5 Jahre ...umsGanze! - ein Rückblick

UG & Friends 23.10.2011 23:50 Themen: Antifa Blogwire Globalisierung Medien Soziale Kämpfe Ökologie
Das »…ums Ganze!« wurde Ende 2006 gegründet, um linksradikale Gesellschaftskritik überregional zu organisieren und handlungsfähig zu machen. Es geht um eine Kritik, für die es weder Institutionen noch Parlamente noch feste Verfahren gibt: um die Kritik gesellschaftlicher Herrschaft als ganzer. Im »…ums Ganze!«- Bündnis sind derzeit linksradikale und kommunistische Gruppen aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Bremen, Niedersachsen und Wien (Österreich) organisiert. Der aktuellste Zugang ist die Basisgruppe Antifaschismus aus Bremen. Zeit für einen kleinen Rückblick der gelaufenen Aktionen und Kampagnen.
Hier findet ihr eine Übersicht über unsere größeren Aktionen der letzten Jahre. Nicht mitgezählt sind die vielen verschiedenen Initiativen und Veranstaltungen, die wir unterstützt oder mit vorbereitet haben.  

2011/12 Vielen Dank für die Blumen

Kampagne gegen Integration und Ausgrenzung

Der Ton wird rauer, die Politik verrückter und die Aussichten immer brutaler. es gibt allen Grund, sich gegen diese Zumutungen zu wehren. Stattdessen wird nach unten getreten, wo es noch geht. Aber: So wie es ist, muss es nicht bleiben. Das kommunistische "...ums Ganze!"-Bündnis lädt zum gepflegten Aufstand gegen Sozialchauvinismus, Rassismus und Kapitalismus ein.

   

Juni 2011 Proteste gegen die Innenministerkonferenz

Im Zuge der Kampagne gegen Integration und Ausgrenzung mobilisierten wir mit eigenem Plakat und Aufruf zu den Protesten gegen die Innenministerkonferenz im Juni in Frankfurt/Main. An der Demonstration, die im Vorfeld stark von Repression und Pressehetze betroffen war, beteiligten sich über 2000 Menschen aus unterschiedlichen Spektren der radikalen Linken.

2010 So, wie es ist, bleibt es nicht!

Der zweite "...ums Ganze!"-Kongress in Bochum

Gestern noch als bestmögliche Wirtschaftsform gefeiert, erscheint der Kapitalismus heute eher als fortwährende Bedrohung. Seine globale Krise hat Menschen und Unternehmen erschüttert und ganze Staaten in den Ruin getrieben. Die "systemischen Risiken" und Krisentendenzen des Kapitalismus werden inzwischen öffentlich eingestanden. Dennoch scheint das historische Projekt seiner Überwindung derzeit ohne Chance. Gerade deshalb müssen wir klären: Wie kann ein Bezug auf "Kommunismus" heute aussehen? Wie kann radikale Kapitalismuskritik praktisch werden? So, wie es ist, bleibt es nicht. Den Kapitalismus durch einen "Verein freier Menschen" (Marx) zu ersetzen, dieser Aufgabe sah sich dieser Kongress verpflichtet. Über 500 Menschen diskutierten unter anderem mit ReferentInnen wie Michael Heinrich, Antonella Muzzupappa oder der Gruppe TPTG über Arbeit & Krise im Kapitalismus.

2010 Kein Tag für die Nation, kein Tag für Deutschland!

Aktionen gegen die Einheitsfeierlichkeiten in Bremen

Die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der "Wiedervereinigung" in Bremen sind vorbei. Der Staat und seine Freunde wollten den bloßen Volkswillen feiern, der Mauern einstürzen ließ, und der den Deutschen einige Tage andauernden Gemeinschaftsgefühls ohne äußeren Feind bescherte. Längst gilt die Vereinigung Deutschlands als erste erfolgreiche und friedliche deutsche Revolution. 2500 Teilnehmer_innen unserer Demonstration war es ebenso wie uns ein Anliegen, radikale Kritik an Staat, Kapital und Nation auf die Straße zu tragen. Die Auseinandersetzung während der Workshops und auf den Podien zu der Frage der Besonderheit des deutschen Nationalismus und dem ideologiekritischen Hinterfragen von nationalen Events wie dem 3.10. hatte für uns ebenso eine starke Bedeutung wie die Demonstration selbst.

