Feministische Organisierung nach dem Slutwalk

teilnehmer profeminist 05.10.2011 12:51 Themen: Gender
Der Bericht kommt von einen der wenigen Männer auf der Veranstaltung. Eingeflossen sind die Notizen einer anwesenden Frau, die sie freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Am 3.10. hatte die Gruppe Internationale KommunistInnen zur Veranstaltung „Perspektiven feministischer Organisierung nach dem Slutwalk“ ins Tristeza eingeladen.
Am 13. August 2011 waren 3500 Menschen im Rahmen des SlutWalkUnited Grrrlmany auf die Straßen gegangen. Der Begriff Slutwalk (engl. Für Schlampenmarsch) benennt Demonstrationen, bei denen Frauen, Männer und Transgender auf die Straße gehen und fordern, sich selbstbestimmt kleiden zu dürfen, ohne im Falle von sexualisierter Gewalt eine Schuldzuweisung zu erfahren. Die Proteste wenden sich gegen die Perspektive der Täter-Opfer-Umkehr in Vergewaltigungsmythen, der zufolge den Opfern sexueller Gewalt aufgrund der Art ihrer Kleidung eine Mitverantwortung an Übergriffen gegeben wird. ( http://slutwalkberlin.de/)
Warum die Organisator_innen der Veranstaltung den Slutwalk zum Anlass für eine feministische Perspektivdebatte nahmen, begründen sie in ihrer Einladung so:
Revolutionärer Feminismus wie auch die revolutionäre Linke seien weitgehend von der politischen Bühne verschwunden und klassische feministische Themen wie Männergewalt gegen Frauen, Hausarbeitsverteilung in den Hintergrund gerückt. „Die Slutwalks bedeuten gegenüber einer solchen Entwicklung einen politischen Einschnitt von historischer Tragweite:
Das Geschlechterverhältnis zwischen Männern und Frauen ist zurück auf der politischen Tagesordnung!“
Vor allem Frauen und Transgender nahmen an der Veranstaltung teil. Männer waren unter den über 100 Personen nur ca. 20 % vertreten.
Die ReferentInnen waren Heike von der FrauenLesben-Gruppe AMIGA Hamburg, Nadine Lantzsch, die Mitorganisatorin des Slutwalks und Bloggerin sowie kurzfristig in Vertretung von Barbara Suhr- Bartsch Detlef Georgia Schulze, die in der Sozialistischen Initiative Berlin aktiv ist.

