Internes Forum belegt Aufbau einer "NS-Elite"

Freundeskreis Gamma 08.11.2011 15:11 Themen: Antifa Antirassismus Medien Repression
Sächsische Nazis gehen auf Menschenjagd in Berlin, morden in der Provinz und stehen im Austausch mit Bombenlegernund staatlich subventionierten Rechtsterroristen. Leipziger NPDler, die sonst für nichts bekannt sind, besorgen sich Waffen, im Lindenauer Nazi-Zentrum hat man sich mit “Autonomen Nationalisten” verkracht – und jetzt das:
Eine Woche vorm NPD-Bundesparteitag, bei dem Holger Apfel mit Schützenhilfe von “Jungen Nationaldemokraten” und “Freien Kräften” den Parteivorsitz übernehmen will, sind vielsagende Diskussionen aus dem internen Forum des “Freien Netzes” veröffentlicht worden.
In einer umfangreichen Dokumentation fasst der Antifa-Newsflyer GAMMA zusammen, wie sich das gewaltbereite “Freie Netz” von der NPD mit Geld und Posten versorgen lässt, wie man die Partei-Nachwuchsorganisation zu einer nationalsozialistischen Kampfgruppe umbauen will – und welche Rolle das Nazi-Zentrum in Leipzig-Lindenau für die Infrastruktur des braunen Netzwerkes und dessen Kampf gegen “Menschenmüll” spielt.

Die führenden Köpfe heißen Tommy Naumann und Maik Scheffler, ihre bisher geheimen Diskussions-Beiträge nähren sich aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Darüber berichten aktuell auch: ZEIT-Online, Blick nach Rechts, TAZ, TLZ, jW (1/2/3), ND Führende Neonazis aus Leipzig und Umgebung wollen eine „NS-Ersatzorganisation“ schaffen – und benutzen dafür die Jugendorganisation der NPD, die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN). Ein internes Forum von Kadern der „mitteldeutschen“ Neonazi-Szene dokumentiert minutiös die Strategie und Ideologie des so genannten „Freien Netzes“ (FN).

Die GAMMA-Redaktion veröffentlicht hiermit wesentliche Auszüge des FN-Forums. Darin enthalten: Bekenntnisse zu Nationalsozialismus und Antisemitismus, Absprachen zur Beeinflussung von NPD und JN, Planung von Straftaten und dergleichen.

“Freies Netz”-Leaks

Einleitung, Zusammenfassung, Inhaltsverzeichnis

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a) Internes Forum des „Freien Netzes“:


„…wir sind ja Nationalsozialisten“ (Tommy Naumann alias „Feldgrau“)

Führende Neonazis aus Leipzig und Umgebung wollen eine „NS-Ersatzorganisation“ schaffen – und benutzen dafür die Jugendorganisation der NPD, die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN). Ein internes Forum von Kadern der „mitteldeutschen“ Neonazi-Szene dokumentiert minutiös die Strategie und Ideologie des so genannten „Freien Netzes“ (FN). Die Daten wurden der GAMMA-Redaktion durch einen Szene-Aussteiger zugespielt, der damit seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen wollte.

Beim „Freien Netz“ handelt es sich um eine der bedeutendsten Vereinigungen gewaltbereiter Kameradschaften, vorrangig aktiv in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Finanziert wird die Kadertruppe, die sich zum historischen Nationalsozialismus bekennt und dessen Wiedereinführung anstrebt, vor allem durch die sächsische NPD. Dabei tonangebend sind bekannte Neonazi-Aktivisten, u.a. aus Leipzig, Delitzsch und Geithain.

b) Geheime „Weltnetzseite“

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Das interne Forum des „Freien Netzes“ hörte auf den ungermanischen Codenamen „Hard To Hate“. Der Nutzerkreis war exklusiv, gerade 21 Mitglieder schrieben auf der klandestinen Plattform – allesamt Neonazi-Aktivisten, die sich als „Kameradschaftsführer“ verstehen. Innerhalb von nur drei Monaten kamen aus deren Feder mehr als 1.300 Beiträge zusammen.

