Bilbao: Kukutza III. Aktuelle Situation

internationale Brigadist_innen 19.09.2011 20:37 Themen: Freiräume Kultur Soziale Kämpfe Weltweit
Das besetzte Stadtteilzentrum “Kukutza III” im Stadteil “Errekalde” in Bilbao ist noch immer akut Raemungsbedroht. Trotz der enormen Solidaritaet durch die Anwohner_innen des Stadtteils ist eine politische Loesung des Konflikts nicht in Sicht.
Das Projekt Kukutza existiert seit 1996. Das heutige Gebaeude, das “Kukutza III” (Nr.3), gibt es seit 13 Jahren und es hat eine unglaubliche Flache von 6000qm. Hier haben etliche Gruppen und Initiativen des Stadtteils ihren Platz gefunden und gestaltet. Neben dem riesigen Verantaltungsraum im Erdgeschoss gibt es eine Kita mit Kindersportsaal, eine Bibliothek, Tanz- Kletter- und Karateraeume und ein Theater. Neben dem Siebdruckraum und den Duschen wurden weitere Werkstaetten geschaffen. Bar und Kueche sind super ausgestattet und die Seminarsaele bieten Platz fuer hunderte Personen.

Seitdem letzte Woche bekannt wurde, dass die Polizei nun den offiziellen Raemungsbescheid vorliegen hat, muessen die Besetzer_innen taeglich mit einem Raemungsversuch rechnen. Das soziale Zentrum wurde zum Teil massiv verbarikadiert und viele Unterstuetzer_innen, auch aus anderen Laendern, befinden sich im Haus.
Jeden Tag werden verschiedene poitische und kulturelle Veranstaltungen organisiert.

Ein Beispiel: Gestern (Sonntag, 18.9.2011) wurde im gesammten Erdgeschoss des Kukutza ein Markt veranstaltet. Die Vielfalt der Staende reichte dabei von Bio-Gemuese ueber Kleidung und Buecher bis hin zu politischen Staenden der CNT und lokalen Antimilitarismus- und Antifa-Gruppen.

Dabei informierte die lokale Anwohner_innen-Initiative mit einem Vortrag ueber die Tradition und die grosse Bedeutung des Kukutza fuer den Stadtteil. Dabei wurde immer wieder betont, es sei noetig, sich selbst zu organisieren, statt die Belange des barrios der herrschenden Politik zu ueberlassen: “Alles was wir hier heute im Stadtteil haben – ob das Kukutza oder der Fussballplatz um die Ecke – mussten wir uns selber erkaempfen.”
Im Anschluss an ein gemeinsames Essen mit allen anwesenden Unterstuetzer_innen und Nutzer_innen des Zenrums fand ein HipHop-Konzert mit der Band “FDLN fenomenos” statt. Den Tag ueber haben knapp 500 Menschen, von Kindern bis zu Urgrosseltern das besetzte Stadtteilzentrum besucht.

An vielen Wohnungen im Stadtteil wehen die gelb-orangen Fahnen des Kukutza. Viele Anwohner_innen haben angekuendigt, einen Raumungsbeginn von Seiten der Polizei nicht unbeantwortet zu lassen: Versucht die Polizei mit der Raeumung zu starten, werden Anwohner_innen dies nicht unbeantwortet lassen: Flyer in den Strassen rufen darzu auf, von Balkonen aus mit Wasserbomben und Mehl zu werfen, mit Toepfen und aenlichem Laerm zu machen und so den Cops die Arbeit zu vermiesen.

Auf einem neuen Transparent am Kukutza steht: “one struggle, one fight. lucha por proyectos publicos y defiendelos” (autonome Projekte erkaempfen und verteidigen). Darunter sind die Logos der Roten Flora in Hamburg, des Kukutza und des Autonomen Zentrums Altona in Hamburg. Alle drei Zentren verbindet der Kampf um selbstverwalltete, unabhaengige Orte, egal ob in Hamburg oder in Bilbao. Dies verdeutlicht, dass die Auseinandersetzung um das Kukutza nicht als isoliertes Ereignis betrachtet werden kann. Raeume, die einen Ort der Gegenoeffentlichkeit darstellen, muessen erkaempft und verteidigt werden!


In Deutschland fanden bereits einige Solidaritaetsaktionen fuer das Kukutza statt.
(z.B.  http://de.indymedia.org/2011/09/316193.shtml)
Ausserdem wird fuer den Tag X der Raumung in Hamburg zu einer Demonstration fuer 20 Uhr zum Spritzenplatz nach Ottensen mobilisiert.
( http://de.indymedia.org/2011/09/316163.shtml)


Solidarische Gruesse aus dem Kukutza,
Internationale Brigadist_innen





Mehr Informationen:

Rote Flora: florableibt.blogsport.de
Kukutza:  http://kukutza.tk
Die Geschichte des Kukutza:  http://kukutza.blogspot.com/p/kukutza-13-urteko-proiektua.html
Autonomes Zentrum Altona: az4altona.blogsport.de
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