Anmerkung der Moderationsgruppe:
Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Kommentar, ein Diskussionsbeitrag oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein umfassendes Infoportal incl. Forum für die Verlautbarungen politischer Gruppen anzubieten. Indymedia will ein Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Indymedia will nicht als virtueller Flugblattständer für die Verbreitung, Kritik und Diskussion konkurrierender teilweise dogmatischer Ideologien herhalten. Das Veröffentlichen von Gruppenstellungnahmen und Flugblatttext gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen darüber, warum sich Indymedia nicht zum Diskutieren von politischen Texten eignet, findest Du hier. Bitte nutze stattdessen die verlinkten Online-Diskussionsforen.
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FFM: Auf zu „Occupy!“
Auf zu „Occupy!“ - linksradikale Gesellschaftskritik verbreitern!
Wir sind der festen Überzeugung, dass die derzeitige Praxis der radikalen Linken, sich zu diesen Protesten zumeist gar nicht zu verhalten, falsch ist. Denn es gibt mehrere Eigenschaften dieser Bewegung, die sie in unseren Augen trotz ihrer kritikbedürftigen Anteile für undogmatische linksradikale Gesellschaftskritik attraktiv machen.
Es handelt sich in jedem Fall um gesellschaftliche Auseinandersetzungen auf einem thematischen Kernfeld der radikalen Linken. Es ist in unsren Augen essentiell, dieses eben genau nicht Spinnern und Verschwörungsfreaks zu überlassen, sondern sich einzumischen und Raum und Einfluss für radikale Gesellschaftskritik zu gewinnen. Alles andere käme einer freiwilligen Selbstmarginalisierung gleich.
Wir sind der festen Überzeugung, dass die derzeitige Praxis der radikalen Linken, sich zu diesen Protesten zumeist gar nicht zu verhalten, falsch ist. Denn es gibt mehrere Eigenschaften dieser Bewegung, die sie in unseren Augen trotz ihrer kritikbedürftigen Anteile für undogmatische linksradikale Gesellschaftskritik attraktiv machen.
Es handelt sich in jedem Fall um gesellschaftliche Auseinandersetzungen auf einem thematischen Kernfeld der radikalen Linken. Es ist in unsren Augen essentiell, dieses eben genau nicht Spinnern und Verschwörungsfreaks zu überlassen, sondern sich einzumischen und Raum und Einfluss für radikale Gesellschaftskritik zu gewinnen. Alles andere käme einer freiwilligen Selbstmarginalisierung gleich.
Auf zu „Occupy!“ - linksradikale Gesellschaftskritik verbreitern!
Die globale „Occupy!“ Bewegung ist derzeit in aller Munde. Ein klarer Forderungskatalog, eine politische Stoßrichtung oder eine gemeinsame Analyse fehlen. Da soll zugleich „die Systemfrage“ gestellt und das Grundgesetz oder die Freiheit des Marktes verteidigt werden. Technologiegläubige Verschwörungstheoretiker wie das „Zeitgeist Movement“ treffen auf Liberale, die die Ursache der Krise in den Kohle- und Agrarsubventionen zu finden glauben. Die Idee des „Schwundzins“, die letztlich auf den Antisemiten Silvio Gesell zurückgeht, geistert als scheinbar praktikable Alternative zum derzeitigen Kapitalismus über das Camp. Man möchte so sehr für alle offen sein, dass sich zur Abgrenzung gegen rechtspopulistische Positionen nur nach zäher Auseinandersetzung durchgerungen werden kann. Politiker sämtlicher bürgerlicher Parteien äußern derweil ihr Verständnis für die Demonstrant_innen und versprechen gesetzliche Regulierungen.
Die Zurückhaltung, die die linksradikale Szene in Frankfurt in Bezug auf die „Occupy!“-Bewegung an den Tag legt erscheint also zunächst einmal völlig berechtigt. Was hat das Begehren nach einer herrschaftsfreien Gesellschaft schon mit dem Unmut „bestenfalls bauchlinker und meist bürgerlicher“ Demonstrant_innen zu tun, die noch dazu offensichtlich mehr von Verschwörungstheorien als von der „Kritik der politischen Ökonomie“ inspiriert sind?