2010 Keinen Finger krumm für diese Gesellschaft

Kampagne gegen Lohnarbeit

Ob als "individuelle Sinnstiftung", als "Grundlage des Wohlstandes" oder als "Weg zur Selbstverwirklichung" - bei kaum einem Thema herrscht hierzulande so viel Einigkeit wie beim Thema "Arbeit". Gegen diese ideologische Verklärung der Lohnarbeit riefen wir dazu auf, die Lohnarbeit als Produkt und Voraussetzung der Zwänge des globalen Kapitalismus zu begreifen und das nationale Bündnis für Arbeit zu sabotieren. Alle Aktionen, die wir unternehmen, stehen dabei unter dem Imperativ: "Keinen Finger krumm für diese Gesellschaft!". Wichtige Aktionen waren dabei eine Demonstration am 30.04 in Frankfurt mit ca. 1000 Menschen sowie diverse Veranstaltungsreihen zur inhaltlichen Aufarbeitung der Thematik. [mehr]

2009 Staat. Nation. Kapital. Scheisse.

Kampagne gegen das Superjubiläumsjahr 2009

Die Krise des Kapitalismus hat dem Ruf von Staat und Nation nicht geschadet, jedenfalls nicht hierzulande. Dank all der staatsverbürgten "Rettungspakete" und "Schutzschirme" konnte die "soziale Marktwirtschaft" als historische Segnung abgefeiert werden. Deutschland inszenierte sich zu seinen großen Jubiläen - 60 Jahre Grundgesetz, 20 Jahre Mauerfall, 20 Jahre Einheit - erfolgreich als Weltmeister sozialer Gerechtigkeit und revolutionärer Freiheit. Peinlich für uns, denn wir wollten eigentlich den ganzen Laden abschaffen, mit einer bundesweiten antinationalen Kampagne. [mehr]  

November 2009 Es gibt kein Ende der Geschichte!

Der deutsche Jubiläumsnationalismus 2009 erreichte im November seinen Höhepunkt. 20 Jahre "Wende", 20 Jahre "Mauerfall", 20 Jahre "Einheit in Freiheit". Am Brandenburger Tor ließ der Staat noch einmal die Mauer errichten - um sie am 9. November mit großem Rums einzureißen. An der Demonstration gegen dieses Spektakel beteiligten sich über 2000 Menschen. Sie wurde aufgrund eines angekündigten Nazi-Konzertes vorzeitig aufgelöst, um den Teilnehmer_innen antifaschistische Proteste zu ermüglichen.

Mai 2009 Etwas besseres als die Nation!

Am 23.Mai feierte "der liberalste Gewaltmonopolist, der jemals deutsche Pässe ausgegeben hat" seinen Heiligen Gral, das Grundgesetz. Das war natürlich eine gute Gelegenheit, sich mal zu überlegen was uns dieses Grundgesetz eigentlich so bietet. Wir kamen dabei zu einem eher vernichtenden Urteil und riefen zu einer "Antinationalen Parade" unter dem Motto: "Etwas Besseres als die Nation - Gegen die Herrschaft der falschen Freiheit" in Berlin auf, an der über 3000 Menschen teilnahmen.

2008 Paradise now - Für den Kommunismus!

Kritik & Aktionen gegen den Antiislamisierungskongress in Köln

2008 beteiligten wir uns an der Mobilisierung gegen den "Antiislamisierungskongress" in Köln welcher von der rechtspopulistischen Partei "Pro Köln" angekündigt wurde. Durch entschlossene antifaschistische Intervention konnte die rassistische Veranstaltung verhindert werden. Wir versuchten in der Mobilisierung  Aktionsformen zu entwickeln, die nicht vereinnahmbar sind und die es ermöglichen, eine verständliche und deutliche Kritik des falschen Ganzen in die Öffentlichkeit zu tragen.  [mehr]  

2007 "No Way Out? - Von Postoperaismus bis Wertkritik"

Der erste "...ums Ganze!"- Kongress in Frankfurt/Main

Vom 07.-09.12. hat in Frankfurt/Main der Kongress "No Way out - Von Postoperaismus bis Wertkritik" stattgefunden. An den 3 Tagen nahmen zeitweise bis zu 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den einzelnen Veranstaltungen teil, was unter anderem auch darauf schließen lässt, dass die "Kritik der politischen Ökonomie" nach wie vor ein Thema der Bewegungslinken und das Interesse an einem wayout ungebrochen ist.   [mehr]  


2007 Smash Capitalism - Fight the G8 Summit!

Intervention, Kritik & Aktionen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm

Der G8-Gipfel ist vorbei, die Revolution hat nicht stattgefunden. Aber sonst war alles dabei, ein "Aktionstag Landwirtschaft", eines der größten Polizeiaufgebote in der Geschichte der BRD, "massenhafter ziviler Ungehorsam" (Interventionistische Linke), eine große linke Großdemonstration, zahllose Verhaftungen, ein ordentlicher Krawall, die Funktionäre der Bewegung der Funktionäre, Distanzierungen und Solidarisierungen, eine "neue Qualität der Gewalt" (GdP), ein echter Düsenfliegertiefflug, gutes Wetter, schlechtes Klima, ein "rave against the machine", Wodkaredbull, und, und, und - und das "…ums Ganze"- Bündnis. [mehr]
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yeah!

xantifax 24.10.2011 - 00:04
Danke für den schönen Rückblick - man darf gespannt sein was noch so kommt!

