Kalifor. Knäste drohen streikenden Gefangenen

Übersetzung: Free-Mumia-Berlin 04.10.2011 00:00 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
+++ Kalifornische Gefängnisbehörde droht Gefangenen und verweigert Rechtsanwält_innen den Zutritt +++ Das Vermittlungsteam drängt Gouverneur zum Einschreiten +++

Am vergangenen Montag begann die zweite Runde des Hungerstreiks gegen die permanenten Isolationshaft Bedingungen in kalifornischen Gefängnissen (1). Momentan sind etwa 6000 Gefangene an dem Streik beteiligt. Die Behörden setzen wie bereits im Juli 2011 auf Konfrontation.

Übersetzung einer Pressemitteilung der Hungerstreik Solidaritätsgruppen: Free-Mumia-Berlin
Nachdem der Hungerstreik von Pelican Bay und Calipatria sich auf mindestens sechs weitere Gefängnisse ausgeweitet hat, droht die kalifornische Gefängnisbehörde (CDCR) damit, Vergeltung gegen mindestens 6000 Teilnehmer zu üben. Zu den Maßnahmen gehörten auch absolute Kontaktsperre. Die CDCR hat auch zwei Anwält_innen des Vermittlungsteams Rauswürfe zugefaxt, in denen es ihnen den Zutritt zu allen Gefängnissen verweigert. Gegen die beiden werde ermittelt, ob sie nicht "die Sicherheit der kalifornischen Gefängnisbehörde" gefährdeten. Inzwischen hat ein von den Gefangenen ausgewähltes Vermittlungsteam seit dem Streikbeginn im Juli wiederholt versucht, Verhandlungen mit der CDCR zu führen. Nun haben sie einen Brief an Gouverneur Jerry Brown geschickt, in dem sie ein Treffen verlangen und sich über die vehementen Blockaden der Behördensprecher beschweren.

"Das ist gelinde gesagt besorgniserregend," sagte Carol Strickman, eine der von den Gefängnisbehörden verbannten Anwält_innen aus dem Vermittlungsteam. "Wir haben von den Gefangenen Berichte über Einschüchterungen und Vergeltung im Vorfeld des Streiks gehört. Nun haben wir Drohungen gegen Gefangene und Kontaktsperre zur Verteidigung durch die CDCR. Wir wollen jetzt erstmal nicht das schlimmste annehmen, aber wir sind berechtigterweise besorgt über das Verhalten der Gefängnisverwaltung."

In einem Brief an Gouverneur Brown vom 30. September haben die Vermittler_innen die Forderungen der Gefangenen (2) dargelegt und festgestellt, dass das fehlende Verhalten der Behörden am Verhandlungstisch sowie die Drohungen gegen Gefangene "deutlich den Widerwillen der CDCR zeigen, angemessen auf die Forderungen der Gefangenen einzugehen." Die Vermittler_innen möchten ein Treffen mit Brown und sagen: "Wir sind bereit, detaillierte Vorschläge einzubringen, um die kürzlich vorgeschlagenen Reformen zu ergänzen und Kalifornien auf eine Linie mit den besten landesweiten Praktiken zu bringen. Wir können und müssen die Folter in Kaliforniens Gefängnissen jetzt beenden."

Weiterhin wächst die landes- und weltweite Unterstützung für den Hungerstreik. "Der Streik breitet sich in den Hochsicherheitstrakten (SHU), der Schutzhaft (Ad Sec) und in der generellen Haft aus. Gefangene vereinigen sich mehr und mehr in ihrem Widerstand gegenüber den grauenhaften Bedingungen, welche sie auf allen Ebenen des Gefängnissystems erdulden müssen," so Manuel La Fontaine von der Prisoner Hunger Strike Solidarity Coalition. "Und genau in dem Maße, wie sich der Streik ausdehnt, verhält es sich auch mit der Unterstützung von außerhalb der Gefängnismauern. Die Leute begreifen das als Menschenrechtsfrage. Daher wird CDCR mit keiner Ebene der Repression die Leute von überall in der Welt davon abbringen, diese Gefangenen mit ihren Forderungen zu unterstützen." (3)


Prisoner Hunger Strike Solidarity
Büro: 001 - 510 444 0484
Mobil: 001 - 510 517 6612


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Ergänzungen/Anmerkungen der Übersetzung