Wir sind dennoch der festen Überzeugung, dass die derzeitige Praxis der radikalen Linken, sich zu diesen Protesten zumeist gar nicht zu verhalten, falsch ist. Denn es gibt mehrere Eigenschaften dieser Bewegung, die sie in unseren Augen trotz ihrer kritikbedürftigen Anteile für undogmatische linksradikale Gesellschaftskritik attraktiv machen.
Zunächst einmal kristallisiert sich die „Occupy“-Bewegung an einem Punkt, an dem der prinzipiell krisenhafte Charakter der kapitalistischen Produktionsweise manifest und offensichtlich wird. Diese Erkenntnis findet sich in der Bewegung „überraschender Weise“ nicht in den Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie, sondern entspricht dem verdinglichten Bewußtsein. Weil aber Bewegungen dynamische Prozesse sind, in denen sich auch viele der beteiligten Menschen mit ihren Überzeugungen verändern, bietet sich hier die Chance, die prinzipielle Widersprüchlichkeit und Krisenhaftigkeit dieser Produktionsweise zu thematisieren. Dabei ergibt sich vor allem die Chance, dies in einem sozialen Kontext zu tun, der mit solchen Gedanken sonst wohl nur schwer in Berührung kommen würde.
Dies führt zum zweiten Punkt, der „Occupy!“ für die radikale Linke attraktiv macht: die prinzipielle Offenheit der Bewegung. Was die Bewegung will, ist völlig umstritten. Worin der Kern der Krise besteht und in welche Richtung die gesellschaftliche Entwicklung gehen soll, ebenso.
Die Offenheit ist in so fern problematisch, als sie die Marginalisierung von bescheuerten Positionen erschwert. Doch wenn tausende von Menschen von sich aus, ohne linksradikale Initiative auf die Straße gehen, weil sie unzufrieden sind mit der Ökonomie in der sie leben, weil sie instinktiv spüren, dass die Gesellschaft in der sie leben verrückt ist, ohne zu begreifen woran das liegt, dann ist das auch eine Chance. Zahlreiche Leute wollen betont offen debattieren, wie die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung weitergehen soll. Sich dort einzumischen ist ohne jeden Zweifel eine Möglichkeit, Menschen für unsere Ideen zu gewinnen.
Die Form dieser Einmischung führt uns zum dritten Punkt, dem betont antiinstitutionellen Charakter der „Occupy!“-Bewegung. Diese nimmt zwar sämtliche Infrastruktur gern von etablierten Organisationen und Parteien, achtet aber peinlich genau darauf, dass diese nirgends mit ihren Labels präsent sind. Dies kann einerseits als historischer Lernprozess interpretiert werden, in dem Leute erkannt haben, was in den letzten Jahrzehnten allzu oft das Schicksal sozialer Bewegungen war. Eher aber scheint es einem weit verbreiteten Gefühl zu entspringen, von keinem Akteur repräsentiert zu werden und keinem vertrauen zu können. Dem entspricht eine Tendenz zur Selbstorganisierung: alles soll auf Plenas (hier auf spanisch Asamblea genannt) diskutiert werden und in AG` s ausgearbeitet werden. Dieser Anspruch ist uns strukturell nahe, daran können wir anknüpfen.
Auf der inhaltlichen Ebene zeigt sich diese Tendenz in der Forderung nach basisdemokratischer Mitbestimmung. Diese scheint in der Bewegung Konsens zu sein und bezieht sich auch auf ökonomische Fragen. Gerade hier bieten sich Anknüpfungspunkte für linksradikale Inhalte. Wir sind uns alle einig, dass eine befreite Gesellschaft nicht hinter die, von ihnen selbst allzuoft unterlaufenen, Minimalstandards bürgerlich-demokratischer Gesellschaften zurückfallen darf. Und was ist die Selbstverwaltung, die wir in unseren Läden praktizieren und die wir für ein Modell zur gesamtgesellschaftlichen Organisierung halten anderes, als radikale Basisdemokratie? Es gibt für die radikale Linke also allen Grund gerade den in der „Occupy!“-Bewegung omnipräsenten Begriff der Demokratie nicht aufzugeben, sondern um seine Deutung zu kämpfen.