Der GAMMA-Redaktion liegen wesentliche Auszüge dieses Forums vor, die zugrundeliegende Kopie stammt offenbar bereits vom Februar 2009. Zwar ist der Datensatz damit zweineinhalb Jahre alt, doch an Aktualität hat er nichts verloren: Innerhalb des „Freien Netzes“ gibt es strenge Organisations-Prinzipien, gefestigte Meinungsbilder und starre, andauernde Rollenverteilungen. Die User lassen sich durch ihre Beiträge realen Personen zuordnen (siehe 7. Anhang), ihre Aussagen sind verifizierbar. Darüber, wie der Informant die Forums-Daten erlangt hat, ist nichts bekannt – wir gehen aber nach intensiver Auswertung von ihrer Authentizität aus.

Plus: Das interne Forum war offenbar auf demselben Server installiert wie damals die verschiedenen Websites des „Freien Netzes“ und der neonazistische „Nordsachsen-Versand“. Lars Schönrock aus Delitzsch administrierte Websites und Forum, stellte dafür auch die nach wie vor auf ihn registrierte Domain hardtohate.com zur Verfügung. Schönrock, selbst Nutzer des Forums, stellte ferner das Konto (Sparkasse Leipzig) seines mittlerweile verstorbenen Bruders Jens Schönrock unter dessen Klarnamen dem „Freien Netz“ als Sammelkonto zur Verfügung.

Ihr Treiben versuchen die führenden Köpfe des „Freien Netzes“ zu verschleiern. Tatsächlich wirkt das „Freie Netz“ für Außenstehende wie ein Sammelsurium neonazistischer Propaganda-Websites – ein Trugschluss, dem auch die sächsische Landesregierung aufsitzt. Im Verfassungsschutzbericht 2010 des Freistaates heißt es auf Seite 23, das „Freie Netz“ sei lediglich ein „Internetportal“ zur Eigenwerbung und für Terminankündigungen. Gemessen an den Absprachen, die im Hintergrund liefen, ist das eine grobe Verharmlosung: Das „Freie Netz“ ist längst eines der aktivsten und fanatischsten Neonazi-Netzwerke, und es wächst weiter.

c) Zusammenfassung: „Freies Netz“ ist eine NS-Elite-Organisation

Nachfolgend werten wir exemplarisch einige Foren-Diskussionen aus, Zitate werden dabei jeweils durch Screenshots belegt. Diese Belege tragen anhand konkreter Beispiele zu einer realistischen Einschätzung des „Freien Netzes“ und dessen politischer Ausrichtung bei:

1. Das „Freie Netz“ versteht sich als „politisches Netzwerk“ von Kadern der Neonazi-Szene.

2. Innerhalb des „Freien Netzes“ gibt es tonangebende Führungspersonen. Zum hier betrachteten Zeitpunkt (Februar 2009) handelte es sich um Maik Scheffler (Delitzsch, User „Sibelius“), Tommy Naumann (Leipzig, User „Feldgrau“), Manuel Tripp (Geithain, User „Manuel“) und Thomas Gerlach (Altenburg, User „Hugo“). Mit den weiteren eingebunden Personen gab oder gibt es regelmäßige „Kadertreffen“.

3. Die Aktivisten des „Freien Netzes“ beziehen sich positiv auf den Nationalsozialismus und Ideologien wie den Antisemitismus. Ihr unmittelbares und verbotsrelevantes Ziel ist die Schaffung einer „NS-Ersatzorganisation“. Gewalt wird als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht nur akzeptiert, sondern angestrebt, und das Versammlungsrecht gezielt missbraucht.

