Schlampendemo in Frankfurt

saul 14.08.2011 19:53 Themen: Gender
In mehreren Städten wurde zur Schlampendemo aufgerufen und Samstag fand eine davon auch in Frankfurt statt.
Ein mehr als seltsames Thema für Indymedia. Normalerweise schreibt man hier nicht von Schlampen und derartige Frauenfotos würden sonst wenig zurückhaltende Kommentare provozieren. Das Posting wäre schnell an der Grenze verschoben zu werden und wäre nur noch auf E- Mailanfrage verfügbar. Diesmal darf ich was von Schlampen schreiben, ich zitier ja nur. *sfg*

Und wie viel waren s, nu ja ca 500 könnte der Spitzenwert gewesen sein, bis zur Konsti hatten es nicht mehr alle geschafft.
Start war der Kaisersack vorm Hbf und es ging durchs Bahnhofsviertel. Diesmal passte der Ort zu Anlass. Zwar war diese Demo nicht als reine Frauendemo vorgesehen, doch Männer waren hier nur wenig vertreten. Dafür hatten sich viele Frauen so ausstaffiert, wie sich der durchschnittliche RTL Konsument eine Schlampe so vorstellt. So wie einige hier demonstrierten, laufen nicht mal die Nutten hier rum.
In hochhackigen Schuhen demonstriert es sich nicht so gut, aber man wees ja, wer schön sein will muß leiden, lässt sich leider nicht vermeiden. Jenau, erkannt? Ich find dich scheiße, so richtig scheiße.
Parolenmäßig gab s viel zu lesen, nun die ganze Palette an Feministenlosungen, die hat man vor 20 oder 30 Jahren schon original so lesen können. Nun könnte man einwenden, es hat sich ja auch wenig geändert. Oder so, fällt denen nichts Neues ein?
Am Rand pöbelten einige junge Männer die im Bahnhofsviertel zur Lokalfauna des Biotops gehören, das konnte ja nicht ausbleiben. Wenn ich die Herren jetzt noch näher beschreiben wollte, setze ich mich mal wieder dem Rassismusverdacht aus. Zum Glück hab ich auch nicht zugehört, was die so von sich gaben, das wiederzugeben würde hart an die Löschung vorbeischrammen. Die Demo selbst in ihren Bestandteilen zu analysieren spar ich mir besser, einige verweisen mit ihren Schildern selbst darauf.
Gerufen wurde auch, irgendwas von Frauen lasst das Glotzen sein, jedenfalls der alte Klassiker oder hieß das Bürger? Nicht so genau zu verstehen. Die Parole passt, das ist genau die Sorte von Demo, deren Anblick bereits zeigt, wer da reinpasst und wer nicht, auch wenn es hieß, es sollte keinen Dresscode geben. Trotz Internetaufruf und weitreichende Ankündigung, sogar mit durchaus positiver Meldung in der Mainstreampresse, kamen eben doch weniger als erwartet und am Wetter kann es kaum gelegen haben.
Doch es kommt noch schöner. Da gibt es doch echt Ordner oder sowas, die am Rand Leute auffordern die Bilder zu löschen, bzw. was vom Verbot Privatpersonen zu fotografieren. Welche Privatpersonen? Wer demonstriert ist keine Privatperson, doch solche Feinheiten kratzen diese Laienjuristen sicher nicht. Zudem ist dieses Verhalten mehr als Lachhaft bei der Kameradichte besonders in der City an einen Samstag. Oder sind wir hier in London beim Riot?
Spätestens am Paulsplatz wird die Demo zum willkommenen Kamerafutter für die Touries.
Tschuldigung wenn ich hier keinen Propagandabericht abliefere, dafür schreibe ich auf Indymedia. Den Sinn des Wortes scheinen viele nicht begriffen zu haben, was sicher nicht an der Sprache liegt. Indy steht für independent, was unabhängig heißt, nur zu Erinnerung. Nicht das ich die Sprachkenntnisse der User in Frage stellen wollte, nur die Fähigkeit, vom Begriff auf die Bedeutung zu schließen und diese konsequent anzuwenden. Das heißt ganz einfach, keine beschönigenden Propagandameldungen abliefern zu müssen. Für pseudosolidarische PC Berichte empfehle ich die RF News

Und was die Fotostory angeht, hier die Seite zum Thema:
 http://ostendfaxpost.redio.de/text/text2.html

Links:

 http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13542779/Ein-kurzer-Rock-ist-keine-Einladung-zum-Sex.html

 http://www.fr-online.de/frankfurt/stadt-voller--schlampen-/-/1472798/9531922/-/index.html

 http://de.wikipedia.org/wiki/Slutwalk

 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_42307423
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Ergänzungen

geile nummer

anti 15.08.2011 - 01:21

Cool mann, sowas von indy, ey!