Stärkung des Patriarchats durch Bundeswehr
Heike berichtete über ihre feministische Intervention in den Antimilitarismusbereich. Auf Nachfragen präzisierte sie, dass ihre Arbeit in dem Bereich vor allem deshalb erfolgt, weil Deutschland wieder eine kriegsführende Nation ist und dadurch das Patriarchat gestärkt wird, was kein Widerspruch dazu ist, dass die Bundeswehr auch für Frauen schmackhaft gemacht werden soll. Des weiteren arbeitet AMIGA in einen Bündnis gegen die Wasserprivatisierung mit. Auch hier betonte Heike den feministischen Aspekt. So seien von der Wasserknappheit weltweit besonders Frauen betroffen, die oft stundenlange Wege zurücklegen müssen, um an Wasser zu kommen. Amiga ist eine Frauen-Lesben-Gruppe, die in gemischtgeschlechtichen Bündnissen arbeitet. Ihre theoretische Grundlage ist das Patriarchat als Grundwiderspruch. Wieweit Kapitalismus und Rassismus als weiterer Grundwiderspruch gesehen werden, blieb offen, war auch nicht Gegenstand der Debatte. Während Heike politisch wohl in der Tradition der revolutionären FrauenLesben-Zusammenhänge der 80er Jahre verortet werden kann, ist Nadine eine Feministin der Internetgeneration. Sie kam über Facebook zum Slutwalk und hatte das Ziel, feministische Inhalte in größeren Kreisen bekannt und populär zu machen. Nadine berichtete über die Debatte vor dem Slutwalk und die Nachbereitung. Dabei spielte auch das Thema, ob Männer dabei sollen eine Rolle. Ein Argument dafür war, dass Männer auch Opfer von sexueller Gewalt sein können. Das Argument, dass Männer auch eine profeministische Positionierung vornehmen können, wurde in diesem Zusammenhang nicht geäußert. Dazu mehr weiter unten.
Prekarität als Verstärkung des Patriarchats
Barbara äußerte in ihren von Detlef Georgia vorgelesenen und kommentierten Thesen ein doppeltes Unbehagen: an gemischten Zusammenhängen, wo die hierarchischen Strukturen dominieren, aber auch an feministischen Zusammenhängen, die sich oft in einer Nische im Kapitalismus etablieren würden. Schließlich habe die Genderdebatte eher zur Dekonstruktion feministischer Zusammenhänge nicht aber des Patriarchats und der Männlichkeit beigetragen. Barbara ging in ihren Beitrag auch auf die Prekarisierung im Neoliberalismus ein, von der Frauen in besonderen Masse sind. So arbeiten Frauen oft in den schlecht bezahlten Jobs im Dienstleistungs- und Reproduktionsbereich. Dieser Aspekt wurde von einer in Stadtteil- und Erwerbslosengruppen aktiven Frau aus dem Publikum aufgegriffen:
Im Rahmen und mit Unterstützung des Arbeitskreises Geschichte sozialer Bewegungen Ost West wird eine Veranstaltung für den 24. November d.J. vorbereitet, in der sich Historikerinnen mit neuen Ansätzen für Frauenemanzipation angesichts der prekären Arbeits- und Lebenslagen gehen befassen. Ihre Grundthese. Weder die derzeit angebotenen feministischen Lösungen noch die von den Gewerkschaften erhobenen Forderungen geben eine befriedigenden Antwort. Ein Treffen findet am 20. Oktober um 18 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte Vorderhaus, Raum 06, 1. Etage, Greifswalder Str.4, statt.
In der anschließenden Diskussion, in die die Zuhörer_innen sehr schnell einbezogen wurden, war ein große Strang die Frage nach der Organisierung in gemischten Zusammenhängen. Fast alle Redner_innen sprachen sich aus unterschiedlichen Gründen dafür aus, sahen aber besondere Räume/Plenas für FrauenLesben als sinnvoll an. Mehrere waren auch für bestimmte Zeit ausschließlich in diesen Zusammenhängen organisiert. Darunter auch die Moderatorin, die diese getrennte Organisierung als wichtigen Teil ihrer politischen Biographie bezeichnete. Der FrauenLesben Zusammenhang zerstritt sich dann an verschiedenen politischen Themen und ging auseinander. Mehrere Redner_innen betonten sie arbeiteten in gemischten Zusammenhängen, weil sie die Männer nicht aus der Verantwortung bei der Auseinandersetzung mit dem Patriarchat entlassen wollen. Ob die weitgehende Bejahung gemischter Zusammenhänge bei der Veranstaltung die Debatte insgesamt in diesen Zusammenhängen wiedergibt oder ob Kritiker_innen einer gemischtgesellschaftichen Organisierung nicht zur Veranstaltung gekommen sind, bleibt die Frage.

Bei den Themenfeldern einer feministischen Organisierung wurde anregt, über die „Klassiker“ Kampf für das Recht auf Abtreibung und gegen sexuelle und sexualisierte Gewalt hinauszugehen und auch Fragen der Arbeitswelt (Arbeiten im Caresektor, Frauen und Hartz IV) einzubeziehen, was auch weitgehend auf Zustimmung stieß. Eine Initiative dazu wurde schon oben benannt. Die Entgegnung von Heike, dass der Kampf um das Recht auf Abtreibung ein besonderes Feld für feministische Aktivitäten ist, weil Frauen davon besonders betroffen sind, weil nur sie schwanger werden können, war Auslöser einer Kontroverse. Anwesende Transgender-Personen sahen sich durch diese Aussage missachtetst.