Die Skepsis gegen etablierte politische Akteure trifft allerdings auch uns. Mit dem Anspruch auf die Verkündigung der einzig wahren Wahrheit herum zu laufen ist nicht nur prinzipiell bescheuert, sondern würde hier auf besonders hartnäckige Abwehr treffen.
Bisher haben auf dem Camp in Frankfurt schon eine Reihe von Workshops mit eindeutig linksradikalen Inhalten stattgefunden: zur Kritik der politischen Ökonomie, zur Staatstheorie und der Kritik der Polizei, zur sogenannten „Zinskritik“ und der Vorgeschichte von „Occupy!“ in Kairo, Madrid, Athen und anderswo. In einem nächsten Schritt erscheint es uns sinnvoll nicht nur auf dem Camp mit inaltlichen Workshops präsent zu sein, sondern auch auf den Demonstrationen nach außen hin sichtbar zu werden. Das wäre am einfachsten mit Transpis, Plakaten und Parolen zu schaffen. Ein sogenannter „Schwarzer Block“ erscheint uns zu diesem Anlass wenig sinnvoll.
Und was ist mit den Spinnern, die da mitlaufen? Wir gehen davon aus, dass es zielführender ist, für uns und unsere Inhalte Raum und Anerkennung zu gewinnen, als uns an Einzelpersonen mit bescheuerten Plakaten abzuarbeiten. Das bedeutet natürlich nicht, dass irgendwer irgendwas hinnehmen soll, was ihm oder ihr nicht passt.
Auch uns gefällt vieles nicht, was wir auf diesen Demos sehen. Insgesamt erkennen wir in ihnen aber einen Ausdruck einer weit verbreiteten Unzufriedenheit mit der Krise der Ökonomie. Viele vermuten, dass „Occupy!“ die nächsten beiden Monate nicht überstehen wird. Doch auch wenn das der Fall sein sollte wird die Unzufriedenheit der Leute ebenso wenig verschwinden wie die zu Grunde liegende Krise. In so fern werden Phänomene wie „Occupy!“ in den nächsten Jahren wahrscheinlich öfter auftreten. Noch ist auch nicht ausgemacht, dass die BRD auf Dauer ein Gewinner der Krise bleibt. Sollte sich das für breite Schichten ändern ist ohnehin mit einer Verschärfung der gesellschaftlichen Verhältnisse zu rechnen. Es handelt sich bei „Occupy!“ in jedem Fall um gesellschaftliche Auseinandersetzungen auf einem thematischen Kernfeld der radikalen Linken. Es ist in unsren Augen essentiell, dieses eben genau nicht Spinnern und Verschwörungsfreaks zu überlassen, sondern sich einzumischen und Raum und Einfluss für radikale Gesellschaftskritik zu gewinnen. Alles andere käme einer freiwilligen Selbstmarginalisierung gleich, in diesem Sinne:
Auf zu „Occupy!“ - linksradikale Gesellschaftskritik verbreitern!
Beteiligt euch an den Demos und Aktionen der nächsten Wochen!
z.B.: 11.11.: Globaler Aktionstag – informiert euch über die weiteren Termine.
*Es handelt sich bei diesem Text um ein Arbeitspapier, das in einem Diskussionsprozess einiger Linksradikaler aus verschiedenen Frankfurter Gruppen entstanden ist. Er richtet sich explizit nicht an die Demonstrant_innen auf den "Occupy!"-Demos.
Die globale „Occupy!“ Bewegung ist derzeit in aller Munde. Ein klarer Forderungskatalog, eine politische Stoßrichtung oder eine gemeinsame Analyse fehlen. Da soll zugleich „die Systemfrage“ gestellt und das Grundgesetz oder die Freiheit des Marktes verteidigt werden. Technologiegläubige Verschwörungstheoretiker wie das „Zeitgeist Movement“ treffen auf Liberale, die die Ursache der Krise in den Kohle- und Agrarsubventionen zu finden glauben. Die Idee des „Schwundzins“, die letztlich auf den Antisemiten Silvio Gesell zurückgeht, geistert als scheinbar praktikable Alternative zum derzeitigen Kapitalismus über das Camp. Man möchte so sehr für alle offen sein, dass sich zur Abgrenzung gegen rechtspopulistische Positionen nur nach zäher Auseinandersetzung durchgerungen werden kann. Politiker sämtlicher bürgerlicher Parteien äußern derweil ihr Verständnis für die Demonstrant_innen und versprechen gesetzliche Regulierungen.