. 15.08.2011 - 15:04
Ein geschätztes Drittel des Berichts darauf zu verwenden, dass eben jener Bericht von irgendwem aus irgendeinem Grund gelöscht werden könnte, zeugt irgendwie nicht so recht von Interesse an der Sache. Umso mehr aber von einem erstaunlichen Bedürfnis, sich wahlweise als verfolgte Minderheit oder einsamer Rufer in der Wüste fühlen zu dürfen.
Schade nur, dass sowas als Bericht und nicht als Privatmanie durchgeht.

Wie zu erwarten

saul 15.08.2011 - 20:38
Keine Überraschung, hab selbstverständlich keine Zustimmung erwartet. So berichtet der linke Parteisoldat nicht über linke Demos. Hier ist die Vorlage, die der typische Indybericht auszusehen hat.
 http://de.indymedia.org/2011/08/313997.shtml
Großartiger Slutwalk in Frankfurt/Main +++ Zwischenzeitlich ca. 900-1000 Leute da +++ Viel Inhaltlicher Input +++ Nazis und Störer beworfen
Die Sprache erinnert grad an das Propagandaorgan einer ML Partei. Das darf jeder selbst entscheiden, kritische Berichte oder Selbstbeweihräucherung. Witzigerweise schrieb selbst Bild positiver, warum wohl? Die Medien schickten nicht wegen der Inhalte ihre Knipser hin, sondern.... hähä....schafft uns mal coole Bilder von halbnackten Schlampen ran, verkauft sich immer gut. Zuviel Wahrheit? Will nicht jeder wissen.
Und das ich Sexist bin? Hier auf Indy schon immer. Damit muß man hier halt leben, wenn man sein Hirn nicht am Portal abgibt. Übrigends, ich hab eh nicht mitdemonstriert, das hab ich den Männern überlassen, deren Motive sicher nicht über jeden Zweifel erhaben sind.

PS: Die Spitzenleistung gab es nicht in Ffm sondern wie zu sehen, in Berlin. Danke für das bemerkenswerte Zeitdokument.
 http://www.flickr.com/photos/rassloff/6038111349/in/set-72157627423275226
Wenn so der Feminismus aussieht, dann könnt ihr auch gleich geschlossen zum Islam (am besten der strengsten Richtung) konvertieren.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

