. Alle paar Jahre ein Kreuz bei einer der mittlerweile ohnehin kaum noch zu unterscheidenden Elendsverwalter_Innen der etablierten Parteien zu machen, kann keine Lösung sein. „Wirkliche“ Demokratie kann nur bedeuten, neue Formen der Selbstbestimmung und Selbstermächtigung auszuprobieren, gegen Hindernisse durchzusetzen und dem parlamentarischen System Schritt für Schritt die Machtgrundlage zu entziehen. Wir brauchen keine „Appelle“ an die Herrschenden, wir können uns nur selbst befreien. Und „wirkliche Demokratie“ darf nicht vor den Toren der Ökonomie haltmachen. Banken, gesamtgesellschaftlich relevante Bereiche wie Wasser- oder Gesundheitsversorgung, Großkonzerne sowie Grund und Boden dürfen nicht der Willkür privatkapitalistischen Eigentums überlassen werden, sondern müssen unter die Kontrolle der gesamten Gesellschaft gestellt werden. Banken und Konzerne zu enteignen, dass ist keineswegs eine unrealistische und abstrakte Forderung, es ist im Gegenteil ein erster Schritt zur einzig realistischen Lösung des Problems: Der Überwindung des Kapitalismus.
V Kämpfe verknüpfen
Die Bewegung in Deutschland steht – verglichen mit anderen Ländern wie Chile, Griechenland oder Spanien – erst am Anfang. Es ist wichtig, dass wir nicht nur Kapitalismuskritik im Allgemeinen üben, sondern auch die konkreten, lokalen Kämpfe in die Bewegung einbeziehen. Sei es der Streik bei dem Charité facillity Management (CfM), die am 17. November beginnenden Proteste gegen die katastrophale Situation an Universitäten und Schulen oder die Proteste gegen den Krieg in Afghanistan im Dezember. Es gilt jetzt über die allgemeine und spontane Empörung hinauszugehen und konkrete Ziele zu formulieren, Nah- und Fernziele. Welche das sind, müssen wir gemeinsam diskutieren: Ob Abschaffung der Hartz-IV Armutsgesetze, die Rekommunalisierung der Betriebe der öffentlichen Daseinsvorsorge, die Verstaatlichung oder Vergesellschaftung von Großbanken und Konzernen, Wohnraum für alle oder ein Ende der deutschen Unterwerfung von Staaten der europäischen Peripherie – der Kapitalismus gibt genug Anlass. All diese Forderungen können wir nicht erbetteln, wir müssen sie erkämpfen und in diesem Kampf stärker und größer werden, bis sich vielleicht eines Tages der praktische Beweis erbringen lässt, dass der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte ist.
Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Make Capitalism History!
Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin
arab.antifa.de
nächste Termine:
11.November | 11:11 Uhr | Humboldt Uni
„Noch sind wir Narren – Karneval der Empörten“
11.November | 20:30 | Zielona Gora Grünberger Str.72
„Great Crisis Riseup – Infoveranstaltung“
12.November | 12:30 Uhr | Hautpbahnhof
„Banken in die Schranken – Demo und Regierungsumzingelung“
17.November | 12 Uhr | Rotes Rathaus
„Kostenlose Bildung für alle – Bildungsstreikdemo“
19.November | 11 Uhr | Friedrichstrasse
„Solidemo für Charite-Streik“
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Bundespressestrand "besetzt"
http://www.tagesspiegel.de/berlin/occupy-bewegung-besetzt-bundespressestrand/5816314.html
Von "Besetzung" zu reden, ist dabei natürlich etwas übertrieben, denn das Camp geht niemandem auf den Keks, sowohl die Bullen dulden die Zelte, also auch die Geschäftsführerin des Bundespressestrandes Johanna Ismayr.
Die Fläche ist neben ihrer unmittelbaren Lage im Regierungsviertel aus anderen Gründen interessant: In Kürze soll dort der Neubau des Bundesbildungsministeriums entstehen. Insofern bietet sich die Örtlichkeit auch für die in Kürze anstehnden Bildungsproteste an oder für eine Verknüpfung damit.
Hinkommen: Hauptbahnhof bzw. Bahnhof Friedrichstraße
FLugblatt als PDF
http://arab.blogsport.de/images/crisis.pdf
Was auch fehlt: Das Ende des Wachstums!
