B: Demo gegen "NW Berlin"-Stützpunkt geplant

Autonome Antifas 05.09.2011 16:44 Themen: Antifa
Vor einigen Tagen erhielt der "NW Berlin"-Stütztpunkt einen nächtlichen Besuch. Engagierte Antifaschist_innen schlugen die Scheiben des ehemaligen Gardinengeschäfts ein und besprühten die Hausfassade mit Farbe. Am nächsten Tag tingelte beim "NW Berlin" bereits die fristlose Kündigung ein. Bis Donnerstag müssen die Nazis den Laden räumen. Über einen Tarnverein hatten der "NW Berlin" den Laden angemietet, der als Materiallager und Treffpunkt diente. Am Sonntag den 11. September um 18.00 Uhr wird es deshalb eine Antifa-Demo gegen den Stützpunkt und den "NW Berlin" in Lichtenberg geben.
Für den selben Tag plant die NPD eine Kundgebung in Berlin. Über Auftaktort und Zeit herrscht weiterhin Unklarheit. Immer wieder hatten in den vergangenen Monaten die Bullen Informationen über geplante NPD-Aktionen zurückgehalten. Bei einem Aufmarschversuch des "NW Berlin" in Kreuzberg kam es aufgrund dieser Geheimhaltungstaktik zu schweren Übergriffen durch Neonazis auf Gegendemonstrant_innen und Anwohner_innen. Trotzdem ist es bei spontanen Aktionen der Nazis immer wieder zu erfolgreichen antifaschistischen Aktionen gekommen (I | II ).

Der ehemalige Gardinenladen in der Lückstraße dient den Neonazis vom sog. "Nationalen Widerstand Berlin" (NW Berlin) als konspirativer Stützpunkt. Hier werden Nazi-Treffen abgehalten. Hier lagern auch die Transparente des Zusammenhangs, aber auch Plakate, Aufkleber und Flyer, mit denen die Gegend um den S-Bhf Lichtenberg regelmäßig überzogen wird.

Die Struktur "NW Berlin" ist die zentrale Struktur der Berliner Kameradschaftsszene. Um das Internetportal scharen sich die mehr oder weniger organisierten Nazistrukturen mehrerer Berliner Bezirke. Auf der Internetseite, die dem NPD-Funktionär Sebastian Schmidtke zugeordnet werden kann, wurden in der Vergangenheit Namen und Fotos von Antifaschist_innen, Journalist_innen und linken Politiker_innen veröffentlicht. Auch die Adressen von alternativen Wohn- und Kulturprojekten fanden sich hier in Anti-Antifa-Listen. Nicht selten folgten auf die Veröffentlichung dort direkte Angriffe auf die Personen und Objekte. Trauriger Höhepunkte waren dabei die fünf Brandanschläge auf linke Objekte im Juli diesen Jahres. Dabei wurde nur durch schnelles Einschreiten ein Übergreifen des Feuers auf die Häuser verhindert, in denen Menschen schliefen. Schmidtke, der auch Anmelder der meisten Berliner Naziaufmärsche ist, ist somit direkt verantwortlich für die Hetze der Berliner Neonazis, die auch vor Mordversuchen nicht halt macht.

Die geplante NPD-Kundgebung findet eine Woche vor den Abgeordnetenhaus- und Bezirksverordnetenwahlen 2011 statt. Für die Abgeordnetenhauswahlen kandidiert Sebastian Schmditke auf Listenplatz 5. Außerdem ist er BVV-Kandidat in Treptow-Köpenick. Durch seine Doppelbetätigung in der NPD und dem "NW Berlin" haben sich gemeinsame Aktivitäten intensiviert. So übernimmt der "NW Berlin" regelmäßig Schutzaufgaben bei Infoständen oder anderen NPD Veranstaltungen.

Dass die NPD kein Problem mit Gewalttätern hat, zeigte sich auch bei einem Fernsehauftritt Udo Voigts im RBB wo er Sebastian Thom in Schutz nahm. Dieser hatte im August Leute, die angeblich NPD-Plakate entsorgt hatten, mit Pfefferspray und einem Messer atackiert.

Kommt zur Demo und achtet auf aktuelle Ankündigungen unter www.antifa-berlin.info


Sonntag 11. September | 18.00 Uhr | S-Bahnhof Ostkreuz
Aufruf | Mobiplakat zum Ausdrucken und verkleben |
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Ergänzungen

aus dem Tagesspiegel

egal 07.09.2011 - 16:27
NPD plant Nazikonzert in Treptow-Köpenick

Die NPD will am Sonntag am Berliner S-Bahnhof Schöneweide ein Neonazikonzert veranstalten. Antifa-Gruppen rufen zu Protestaktionen auf.

Ein öffentliches Nazikonzert will die NPD am Sonntag am S-Bahnhof Schöneweide veranstalten. Ab 12 Uhr ist eine Kundgebung unter dem Motto „Sicherheit durch Recht und Ordnung“ angemeldet. Auftreten sollen unter anderem der rechtsextreme Liedermacher Toralf Wegner und die bekannte Neonaziband Sleipnir. Mehrere Alben der Band stehen wegen rassistischer Hetze auf dem Index.

Als Redner werden Parteichef Udo Voigt und der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Antifa-Gruppen rufen zu Protestaktionen gegen das Konzert auf. Um 18 Uhr beginnt zudem am S-Bahnhof Ostkreuz eine Demonstration nach Lichtenberg, die sich gegen das neue Nazizentrum in der Lückstraße richtet.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Antirassistisches Konzert — Zusammen Handeln

Jo — ALBler

@albler — mustafa

moment — ALBler

also — ÖÖÖÖ

@ ÖÖÖ — mein Name

nun — denn