kapitalistische tendenz

hard knocked 14.08.2011 - 21:40
Schlampe und Würde in einem Satz zu erwähnen ist schon eine Kunst für sich. Zeigt es sich doch gerade in der kapitalistischen Tendenz das Bedürfnis zu haben, sich nur etwas wert zu sein, wenn man die Freiheit hat sich auch entwürdigen zu dürfen, dass es sich dabei um die Erziehung handelt von etwas dem man nichts wert sein kann. Die Forderung danach dieser Verwertungslogik nachzukommen in dem man dieses Recht auch noch in Anspruch nehmen möchte und es für sich anzuwenden versucht, würde dem Satz in sich schon widersprechen, dass man seine eigene Würde respektiert oder sich dahin gehend etwas Wert ist, sie wenigstens durch andere Menschen einfordern zu lassen. Dazu kommt dass die implizierung dass es sich um ein Schimpfwort handelt als Schlampe bezeichnet zu werden, schon den sexistischen übergriff zeigt, der einen in den psychischen Schaden gedrückt hat, dass man sich nicht wertvoll fühlt wenn man mit mehreren Menschen nacheinander schlafen möchte oder paralell mehrere Beziehungen führen darf, wenn man keine verbindliche Partnerschaft hat. Wiederum beinhaltet es nicht das Thematisieren von Ehrlichkeit in diesen Partnerschaften und das damit verbundene Würde-Gefühl auch denen Respekt zu zollen die damit nicht klar kommen können. "Nein heißt Nein", blendet daher den Umkehrschluss aus, sich der Verantwortung stellen zu müssen, mit welchen Signalen und Beziehungsformen man Erlaubnis für intimität gibt und ob und inwieweit man die sexuellen akte die man selbst praktiziert, miterlebt, anderen aufdrängt, mitbekommt. ein beispiel hierfür sind menschen die im tiefschlaf sich selbst befriedigen weil sie von etwas träumen oder durch äußere einflüsse während dem träumen sexuell stimuliert werden oder während der aufwachphase an sexuell stimulierende kulissen denken oder eine nicht stimulierende kulisse mittels sexueller interaktion auszublenden oder sogar herbeizuführen versuchen. das alles ist spielraum und grauzone,
für einen offenen umgang vergewaltigungen als "normalität" annehmen zu wollen oder wenigstens den freiraum geben zu können, diese nicht eindeutig auszuschließen, weil der schutzraum für die klare abgrenzung von diesem, in dem man wörter wie schlampe sagen darf, in dem man mit neins umzugehen hat wenn man sie ausspricht, in ein nein auch ein ja beinhaltet um das man sich zu kümmern hat auch wenn es nicht von einem selbst kommt, dass man bei einem ja auch schauen muss wo ein nein herkommen kann, fehlt. deshalb ist der slutwalk eindeutig eine sexismusverherrlichende veranstaltung, die garantiert keine feministische revolution herbeiführen wird können, sondern beweis dafür ist dass der feminismus ein urproblem in sich trägt, die ausblendung der eigenen rolle im patriarchiat,
in dem man sich zu sehr auf die rollen anderer (in dem fall männer) fokusiert. die kritik gegen das patriarchiat ist daher auch nicht antikapitalistisch, da diese position dafür sorgt, dass es überhaupt keine andere möglichkeit gibt für die männerwelt als in eine patriarchiale haltung überzugehen (außer sie lassen sich nach sichtweise der slutwalker entwürdigen), wenn diese sich von dem schuldspruch der feministen frei machen wollen wozu sie in der regel gezwungen werden, was kapitalistische verhältnisse erst verursacht, sie beibehält und aufbaut. nämlich die grund-philosophie dass menschen dahin gehend "kein besitz-objekt" von irgend jemand sind, solange man sie für sich zum kapitalschlagen benutzen darf, zb. für die eigene sexuelle verwertung oder die eigene sexuelle verwertung innerhalb einer kapital-bezogenen gemeinschaft in der jeder einbezogen wird, die/der daran teilhaben möchte. ... soweit erst einmal...die kritik am slutwalk. für menschen linker gesinnung kann der slutwalk daher keine form an antikapitalistischer aktion sein, wenn dieseR es mit der linken gesinnung ernst zu meinen scheint.


Rape me!

Hard knocked 14.08.2011 - 22:18
Nina Hagen - Schachmatt

 http://youtu.be/RsUFsvVi654


Widersprüchlichkeiten

xy 15.08.2011 - 00:48
Schön, die Szene freute sich und die Fotografen ebenfalls. Schon Blicke können Grenzverletzungen darstellen, heißt es in den einschlägigen antisexistischen Pamphleten. Hier wurde aber gezielt auf Blicke gesetzt. Warum sonst interessierte sich gerade die Boulevard-Presse so für die Slutwalks? Sicherlich nicht weil sie das Thema so wichtig fanden, oder wegen einer überwältigenden Anzahl von TeilnehmerInnen. Das weniger zugeneigte Massenpublikum schüttelt dann auch zu einem Großteil mit dem Kopf: "Aber der Polizist hat doch recht", so der Tenor. Niemand will Opfer zu Tätern machen und niemand will Vergewaltigungen bagatellisieren, aber wer seinen Reichtum allzu offen offen zur Schau stellt, muss nun einmal auch eher damit rechnen, Opfer eines Diebstahls zu werden. Fahrlässigkeit nennt sich das.

