Fürth: Repression gegen AntifaschistInnen

Antifaschistische Linke Fürth (ALF) 12.09.2011 18:01 Themen: Antifa Repression
In den vergangenen Monaten wurden die staatlichen Repressionsorgane in Fürth wieder aktiver, und veranlassten Festnahmen, Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen. So gab es seit Juni konkret vier Hausdurchsuchungen gegen AntifaschistInnen aufgrund des Verdachts des Bemalen von Wänden oder Ähnlichem.
In letzter Zeit kam es in Fürth wieder verstärkt zu Repression gegen AntifaschistInnen. Die Repression richtet sich nicht nur gegen Einzelpersonen, sondern auch gegen die antifaschistische und revolutionäre Bewegung.

So ist repressives Verhalten seitens der Behörden bei Demos an der Tagesordnung. Von Vorkontrollen, der Herausgabe der Personalien der OrdnerInnen, das flächendeckende Abfilmen und Überwachen, martialischem Auftreten des USK, bis hin zu Auflagen, die Seitentransparente verbieten ist die Palette groß, die zeigt, was getan wird um größtmöglich einzuschränken.

Betroffen sind wenige…

Opfer staatlicher Repression wurden in letzter Zeit auch immer wieder Einzelpersonen. Mitte Juni wurden zwei Antifaschisten an einem Sonntagnachmittag in einem Parkhaus festgenommen, ihnen wird vorgeworfen auf eine aufgehängte Plane gesprayt zu haben. Das „Engagement“ der PolizistInnen ging soweit, dass die zwei Antifas in Handschellen mit auf die Wache genommen wurden und versucht wurde ihnen auch andere Sprühereien im Parkhaus anzuhängen. Ende des Liedes war eine Hausdurchsuchung der Wohnungen und Beschlagnahme von Plakaten, die in Zimmern hingen, politischen Flyern, Handys und Computer. Außerdem wurden sie erkennungsdienstlich behandelt.

In einem anderen Fall im Juli, fuhr ein Antifaschist in der Nacht mit dem Fahrrad nach Hause. Auf dem Weg wollten ihn zwei Polizisten im Zivilauto anhalten und kontrollieren. Als er nach Meinung der Beamten nicht sofort anhielt, gaben die Polizisten Gas, rasten über den Gehsteig und setzten ihr Auto gegen eine Hauswand. Dabei klemmten sie das Fahrrad zwischen Hauswand und Auto ein, woraus ein Totalschaden am Fahrrad, eine zerquetschte Front des Autos und eine zerstörte Holzverkleidung der Hauswand resultierte. Glücklicherweise wurde der Genosse dabei bis auf ein paar Schürfwunden und einer geprellten Hüfte nicht weiter schwer verletzt. Bei ihm wurden keine Sprayutensilien oder dergleichen gefunden. Dennoch erfolgte die Festnahme in Handschellen. Er wurde mit auf die Polizeiwache genommen und kurze Zeit später folgte eine Wohnungsdurchsuchung inklusive Beschlagnahme von Speichermedien.

Das wohl schikanöseste Verhalten legte die Polizei bei einem Jugendlichen an den Tag, der ein Transparent fotografierte, welches an einer Brücke hing. Auf diesem wurde dem Aktivisten Carlo Giuliani gedacht, der vor zehn Jahren bei Protesten gegen den G8-Gipfel in Italien von Carabinieri (eine Art italienischer Militärpolizei) erschossen wurde. Schon das alleinige Fotografieren nahmen die Beamten zum Anlass, das Zimmer des Jugendlichen zu durchsuchen und die Mutter des Minderjährigen am Arbeitsplatz aufzusuchen.

… gemeint sind wir alle!

Dieses repressive Verhalten der Polizei richtet sich gegen die antikapitalistische/antifaschistische Bewegung und ist ein Versuch den wachsenden Widerstand gegen Neonazis, Kapitalismus und Krieg zu kriminalisieren. Junge Menschen sollen durch den Machtapparat des Staates eingeschüchtert und dadurch von einer politischen Betätigung abgehalten werden.
Es ist wichtig den Betroffenen unsere Solidarität zu zeigen und niemanden mit Repression alleine zu lassen.

Solidarität ist eine Waffe!

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Ergänzungen

repression braucht keine verhältnismässigkeit

x 13.09.2011 - 13:59
ich glaube mit repression haben die genoss_innen aus fürth einige erfahrung. 2007/08 gabs da eine ziemliche welle von schikanösen festnahmen und gerichtsverfahren, unter anderem wegen dem malen mit kreide (!) erst in zweiter instanz wurden die betroffenen freigesprochen weil ihnen nicht einmal das bewiesen werden konnte, oder vorallem wegen der starken antirepressionsarbeit! (foto der demo im bericht)
eine haus durchsuchung zulassen? gegenfrage: wie willst du sie abwehren?
einen bullen anzeigen? das empfiehlt die rote hilfe nicht, denn meist gibts gegenanzeigen usw. verletzungen zu dokumentieren/sich attestieren zu lassen um damit später vor gericht zu arbeit hingegen ist natürlich unbestritten wichtig...

solidarische grüße an die betroffenen, denn hier soll nichts anderes passieren als die solide arbeit der letzten jahre zu behindern.

Notlösung

zweiter 13.09.2011 - 23:00
Wenn man das Gefühl hat, von verrückten Typen überfallen zu werden, die einen beinahe mit dem Auto überfahren und dann auch noch die Frechheit besitzen, zu behaupten sie seien Polizisten, ist natürlich geboten, erst mal wegzurennen (wie von der Polizei selbst empfohlen...) und eine der üblichen Notrufnummern zu wählen, in solch extremen Fällen wohl besser die 112, die kennen sich mit so was aus.
Außerdem wird wohl das Notrufgespräch mitgezeichnet, eine gute Grundlage für ein späteres Verfahren also...

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