Die Rolle profeministischer Männer

Es nahmen ca. 30 Männer an der Veranstaltung als Zuhörer teil. Es gab allerdings keinen einzigen Redebeitrag eines Mannes. Nach der Veranstaltung gab es noch eine Diskussion über die Grüne. War diese Zurückhaltung, die ja in diesem Fall auch sehr positiv war, ein bewusstes Zurücknehmen und die Bereitschaft des Zuhörens? Dass dürfte ein wesentlicher Grund gewesen sein. Vielleicht fühlen sich auch Männer Angst in einer so deutlichen Minderheit sich zu Wort zu melden. Da könnte reflektiert werden, dass in der Regel sonst Frauen in dieser Minderheitenposition sind. So positiv bei dieser Veranstaltung das Schweigen der Männer war, so wichtig ist allerdings auch, dass sie sich auch selber positionieren müssen im Sinne einer profeministischen Politik. Damit wird deutlich, dass die Frage des Kampfes gegen das Patriarchat wie der Kampf gegen Kapitalismus und Rassismus eine Frage der gesellschaftlichen Positionierung ist. Auch Männer können sich profeministisch betätigen und gegen das Patriarchat kämpfen. Für sie bedeutet das aber eine ganz andere Auseinandersetzung mit dem Patriarchat als für Frauen und Transgender. Denn Männer sind im Patriarchat auf unterschiedliche Weise Profiteure. Wenn es eine neue feministische Organisierung im Sinne der Organisator_innen geben sollte, wäre auch die Formierung einer profeministischen Linie von Männern sinnvoll. Das würde bedeuten, dass sich auch Männer in solchen Debatten zu Wort melden.
Die Debatte hat eine gute Bestandsaufnahme der feministischen Bewegung gegeben und auch Punkte benannt, wo es eine feministische Organisierung geben könnte. Die Frage wird sein, ob und wie diese Ansätze im Alltag aufgegriffen wird, vielleicht auch bei der Vorbereitung eines neuen Slutwalk im nächsten Jahr.








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Ergänzungen

Nischen-Feminismus?

DG 05.10.2011 - 18:13
In dem Artikel heißt es: "Barbara äußerte in ihren von Detlef Georgia vorgelesenen und kommentierten Thesen ein doppeltes Unbehagen: an gemischten Zusammenhängen, wo die hierarchischen Strukturen dominieren, aber auch an feministischen Zusammenhängen, die sich oft in einer Nische im Kapitalismus etablieren würden."

Ja, es ist richtig, daß ich das vorgetragen hatte. Ich hatte allerdings auch dazugesagt, daß ich meinerseits den Vorwurf "Nische im Kapitalismus"-Feminismus nicht so richtig nachvollziehen kann.

Solange es noch FrauenLesben-Gruppen in der autonomen Szene gab, waren diese zumeist auch gegen 'den Kapitalismus' (über den zugrundeliegenden Kapitalismus-Begriff könnte genauer diskutiert werden) gerichtet. Als prominentes Beispiel nannte ich das FrauenLesben-Plenum in der Vorbereitung und Durchführung der Anti-IWF-Kampagne Ende der 80er Jahre in Westberlin.

An theoretischen Debatten wies ich auf die in den 1970er und 1980er - wenn auch kontrovers - breit geführten Debatte über Feminismus und Marxismus hin.

Auch, wenn ich den differenz-feministischen Bielefelder Ansatz von Maria Mies u.a. eher problematisch finde, kann auch diesem nicht abgesprochen werden, auch das Kapitalverhältnis zum Gegenstand der Kritik zu machen.

Der Nischen-Vorwurf trifft m.E. eigentlich nur den Eso- und BESTIMMTE Varianten des kulturellen und Differenz-Feminismus - und der Vorwurf der Kapitalismus-Akzeptanz nur den schon länger in den USA starken liberalen Feminismus; und seit den 90er Jahren auch hier den neoliberalen Feminismus. Aber das ist m.E. ein Rückfall hinter längst geführte Diskussionen.

Und auch heute steht dem neoliberalen Feminismus à la von der Leyden eine ziemlich breite Diskussion über Intersektionalität - also das Verhältnis verschiedener Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse zu einander - gegenüber. Auch diese Diskussion ist m.E. auch nicht ohne Schwachpunkte, aber sie läßt sich m.E. auch nicht einfach unter 'Nischen-Feminismus' abbuchen.