Die Zurückhaltung, die die linksradikale Szene in Frankfurt in Bezug auf die „Occupy!“-Bewegung an den Tag legt erscheint also zunächst einmal völlig berechtigt. Was hat das Begehren nach einer herrschaftsfreien Gesellschaft schon mit dem Unmut „bestenfalls bauchlinker und meist bürgerlicher“ Demonstrant_innen zu tun, die noch dazu offensichtlich mehr von Verschwörungstheorien als von der „Kritik der politischen Ökonomie“ inspiriert sind?
Wir sind dennoch der festen Überzeugung, dass die derzeitige Praxis der radikalen Linken, sich zu diesen Protesten zumeist gar nicht zu verhalten, falsch ist. Denn es gibt mehrere Eigenschaften dieser Bewegung, die sie in unseren Augen trotz ihrer kritikbedürftigen Anteile für undogmatische linksradikale Gesellschaftskritik attraktiv machen.
Zunächst einmal kristallisiert sich die „Occupy“-Bewegung an einem Punkt, an dem der prinzipiell krisenhafte Charakter der kapitalistischen Produktionsweise manifest und offensichtlich wird. Diese Erkenntnis findet sich in der Bewegung „überraschender Weise“ nicht in den Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie, sondern entspricht dem verdinglichten Bewußtsein. Weil aber Bewegungen dynamische Prozesse sind, in denen sich auch viele der beteiligten Menschen mit ihren Überzeugungen verändern, bietet sich hier die Chance, die prinzipielle Widersprüchlichkeit und Krisenhaftigkeit dieser Produktionsweise zu thematisieren. Dabei ergibt sich vor allem die Chance, dies in einem sozialen Kontext zu tun, der mit solchen Gedanken sonst wohl nur schwer in Berührung kommen würde.
Dies führt zum zweiten Punkt, der „Occupy!“ für die radikale Linke attraktiv macht: die prinzipielle Offenheit der Bewegung. Was die Bewegung will, ist völlig umstritten. Worin der Kern der Krise besteht und in welche Richtung die gesellschaftliche Entwicklung gehen soll, ebenso.
Die Offenheit ist in so fern problematisch, als sie die Marginalisierung von bescheuerten Positionen erschwert. Doch wenn tausende von Menschen von sich aus, ohne linksradikale Initiative auf die Straße gehen, weil sie unzufrieden sind mit der Ökonomie in der sie leben, weil sie instinktiv spüren, dass die Gesellschaft in der sie leben verrückt ist, ohne zu begreifen woran das liegt, dann ist das auch eine Chance. Zahlreiche Leute wollen betont offen debattieren, wie die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung weitergehen soll. Sich dort einzumischen ist ohne jeden Zweifel eine Möglichkeit, Menschen für unsere Ideen zu gewinnen.
Die Form dieser Einmischung führt uns zum dritten Punkt, dem betont antiinstitutionellen Charakter der „Occupy!“-Bewegung. Diese nimmt zwar sämtliche Infrastruktur gern von etablierten Organisationen und Parteien, achtet aber peinlich genau darauf, dass diese nirgends mit ihren Labels präsent sind. Dies kann einerseits als historischer Lernprozess interpretiert werden, in dem Leute erkannt haben, was in den letzten Jahrzehnten allzu oft das Schicksal sozialer Bewegungen war. Eher aber scheint es einem weit verbreiteten Gefühl zu entspringen, von keinem Akteur repräsentiert zu werden und keinem vertrauen zu können. Dem entspricht eine Tendenz zur Selbstorganisierung: alles soll auf Plenas (hier auf spanisch Asamblea genannt) diskutiert werden und in AG` s ausgearbeitet werden. Dieser Anspruch ist uns strukturell nahe, daran können wir anknüpfen.
