Naziübergriff beim Stadtfest in Dresden

Projekt Planierraupe 25.08.2011 20:52 Themen: Antifa Antirassismus
In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurden BesucherInnen des Dresdner Stadtfestes von ca. 20 Neonazis überfallen. Zwei Personen wurden schwer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.
In der Nacht vom Samstag, den 20.08.'11 zum Sonntag, den 21.08.`11 wurden BesucherInnen des Stadtfestes von etwa 20 Neonazis angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 3 Uhr in der Nacht.
Zunächst wurde eine junge Frau als „Zecke“ beschimpft. Dann bildeten die Nazis eine Art Kette, um die junge Frau am weiterkommen zu hindern. Kurz darauf fing einer der Angreifer an, der Geschädigten gezielt in das Gesicht zu treten. Ihre Begleiterin wollte eingreifen, wurde aber sofort von einem anderen Neonazi bewusstlos geschlagen. Es wurde auch eine weitere Person attackiert
und geschlagen, als diese zu Hilfe eilen wollte.
Ein in der Nähe stehender Krankenwagen wurde aufgesucht, um das Geschehene zu melden und die Geschädigten ärztlich behandeln zu lassen. Der angesprochene Sanitäter meinte dann zwar, er habe gesehen, was gerade passiert ist, müsste aber jetzt wegen einem anderen Fall weg. Zu diesem Zeitpunkt war eine niedergeschlagene junge Frau offenbar noch bewusstlos.
Als sich eine Polizeistreife näherte, wurde auch versucht zu dieser Kontakt aufzunehmen. Die Polizisten meinten jedoch nur, sie hätten den Fall zur Kenntnis genommen und fuhren ohne die Aufnahme der Personalien der Geschädigten davon. Erst nach einiger Zeit erreichte wieder ein Krankenwagen die Stelle des Angriffs und die verletzten Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, wo sie dann endlich ärztlich versorgt wurden. Einer jungen Frau wurden mehrere Zähne ausgeschlagen, eine andere lag wegen einem starken Schädelhirntrauma drei Tage im Krankenhaus.
Offenbar versuchten einige der Neonazis mit einem PKW vom Tatort zu flüchten, woraufhin diese einen Auffahrunfall bauten, der für weitere Identifizierungen nur allzu dienlich sein dürfte.
Laut Beschreibung handelte es sich bei den Angreifern um einen Personenzusammenhang um den stadtbekannten Neonazi Willy Kunze. Dieser wurde von den Angegriffenen eindeutig identifiziert.
Schon einen Abend vorher wurde die Gruppe um Willy Kunze von anderen BeobachterInnen auf dem Stadtfest gesichtet. Es wurde auch berichtet, dass einige Stunden vor dem Übergriff bis zu hundert Neonazis
geschlossen durch das Stadtfest unterwegs gewesen wären, was bis dato allerdings NICHT bestätigt ist.
Wir halten euch diesbezüglich auf dem laufenden.

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Ergänzungen

Hooligan-Maskerade vor Gericht

berti 26.08.2011 - 00:09
Erstmals stehen Hooligans wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht. Mit dem Verfahren betritt die Justiz Neuland.

Die Angeklagten sind Männer im Alter von 19 bis 35 Jahren, zum Teil Familienväter, äußerlich eher unauffällig. Die meisten haben sich hinter Sonnenbrillen, Kapuzen und Basecaps versteckt, als sie das Dresdner Landgericht betreten. Keiner sitzt in Haft. Bei diesen fünf Angeklagten soll es sich um die Führungsriege der „Hooligans Elbflorenz“ handeln, „eine hierarchisch geführte, gewaltbereite und gewalttätige Gruppe von 50 Männern aus Dresden und Umgebung“, sagte Staatsanwalt Ingolf Wagner.

Die Gruppe sei meist am Rande von Fußballspielen der SG Dynamo Dresden in Erscheinung getreten. Vorrangiges Ziel waren laut Wagner gewaltsame Auseinandersetzungen mit „angeblichen“ Fans anderer Fußballmannschaften. Seit gestern müssen sich die fünf Angeklagten wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verantworten. Ihr Fall könnte in die Justizgeschichte eingehen. Zum ersten Mal überhaupt sitzen Hooligans wegen dieses erheblichen Vorwurfs vor einer Staatsschutzkammer. Das sagen zumindest ihre Verteidiger.