Die Grundsatzfragen lauten aus meiner Sicht:
Wie kann und muss eine Gesellschaft wirtschaften ohne automatisch materiell auf Wachstum setzen zu müssen, um die Bereitstellung der Befriedigung wesentlicher Grundbedürfnisse wie gesunde, ökolgisch und sozial verträglich hergestellte Nahrung, ausreichend Wohnraum, angemessene ökologische und sozial verträgliche Kleidung, einem zugänglichen ganzheitlich orientierten Gesundheitssystem und Bildung sowie ökologische Infrastrukturen zur Fortbewegung für alle - sprich sozialer Sicherung, kulturelle Vielfalt und Bewegungsfreieheit - zu ermöglichen?
Was bedeutet die Umstellung unserer Wirtschaftsweise auf solidarische und ökologische Prinzipien für das alltägliche Sein? Wo können wir jetzt und heute anfangen? Persönlich aber auch Gesamtgesellschaftlich?
Wie kommen wir dahin? Wie brechen wir mit dem Bestehenden ohne dabei über noch mehr Leichen zu gehen, als es jetzt schon der Fall ist im Fortbestand dessen, was wir Kapitalismus nennen?
Die Abschaffung eines global massiv verflochtenen Wirtschaftssystems mit seiner unglaublichen Bindung von Kapital in wenigen, aber oft nicht greifbaren Händen, hat es noch nie gegeben. Wie gehen wir mit regionalen Unterschieden, mit der Macht der Herrschenden um? Was und wie stellen wir uns über Europa und den sog. westlichen Demokratien hinausgehend vor - wie wollen wir antinational mit all den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen auf dieser Erde gemeinsam etwas anderes erschaffen in Vielfalt und Toleranz und der Einhaltung von Grundprinzipien von Menschenrechten, ökologischer Nachhaltigkeit sowie politischer Teilhabe bis hin zu Basisdemokratischen Strukturen?
Die Fragen sind im Detail sehr komplex, sie zeigen, es wird keine einfachen Antworten geben können und es geht auch nicht, nur auf das vermeindlich böse abstrakte System zu reden und dessen Abschaffung zu fordern, wenn nicht gleichzeitig bei jeder und jedem Einzelnen ein Bewußtseinsprozess einsetzt, der sich auf das eigene Handeln im Alltag auswirkt. Wer weiter jedes Jahr ein neues Handy meint zu brauchen, wem es egal ist wo seine Kleidung wie hergestellt wird, wer den eigenen Job nicht kritisch hinterfragt, wer sein oder ihr Verhalten anderen Gegenüber weiter egozentrisch verfolgt und nicht über Gefühle reden mag - der und die, werden die Welt nicht wirklich ändern.
Hier sehe ich positiv Chancen, dass in linken progressiven Kreisen die Selbstreflektion und Spiritualität der undogmatischen Spirituellen anregend wirken kann und umgekehrt das Wissen um die Struktur und politischen Machtzusammhänge sowie Erfahrungen aus den politischen Kämpfen der undogmatischen Linken in die undogmatische spirituelle Szene hineinwirken kann. Wenn wir uns hier nicht kritisch begleiten und offen füreinander werden, dann sehe ich keinen Fortschritt, was das Bewußtsein und damit auch das zukünftige Sein angeht.
Fotos von den Protesten
http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157627773816417/
http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/sets/72157627880088923/
http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628003048824/
9.11. Besetzung des Bundespressestrandes
occupyBerlin auf dem Bundespressestrand
Kapelle-Ufer 1
10117 Berlin
Fotos: http://occupyberlin.info/blog/index.php/2011/11/09/ticker-09-11/
Video: occupyBerlin, 9.11.: Besetzung des Bundespressestrandes (Kapelle-Ufer 1, 10117 Berlin) http://youtu.be/ydqloErJxtc
occupyBerlin: Pads & AGs zum Mitmachen http://occupyberlin.info/blog/index.php/pads-zum-mitmachen/
livestream über occupyBerlin http://occupystreams.org/item/occupy-berlin-germany-castortv
Presse:
RP online: "Occupy"-VertreterGelände des Bundespressestrandes besetzt http://bit.ly/srpiKK
Der Tagesspiegel: Protestcamp Occupy-Bewegung errichtet Camp am Bundespressestrand http://bit.ly/uczfis
OccupyBerlin: Besetzung im Regierungsviertel
Kritische Berichte statt Anbiederung.
