Libertäre Tage 2011 – 16.-25.09. in Dresden

litapress 11.09.2011 21:33
Emanzipation. Herrschaftskritik. Utopien. Selbstorganisation. Solidarität. Unter dem Titel "Anarchie und Alltag" finden dieses Jahr wieder Libertäre Tage statt. Geplant sind Vorträge, Workshops, Diskussionen, Filme, Stadtrundgänge und vieles mehr. Wir erhoffen uns einen produktiven Mix aus Theorie und Praxis, aus Kritik und Gegenentwürfen, Utopie und Alltag. Wir versuchen, möglichst günstige Rahmenbedingungen für spontane Ideenumsetzung und selbstorganisierte Prozesse zu schaffen. Auch wollen wir eigene Rollen hinterfragen und uns von der Herrschaftskritik selbst nicht ausnehmen. Hochgesteckte Ziele? CDU-Regierung. Massiver Sozialabbau. Nazi-Angriffe. Hausdurchsuchungen. Observation. Funkzellenauswertung. Denunziation antifaschistischen Engagements. Ermittlungen nach §129. In Sachsen kommt mensch zur Zeit nicht oft dazu, über Utopien nachzudenken. Also: Wenn, dann richtig!

RÜCKBLICK

Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an die ersten Libertären Tage in Dresden im Mai letzten Jahres: ca. 500 Menschen besuchten Demos, Kundgebungen, Konzerte, Vorträge, Stadtrundfahrten, diskutierten oder nahmen an Aktionen teil. Neben diversen Vorträgen und Workshops z.B. über Schlösserknacken, die politische Gewaltfrage, Sexismus, die linke Fußballszene, solidarische Ökonomie, Selbstbau-Anleitungen oder Anarchismus allgemein fanden auch eine Reihe von Aktionen statt. Neben einer unangemeldeten 1. Mai-Demo gab es eine Solidaritätsdemonstration für die FAU, eine Schwarz-Fahr-Party, ein Punx-Picknick, Guerilla-Gardening, eine Anti-Repressions-Demonstration, eine 8.-Mai-Jubelfeier und zwei Hausbesetzungen. Die Libertären Tage haben in der kleinen ostdeutschen Stadt für einiges Aufsehen gesorgt.

Indymedia-Feature vom letzten Jahr mit vielen Fotos und Berichten
Hausbesetzung Liststraße 8
Mobitrailer 2010
Mobivideo 8.Mai 2010
Mobisong 2010

DRESDEN

Derzeit ist die politische Landschaft in Dresden von einer seit 20 Jahren regierenden rechts-konservativen CDU-Führung und einer ihr treuen Staatsanwaltschaft geprägt. So laufen seit 2009 gegen verschiedenste politische Akteur*innen Observationsmaßnahmen. Seit 2010 kam es von der Dresdner Staatsanwaltschaft und Polizei zu einer massiven Ausweitung der Telekommunikationsüberwachung (z. T. Funkzellenauswertung – flächendeckende Erfassung, Auswertung und Speicherung von weit über einer Million Handydaten), Aufnahme der Ermittlungen nach Paragraph 129 StGB – Bildung einer kriminellen Vereinigung. 2011 kam es zu annähernd 30 Hausdurchsuchungen, aktuell sind im §129-Verfahren mindestens 20 Personen angeklagt. Aktuelle Informationen hierzu gibt es bei den Antirepressionskampagnen Sachsens Demokratie und 129 ev

Zeitgleich nahmen Nazi-Angriffe auf linke Projekte und Anschläge auf von Migrant*innen geführte Geschäfte im Raum Dresden immens zu. Im Jahr 2010 waren allein 17 Brandanschläge von Nazis zu verzeichnen. Auch dieses Jahr gab es wieder eine Reihe von Angriffen, wie den Überfall von 250 Faschist*innen auf das Hausprojekt Praxis in Dresden.

