Sommer, Sonne, FAETZIG campen

Marcel Renner 06.09.2011 13:45 Themen: Antifa Bildung Freiräume Soziale Kämpfe
So hieß das Motto, des Sommercamps mit bekanntem Festivalcharakter in Ostsachsen 2011. Dieses fand vom 26.-28.August 2011 auf dem Rothenburg Flugplatz statt.
Wie jedes Jahr war es ein Camp mit einer klaren und deutlichen inhaltlichen und politischen Ausrichtung bzw. Zielsetzung. Mit dieser Ausrichtung soll versucht werden, in die Lücke zwischen den (oftmals rein kommerziellen) Festivals und diversen Camps mit rein politischer Zielsetzung zu stoßen und somit Überschneidungspunkte zu schaffen. Dabei steht im besonderen Blickpunkt die Freiwilligkeit der Teilnahme und die Schaffung von Räumen, in denen sowohl eine aktive Mitarbeit / Mitgestaltung als auch eine passive Teilnahme am Campgeschehen ermöglicht wird. Mit diesem Gedanken soll versucht werden, die individuellen Grenzen zwischen Aktiv sein und Konsumieren aufzuweichen und verschwimmen zu lassen.

Darüber hinaus soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem sich jugendliche Subkulturen in vielen Facetten begegnen können, Kontakte knüpfen und Erfahrungen austauschen können. Junge Menschen aus mehrheitlich rechts dominierten ländlichen Regionen in Ostsachsen sollen die Möglichkeit erhalten, Andere aus der Region an einem Rückzugsort zu begegnen. Der zentrale Grundgedanke lautet daher: Alternative, selbstbestimmte Jugendkulturen sollen gefördert werden und sollen einen Gegenpol zu einer zunehmend sinnentleerten Spaßkultur darstellen. Des weiteren soll damit einer uniformierten rechten und rassistischen Subkultur der Nährboden entzogen werden.

Neben diversen Ständen, so auch vom Autonomal Versand ( http://www.autonomal-versand.net/), wurden zahlreiche Workshops angeboten. Besonders gut besucht war der Vortrag der Initiative „Pogrom 91“ ( http://pogrom91.tumblr.com) . Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Denkmal an die Pogrom 1991 in Hoyerswerda zu errichten. So heisst es auf der Seite der Initiative: “In Hoyerswerda muss unserer Meinung nach ein fester Ort geschaffen werden, der dauerhaft an die Ereignisse erinnert – und zwar nicht als ,extremistische Ausschreitungen‘, wie es auf einer Stele der Stadt zum 15. Jahrestag hieß. Ein Denkmal sollte stattdessen an die Angriffe als das erinnern, was sie waren: ein rassistisches Pogrom.”
Weiterhin gab es einen Siebdruck Workshop, Information zum Thema Veganismus, einen Button Workshop und natürlich auch Konzerte, Filme und Platz zum austauschen.

Die Antifa Lausitz ( http://antifalausitz.sytes.net) brachte sich mit einem Workshop „Was tun gegen Mückenstiche ein“. In diesem wurde so manches Mittel, welches in der Natur wächst und hilft, vorgestellt.

Ein tolles Camp, dank an die Organisator_innen.
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Ergänzungen

pogrom91

TOR BUTTON 06.09.2011 - 14:43
Der Termin für die Gedenkdemonstration zum 20. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda ist der

17. September 2011.

Treffpunkt ist 14 Uhr am Bahnhof Hoyerswerda.

Aktuelle Infos gibt es über unsere Internetseite  http://pogrom91.tumblr.com/