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 24.10.2011 - 00:31
würde mich interessieren wie die roten gruppen in bawü dazu stehen

Na das muss gefeiert werden!

retmarut 24.10.2011 - 01:35
Genau: 5 Jahre nix gebacken kriegen außer ein bißchen Demo-Schaulaufen. Und hat's die Arbeitklasse vorangebracht oder die Bourgeoisie irgendwo geschwächt? - Pustekuchen.
Aber Arbeiterklasse ist ja aus Sicht der UG-Friends sowieso voll Moppelkotze, weil antagonistischen Klassengegensatz gibt es ja nicht mehr.
Und so kann losgelöst von der realen Welt richtig schön kritisiert werden, mit ganz viel akademischem Schmalz drauf, damit nur keiner merkt, wieviel gequirlter Unfug da in unseren Redebeiträgen und Readern steckt.
Aber richtig revolutionär ist's, schließlich geht es ja "Um's ganze!". Und "kommunistisch" ist das alles auch, sagen zumindest die UG-Friends, denn die haben schließlich 2-3 Texte von Marx gelesen, wenn auch nicht so recht verstanden.

Also auf 5 Jahre UG: "... und die Revoluzzermütze schob er auf das linke Ohr, kam sich ganz gefährlich vor."

@retmarut

t 24.10.2011 - 03:03
ein thema glänzt auch - zumindest in dezidierter form, aber auch durchaus allgemein - durch völlige abwesenheit.

ein thema das in dieser zeit nicht gar so klein ist.

honi soit etc.

aber man sollte niemals auf bosheit schieben, was durch dummheit erklärbar ist ;-)

Wie arm...

ka-blamm 24.10.2011 - 11:03
Solche Artikel braucht echt kein Mensch. Den alten Käse nochmal aufwärmen, der den meisten Leuten damals schon am Arsch vorbeiging. Danke für nichts, UmsGanze!

Rückblick

Susi 24.10.2011 - 12:00
Ich finde es gut, dass es auch einfach mal positive Entwicklungen gibt und diese dargestellt werden. Viel zu häufig ist der politische Alltag der radikalen Linken auch von Frust und Verlust geprägt.

Das ug-Bündnis hat es aber geschafft über die Jahre auch einfach kontinuierlich tätig zu sein und auch erfolgreiche Kampangnen gestartet, die Aufmerksamkeit erregt haben auf bestimmt Themen.

Auch wenn ich mir bei ug manchmal etwas mehr Versuche wünschen würde auch die "Otto-Normal-Bürger" anzusprechen, bzw. in "bürgerlichen" linken oder alternativen Bündnissen aktiv zu werden (wie z.B. jetzt beim Castor), so finde ich das Projekt ug doch insgesamt eine Erfolgsgeschichte!

Es gibt durchaus also auch positive Ansätze in der Radikalen Linken, ug, saz gehören definitiv dazu und es würde mich freuen in 5 Jahren einen Rückblick "10 Jahre umsganze" zu lesen :-)

Muss man die kennen?

Hase 24.10.2011 - 14:35
Ums Ganze? Wer? Noch so eine Sektierertruppe, die kein Schwein interessiert.

Was unterscheidet

? 24.10.2011 - 15:48
UG jetzt (abgesehen von einigen inhaltlichen Divergenzen) von anderen linken Sekten wie ALB, ARAB, NoKrauts, Attac und wie sie alle heißen? Warum bekommen die bei Indy einen Startseitenartikel?? An den Mitgliederzahlen dürfte es wohl kaum liegen...

happy birthday...

... 24.10.2011 - 15:54
... und wenn du ein Hater bist, dann halt die Fresse!

Immer dieses Sektengelaber...

hbo 24.10.2011 - 16:24

Verstehe nicht, wie hier so vollkommen argumentationslos drauflos kommentiert wird. Der Sektenvorwurf ist ein uralter Hut, den gibts schon seit 2007. Niemand war - und ist es jetzt augenscheinlich auch nicht - in der Lage zu erklären, warum ...umsGanze! eine Sekte sein soll. Was tun die oder tun die nicht, weshalb sie als Sekte tituliert werden? Was macht eine Sekte aus?