LIBERTÄRE TAGE 2011

Im Nachgang der Libertären Tage 2010 kam oft die Frage, wann denn die nächsten Libertären Tage stattfänden. Dem steht jedoch leider weniger Beteiligung an der Vorbereitungsgruppe gegenüber, was sich entsprechend auf deren Möglichkeiten niederschlägt. Das als reines Desinteresse zu interpretieren, würde jedoch der Situation nicht vollständig gerecht. Eher ist es so, dass ein größeres Spektrum an Projekten und regelmäßigen Veranstaltungen in Verbindung mit dem stärker hervortretenden Arbeitsfeld Anti-Repression natürlich auch mehr Zeit fordert.

Die Libertären Tage 2011 stehen unter dem Motto “Anarchie und Alltag”, zum einen weil einzelne von uns die Band Fehlfarben mögen, aber vor allem darum, weil sich das nicht wirklich in Einklang bringen lässt. Sich von Chefs, Ämtern, Lehrer*innen, Polizist*innen, Steuern, Nazis, Mackern, Rollenbildern und Gesetzen nerven zu lassen, ist wohl für die Wenigsten gerade das, was sie sich unter “Ordnung ohne Herrschaft” vorstellen. Wir wollen einen Rahmen ermöglichen, in dem wir nicht nur mal wieder über die Welt quatschen, wie wir sie gern hätten, sondern konkret fragen: Was läuft schief? Wie wirken welche gesellschaftlichen Verhältnisse? Was hat das mit unseren Wünschen und Bedürfnissen zu tun und Wie können wir versuchen, im Alltag dagegen zu steuern?

Dazu gehört auch, sich mit Diskriminierungen, Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen innerhalb der "linken Szene" und eben auch mit eigenem Verhalten auseinanderzusetzen. Ein paar von uns versuchen, konkrete Handlungsperspektiven für die Libertären Tage zu erarbeiten. Um eine Diskussion auch über den kleinen Organisator*innen-Kreis hinaus anzuregen, ist in der „AG Awareness“ ein Text entstanden, der weitere Diskussionen während der LiTa und darüber hinaus anstoßen soll.

Das Programm wird ständig aktualisiert und ist aufgrund des Open-Space-Prinzips niemals "fertig". Bisher wurden Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themenbereichen ausgesucht, teilweise auch von Referent*innen selbst angeboten. Die bereits feststehenden Veranstaltungen haben vor allem das Ziel, inhaltliche und praktische Skills weiterzugeben, damit die Beteiligten selbst aktiv werden können. Daneben wird eine ganze Reihe kultureller Veranstaltungen geboten. Dieses Jahr sind weniger Aktionen im Programm als letztes Jahr. Wir würden uns freuen, wenn ihr auch selbst aktiv werdet.

Selbstorganisation bedeutet für uns nicht, dass sich alles „von selbst“ organisiert. Würden wir „einfach mal gucken, was passiert“, wäre das Ergebnis nicht sonderlich spannend, da wir die (Herrschafts-)Verhältnisse, also die Voraussetzungen dafür, WIE sich Dinge „von selbst“ organisieren, unangetastet lassen würden. Wir jedoch betrachten Selbstorganisation im positiven Sinne als bewusstes In-die-eigenen-Hände-nehmen. Wir versuchen, bestmögliche Rahmenbedingen für die Umsetzung spontaner Ideen bereitzustellen. Viele werden kommen, Viele werden in dieser Woche Zeit & Lust auf Vieles haben – nutzen wir das. Zeigen wir auf den Straßen, dass Libertäre Tage sind – das geht mit Transparenten, auf denen Wünsche und Losungen stehen, die einer am Herzen liegen und die Straßen bunt gestalten, das geht mit Festen, das geht mit einem Nachbarschaftsfrühstück auf der Straße oder Nutzung und Dekoration der leeren Fläche nebenan.