Auf der inhaltlichen Ebene zeigt sich diese Tendenz in der Forderung nach basisdemokratischer Mitbestimmung. Diese scheint in der Bewegung Konsens zu sein und bezieht sich auch auf ökonomische Fragen. Gerade hier bieten sich Anknüpfungspunkte für linksradikale Inhalte. Wir sind uns alle einig, dass eine befreite Gesellschaft nicht hinter die, von ihnen selbst allzuoft unterlaufenen, Minimalstandards bürgerlich-demokratischer Gesellschaften zurückfallen darf. Und was ist die Selbstverwaltung, die wir in unseren Läden praktizieren und die wir für ein Modell zur gesamtgesellschaftlichen Organisierung halten anderes, als radikale Basisdemokratie? Es gibt für die radikale Linke also allen Grund gerade den in der „Occupy!“-Bewegung omnipräsenten Begriff der Demokratie nicht aufzugeben, sondern um seine Deutung zu kämpfen.
Die Skepsis gegen etablierte politische Akteure trifft allerdings auch uns. Mit dem Anspruch auf die Verkündigung der einzig wahren Wahrheit herum zu laufen ist nicht nur prinzipiell bescheuert, sondern würde hier auf besonders hartnäckige Abwehr treffen.
Bisher haben auf dem Camp in Frankfurt schon eine Reihe von Workshops mit eindeutig linksradikalen Inhalten stattgefunden: zur Kritik der politischen Ökonomie, zur Staatstheorie und der Kritik der Polizei, zur sogenannten „Zinskritik“ und der Vorgeschichte von „Occupy!“ in Kairo, Madrid, Athen und anderswo. In einem nächsten Schritt erscheint es uns sinnvoll nicht nur auf dem Camp mit inaltlichen Workshops präsent zu sein, sondern auch auf den Demonstrationen nach außen hin sichtbar zu werden. Das wäre am einfachsten mit Transpis, Plakaten und Parolen zu schaffen. Ein sogenannter „Schwarzer Block“ erscheint uns zu diesem Anlass wenig sinnvoll.
Und was ist mit den Spinnern, die da mitlaufen? Wir gehen davon aus, dass es zielführender ist, für uns und unsere Inhalte Raum und Anerkennung zu gewinnen, als uns an Einzelpersonen mit bescheuerten Plakaten abzuarbeiten. Das bedeutet natürlich nicht, dass irgendwer irgendwas hinnehmen soll, was ihm oder ihr nicht passt.
Auch uns gefällt vieles nicht, was wir auf diesen Demos sehen. Insgesamt erkennen wir in ihnen aber einen Ausdruck einer weit verbreiteten Unzufriedenheit mit der Krise der Ökonomie. Viele vermuten, dass „Occupy!“ die nächsten beiden Monate nicht überstehen wird. Doch auch wenn das der Fall sein sollte wird die Unzufriedenheit der Leute ebenso wenig verschwinden wie die zu Grunde liegende Krise. In so fern werden Phänomene wie „Occupy!“ in den nächsten Jahren wahrscheinlich öfter auftreten. Noch ist auch nicht ausgemacht, dass die BRD auf Dauer ein Gewinner der Krise bleibt. Sollte sich das für breite Schichten ändern ist ohnehin mit einer Verschärfung der gesellschaftlichen Verhältnisse zu rechnen. Es handelt sich bei „Occupy!“ in jedem Fall um gesellschaftliche Auseinandersetzungen auf einem thematischen Kernfeld der radikalen Linken. Es ist in unsren Augen essentiell, dieses eben genau nicht Spinnern und Verschwörungsfreaks zu überlassen, sondern sich einzumischen und Raum und Einfluss für radikale Gesellschaftskritik zu gewinnen. Alles andere käme einer freiwilligen Selbstmarginalisierung gleich, in diesem Sinne:
Auf zu „Occupy!“ - linksradikale Gesellschaftskritik verbreitern!
Beteiligt euch an den Demos und Aktionen der nächsten Wochen!
z.B.: 11.11.: Globaler Aktionstag – informiert euch über die weiteren Termine.
