Antikriegstag ist notwendiger denn je!

Wieland von Hodenberg 24.08.2011 01:28 Themen: Globalisierung Militarismus
Wie jedes Jahr findet auch diesmal wieder der Antikriegtag der Bremer Friedensgruppen statt. Dieses Jahr ist er notwendiger denn je! Das Kriegsbündnis NATO erhöht seine aggressiven Aktivitäten in dem Maße, wie der internationale Raubtierkapitalismus globale Finanz- und Wirtschaftskrisen verschärft. Libyen ist da nur ein Beispiel brutalster Kriegsausweitung, wenn es um die Verfügungsgewalt über die Rohstoffe geht.

Kriegswaffen werden offensiv in alle Welt exportiert, wobei dies besonders auch für Bremen gilt! Deutschland liegt bekanntlich in Sachen Rüstungsgeschäfte weltweit in der Spitzengruppe! Dies geht einher mit massiver Militarisierung im Innern, wovon mittlerweile fast alle gesellschaftlichen Bereiche betroffen sind. Es sind dies Universitäten, Schulen, Jobcenter, Krankenhäuser, technische Hilfsdienste, Feuerwehr und vieles andere mehr. Bürgerkriegsähnliche Einsätze der Bundeswehr zur Einschüchterung von Protestbewegungen hat es auch bereits gegeben!

Seit vielen Jahren ist der 1. September ein Friedensaktionstag. An diesem Tag wird an den Beginn des Zweiten Weltkrieges erinnert, den die faschistische deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 eröffnet hatte.

Dem Aufruf zum diesjährigen Antikriegstag sind folgende recht passenden Zeilen von Kurt Tucholsky vorangestellt: „Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bekämpfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen für die Propaganda des Krieges gesperrt. Man weiß also gar nicht, wie eine Generation aussähe, die in der Luft eines gesunden und kampfesfreudigen, aber Krieg ablehnenden Pazifismus aufgewachsen ist. Das weiß man nicht!“

Hier der eigentliche Aufruftext: „Immer mehr wird in Deutschland wieder von der Normalität des Krieges her gedacht. Deutsche Soldaten kämpfen in Afghanistan, seit 10 Jahren. Deutsche Soldaten sind am Luftkrieg gegen Libyen beteiligt, bei dem erst kürzlich 85 Bewohner des Dorfes Majer zu Tode kamen, darunter 33 Kinder und 32 Frauen. Deutschland steht im Rüstungsexport in der Welt an dritter Stelle.

Waffen werden in Krisengebiete, zum Beispiel Türkei und an Diktaturen geliefert wie Saudi-Arabien. Rüstungsfirmen nehmen Einfluss auf Hochschulen. Die Bundeswehr drängt in Schulen und Universitäten. Die Staaten werden immer mehr abhängig von den Interessen der Banken und Konzerne. Für ihre Interessen (Rohstoffe) führen sie Kriege! Der Frieden muß Normalität werden! Bundeswehr raus aus Afghanistan, Keine Atomwaffen in Deutschland, Kein Rüstungsexport!“

Die Aktivitäten beginnen am Donnerstag, dem 1. September um 17 Uhr auf dem Bremer Marktplatz mit einer Friedensandacht. Sie wird vom Arbeitskreis Kirche und Gesellschaft gestaltet. Um 17.30 Uhr schließt sich eine Kundgebung an, auf der Andrea Kolling von der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung sprechen wird. Einen weiteren Redebeitrag steuert Günter Knebel von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerer (EAK) bei. Danach wird es noch eine kurze Demonstration zur Deutschen Bank geben, wo der IG Metaller Joachim Kohrt sprechen wird, der auch Betriebsrat bei Daimler-Benz ist.

Am Freitag, dem 2. September um 20 Uhr gibt es in der Bremer Kulturkirche St. Stephani ein Gedenkkonzert zum Antikriegstag. Gestaltet wird es von Annette Kristina Banse und Hans Christian Schmidt-Banse in Begleitung der international renommierten „Blues Company“. Diese Veranstaltung rundet den Antikriegstag würdig ab.
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