Der Erfolg und der Umfang der Libertären Tage hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Was haben die letzten Libertären Tage bei den Menschen in Dresden bewegt? Waren letztes Jahr völlig spontane Aktionen, Stände Vorträge, Konzerte noch eher die positive Ausnahme, so könnte mensch hoffen, dass dieses Jahr viele Menschen schon eine Idee haben, wie sie sich einbringen können und das auch tun. Wie viele Menschen werden von außerhalb kommen und in welcher Rolle werden sie sich begreifen? Volle Vortragsräume und viele Teilnehmer*innen auf den Demonstrationen sind eine schöne Erfahrung, schöner wäre es jedoch, wenn die Libertären Tage als zur Verfügung stehender Raum gewertet werden – mindestens eine Woche haben wir diesen Aktionsraum, den wir ALLE füllen können. Die Spannung einer solchen Woche erwächst auch aus dem, was nicht vorhersehbar ist, aus Dynamik und Interaktion. Sollten die Libertären Tage nur „besucht“ werden, so könnte ihr Anliegen durchaus scheitern – sollten sie „gestaltet“ werden, dann kann daraus etwas entstehen, das motiviert, beflügelt, elektrisiert.

MEHR INFOS

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Libertäres Netzwerk Dresden

PROGRAMM

Freitag 16.09.

# 16 Uhr Treffpunkt @AZ Conni: Anarchistische Fahrrad-Stadtrundfahrt (AK Freizeit)
# 19 Uhr @Rudolf7: Vorstellung des Libertären Netzwerks Dresden
# 19:30-22 Uhr @Casablanca: Film(e) “Der Rote Faden“ – amüsante Herrschaftskritik-Zusammenfassung

Samstag 17.09.

# … Antifaschistischer Stadtspaziergang Hoyerswerda ( Initiative Pogrom91 )
# 15 Uhr @Rudolf7: Vortrag + Diskussion „Kapitalismus und Wohnen – Disziplinierung, Regulierung und Normalisierung durch die Ordnung des Wohnens“ (Jürgen Mümken)
# 17 Uhr @FreiraumElbtal: Muschiballett – Theater-Performance
# 20 Uhr @WUMS: Droht uns demnächst der Blackout? – Eine Diskussion über Energie(politik) und die Art und Weise unser Leben zu gestalten in Gegenwart und Zukunft (Zukunftswerkstatt Jena)
# 20 Uhr @Luther33: Input + Diskussion: „Willst du beherrscht werden? Was ist eigentlich Anarchie?“ (Philosophisches Nachtcafé)

Sonntag 18.09.

# 9-11:30 Uhr @RM16: Workshop “Forschungsreisen in nichtmonogames Gelände”(Gwendolin von den PolyTanten), danach Zeitschriften-/Merch-Stand (DIE KRAKE) mit Gesprächsmöglichkeit
# 12-15 Uhr @RM16: Vortrag + Workshop “Kompetenzen in kollektiver Selbstorganisation” – (Tom Novak)
# 15-18 Uhr @RM16: Vortrag: Cafe Negation “Reichtum, Armut und gar keine Revolution. Kapitalismus in Deutschland seit dem Ende der Geschichte” (Rüdiger Mats) // Kaffee und Kuchen
# 17-21 Uhr @Werk.Stadt.Laden: Workshop „Unkrautsalon“
# 20 Uhr @AZ Conni: Vortrag: FAU – Eine Basisgewerkschaft stellt sich vor

Montag 19.09.

# 11-max. 18 Uhr @FreiraumElbtal: Workshop „Hauswirtschaftslehre“ – Basic-Skills, um Häuser wieder nutzbar zu machen
# 17 Uhr @Chemiefabrik: Workshop „Theater der Unterdrückten“ Teil 1
# 17 Uhr @Chemiefabrik: libARTairer abend: Kunstaustellungen, offene Bühne, Theater, Gedichte, abends: Bands
# 19 Uhr @ AZ Conni: Repression gegen politische Zusammenhänge und Aktivist_innen. Möglichkeiten der Gegenwehr im Umgang mit Polizei, Gerichten, etc. Strategien, Erfahrungen, Diskussion (Hanna Poddig)
# 21 Uhr @Luther33: VoKü, Vilm & Vortrag – Die Dresdner Sambaband Planet-S stellt sich und das transnationale Sambanetzwerk „Rhythms of Resistance“ vor (+ Essen)

Dienstag 20.09.