4. Aus instrumentellen und strategischen Gründen sucht das „Freie Netz“ die Nähe zur NPD. Die Partei garantiert den Anschein von Legalität, leitet Geld an Kameradschafts-Gruppen weiter und bietet bezahlte Posten. Das FN nutzt seine Kontakte, um Entscheidungen innerhalb der NPD zu beeinflussen und die eigenen, neonazistischen Leitlinien durchzusetzen oder ihre Berücksichtigung gar zu erpressen. Für die Infrastruktur des „Freien Netzes“ nimmt ferner das NPD-Büro in Leipzig-Lindenau („Nationales Zentrum“, Odermannstraße 8) eine zentrale Stellung ein.

5. Eine besondere Rolle spielen die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) in Sachsen. „Freies Netz“-Kopf Tommy Naumann (User „Feldgrau“) hat den NPD-Jugendverband im Freistaat übernommen und will darin mit Hilfe weiterer FN-Mitglieder das gemeinsame „NS-Leitbild“ umsetzen.

d) Hinweise zur Dokumentation

Anspruch der hier vorgelegte Auswertung ist nicht Vollständigkeit, sondern die Dokumentation von Charakteristika des „Freien Netzes“ in ideologischer, aktionistischer und organisatorischer Hinsicht. Die dazu wiedergegebenen Passagen wurden nicht redigiert, Rechtschreibung und Grammatik entsprechen dem Original.

Auslassungen sind durch […] kenntlich gemacht, Anmerkungen von uns (inkl. Zuordnungen der User- zu Klarnamen) sind in eckigen Klammern notiert. Für eine bündigere Darstellung wurden Zeilenumbrüche teilweise entfernt.

Inhaltsverzeichnis

0. Überblick (dieses Dokument)

a) Internes Forum des „Freien Netzes“
b) Geheime „Weltnetzseite“
c) Zusammenfassung: „Freies Netz“ ist eine NS-Elite-Organisation
d) Hinweise zur Dokumentation

 

1. NS-Ideologie des „Freien Netzes“

a) Bekenntnis zum Nationalsozialismus
b) Antisemitismus und Antizionismus
c) Völkischer Rassismus

2. Aktionsformen des „Freien Netzes“

a) Direkte Aktionen
b) Geplanter Angriff auf Polizeiwache
c) Aktionen unter „falscher Flagge“
d) Schein-Kundgebungen und “Spontan”-Aktionen

3. Zwiespältiges Verhältnis zur NPD

a) „Arbeitsgruppe Wahlkampf“
b) „Freies Netz“ sucht nach Kandidaten
c) Scheffler vermeldet Erfolg
d) „Freies Netz“ und der „Führungsstreit“ in der NPD
e) Bleibende Differenzen: Beispiel Zwickau

4. Das „NS-Leitbild“ der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN)

5. Infrastruktur des „Freien Netzes“

a) Eigenes Kopiergerät
b) NPD-Büro in der Leipziger Odermannstraße

6. Interne Auseinandersetzungen & Sonstiges

a) Schlägerei in Halle
b) Verbotsdiskussion

7. Anhang: User, Administratoren, Identifizierung

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Ergänzungen

aus dem Tagesspiegel

egal 09.11.2011 - 16:24


Update Wieder hat es einen Anschlag auf das Anton-Schmaus-Haus, ein Kinder- und Jugendzentrum der „Falken“ in Britz, gegeben. Im Sommer wurden Neonazis hinter der damaligen Tat vermutet. Jetzt wurde am symbolträchtigen 9. November Feuer gelegt.




Unbekannte haben am Mittwoch, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, einen Brandanschlag auf das Anton-Schmaus-Haus der linken Jugendorganisation "Falken" in Neukölln verübt. Der Schaden ist beträchtlich. Das Holzhaus war bereits im Juni vermutlich von Neonazis angezündet worden und war noch nicht wieder fertig gestellt. Bauarbeiter entdeckten die Flammen gegen 7.30 Uhr früh und riefen die Feuerwehr. Nach Angaben von Falken-Sprecherin Mirjam Blumenthal ist der Brand genau so wie im Juni gelegt worden, nur an einer anderen Seite des Hauses. Zudem seien zwei Fenster eingeworfen worden, vermutlich, damit die Flammen auch das Innere erfassen.