*Es handelt sich bei diesem Text um ein Arbeitspapier, das in einem Diskussionsprozess einiger Linksradikaler aus verschiedenen Frankfurter Gruppen entstanden ist. Er richtet sich explizit nicht an die Demonstrant_innen auf den "Occupy!"-Demos.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Occupy + Bildungsstreik + Allgemeine Bambule
Am 17.11. ist auch Bildungsstreik WELTWEIT !
Occupy + Bildungsstreik + Allgemeine Bambule + ...
Krise in Kamp Krusty
Mittlerweile haben sie auch mitbekommen, daß ihre Anfangseuphorie verflogen ist, und die erhofften Massen nicht hinter ihnen stehen sondern zuhause bleiben.
Ob es sich lohnt, dort von linker/linksradikaler Seite noch zu intervenieren und neuen Schwung dort rein zu bringen? Keine Ahnung. Erwünscht ist es jedenfalls ausdrücklich nicht. Es findet eigentlich eine Abgrenzung zu allem möglichen statt. Nur Individuen sollen sich dort einbringen dürfen. Egal ob links oder rechts, alle Einzelpersonen dürfen sich dort einbringen. Querfront lässt grüssen. Während aber die Abgrenzung zu linken Gruppen weiterhin energisch verteidigt wird, nimmt das Camp schonmal das Asyl auf Kirchengelände an, oder bittet den Regierenden Bürgermeister von Berlin (Wowereit, SPD) um einen neuen Campingplatz.
Richtig so!
@larry mcbain
wo kein kritiker ist, kann auch keine kritik stattfinden.
deswegen: hingehen! mitmachen! intervenieren!
"Mittlerweile haben sie auch mitbekommen, daß ihre Anfangseuphorie verflogen ist, und die erhofften Massen nicht hinter ihnen stehen sondern zuhause bleiben."
ob unter diesem label oder einem anderen ("echte demokratie" o.ä.) - die sache wird nächstes jahr erst richtig heiß. es ist überraschend, daß es sich überhaupt so lange halten konnte. aber die krise hört ja nicht auf, im gegenteil, jetzt geht es erst richtig los.
deswegen: hingehen! mitmachen! intervenieren!
damit wir nächstes jahr keine "volksbewegung" haben, sondern einen aufstand der bevölkerung.
Netzwerkknotenpunkt occupyBerlin
Kritik
Das Problem ist, dass Kritik an den meisten Leuten dort einfach abperlt. Jeder der Kritik äusserst, ist dort erst mal ein verdächtiger Troll, der gegen die "Bewegung" arbeitet, also ein Angriff von aussen.
banken in die schranken!
http://banken-in-die-schranken.de/
#occupy Frankfurt? Querfrontscheisse
http://www.fr-online.de/frankfurt/fdp-trifft-occupy-frankfurt-plaudern--im-rebellencamp-,1472798,11084676.html
Der Hübner-Nazi von nebenan ist doch ganz nett und macht auch praktisch was:
http://www.fr-online.de/frankfurt/kapitalismus-kritik-occupy-frankfurt---gehoert-der-hierhin-,1472798,11121476,view,asFirstTeaser.html
Mit solchen Gestalten will ich als Linksradikaler nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.
Anspruch: international
Internationalismus/Globale Bewegung
Die occupy-Bewegung lernt international und orientiert sich dementsprechend, es werden verschiedene Aktionstage ausgerufen und ihre Orientierung ist keineswegs so das es um "bundesweite" Aktionen geht, wie es die Studies doch gerne betreiben. Nein ihre Orientierung sind internationale Aufrufe, die unterschiedlichen Ursprungs sind. Es wird sich grenzüberschreitend darauf bezogen, eine weiterer Punkt der nationalistische Positionen nicht anschlussfähig macht. Und mit der richtigen Kritik wird da auch kein Antiamerikanismus draus, denn es gibt ebenfalls eine starke Orientierung an den amerikanischen Basisbewegungen. Über Regierungen schimpfen finde ich aus linker Perspektive richtig, egal welcher. Die deutschsprachigen Teile der Bewegung sind im Diskurs geradzu gezwungen zu differenzieren, sprüche wie "die Amis" funktionieren nicht, denn sie gehen gemeinsam mit ihnen auf die Straße.