# 14 Uhr @Elbe: Schlauchboottour auf der Elbe
# 16 Uhr @Alaunpark: EmoPunxPicknick mit Hörspiel
# 17:30 Uhr Treffpunkt @ ???: Konsumkritische Stadtführung zu Fuß
# 18 Uhr @Infocafé: Einführung Critical Whiteness (Victor Vincze, Ausländerrat Dresden)
# 19 Uhr @AZ Conni: Beratung der Roten Hilfe
# 20 Uhr @AZ Conni: VoKü
# 20 Uhr @AZ Conni: Vortrag+Diskussion: „Perspektiven der Human-Animal Studies“ und über den AK Chimaira

Mittwoch 21.09.

# …. Prozess wegen „Containern“ in Döbeln
# 12 Uhr @AZ Conni: „Kollektiv geht’s häufig schief“: Tipps + Erfahrung beim Aufbau kollektiver Strukturen, dann bis 19 Uhr „Sprechstunde“ (RGW Beratungsbüro Berlin)
# 14-16 Uhr @Infocafé: Community Accountability I – Einführung in Awareness- und Unterstützungsarbeit
# 15 Uhr @Kukulida: Workshop „Migration, Stadt, Diskriminierung“ (Carsten Keller)
# 17 Uhr @Jorge-Gomondai-Platz: Offener Jonglagetreff + Essen
# 17-19 Uhr @AZ Conni: Workshop „Was ist Herrschaft?“
# 17:30-19:30 Uhr @Infocafé: Community Accountability II – Zum Umgang mit gewaltausübenden Personen
# 20 Uhr @AZ Conni: Essen
# 21 Uhr @AZ Conni: Lesung „Herrschaftskritik – Analysen.Aktionen.Alternativen“
# 22 Uhr @AZ Conni:Konzert: Per Definition zur Traumfigur

Donnerstag 22.09.

# 12-19 Uhr RGW-Mensch verfügbar (Vortrag/Input „Gemeinsam scheitern macht mehr Spaß“ (‘Fehler sind bei praktischen Projekten unvermeidlich – nur neue sollten es ein!’) und später „Sprech-/Fragestunde“ für Interessierte)
# 16-max.20 Uhr @AZ Conni: Workshop Computersicherheit (ccc Berlin)
# 20-22 Uhr @Rudolf7: Vortrag + Diskussion „Antisemitismus als Mittel der Politik“ (Gunda Ulbricht, hatikva)
# 20 Uhr @AZ Conni: Offenes Antifa-Treffen – „Wie weiter mit ‚der‘ Dresdner Antifa“ (Fortsetzung vom Juni)
# 22:30-open end @Chemiefabrik: Jugendtanz: Merry, Oliver Herrlich, CH1P// Goa-Psytrance, Electroacid-Techno, Techno-Dirty-House-Breaks 2,50 EUR

Freitag 23.09.

# 10-12 Uhr @FreiraumElbtal: Selbstbehauptungsworkshop für FrauenMädchenTrans*
# 12:30-14 Uhr @FreiraumElbtal: Selbstbehauptungsseminar für alle
# 15:00 @ Rudolf7: Vortrag & Diskussion: Der (Un-) Sinn des Begriffs ‚Extremismus‘ und seine Folgen (Fenske)
# 17 Uhr @Bahnhof Mitte: Sozialkämpferische Demonstration „Armut bestreiken!“
# 17:30 Treffpunkt @???: Konsumkritische Stadtführung mit dem Fahrrad
# 18 Uhr @Alaunpark: „Old School“-Punk-Party
# 19-21 Uhr @AZ Conni: Workshop „My body is a weapon“ – zu Sport, Geschlecht und Gewalt
# 22 Uhr @AZ Conni: ex best friends

Samstag 24.09.