Reflexartig wird hier gepöbelt:"Umsganze, oh schlimm, komische Leute, machen so inhalte und komische paraden, die müssen ja echt ne sekte sein, wenn die so ne coole Kapitalismuskritik haben". Den letzten Nebensatz unterstelle ich mal als Grund.

Statt mal nachzufragen, mal auf ne Veranstaltung zu gehen oder Zeugs von denen zu lesen, folgen Vergleiche mit anderen "Sekten". Wie einfallslos...

Wikipedia sagt zu Sekten: "[eine] politische Gruppierung, die [..] im Konflikt mit herrschenden Überzeugungen steht". so und nun. Die herrschende Überzeugung (und auch personalisierte linke Kritik) ist, ManagerInnen, Bänker_innen, Bonzen sein allesamt schuld an der Finanzkrise. Herrschende Überzeugung ist, der Kapitalismus sei das einzige wahre und unhinterfragbare Gesellschaftssystem, das schon überleben wird.

Wem dem so ist, dann ist umsganze wohl ne Sekte. kann ich mit leben. die bestimmt auch. Denn fundierte Kritik, Argumente und an dem Bündnis ist von euch wohl nicht zu erwarten.

fuck yeah!

- 24.10.2011 - 18:20
ums ganze ist eine der fittesten gruppen die es in dtl. momentan gibt!
ich für meinen teil wünsch euch alles gute und hoffe auf noch erfolgreichere jahre!

p.s.: dass es keinen klassengegensatz mehr gibt, behauptet ug nirgendwo, im gegenteil, also bitte mehr lesen statt rumnölen

*knuddel*

Tinchen 24.10.2011 - 18:47
Die superschönsten Wünsche zum 5. Geburtstag und ganz dickes Bussi von mir.

*knutsch*

Ihr seid die Coolsten und Hübschesten!

Hab euch lieb und drück euch ganz doll!

.-''''-.,.-''''-.
! ICH LIEBE !
". EUCH ."
'''-.,.-'''

Kokskinder

ARAB 24.10.2011 - 19:52
löst euch doch endlich auf- 5 Jahre sind genug!
Ums Ganze aber ohne Ums Ganze!
Ihr zugekoksten Studentenopfer!

Happy Birthday!!!

Islamist 24.10.2011 - 22:20
Alles Gute auch von allen deutschen Islamisten-Gruppen! Danke dafür, dass ihr uns durch eure ganze Antifageschichte vor den Antideutschen in Schutz nehmt. Ohne euch wären wir jetzt nicht so stark. Allahu Akbar!

Innenministerkonferenz...again!

antifa 24.10.2011 - 22:59
Auch am 03. Dezember wieder auf die Straße gegen Innenministerkonferenz und kapitalistischen Wahnsinn!

Glückwunsch

Symp 24.10.2011 - 23:11
Von Anfang bis Ende ne gute Sache! Glückwunsch zu 5 Jahren stabiler politischer Arbeit! Hoffe ihr macht ebenso stabil weiter! Kritik lasse ich mal beiseite, heute wird gepushed!

Sehr repräsentativer Artikel... Gelungen!

Na icke - wer sonst 24.10.2011 - 23:18
Genau das ist "Ums Ganze": Wenig Inhalt, wenig Fähigkeiten, kaum was hinbekommen aber mal richtig digge auftragen. Wenn es das Bündnis nicht schafft eine Nachbereitung der vergangenen Jahre methodisch zu erstellen aber trotzdem zur Kenntnis genommenwerden will, werden kurzerhand die einleitenden Sätze der alten Aufrufe aneinander gereit. Genial!
Liest sich eigentlich wie jeder Text des Bündnisses. Einfach mal die gemarkerten stellen aus den Marx-Engels Grundlagentexten beim resignierten Alt 68er Prof abschreiben und das ganze dann als innovatives "Buch zur Krise" abfeiern. Gähn...

Wenn sich eine Gruppe schon Ums Ganze nennt

dann 24.10.2011 - 23:38
offenbart das doch lediglich deren Überheblichkeit und den identitären Charakter der kompletten Veranstaltung. Wenn es dann auch noch darum geht andere mit der vermeintlich politisch korrekten Kritik zu bekehren, dann kann durchaus von einer Sekte die Rede sein. Abgesehen davon sind viele Beiträge auch inhaltlich einfach falsch, wie z.B. die Rede vom Kapitalismus als Naturgesetz in der UG-Broschüre oder der immer wieder angeführte Vorwurf der personalisierten Kapitalismuskritk - wobei UG selbst auf der Innenministerkonferenz, dem Opernball u.a. antipersonal aktiv war. Anderen Gruppen wird so etwas regelmäßig als "Widerspruch" angelastet, aber bei UG soll es "Ums Ganze" gehen... lächerlich!

