[B]: 250 bei "Berlin von unten"-Demo

Spreepirat_innen 21.09.2011 02:58 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Am Wahltag, dem 18. September, demonstrierten 250 im regnerischen Berlin gegen steigende Mieten. Zuvor war bereits ein Haus besetzt worden, eine passende Einleitung für den Aktionstag. Im weiteren Verlauf des Aktionstages kam es allerdings zu wenig weiteren Aktionen.

Demoverlauf

Der Tag startete mit einer kleinen, schnell geräumten Hausbesetzung Oranien/Ecke Adalbertstraße. Transparente am Baugerüst des Eckhauses verkündeten: "Besetzt - Dolu", "Verdrängung stoppen - Wohnraum für alle (immer und überall)" und "Wenn Wohnungen zu Hostels werden..." Bei der aggressiven Räumung wurden auch unbeteiligte Passant_innen von den Einsatzbullen gewaltsam angegangen.

http://berlinvonunten.blogsport.de/images/bvubesetzung2.jpg http://berlinvonunten.blogsport.de/images/bvudemo.jpg

Die Demonstration startete daraufhin relativ lautstark, aber mit ziemlich wenigen Leuten vom Kottbusser Tor aus. Der bald einsetzende Regen ließ die Demonstration nach und nach kleiner werden. Kurz nach dem Start kam es zu einem Zwischenfall. Ein Mensch mit einer DDR-Fahne wollte sich an der Demo beteiligen. Die Moderatoren wiesen daraufhin, dass sie einen positiven Bezug auf die DDR für unangemessen halten. Kurz darauf wurde der Fahnenträger rüde aus der Demo hinaus gedrängt. Dies erschien etwas überzogen.

http://berlinvonunten.blogsport.de/images/bvuschlesi.jpgDie Demonstration zog durch Neukölln und Kreuzberg. Im Wrangelkiez konnten später Möbel und viel Polizei vor dem schon zweimal besetzten Haus Schlesische Straße 25 erblickt werden. Es kam aber zu keiner Hausbesetzung.

Die Demonstration wurde dann hinter der Oberbaumbrücke auf Friedrichshainer Seite wegen starken Regens und wenigen Teilnehmer_innen vorzeitig von den Veranstalter_innen aufgelöst. Weitere Aktionen sind uns nicht bekannt.

Resümee

Der Anzahl der Teilnehmenden wird, nachdem bei der Mietenstopp-Demo 6000 Leuten waren, als starker Mobilisierungsmisserfolg gedeutet. Eine Mobilisierung außerhalb der Szene gelang auch wegen der abstrakten und unklaren Aktionstagsidee "Berlin von unten!" nicht.

Die Hausbesetzung am Anfang hat aber wieder gezeigt, dass es von immer mehr Menschen begrüßt wird, Widerstand gegen steigende Mieten auch jenseits eingefahrener Legalitätsgrenzen deutlich zu machen.
 

Fotos von Besetzung/Räumung, Demo und versuchter Aktion:
http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157627709321956/
http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/sets/72157627575537167/
http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157627574744003/
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/180911berlin_von_unten.html

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Ergänzungen

wetter

kim 21.09.2011 - 10:28
es hat an dem tag fast nonstop wie aus kübeln geschüttet. das hat sicher nicht eben zur motivation beigetragen. und sonntag nachmittag liegt doch die halbe szene noch im bett...

Zum Rauswurf des Fahnenträgers

wartender 21.09.2011 - 18:47
Die Geschichte um das Entfernen eines Teilnehmers mit DDR-Fahne wurde hier geschildert:

 http://de.indymedia.org/2011/09/316242.shtml

Im obigen Artikel steht dazu:

"Die Moderatoren wiesen daraufhin, dass sie einen positiven Bezug auf die DDR für unangemessen halten. Kurz darauf wurde der Fahnenträger rüde aus der Demo hinaus gedrängt. Dies erschien etwas überzogen."

Hier geben sich leute wohl auf dem Limken Auge blind , wenn Mensch die vielen heftigen Reaktionen auf den Vorfall bedenkt. Der Mensch wurde jedenfalls mehr als rüde angegangen. Leute, die das nicht gut fanden, auch noch. Aus den hier verlinkten Artikel und etlichen Ergänzungen lässt sich ablesen, was alles übel gelaufen ist. Sowas quittieren nur Cops (wenn Nasen was verbocken) und ZKs (wenn sie selbst bzw. ihre Lakaien was verbocken) auf so ne Art wie es oben der Fall ist.

Klar bleibt:

Etliche Leute warten immer noch - es wird aber nichts kommen. Auch gut. Nochmal das wahre Gesicht offenbart. Den Wartenden entgeht diese Nummer hier auch nicht!




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schade — ich

mobi? misserfolg? — naja...