Lesehinweise:

Seite „Feminismus/Marxismus“:
 http://arschhoch.blogsport.de/mf/

Dokumentationen:
 http://arschhoch.blogsport.de/2011/07/26/feminismen/
und
 http://arschhoch.blogsport.de/2011/07/15/von-der-sozialistischen-frauenfrage-zum-sozialistischen-feminismus/

Suche zum Begriff „Feminismus“:
 http://arschhoch.blogsport.de/index.php?s=Feminismus

Intersektionalität:
 http://theoriealspraxis.blogsport.de/2010/07/03/intersektionalitaet-und-gesellschaftstheorie/ .

nachbereitungstreffen

profeminist 06.10.2011 - 00:48
Die dadurch bei der Veranstaltung ausgelöste Kontroverse hat inzwischen
eine Fortsetzung im internet gefunden:
Barbara und Detlef Georgia laden für Freitag, den 7. 10., 19 h zur einem
Nachbereitungstreffen zu der Veranstaltung in das Lesbenarchiv
"Spinnboden" (Anklamer Str. 38; 10115 Berlin; U-Bhf. Rosenthaler Pl.;
S-Bhf. Nordbahnhof) ein.
Stein des Anstoßess der Diskussion bei Facebook
( https://www.facebook.com/event.php?eid=227823233942722) ist, dass in
der Ankündigung die Frage aufgeworfen wurde, ob das Treffen mit oder
ohne Trans*-Beteiligung stattfinden soll. Nach Ansicht einiger
queer-Aktivisit_innen ist allein schon die Bejahung eines RECHTS, von
Cis-FrauenLesben, sich auch ohne Trans* zu treffen, wenn erstere es
wollen, "diskriminierend" und "transphob".
Auch, wenn das den an der Kontroverse Beteiligten selbst nicht so
richtig klar zu sein scheint, scheint die Differenz weniger die
Beantwortung der Frage "Mit Trans* Oder ohne Trans*" zu betreffen (denn
auch Barbara und Detlef Georgia laden ja in einer Cis-/Trans-Kombination
zu dem Treffen ein). Vielmehr geht darum, ob es berechtigt ist, die
Frage "Mit Trans* Oder ohne Trans*" auch nur zu stellen.
Im Hintergrund dieser Differenz scheinen wiederum
++ einerseits unterschiedliche Verständnisse von queer, Dekonstruktion,
Essentialismus (= Annahme eines authentischen Wesens-Kern von
Individuen) und Antiessentialismus (= Auffassung der Identität von
Individiuen als gesellschaftlich produziert) zu stehen,
++ und andererseits die Frage, ob Feminismus eher mit autonomer,
individualistischer Betroffenheitspolitik oder eher mit
gesellschaftsstruktur- und gruppen-orientierter marxistischer
Revolutionstheorie verbunden werden sollte.

Broschüre: Feminismus und antikap. Organisier

SIB 06.10.2011 - 13:32

B R O S C H Ü R E: FEMINISMUS UND ANTIKAPITALISTISCHE ORGANISIERUNG

 http://arschhoch.blogsport.de/2011/10/06/broschuere-feminismus-und-antikapitalistische-organisierung/

Diese Broschüre, die die im Kontext der - an verschiedenen Stellen im Netz geführten - Programm- und Organisierungsdebatte (1) geführte Diskussion zum Geschlechterverhältnis dokumentiert, lag am Montag bei der Veranstaltung, die Gegenstand des hiesigen Berichts ist, aus.

(1) Vgl.  http://de.indymedia.org/2011/07/311625.shtml?c=on# und  http://de.indymedia.org/2011/07/312585.shtml?c=on

Verlegung des Nachbereitungstreffens

DG 06.10.2011 - 18:59

@ nachbereitungstreffen / profeminist 06.10.2011 - 00:48:

Aufgrund der Entwicklung der letzten Stunden (s. unten) wird das Nachbereitungs-Treffen nunmehr u.a. der Vorbereitung einer Veranstaltung zum Thema „Ist Cis-FrauenLesben-Separatismus transphob?“ dienen. Personen, die eine Veranstaltung mit diesem Thema für illegitim halten, sind zu dem Treffen genauso wenig eingeladen, wie Leute, deren politischer Horizont bis zum – bei Facebook gepflegten – um das Wort „Kackscheisse“ kreisenden Fäckaljargon reicht.