Ihr hattet doch noch was vor

Omnibus 24.10.2011 - 23:45
Yeah!5 Jahre UG sind fünf Jahre suchend voran schreiten!
Aber waren nicht noch ein paar reader angekündigt?

Kommunismus der Bankierskinder

. 25.10.2011 - 00:44
Der Kommunismus der Bankierskinder will ja doch nur das System erhalten. Einzig mit den hierarchischen Auswüchsen kommunistischer Parteien können sich die "Ums Ganze"ler anfreunden. Denn dann muss man keine Angst vor Revolten und um Papis Besitztümer haben. Die will man schliesslich erben.

All right

sid 25.10.2011 - 07:10
Wenn man in der hiesigen Linken keine Feinde mehr hat, hat man etwas falsch gemacht. Also: Alles richtig gemacht!

es ist!

kleinstadtanarchistin 25.10.2011 - 12:35
erstaunlich, wie folgerichtig die ganze Kritik, die sich offenbar von der bloßen Exitenz des "ums-ganze-Bündnisses" in ihrer eigenen politischen Identität schon beleidigt fühlt, daneben geht.

Kritik an UG? Gerne! Etwa ein zu schematisches Verständnis von gesellschaftlichen Verhältnissen, die von den dazugehörigen Gruppen immer wieder zu schnell bloß auf die ökonomische Konkurrenz zwischen Menschen heruntergebrochen werden.

Aber wofür man die wirklich nicht kritisieren kann, dann doch wohl dafür: Dass sie eine grundsätzliche Kritik an den Verhältnissen versuchen und sich gleichzeititg nicht zu schade dafür sind, die da anzubringen, wo das nicht selbstverständlich ist. Sei es die Antira- oder globalisierungskritische Bewegung.

Auch wenn sie die ganzen Texte von denen tatsächlich ähnlich anhören - es lohnt sich, ein paar davon zu lesen bevor man wieder in die szenetypischen Affekte zurückfällt.

Was wollen die Vorwürfe hier denn sagen?
Dass die Leute in UG zu wenig Marx gelesen hätten? Oder zu viel? Oder zu viel Adorno? Oder zu wenig? Komisch - hier nur Unterstellungen ohne inhaltliche Kritik.

Oder dass sie - angebich! - nicht den richtigen sozialen Background für eine linke Bewegung hätten? Kein Kommentar.

Oder dass die nichts machen oder hinbekommen? Dafür gibt es - offenbar! - zu viel Material, Aktionen und Diskussion von und um ums-Ganze.

Dass sie mit einer Kritik an sozialen Bewegungen in soziale Bewegungen rein gehen? Hier müsste doch eigentlich der Hinweis darauf reichen, dass sich darüber die 15- bis 75-jährigen Bewegungsheimer, die von innerlinker Kritik nichts hören wollen und die Antideutschen, die von Bewegung nichts hören wollen, überraschend einig sind.

Es ist echt zum kotzen. Ich glaube, ihr seid einfach neidisch.

Gut gemeint ist längst nicht gut gemacht

retmarut 25.10.2011 - 14:30
UG sind halt Kleinbürger aus akademischen Schichten. Dafür können sie nichts, aber sie sollten sich dieses Umstandes zumindest bewusst sein.

So gesehen ist es ja durchaus positiv, dass sie sich bewusstseinsmäßig eher im progessiven Spektrum dieser Zwischenschichten verorten als im reaktionären. (Und mir ist tatsächlich lieber, dass sie im linksliberalen Spektrum gelandet sind als bei der Jungen Union.)
All das ändert aber nichts daran, dass ihre Kapitalismuskritik oberflächlicher Mumpitz ist, der immer wieder in idealistisches Denken versumpft.

UG fehlt, und das gilt es in der Tat zu kritisieren, das grundlegende Verständnis, wie denn diese Gesellschaftsformation Kapitalismus aufgebaut ist und funktioniert. Stattdessen werden in ihren Flyern und Broschüren ein paar unverstandene Marx-Ziate mit etwas Frankfurter Schule gemixt, noch ein paar kleinbürgerlich-heimelige Thesen wie der "Abschaffung der Nation" (ab morgen wird per Dekret die Nation abgeschafft?), der Abschaffung der Arbeit (jemals "Das Kapital" oder "Der Ursprung der Familie ..." gelesen?) und um sich selbst zirkulierende (und damit durch und durch harmlose) Wertkritik.