(1) Kalifornischer Knast-Hungerstreik geht weiter (25.09.2011)
 http://de.indymedia.org/2011/09/316860.shtml

(2) Demands (Forderungen)
 http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/the-prisoners-demands-2/

(3) 10 Ways to support the strike (10 Schritte für die Unterstützung des Streiks)
 http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/take-action/
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Ergänzungen

schreiben - mailen - selbst was organisieren

Solidarität 01.10.2011 - 19:57
Online Petition zur Unterstützung der Hungerstreik Forderungen (engl)
 http://www.change.org/petitions/support-pelican-bay-shu-prisoners-five-core-demands-hunger-strike

Demonstrations, Actions & Events in the US & Canada
 http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/take-action/demonstrations-actions-events-in-the-us-canada/

Download flyers and other outreach materials
 http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/flyers-outreach-materials/

Write letters of support to the Strike Representatives inside the prisons!
 http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/write-to-the-strike-leaders/

jetzt streiken 12.000 Gefangene

prisoner hungerstrike solidarity 04.10.2011 - 18:55
Numbers released by the federal receiver's office show that on September 28th, nearly 12,000 prisoners were on hunger strike, including California prisoners who are housed in out of state prisons in Arizona, Mississippi and Oklahoma. This historic and unprecedented number shows the strength and resolve of the prisoners to win their 5 core demands and is a serious challenge to the power of the California prison system and to the Prison Industrial Complex in general.

read more at  http://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/2011/10/01/prisoner-hunger-strike-grows-to-nearly-12000/

Supporters Rally at CDCR Headquarters

Concerns About CDCR Retaliation Heighten 07.10.2011 - 19:19

Supporters Rally at CDCR Headquarters As Hunger Strike Enters 10th Day

Concerns About CDCR Retaliation Heighten

Press Contact: Isaac Ontiveros
Prisoner Hunger Strike Solidarity

What: Rally in Support of California Prisoner Hunger Strike
Where: CDCR Headquaters, 1515 S Street Sacramento
When: 12-2pm, Wednesday, October 5, 2011

Sacramento – Family members and supporters of prisoners on strike throughout California will rally outside California Department of Corrections and Rehabilitation (CDCR) headquarters as the strike enters its 10th day. Over 1,200 prisoners continue to refuse food in an effort to force the CDCR to address their five core demands, in particular those related to long term solitary confinement, gang validation, debriefing and group punishment. Over the course of the last week, nearly 12,000 prisoners participated in the strike from thirteen California prisons, as well as California prisoners housed out of state in Mississippi, Arizona and Oklahoma, making it one of the largest prisoner hunger strikes in US history. "From the very northern most tip to the very southern most tip of California, prisoners in Security Housing Units (SHUs), Administrative Segregation Units (Ad-Seg) and general population are starving themselves because their human rights are being violated," says Dorsey Nunn, executive director of Legal Services for Prisoners with Children, "We are not going to stand by while the CDCR tortures our loved ones."

Advocates have significant concerns about some of the measures that the CDCR is implementing in response to the strike. "Prisoners are being denied both family and legal visits, they are receiving serious rules violations and their mail is being stopped," says Carol Strickman, a legal representative of Prisoner Hunger Strike Solidarity Coalition, "CDCR is clearly trying to further isolate the hunger strikers in the hopes of breaking the strike." Other reports indicate that striking prisoners throughout the system are being moved into Ad-Seg. "We don't know if they are being removed from their cells to some other location or transferred. It's really terrifying that your loved one could be taken away like that for participating in a peaceful protest," said Irma Hedlin, who has family members in the Pelican Bay SHU.

While communication has been limited, recent letters from hunger strike representatives indicate that they remain committed to moving CDCR and winning the five core demands. During the strike in July, prisoners started to see the adverse effects of refusing food after about two weeks. "We know that CDCR tried to minimize and cover up the fact that prisoners were getting sick during the July hunger strike," says Laura Magnani, a representative of the American Friends Service Committee, "We have every reason to believe that they will do the same moving forward, especially given that legal visits have been barred and family visits have been denied."

Lawyers, mediators and advocates have continually pressured lawmakers to take action on the strike. According to coalition representatives, a letter delivered late last week to Governor Jerry Brown's office has yet to receive a response. For more information and continued updates on the hunger strike, please visitwww.prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com


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