# Bundesweite Antifa-Demo in Leipzig – Kampagne fence off , AntiRep-Block

Sonntag 25.09.

# 11 Uhr Treffpunkt @AZ Conni: Abschlusswanderung (AK Freizeit)
# 13-18 Uhr @Werk.Stadt.Laden – Überflug 3 / Stadtspaziergang

Ankündigungstexte zu den einzelnen Veranstaltungen hier
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Ergänzungen

naja, nee

litapress 12.09.2011 - 16:56
nein, wir als vorbereitungsgruppe wissen jedenfalls nichts davon ;-)
der artikel zum eko-"mobivideo" war ein fake. sollte vielleicht kritik an den LiTa ausdrücken, allerdings ist diese (für uns zumindest) nicht explizit herauszulesen. wir waren anhand dieses artikels etwas ratlos...
wenn uns wer kritisieren möchte, dann bitte in sinnvoller art und weise (z.b. per mail an uns direkt gerichtet). danke.

Hoyerswerda

A 16.09.2011 - 06:27
Der Termin für die Gedenkdemonstration zum 20. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda ist der

17. September 2011.

Treffpunkt ist 14 Uhr am Bahnhof Hoyerswerda.

Anfahrt aus Dresden (Zug)

Grundsätzlich gilt: Die Kleingruppentickets des VVO für bis zu fünf Personen sind mit 23€ die günstigsten Fahrkarten und gelten für die Hin- und Rückfahrt. Studierende aus Dresden können mit ihrem StudentInnenausweis kostenlos bis nach Hoyerswerda fahren. Es werden einige Kleingruppentickets für Menschen, die sich die Anfahrt nicht leisten können, zur Verfügung gestellt.

check: www.pogrom91.tumblr.com

Pogromartige Stimmung gegen Roma in CZ

litapress 18.09.2011 - 19:46
Auf unserem Blog versuchen wir, euch auf dem neuesten Stand zu halten.

Weitere Infos und ein Interview gibt es morgen, Montag (19.09.) zwischen 21 und 22 Uhr auf ColoRadio Dresden. Außerdem wird es im Rahmen der Libertären Tage am Freitag (23.09) um 20 Uhr im AZ Conni eine Infoveranstaltung des Internationalen Referats der Antifa Tschechien zur Lage in Varnsdorf und Umgebung geben.

Englische Infos gibt es auf  http://romea.cz
auf Deutsch hier:  http://de.indymedia.org/2011/09/315913.shtml

Programm-Aktualisierungen

litapress 18.09.2011 - 23:11
liebe leute,
das programm (s.o.) der libertären tage wird ständig aktualisiert. das obige war das vorläufige programm. es kommen immer noch dinge hinzu, manches (sehr weniges) fällt auch aus, manchmal verschieben sich termine z.b. auch wegen des wetters oder aus anderen gründen. manchmal gibt es fortsetzungstermine, wenn leute z.b. noch weiterdiskutieren wollen.

wenn ihr also ganz sicher gehen wollt, dann guckt auf den blog ( http://utopienentdecken.blogsport.de) oder ins wiki ( http://deu.anarchopedia.org/Programm_2011). diese beiden seiten werden ständig aktuell gehalten. der infopunkt und das infohandy sind auch immer auf dem neuesten stand :)

Radiobeitrag

litapress 20.09.2011 - 11:47
hier ein Radiobeitrag von Leuten, die vor Ort waren, gesendet gestern, Montag, 21-22 Uhr auf ColoRadio Dresden:

 http://freieradios.net/43151

Freiraum erhalten – RM 16 bleibt!

ulf 02.02.2013 - 20:42
„In Pieschen existiert heute noch eines der letzten linksalternativen Wohnprojekte der Stadt“ 1

Die Bedeutung solcher Projekte wird immer wieder deutlich, wenn ein Blick auf sächsische Zustände geworfen wird. Sachsen ist bekannt für seine Nazis – die Robert-Matzke-Straße 16 ist dagegen ein Ort für alternatives Wohnen und linke Politik. Jetzt haben wir die Chance, das Haus zu kaufen – oder es zu verlieren. Deshalb brauchen wir deine Unterstützung.

