Kein Werben fürs Sterben

Friedensinitiative-Gera 09.09.2011 14:08 Themen: Militarismus
Kein Werben fürs Sterben

Zum Schülerband-Wettbewerb der Bundeswehr in Gera spielten mit
unterschiedlichem Niveau diverse Gruppen, deren Publikum weitgehend nur aus
der eigenen Schulklasse zu bestehen schien.
Die Stücke welche sie
wiedergaben stammten großteils von Rockbands der siebziger Jahre (Lieder wie
„TNT“ und „Highway To Hell“ passten besonders) und hätten einem gewissen
Ex-„Verteidigungsminister“ und Ex-Doktor bestimmt auch gut gefallen. Getreu
dem Motto „Gitarren statt Knarren“ verzichtete die Friedensinitiative Gera
während der Darbietungen der Kinder und Jugendlichen auf das Abspielen von
Konservenmusik um die jungen Interpreten nicht zu verunsichern. Sehr
verunsichert waren die Veranstalter der „Bundeswehr“, welche bereits am
Vortag die Eventfläche mit schwerem Gerät okkupiert hatte. Vorsorglich waren
Sanitäter (was sonst), Militärpolizei und ein Schwimmpanzer aufgezogen.
Offenbar befürchtete man Ausschreitungen zwischen den zwei Dutzend Kindern
vor der Bühne und den Friedensaktivisten am Rande des Platzes. Die originell
kostümierten Wehrdienstberater und Jugendoffiziere lümmelten gelangweilt
herum, da die anwesenden Schüler für die Anwerbung zum Kriegsdienst noch
deutlich zu jung waren. Fazit: Ein Riesenaufwand für die Militärs und somit
den Steuerzahler und noch viel zu Tun um den Beschäftigten einer
Kriegführenden Armee ausreichend zivile Arbeitsplätze anbieten zu können. Ob
die Stadt Gera mit den Einnahmen aus der Platzmiete den Haushalt sanieren
kann bleibt fraglich. Otto Dix würde sich bei dieser Propaganda-Show der
Militärs im Zentrum Geras wohl im Grabe umdrehen.

Friedensinitiative-Gera
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