Die unter den gegnerischen Hooligans verabredeten Schlägereien nennt Wagner Drittortauseinandersetzungen – „darauf ausgerichtet, den Gegner ohne Rücksicht auf deren Gesundheit vernichtend zu schlagen“. Es habe Schlägereien am Rand von Fußballspielen gegeben, Vorbereitungen und Absprachen. Bei den Kämpfen seien weder Regeln noch deren Einhaltung erkennbar. In Hessen sei ein Hool aus Frankfurt schwer verletzt worden.

Kampferprobtes Personal?

Der übergeordnete Zweck der Gruppierung soll darin bestanden haben, „erprobtes Personal“ für die legalen Sicherheitsdienste des Rädelsführers der Vereinigung zu rekrutieren.

Dieser Chef ist laut Anklage ein 35-jähriger Versicherungsmakler aus Pirna, verheiratet, ein Kind. Auch er versteckt sein Gesicht tief unter seiner Mütze. Die Anklage wirft ihm zudem vor, versucht zu haben, im Raum Löbau ein Sicherheitsunternehmen mit seinen Leuten „abzulösen“. Neben dem Rädelsführer sitzt sein mutmaßlicher Stellvertreter, ein 34-jähriger Dresdner. Sein Kopf steckt sogar unter einer Sturmhaube. Die beiden führten auch die Untergruppe der „Althools“ an, so Wagner.

Die Jüngeren – „Jungsturm“ genannt – wurden vom Mitangeklagten Willi K. (24) geführt. Als einziger hat er bereits zweieinhalb Jahren wegen schweren Landfriedensbruchs gesessen und ist erst seit Juni wieder auf freiem Fuß. In seinem ersten Prozess im März 2009 hatte er gestanden, zu Überfällen auf vier Dönerläden in der Neustadt aufgerufen zu haben.

Im Juni 2008 hatten bis zu 50 vermummte Täter nach dem EM-Halbfinalspiel Deutschland – Türkei türkische Lokale überfallen. Die fremdenfeindliche Tat hatte großes Entsetzen ausgelöst. Bei jenen Ermittlungen kamen die jetzt angeklagten „Hooligans Elbflorenz“ ins Visier der Polizei. Auch dessen 35-jährige Chef wird nun beschuldigt, zu den Überfällen in der Neustadt aufgerufen zu haben. Bei den zwei weiteren Angeklagten handelt es sich um Männer aus Dresden (19) und Heidenau (20).

Einvernehmliche Schlägereien

Die Verteidiger bestreiten, dass sich ihre Mandanten schuldig gemacht haben. Der Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung sei eine „strafprozessuale Wundertüte“, die Ermittlern etwa Telefonüberwachungen erlaube. Schlägereien unter Hooligans seien aber nicht strafbar, da die gegnerischen Gruppen einvernehmlich gehandelt hätten. „Allein im Boxsport hat es seit 1990 rund 180 Tote gegeben“, sagt Willi K.s Anwalt Rolf Franek.

Für den Prozess sind bis Ende des Jahres 31 Verhandlungstage vorgesehen. Das zeigt, dass das Gericht vor einer aufwendigen Beweisaufnahme steht. Die Frage ist tatsächlich, was da einmal herauskommen kann. Als die Verfahren nach einer Großrazzia Ende 2009 bekannt wurden, klangen die Vorwürfe weit gravierender. Zurzeit laufen noch Ermittlungsverfahren gegen 24 weitere Beschuldigte der „Hooligans Elbflorenz“.

 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2845921

same shit

... 26.08.2011 - 09:50
Er­neut neo­na­zis­ti­sche Über­grif­fe auf dem Zwi­ckau­er Stadt­fest:

Noch ein Bild

toni 27.08.2011 - 23:12
Noch ein Foto von Willy Kunze von Hooligans Elbflorenz aus sonnigen Tagen.

Männergruppe attackiert zwei Frauen – Schläge

troll 28.08.2011 - 22:15
Dresden. Bereits in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr sind zwei junge Frauen in der Nähe des Biergartens an der Augustusbrücke von einer Gruppe junger Männer angegriffen und geschlagen worden. Wie ein Polizeisprecher am Freitag bestätigte, musste eines der Opfer nach dem Angriff im Krankenhaus behandelt werden.