Das Treffen wird nun im Hinterzimmer des Restaurants Nepal-Mandal (Brunnenstr. 164) stattfinden, was immerhin den Vorteil hat u-bahn-näher gelegen zu sein (U-Bhf. Rosenthaler Pl. od. Bernauer Str.; S-Bhf. Nordbahnhof). -

Aus Anlaß der Entwicklung der letzten Stunden habe ich diesen Offenen Brief an das Berliner Lesbenarchiv „Spinnboden“ geschrieben:

 http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/10/06/mal-wieder-queer-contra-feminismus-offener-brief-an-das-lesbenarchiv-spinnboden/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

auweia

geröllheimer 05.10.2011 - 13:21
"Vielleicht fühlen sich auch Männer Angst in einer so deutlichen Minderheit sich zu Wort zu melden."
wohl kaum aufgrund abweichender positionen. eher aufgrund der gefahr per definitionsmacht in einer minute zum vergewaltiger definiert, abgeurteilt und gebrandmarkt zu werden. mit konsequenzen für das restliche leben (zumindest innerhalb der szene)...

vom restlichen steinzeitfeministischem dualismus böser mann vs gute frau und nix dazwischen will ich jetzt garnicht erst anfangen....

Sexismus im Feminismus

riotgirl 05.10.2011 - 13:37
Hm... dass in einer Runde, in der ernsthaft erst mal die (sexistische!) Frage abgeklärt werden muss, "ob überhaupt Männer dabei sein sollen", von 30 anwesenden Männern sich keiner so recht was zu sagen traut, ist nun sooooooo verwunderlich auch wieder nicht.

Wäre vom Prinzip her so ähnlich wie wenn Menschen mit schwarzer Hautfarbe auf einer Anti-Rassismus-Konferenz darüber debattieren, ob "Weiße" von der Versammlung ausgeschlossen, oder vielleicht doch gnädig geduldet werden sollen. Oder auch umgekehrt! Zu welchem Ergebnis eine solche (im einen Fall sexistische, im anderen Fall rassistische) Diskussion auch immer führt: Ein solches Klima führt bei der jeweiligen Minderheitengruppe allemal nicht gerade zu Lust auf beherzte Wortmeldungen...

HAHA

Homofürst 05.10.2011 - 13:59
Gute Aktion Boys and Girls and alles da zwischen drin!

Egal wie, hauptsache Ma(n)n

deineMutterVatter 05.10.2011 - 15:29
Egal wie, Hauptsache der Zustand Mann muss insbesondere hervorgehoben, in Kategorien (Substantiell Negativ und ohne Analyse des Gesamten "Geschlechtsgesellschaftlischen" Zustands) einsortierte werden, die dann eine versteckten Rassismus inne haben. Es gibt z.B immer Veranstaltungen wo man ein proportionales Geschlechter Verhältnis feststellen kann und dann darin auch diverse Verhaltens Möglichkeiten geschehen können. Z.B. können die Themen beliebiger Natur sein und Marxisten schweigen oder eben auch gegenteilig!

Diesen Zustand mit Dogmen besetzen und dann mit Vordergründigen und/oder Hintergründige (versteckten Botschaften) zu versehen, die Geschlechter Kategorien besonders hervorheben oder auf/abwerten, wobei man doch gewillt ist diesen Zustand zu verändern oder gar abschaffen möchte, und dann im Ergebnis die Geschlechter Beziehungen so dermaßen negiert, dass ihre Wirkungen politisch Zerstörerischer sind, als das was der gesellschaftliche "Wahnsinn" hervorruft.

Initiative wie eure, werden schlicht und ergreifend mehr Hass und unsägliches Leid produzieren, innerhalb eure Strukturen und Milieus, als der normal Zustand der Gesellschaft. Viel Spaß beim zerfleichen eure selbst und eure dann zukünftigen ex Freunde, Mitstreitern etc. (Ich will nicht kategorisch ausschließen das ihr gewisse und u.a. für euch selbst erklärte erfolge ein heimsen werdet, aber in der "Gesamtscheiße" müsst Ihr einfach Scheitern, weil eben eure Denkweisen nicht mehr zulassen können)

In Strukturen, in denen innerhalb nur ein bestimmtes Merkmal (politisch oder ökonomisch) bearbeitet wird, zeigt den Mangel an Informationen auf, und lässt es auch zu, den charakterlichen Zustand, sowie die Motivation negativ zu bewerten. Wer Weiblichkeit oder Männlichkeit besonders hervorhebt und diesen Gegenstand zur Konkurrenz benutzt, gar zum aufwiegeln von Geschlechter Hass, ist immer der Verlierer!