"Sowenig man das, was ein Individuum ist, nach dem beurteilt, was es sich selbst dünkt, ebensowenig kann man eine solche Umwälzungsepoche aus ihrem Bewußtsein beurteilen, sondern muß vielmehr dies Bewußtsein aus den Widersprüchen des materiellen Lebens, aus dem vorhandenen Konflikt zwischen gesellschaftlichen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen erklären." (Karl Marx)

Was sie völlig ausblenden (und ich unterstelle mal wohlwollend, sie tun dies, weil sie es nicht verstehen), ist das Faktum, dass es sich beim Kapitalismus (wie bei allen vorherigen Gesellschaftsformen seit der Urgesellschaft) um eine Klassenherrschaft handelt, hier der herrschenden, ausbeutenden Klasse (also diejenigen, die das Eigentum an Produktionsmitteln besitzen und sich den Mehrwert privat aneignen können, gemeinhin Bourgeoisie genannt) und dort der ausgebeuteten Klasse (also diejenigen, die keine Produktionsmittel besitzen und ihre Arbeitskraft zu Markte tragen müssen, die den Mehrwert schaffen, aber keine Teilhabe an diesem Mehrwert haben, gemeinhin als Proletariat bekannt).

Statt sich mit diesem die ökonomische Basis und den gesellschaftlichen Überbau konstituierenden gesellschaftlichen Klassenverhältnis auseinanderzusetzen, diesen (im Kapitalismus) antagonistischen Widerspruch zu betrachten, wird mit locker-flockiger Naivität von gleichen Marktteilnehmern in einer immerwährenden Tretmühle geplappert, über die "Versöhnung" von Proletarier und Bourgeois philosophiert. - Damit fallen sie als UG mal gut 163 Jahre hinter die wissenschaftliche Grunderkenntnis des Marxismus zurück.

Die Dürftigkeit ihrer Analyse (ihrer "Kritik") kommt in UG-Slogans wie "Staat, Nation, Kapital, Scheiße!" (die sie sich tatsächlich nicht zu peinlich sind auf Demos zu skandieren) abschließend zur Geltung. Ganz nach dem Motto: ein bisschen oberflächliche Kritik, Lösungen sehen wir keine, also alles Scheiße. - Also das, was Frieda Normalverbraucher beim Blick in die Blöd-Zeitung auch als Fazit mitnimmt. Nur dass die UG den ganzen Schmarrn noch mit besonders hochtrabenden (und besondern sinnleeren) Phrasen garniert, damit die studentischen Erstsemester und jungen Antifas mit großen Augen auf diese "Gelehrten" hinaufschauen. Würden sie genauer hinhören und die Texte mal analytisch auseinandernehmen, sähen sie schnell, wieviel heiße Luft und Zirkelschlüsse ihnen da entgegenkommen.

Anstatt sich beschämt einzugestehen, dass offenbar größere Lücken in Theorie und Erkenntnis fehlen, wird auf das halbgare Konglomerat großkotzig "... Ums Ganze!" etikettiert. Und um Frieda Normalverbraucher, die den ganzen Senf dieser Studentenclique eh nicht liest, doch noch vor Schreck vom Stuhl kippen zu lassen, wird dem Ganzen noch das Label "Für den Kommunismus!" drangehängt.

So bleibt von der UG-Kombo nicht viel mehr kleinbürgerliche (also verkürzte, oberflächliche) Kritik, die sich allerdings als besonders radikal dünkt.

"War einmal ein Revoluzzer, im Zivilstand Lampenputzer, ging im Revoluzzerschritt mit den Revoluzzern mit ..." (Erich Mühsam)

@ retmarut

red armut 25.10.2011 - 15:28
na, Du bist ein ganz Schlauer, was?

Dein Paterenalismus lässt sich allerdings nicht durch Wissen oder eine scharfe Analyse rechtfertigen. Eher mit identitärem Gelaber erklären.

UG seien oberflächliche Kleinbürger? Bei aller gerechtfertigen Kritik, dass ist ausgemachter Schwachsinn.


Obwohl Oberflächlichkeit ein gutes Stichwort ist: Denn wer so gut mit (szene-)politischen Vorurteilen ausgestattet ist wie Du, der muss sich die Mühe einer unvoreingenommenen Analyse ungewohnter Politansätze - oder gar der Gesellschaft in 2011 - eh nicht machen.

Lesen bildet

retmarut 25.10.2011 - 16:57
"na, Du bist ein ganz Schlauer, was?"

Nö, aber ich weiss zumindest wie der Kapitalismus funktioniert und was ihn antreibt. Bei UG scheint dieses Wissen aber brach zu liegen. Ihre Marx-Lektüre scheint wohl eher aus zweiter oder dritter Hand zu stammen.