Allerdings hätten die Opfer erst Sonntagnachmittag Anzeige erstattet. Ein Bekannter will zudem einen der Täter erkannt haben. Ob es sich tatsächlich um den Mann handelt und ob die Tätergruppe dem rechten Spektrum zuzuordnen ist, werden die weiteren Ermittlungen klären.

 http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Maennergruppe-attackiert-zwei-Frauen-Schlaegerei-am-Stadtfestwochenende-3123786761

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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wieder typisch dresden

nameless 25.08.2011 - 21:36
warum habe ich zu dem vorfall nichts in der öffentlichen presse gelesen? und warum beschleicht mich dabei ein ungutes gefühl? nazis werden hofiert und der antifaschistische widerstand wir auf teufel komm raus kriminalisiert! und die sächsische presse bläst mit ins horn der verfolgung! das ist "sächsische leitkultur" in reinform! momentan stehen die nazis die 2008 die dönerläden überfallen haben vor gericht - man kann gespannt sein wie sie davonkommen...

ich könnte kotzen!!!

schweine schweine schweine

nazi verrecke 25.08.2011 - 22:43
Einfacher Text oder HTML?
Ist deine Ergänzung als einfacher Text oder vollstaendig in HTML geschrieben?
( Wie poste ich HTML? )
Deine Ergänzung

na und?

zu alt für diesen kram 26.08.2011 - 02:27
na und?... ist es schon wieder soweit, erst frauen und dann kinder?
soviel wut, hass & agression... nein, eher alltagsprobleme, depression & perspektivlosigkeit und die unfähigkeit damit umzugehen.
man kann sich echt auf die schulter klopfen, wenn man sein leben nicht auf die reihe bekommt und das an frauen auslassen muss.

in einer gruppe rechtsgerichteter schläger hat leider auch keiner die eier in der hose um zu sagen: "jungs, ihr geht zu weit!"

Maßnahmen ergreifen

DD 26.08.2011 - 11:13
Ich rate den Opfern, die Namen der Polizisten und des Sanitäters rauszukriegen uund gegen diese gerichtlich vorzugehen. Das Verhalten z.B. dieser Polizeistreife führt nämlich dazu, dass hier die Nazis machen was sie wollen.

Vor Gericht werden solche Übergriffe meist als "Schlägerei zwischen links und rechts" behandelt, als "Randgruppenstreitigkeit" mehr oder weniger. Gehen die Opfer jedoch gegen z.B. genau diese Streife vor, werden die betreffenden Polizisten, selbst ohne Verurteilung, das nächste Mal ihren Dienst gewissenhafter machen.

Den Fall öffentlich zu machen ist gut, aber man sollte auch zur Lokalpresse gehen mit allen Attesten usw. Die berichten grad über die Prozesse gegen Nähse und Kunze und brauchen "Futter". Da die aber nur aus den Polizeiberichten abschreiben, konnten sie von dem Vorfall auch nichts wissen.

@Mamut:
Netter Versuch, aber Angstmachen is ni. Selbst 100 Nazis auf dem Stadtfest sind noch keine 80%. Und den "Kampf um die Straße" gewinnen die Nazis schon immer in Überzahl gegen Schwächere. Dein Text und Deine Rechtschreibung/Grammatik lassen mich zweifeln, was Du für einer bist.

Macht kiezpolitik!

FightFascism 26.08.2011 - 14:22
"nazis bekämpfen-auf allen ebenen, überall!" richtig, ABER an erster stelle steht der kiez, aus dem heraus agiert wird. ein ort muss geschaffen werden, den nazis meiden. das heißt: erst auf ein viertel achten und dann, soryy für die wortwahl, "expandieren"! Solidarische Grüße nach Dresden und gute besserung den Betroffenen!

kiezpolitik

kiezfreak 26.08.2011 - 17:41
Kiezpolitik wird in Dresden seit 20 Jahren gemacht. Ändert nichts an den Übergriffen. Vielleicht ist ja eben diese Kiezpolitik der Fehler.

In der Zone leider nichts Neues....

Stefan 27.08.2011 - 13:34
...dass Menschen dort, die nicht in gewisse Raster passen vom Mob attackiert werden. Auch die Großstädte dort bilden da keine Ausnahme. Toleranz und eine offene freundliche heterogene Gesellschaft ist einfach nicht vorzufinden.

Solidarität mit den Betroffenen und Kampf den Zuständen!