Und was empfehlen die Feminstinnen noch so? "Zustimmung bedeutet immer wieder und jedes einzelne Mal und für jede sexuelle Handlung zu fragen, also zum Beispiel, ob es einer Person angenehm ist, wenn ihr euch küsst, umarmt, streichelt, du ihr den Rücken kraulst…" ( http://defma.blogsport.de/2008/12/23/nein-heisst-nein-oder-antisexismus-muss-praxis-werden-das-zustimmungskonzept/) Schöne Rede und wäre ja auch kein Problem, aber Fakt ist nunmal dass Frauen genau das nicht wünschen. Peranentes Nachfragen ("Darf ich dich küssen?") wird als unsichere Schwäche ausgelegt und macht Männer in den Augen der Frau unattraktiv. Mag man(n/frau) bedauern, ist aber so. Ein Teil der Frauen wird dies offen zugeben, ein anderer Teil weit von sich weisen. Und sich trotzdem im Privatleben genauso verhalten, evolutionär bedingt.

Nicht wenige Männer sind dadurch vollkommen irritiert. Wie denn nun sich verhalten? Einerseits dominant auftreten, weil das Unterbewusstsein der Frauen es sich so wünscht, und andererseits permanent verunsichert nachfragen, um bloß kein Sexist zu sein. Den Mut, sich diesem Widerspruch mal zu stellen, den vermisse ich bei den Feminstinnen. Und da ändern die Slutwalks leider auch nichts dran.

manche lernen es nie

Hank Moddy 15.08.2011 - 01:17
Das chronische underfuckte stadtbekannte Sexisten wie Saul und auch einige andere hier in den Kommentaren die Intention dieser Demo nicht verstanden haben wundert mich ehrlich gesagt nicht.

irritiert? psychisch zerstört

ersetzt 15.08.2011 - 02:57
Ich hab sie verstanden ...!

seh ich auch so

"Schöne Rede und wäre ja auch kein Problem, aber Fakt ist nunmal dass Frauen genau das nicht wünschen. Peranentes Nachfragen ("Darf ich dich küssen?") wird als unsichere Schwäche ausgelegt und macht Männer in den Augen der Frau unattraktiv. Mag man(n/frau) bedauern, ist aber so. Ein Teil der Frauen wird dies offen zugeben, ein anderer Teil weit von sich weisen. Und sich trotzdem im Privatleben genauso verhalten, evolutionär bedingt.

Nicht wenige Männer sind dadurch vollkommen irritiert. Wie denn nun sich verhalten? Einerseits dominant auftreten, weil das Unterbewusstsein der Frauen es sich so wünscht, und andererseits permanent verunsichert nachfragen, um bloß kein Sexist zu sein. Den Mut, sich diesem Widerspruch mal zu stellen, den vermisse ich bei den Feminstinnen. Und da ändern die Slutwalks leider auch nichts dran."


Sex ist wenn beide Spaß haben

Ergänzung 15.08.2011 - 03:32
"Sex ist wenn beide Spaß haben"




Fakt ist...

bbdd 15.08.2011 - 14:17
@ alle die wissen was Frauen wollen:

ich zitiere aus den Kommentaren:
"Fakt ist nunmal dass Frauen genau das nicht wünschen.[Peranentes Nachfragen..]"

Genau, und deswegen gehen auch gerade hunderttausende von Frauen (und Männern und Trans und Fuck Off's)weltweit auf die Straße, und proklamieren dass Sie gefragt werden wollen, weils ihr Körper ist. Und das alles machen sie nur um die Männer zu verwirren. Dieser ganze Aufwand zu demonstrieren, zu organisieren und zu skandieren- alles für die evolutionäre Katz.
Aber Zum glück gibt es hier ja Menschen die genau das alles durchschaut haben.

Ich mach das auch immer so, ich geh auf die Straße und rufe: "Nazis aus dem Landtag!", obwohl es nunmal Fakt ist, dass ich genau das nicht wünsche.scheiss peranente rechtschreibung.
Alles nur um die Demokraten zu verwirren. ich hoffe es klappt.

provokation

have sex 15.08.2011 - 18:25
sex haben zu müssen als beziehungsform sich etwas wert zu sein, ist schon der inbegriff von sexismus, wenn er einem dann noch verbietet sexismus hassen zu müssen, ohne ihn als reaktion um mit psychischen traumas umzugehen die man während sexuellen handlungen erfuhr,
anzunehmen. das realitiviert die bedrohlichkeit von sexismus und ist politisch daher inkorrekt, da es nicht linke emanzipation sondern feindliche argumente sich dieser verweigern zu wollen, bestätigt.

@bbdd

xy 16.08.2011 - 00:25
Deine Ignoranz bestätigt mich.