http://reflexion.blogsport.de/2011/10/17/die-maersche-der-demokraten/
Über die Internetseiten der "Occupy-Bewegung":
http://reflexion.blogsport.de/2011/10/21/die-internetseiten-der-empoerten/
Auftritt eines Occupy-Aktivisten beim Querfrontler Jürgen Elsässer:
http://reflexion.blogsport.de/2011/11/10/der-querfrontler-ein-occupy-aktivst/
Oh weja
Sa. 12.11. Kiel: Linksradikaler Block
Antikapitalistischer und antifaschistischer Block auf der Kieler Krisendemo am 12.11.2011
In dieser Woche findet ein weiterer globaler Aktionstag gegen die Krise statt. Weltweit werden, wie schon verstärkt in den vergangenen Wochen, wieder unzählige Menschen auf die Straße gehen, um ihren Unmut über die Krisenerscheinungen des Kapitalismus und die Abwälzung ihrer Lasten von oben nach unten zu bekunden. Auch in Kiel wird zu einer Demonstration mobilisiert, zu der der Krisen-Ratschlag und das Occupy-Camp am Kleinen Kiel aufrufen.
In den vergangenen Wochen ist es auch in der Bundesrepublik vermehrt zu Protesten anlässlich der seit 2008 andauernden weltweiten ökonomischen Krise gekommen, die sich meist eng an der us-amerikanischen Occupy Wallstreet-Bewegung orientiert haben. Diese zeichneten sich durch das Bemühen um eine inhaltliche Offenheit aus, die neben der längst überfälligen Kritik an den Zumutungen der krisenhaften kapitalistischen Verhältnisse, immer wieder auch reaktionären, antimodernen, autoritären und antisemitischen Positionen und Organisationen eine Bühne gaben. Eine solche Anschlussfähigkeit für krude Inhalte wurde nicht zuletzt durch die starke Fixierung der Occupy-Bewegung auf die Finanzwirtschaft als vermeintliche (aber falsche) Ursache der ökonomischen Krise begünstigt.
Auch auf Treffen und Aktionen der jüngsten Krisenbewegung in Kiel wurden solche Tendenzen wiederholt sichtbar.
Nichtsdestotrotz werden wir in Zeiten, in denen die menschenfeindlichen Auswirkungen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Insassen der durch sie strukturierten Gesellschaften offensichtlicher denn je zu Tage treten und in denen nicht nur in Griechenland ganze Bevölkerungen im Namen des Sachzwanges unter rassistischen Begleitklängen entmündigt werden, weil sie sich weigern, dem Beispiel des volksgemeinschaftlichen Gürtel-enger-schnall-Weltmeisters Deutschland zu folgen, die öffentliche Kommentierung der Krise auf der Straße nicht irgendwelchen Verschwörungsfreaks, Antisemit_innen und sonstigen Irrationalist_innen überlassen. Wir wollen auf der Demo mit emanzipatorischen Positionen präsent sein und inhaltlich das gesamte kapitalistischen Scheißsystem, mitsamt seiner Verwertungszwänge und seines elendigen Konkurrenzprinzips zur Verantwortung ziehen. Denn nicht nur die Finanzmärkte gehören entmachtet, wie es das Demonstrationsmotto für Samstag einfordert, sondern der ganze Markt an sich abgeschafft.
Wer wie wir für eine solche linksradikale Perspektive zur Überwindung der Gesamtscheiße zugunsten einer solidarischen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung jenseits des Kapitalismus werben und gleichzeitig Anhänger_innen von Nationalismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitsfetischismus eine Absage erteilen möchte, den_diejenige rufen wir dazu auf, am Samstag mit uns an der Demo teilzunehmen.
Internationale soziale Revolte statt Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitswahn!
Kapitalismus abschaffen!
Kommt in den antikapitalistischen und antifaschistischen Block auf der Kieler Krisendemo:
Samstag 12.11.2011 | 12 Uhr | Kiel Hauptbahnhof
Es wird wieder ein offenes Mikrophon geben. Nutzt die Gelegenheit zur Hörbarmachung emanzipatorischer Inhalte!
Kritik an Occupy
http://bea.blogsport.de/2011/11/08/occupy-eine-bewegung-zwischen-verkuerzter-kapitalismuskritik-und-strukturellem-antisemitismus/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
+ — +
Schublade auf — Koalabär
Ulrike und "Black Movement" — Rol-and Bial-ke
@asjgh — grom
Kritische Berichte...? — Piep piep piep