"Dein Paterenalismus lässt sich allerdings nicht durch Wissen oder eine scharfe Analyse rechtfertigen. Eher mit identitärem Gelaber erklären."

Wo argumentiere ich denn "identitär"?
Wenn Kritik jetzt per se paternalistisch sein soll, können wir ja auf den "Wir haben uns alle lieb"-Modus zurückschalten und "5 Jahre tollste UG" feiern.
Ich finde, an deren Ideologie ist durchaus Kritik angebracht. Diese habe ich sachlich und in der gegebenen Kürze formuliert.

"UG seien oberflächliche Kleinbürger?"

Ja, sowohl von der Klassenlage als auch vom Bewusstsein.

"Bei aller gerechtfertigen Kritik, dass ist ausgemachter Schwachsinn."

... und das ist kein Argument.

"Obwohl Oberflächlichkeit ein gutes Stichwort ist: Denn wer so gut mit (szene-)politischen Vorurteilen ausgestattet ist wie Du, der muss sich die Mühe einer unvoreingenommenen Analyse ungewohnter Politansätze - oder gar der Gesellschaft in 2011 - eh nicht machen."

Ich habe genug UG-Broschüren und -flyer gelesen und saß auch schon öfter in Veranstaltungen von UG-Gruppen. In der Diskussion hat sich immer gezeigt, dass sie das, was sie gerne als Fußnoten angeben, nicht wirklich verstanden haben. Wer sich statt mit Politischer Ökonomie mit plattem Ökonomismus befasst und zudem die Klassengesellschaft als Randerscheinung abtut, hat einiges nicht verstanden.

arbeiterklasse?

ihr volltrottel 25.10.2011 - 21:46
Was soll das ganze Gelaber von Arbeiterklasse? Welche Arbeiterklasse??? In Deutschland ist allein eine Arbeiterschaft, von deren Bewusstsein ganz zu schweigen, so gut wie nicht mehr existent. Hier liegt auch nicht das revolutionäre Potenzial. Ein allgemeiner Fehlglaube von vielen Linken, dass das revolutionäre Potenzial an bestimmten Orten (Fabriken, Unis, Demos etc.) zu finden sei. So ein Müll. Es liegt ganz am einzelnen Menschen. Dass hat ums Ganze besser kapiert als alle "traditionellen" Kommis. Wer immer noch ernsthaft denkt dass eines Tages sich Proleten oder Studenten erheben und dann die Umwälzung stattfindet kann auch getrost keine Politik mehr machen. Deppen...

Neu!

Isa 25.10.2011 - 23:11
So wie ums ganze von der linken orthodoxie auf die fresse kriegt, hat ums ganze inhaltlich gar nicht so viel falsch gemacht. Es bleibt aber das gefühl, den ganzen alten schwachsinn mit einer neuen verpackung weiterzutreiben, um sein altes liebgewonnenes handeln zu rechtfertigen. Rauchen abgewöhnen ist halt doch nicht so einfach...

alles gesagt

Gelangweilter 26.10.2011 - 07:46

@ "lyzis welt"

mal im ernst 26.10.2011 - 10:07
wundere dich nicht wenn du der ditfurth mal auf einer richtigen politischen veranstaltung begegnen solltest, siehe zb ihren terminkalender:  http://oekologische-linke.de/Oekologische-Linke/Termine.htm
und dich auf einmal viel besser mit ihr verstehst als gedacht.
so weit weg von gewissen totalitalismen ist sie nämlich manchmal auch nicht... und sie zitiert gern lenin... aber den scheinst du ja noch nicht gelesen oder verstanden zu haben. du krebst ja immer noch beim volksfrontler lieblingsonkel stalin rum.
vielleicht solltest du dich besser mal beim bdsm abgreagieren als dich an politischen kommentaren zu versuchen. das scheint besser zu dir zu passen.