1999 besetzten Antifaschist_innen in Dresden einen Altbau im Stadtteil Pieschen. Sie sanierten das Gebäude und 2002 wurde das Projekt von der Stadt Dresden anerkannt. Seit dem ist es nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch Veranstaltungsort für Vorträge, Kinoveranstaltungen, Konzerte und Partys. Die RM 16 ist ein wichtiger Ort des Widerstands gegen Neonazis und reaktionäre Politik in Sachsen. Deswegen war das Haus und seine Bewohner_innen, wie auch andere Projekte in Dresden, oft Ziel von Neonaziangriffen. Allein von 2007 bis 2010 wurde das Haus 13 Mal attackiert. Dabei wurden Fenster eingeworfen, Autos beschädigt und im Garten randaliert. 2010 warf ein Dresdner Neonazi nachts einen Molotowcocktail in das Haus. Nur durch schnelles Handeln konnte der Brand rechtzeitig gelöscht werden, so dass niemand verletzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich 12 Personen im Haus auf.

Ein Naziproblem gibt es nicht nur in Dresden. Die NPD sitzt seit 2004 im sächsischen Landtag, die NSU-Mörder lebten jahrelang unbehelligt im sächsischen Zwickau und nationalbefreite Zonen werden zu No-Go-Areas. Gegen linke Politik hingegen schwingt der Freistaat gern die „Extremismus-Keule“ und versucht antifaschistisches Engagement zu delegitimieren und zu kriminalisieren.

Wir Bewohner_innen der RM 16 wollen angesichts dieser Zustände mehr als ein linkes Wohnprojekt sein. Unser Haus mit einem Bar- und Veranstaltungsraum, einer Galerie und einem Konzertkeller soll eine linke Alternative zum reaktionären Alltag in Sachsen sein. So hat sich beispielsweise die Partyreihe „Squeerdance“ in der LGBT2-Szene Dresdens etabliert, auch vielfältige Konzerte von Hardcore bis Techno wurden veranstaltet. Wöchentlich fand das „Umsonstkino“ statt, in welchem vielfältige Themen bearbeitet werden. In verschiedenen Vortragsreihen widmeten sich die Referent_innen z.B. Religion & Relegionskritik, Antisemitismus & Antizionismus oder regressiver Kapitalismuskritik. Sie wurden u.a. von der Amadeo Antonio Stiftung gefördert.

Zur Zeit müssen diese Veranstaltungen ruhen, da das Bauaufsichtsamt, nachdem es vom LKA Sachsen dazu angehalten wurde, Baumaßnahmen in den Veranstaltungsräumen fordert. Damit können wir jedoch erst anfangen, wenn die Existenz des Projektes gesichert ist – und dafür brauchen wir deine Hilfe!

Wir haben die Chance, unser Haus von der Stadt Dresden zu kaufen. Wir brauchen Spenden oder Darlehen, um einen Kredit aufnehmen zu können. Deshalb bitten wir dich um Unterstützung – macht Soli-Partys, teilt diese Informationen. Spenden nehmen wir gern über folgende Kontonummer entgegen:

Parabel e.V.
KN: 659377101
BLZ: 10010010
Postbank
Verwendungszweck: Erhöhung des Vereinsvermögens

Vielen Dank!

Die Bewohner_innen und Freund_innen der RM 16

Kontakt:  klub-rm16@gmx.net

Infos:  http://rm16.blogsport.de

1 Heitmeyer, Wilhelm et. al/ Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) Universität Bielefeld (2012): Rechtsextreme Strukturen, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und bürgerschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus in der Landeshauptstadt Dresden.

2 Lesbian,Gay,Bi,Trans*


 http://rm16.blogsport.de/2013/01/08/35/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Gerüchteküche — (muss ausgefüllt werden)

Leipzig — --