„Alle unsere Bemühungen sind zunichte gemacht“, sagte Blumenthal.

Das Haus sollte eigentlich am 4. Dezember wiedereröffnet werden, teilten die Falken mit, das Haus könne nun erneut für längere Zeit nicht genutzt werden. Im Juni war der Schaden auf 120.000 Euro beziffert worden, den eine Versicherung übernommen hatte. Nun sei der Schaden vermutlich etwas geringer, da das Feuer schneller entdeckt worden sei. Der für politische Delikte zuständige Staatsschutz der Polizei hat die Ermittlungen übernommen.
Bereits im Sommer gab es einen Brandanschlag auf das Jugendzentrum. Dabei wurde die Fassade zerstört und im Innern sind mehrere Computer beschädigt worden. Die Teilsanierung dauerte mehrere Wochen. Quelle: Foto: Thilo Rückeis
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Bereits im Sommer gab es einen Brandanschlag auf das Jugendzentrum. Dabei wurde die Fassade zerstört und im Innern sind mehrere Computer beschädigt worden. Die Teilsanierung... - Foto: Thilo Rückeis


Die Täter des ersten Anschlags wurden nie gefasst, auch zur Tat von Mittwoch gibt es bislang keine Hinweise. Der oder die Täter hinterließen keine Parolen oder Flugblätter. Im Juni hatte es in der gleichen Nacht fünf Brandanschläge auf linke Projekte gegeben, am Mittwoch wurden zunächst keine weiteren Taten bekannt. Die Adresse der Falken wird seit langem auf einer Neonazi-Seite als potentielles Ziel genannt.
Die Jugendfreizeiteinrichtung der Falken in Britz trägt den Namen von Anton Schmaus, der Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend war und während der so genannten Köpenicker Blutwoche im Juni 1933 von der SA erschossen wurde. Schmaus, der Sohn eines SPD-Reichstagsabgeordneten, hatte sich den Nazis entgegengestellt, als diese in das Elternhaus eindrangen und drei SA-Männer erschossen. Dies ist der Grund, dass Neonazis die Falken hassen.
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Vermutlich, so Mirjam Blumenthal, sei auch das Datum bewusst gewählt worden. „Wir sind traditionell israelfreundlich“, sagte Blumenthal. Karsten Thiemann, der Vorsitzende der Neuköllner Falken „ist entsetzt über die Brutalität der Rechtsextremisten und über die offensichtliche Hilflosigkeit der Politik. Nichts aber auch gar nichts unterscheidet die Neo-Nazis von heute von den Brandstiftern des 9. November 1938.“

Hoster all-inkl.com - Neue Medien Münich

Isi3000 15.11.2011 - 00:15
Der Hoster dieser Seite ist ja kein kleiner mehr unter den wenigen Großen in Deutschland.
Dort hosten u.a. zum Teil auch "eher linke" Stiftungen und zahlreiche Geschäftskunden, die sich wohl nur ungern den Server mit Nazi-Kaspern teilen wollen.

Eventuell sollte man da mal zahlreiche Beschwerdemails an den Support senden, so dass man dort zukünftig besser darauf achtet, wer sich da Accounts holt und den Nazis somit unweigerlich das virtuelle Land genommen wird, auf dem sie sich niederlassen können.

Wer sich über das Hosting von rechten Inhalten und somit über die indirekte Unterstützung dieser Kasperln beschweren möchte, hier ist die Kontaktadresse des Hosters, zahlreiche Mails bewirken evtl. Wunder :-)

ALL-INKL.COM - Neue Medien Münnich
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