Ich habe gesprochen ; ), alles Gute für euch und die, die es mit euch zu tun bekommen! ; )

und hier noch ein Link für eure Debatten:  http://de.indymedia.org/2010/08/287111.shtml

jaja... oder so

Fischkopp 05.10.2011 - 18:05
"Revolutionärer Feminismus wie auch die revolutionäre Linke seien weitgehend von der politischen Bühne verschwunden und klassische feministische Themen wie Männergewalt gegen Frauen, Hausarbeitsverteilung in den Hintergrund gerückt."

Gut... aber das ist völlig falsch. Das ist so falsch, das ich der zitierten Person bewusst gestreute Fehlinformation unterstelle. Wo gibt es bitte keinen revolutionären / radikalen Feminismus?? In Deutschland gibt es doch seit einem halben Jahrzehnt nichts anderes mehr. Der Konflikt AntiD vs AntiImp ist doch ein Witz gegen das, was von semi-faschistischen Sex-Clubs unter dem Banner des Feminismus ausgeht.

Menschen werden denunziert und sozial umgebracht. Meinungen werden unterdrückt, bestimmte Geschlechter propagandistisch überhöht. Bereits weltfremde Theorien werden in Kleinstkreisen ohne jeglichen gedanklichen Austausch mit Fremdmeinungen in einem Teufelskreis ewiger Selbstbeweihräucherung verdedelt. Ohne das eigene (mitunter weibliche) Mackertum zu reflektieren werden Andersdenkende gebrandmarkt und aus der Szene ausgeschlossen.
Ich hoffe dieser Alptraum hat bald ein Ende, all die sich selbst feministisch schimpfenden Sozialkrüppel-Vereine aufgelöst, sodass sich die "revolutionäre Linke" (noch so ein unmöglicher Begriff) bald wieder auf interdisziplinär erarbeitete Inhalte konzentrieren kann und auf Aktionen, die im Gegenteil zu all den hedonistischen Sauf- und Bums-Orgien vergangener Jahre, das Prädikat "politisch" verdienen.

@ profeminist

riotgirl 06.10.2011 - 10:17
"Mit Trans oder ohne Trans?" - DAS ist hier die Frage!

Meine Güte, Deine Probleme will ich haben... bevorstehende Weltwirtschaftskrise, Klimakatastrophe, in Ostafrika sind hunderttausende vom Hungertod bedroht, in Osteuropa bricht gerade eine antiziganistische Pogromwelle los, Griechenland geht vor die Hunde, der Euro steht kurz vor dem Zusammenbruch etc. pp. - aber das Thema, das Eure Köpfe rauchen lässt, ist, ob man Transsexuelle aus Euren kleinen, feinen, exklusiven Gesprächszirkeln ausschließen darf oder nicht. Oder ob man sich darüber zumindest mal Gedanken machen darf - frei nach dem Motto: "Man wird ja wohl noch sagen dürfen...!".

Mal abgesehen davon, dass das NATÜRLICH "transphob" ist (und insofern sogar noch hinter die mittlerweile errungenen Standards des bürgerlichen Staates zurück fällt), ist das angesichts zahlloser anderer Probleme geradezu himmelschreiend irrelevant, und zeigt deutlich und eindrucksvoll auf, warum Feminismus dieser Spielart gesellschaftlich total abseits steht. Er geht völlig an allem vorbei, was wichtig ist...

Epic Win

fischarsch 07.10.2011 - 13:00
Ich hoffe dieser Alptraum hat bald ein Ende, all die sich selbst feministisch schimpfenden Sozialkrüppel-Vereine aufgelöst, sodass sich die "revolutionäre Linke" (noch so ein unmöglicher Begriff) bald wieder auf interdisziplinär erarbeitete Inhalte konzentrieren kann und auf Aktionen, die im Gegenteil zu all den hedonistischen Sauf- und Bums-Orgien vergangener Jahre, das Prädikat "politisch" verdienen.

Ja das stimmt wohl dieses ganze gesaufe und gefeiere zeigt schon recht deutlich wie weit die Linke noch entfernt ist von der Riesendisco nebenan. Nämlich gerade noch ein Stückchen aber auch nur was die Optik und die Rassismus Frage in den Eigenen Räumen betrifft.