@bea
OccupyBerlin: Besetzung im Regierungsviertel
Sa. 12.11. Kiel: Linksradikaler Block
Antikapitalistischer und antifaschistischer Block auf der Kieler Krisendemo am 12.11.2011
In dieser Woche findet ein weiterer globaler Aktionstag gegen die Krise statt. Weltweit werden, wie schon verstärkt in den vergangenen Wochen, wieder unzählige Menschen auf die Straße gehen, um ihren Unmut über die Krisenerscheinungen des Kapitalismus und die Abwälzung ihrer Lasten von oben nach unten zu bekunden. Auch in Kiel wird zu einer Demonstration mobilisiert, zu der der Krisen-Ratschlag und das Occupy-Camp am Kleinen Kiel aufrufen.
In den vergangenen Wochen ist es auch in der Bundesrepublik vermehrt zu Protesten anlässlich der seit 2008 andauernden weltweiten ökonomischen Krise gekommen, die sich meist eng an der us-amerikanischen Occupy Wallstreet-Bewegung orientiert haben. Diese zeichneten sich durch das Bemühen um eine inhaltliche Offenheit aus, die neben der längst überfälligen Kritik an den Zumutungen der krisenhaften kapitalistischen Verhältnisse, immer wieder auch reaktionären, antimodernen, autoritären und antisemitischen Positionen und Organisationen eine Bühne gaben. Eine solche Anschlussfähigkeit für krude Inhalte wurde nicht zuletzt durch die starke Fixierung der Occupy-Bewegung auf die Finanzwirtschaft als vermeintliche (aber falsche) Ursache der ökonomischen Krise begünstigt.
Auch auf Treffen und Aktionen der jüngsten Krisenbewegung in Kiel wurden solche Tendenzen wiederholt sichtbar.
Nichtsdestotrotz werden wir in Zeiten, in denen die menschenfeindlichen Auswirkungen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Insassen der durch sie strukturierten Gesellschaften offensichtlicher denn je zu Tage treten und in denen nicht nur in Griechenland ganze Bevölkerungen im Namen des Sachzwanges unter rassistischen Begleitklängen entmündigt werden, weil sie sich weigern, dem Beispiel des volksgemeinschaftlichen Gürtel-enger-schnall-Weltmeisters Deutschland zu folgen, die öffentliche Kommentierung der Krise auf der Straße nicht irgendwelchen Verschwörungsfreaks, Antisemit_innen und sonstigen Irrationalist_innen überlassen. Wir wollen auf der Demo mit emanzipatorischen Positionen präsent sein und inhaltlich das gesamte kapitalistischen Scheißsystem, mitsamt seiner Verwertungszwänge und seines elendigen Konkurrenzprinzips zur Verantwortung ziehen. Denn nicht nur die Finanzmärkte gehören entmachtet, wie es das Demonstrationsmotto für Samstag einfordert, sondern der ganze Markt an sich abgeschafft.
Wer wie wir für eine solche linksradikale Perspektive zur Überwindung der Gesamtscheiße zugunsten einer solidarischen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung jenseits des Kapitalismus werben und gleichzeitig Anhänger_innen von Nationalismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitsfetischismus eine Absage erteilen möchte, den_diejenige rufen wir dazu auf, am Samstag mit uns an der Demo teilzunehmen.
Internationale soziale Revolte statt Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitswahn!
Kapitalismus abschaffen!
Kommt in den antikapitalistischen und antifaschistischen Block auf der Kieler Krisendemo:
Samstag 12.11.2011 | 12 Uhr | Kiel Hauptbahnhof
Es wird wieder ein offenes Mikrophon geben. Nutzt die Gelegenheit zur Hörbarmachung emanzipatorischer Inhalte!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ich glaub mich tritt eine ganze Herde Pferde — Wortwählerisch
du dummbatze — frantiska
Lohnt nicht! — autonome kritik
Kritik an Occupy — Bea
Was wäre denn — Bea
AUFRUF — *