@ lyzis

lysis 26.10.2011 - 10:20
schonmal etwas vom platonischen dialog gehört? erkenntnistheorie scheint dir so fern wie der ameise der mond zu sein.
deine abreaktionen im deinem blog zeugen von einer tiefen persönlichkeitsstörung.
offensichtlich geht es dir garnicht darum ernstgenommen zu werden. du amüsierst dich einfach bei deinen sehr blasshumorigen schreiborgien und hoffst auf die dummdreiste anerkennung und die papageienhaftigkeit anderer, wie sie das medium blog in der heutigen zeit verspricht.
im sinnbilde erscheinst du mir wie ein_e ghoul_in, ein_e leichenfledderer_in, ein_e nekromant_in, vor allem dann wenn du versuchst dich (sogar) fälschlicherweise auf stalin oder andere tote in einer art und weise zu berufen als beklagtest du nur ihre theorien mangels verstandes nicht genügend zur anwendung bringen zu können und sie selbst als deinen verlängerten arm wiederauferstanden zur ausführung deiner eigenen - gesellschaftlich bedingten und keineswegs unabhängigen, was dich auch selbst sehr zu stören scheint - perversionen zu benötigen.
lass dich doch bitte mal auf demzufolgende schlüsselerlebnisse in deiner vergangenheit untersuchen.
einer psychologin-therapeutin bräuchtest du dazu lediglich auszüge aus deinen texten vorzulegen.
hoffentlich hilfts.
denn zur selbstreflexion scheinst du noch nicht fähig zu sein und bleibst damit wie das tier weit von der echten emanzipation, sprich jedweder form echten kommunismusses weit entfernt.

@ "gelangweilter" und "lyzis"

antifaschistin 26.10.2011 - 10:45
eure hetze ist unterträglich.
es laufen schon (wieder) zu viele (neo)nationalbolschewist(_inn)en heutzutage rum und ermorden anarchist_innen und antifaschist_innen (zb. in russland). verpisst euch also aus dieser welt!

nicht minder dumm sind die arabspinner(_innen) die umsganze plump als studierendenpack beschimpfen.

wer wollte denn die arbeiter_innenbildung schon lange vor eurer zeit? na wisst ihr es...? tja, schade... die bösen umsler_innen aber mit sicherheit.

danke umsganze für all eure bisherigen "leistungen", zb. den massiven verbesserungen der antinationalen in punkto (kritischer) israelsolidarität(!) aber mit dem feminismus und antisexismus und der kritischen theorie, da üben wir bitte noch was!

ansonsten, weiter so!

party hard - party on

luxus für alle!

@ ihr volltrottel

wedernoch 26.10.2011 - 16:54
wenn keine arbeiter_innenklasse in deutschland mehr existiert, wer stellt die güter her, durch die ´schland "exportweltmeister" wurde? wer putzt, wer fährt die bahn, wer stellt den strom her, mit deren hilfe du deinen quatsch hier schreibst?

wenn die in deutschland ansässige arbeiter_innenklasse kein revolutionäres bewusstsein hat, das hat seine gründe. denk an die vielfältigen mechanismen, die selbst prekäre lebenssituationen in tausende kleine segmente aufbrechen (hartz 4, 1-€-jobs, bürgerarbeit, zeitarbeit) und dadurch nur das eigene individuelle momentane interesse spürbar machen. denk an die verlorenen kämpfe, die kaum von den individualistischen, selbstbezogenen linken begleitet werden. denk an die arroganz, die gerade von diesen linken ausgeht, die belehren will, ohne erstmal mit den realen verhältnissen sich auseinanderzusetzen. denk an die (kleinbürgerlichen) linken individuen, die eine individuelle autonomie einfordern, ohne zu hinterfragen, wo diese "autonomie" herkommt - nämlich aus dem bewusstsein, individuell durch die eltern oder papa staat schön abgesichert zu sein.

ein symbolisches verhalten, "inhalte aufzeigen" hilft hier nicht. der wirkliche inhalt ist dort, wo praktische solidarität ausgeübt wird. und diese chance, um "propaganda durch die tat" zu betreiben, verpasst die ach so radikale linke immer wieder. weisst du, wenn diese ganzen spektakelkämpfer_innen im alltäglichen widerstand etwas solidarischer wären, wären wir schon viel weiter. stattdessen wird immer der eigene abstand zu den ausgebeuteten mit irgendwelchen phrasen gerechtfertigt und dadurch verewigt. kein wunder, dass viele sich einfach an die "alternativen" wenden, die auch etwas bieten, wenn auch keinen ausweg, sondern nur reformangebote (und hiermit meine ich auch die hierarchische/parteilinke, die es viel zu oft schafft, ansätze der gegenseitigen hilfe zu vereinahmen und kaputtzumachen).

Kritik & Diss

whatever 29.10.2011 - 18:50
Dass ums Ganze es schafft, genau diese Reaktion immer wieder zu provozieren spricht für sich! Ob mit ernsthaft kritischem und häufig auch berechtigtem Anspruch formuliert oder so entlarvend ordinär, ums Ganze erreicht, was es meines Erachtens immer wollte: Auseinandersetzung.
Dass diese für manche unfruchtbar bleibt und in identitären Beschimpfungen endet, zeigt nur, dass sie es nicht schaffen ums Ganze zu ignorieren und so soll es sein.
In diesem Sinne: Jeder Diss ein Lob und deshalb weiter so!