Berlin: Solikundgebung für UK

Wladek Flakin 13.08.2011 14:00 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Während die Aufstände in vielen Städten des Vereinigten Königreichs anhalten, versammelten sich am 11. August rund 50 Menschen vor der Botschaft der Queen in Berlin, um ihre Solidarität mit den protestierenden Jugendlichen und besonders mit den über 1.000 Gefangenen auszudrücken.
Die Randale in den britischen Innenstädten begannen im Kontext der Weltwirtschaftskrise und der Angriffe der konservativ-liberalen Regierung unter David Cameron auf die Lebensbedingungen der ArbeiterInnen und Jugendlichen. Mit einem Transparent wurde darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen der Krise in unterschiedlichem Maße in allen Ländern Europas zu spüren sind – wir sind eben die "Crisis Generation International".

Eine Kundgebung direkt vor der Botschaft wurde von der Polizei nicht erlaubt – wohl aus Sorge um die von Michael Wilford entworfene Glasfassade – und auch nicht auf der mit TouristInnen vollgestopften Allee Unter den Linden. So mussten sich die DemonstrantInnen auf der Südseite der Wilhelmstraße versammeln.

Das behinderte aber keinesfalls ihre Kreativität, denn sie riefen Sprüche wie "Solidarität mit Tottenham - das ganze Scheißsystem soll brennen!" oder "Hol dir einen Blackberry!" Ein Schild wies darauf hin, dass die wirklichen "Plünderer" im britischen Kabinett sitzen, die die öffentlichen Kassen zu Gunsten der Banken leer räumen.

Erkennbar präsent waren die Gruppen ARAB, SDAJ, Revo und RIO – bestimmt waren auch ein paar andere dabei.

Bericht und Bilder: Wladek Flakin, Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)

Weiterführender Artikel zu den Unruhen in Großbritannien von Alejandra Rios, Trotzkistische Fraktion - Vierte Internationale (FT-CI), London:Spanisch, Deutsch (Übersetzung: Stefan Schneider, RIO)
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Ergänzungen

Drei Thesen

autonom 13.08.2011 - 15:36
1. Nach den lebensgefährlichen Bränden von Wohnhäusern und einem Toten der versucht hat einen solchen Brand zu löschen, eine Parole zu rufen, das ganze System soll brennen, ist nur Dummheit und nicht zu überbieten.

2. Sich das alles in schlichter Form als Klassenkampf und one struggle schön zu reden geht bei aller notwendigen Solidarität am Kern der Auseinandersetzungen vorbei und bringt weder die Leute vor Ort noch die Diskussion hier weiter.

3. Auf die Ereignisse in London mit dem üblichen politischen Phrasen von vor 20 Jahren zu reagieren ist keine Solidarität, sondern respektlos gegenüber deren Situation und Kämpfen.

PS: Schön das ihr den Bullen sagt wer so alles bei der Kundgebung war, wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr.

Gute Aktion

Monty 13.08.2011 - 15:45
Und hier noch ein paar Links zu den Hintergründen:

taz: Soziologe über Armut in Großbritannien "Die Entfremdung ist überall spürbar"
 http://www.taz.de/Soziologe-ueber-Armut-in-Grossbritannien/!76184/

Spiegel Online: Hohe Arbeitslosigkeit - Europas Jugend ohne Zukunft
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,779610,00.html

Deutschlandfunk: Politikwissenschaftler nennt Jugendgewalt sozialpolitisches Problem
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1526886/

Indymedia London: A riot of as a sign of desperation
 http://london.indymedia.org/articles/9873

schön.

londonerin 13.08.2011 - 16:58
wen interessiert´s? jedenfalls nicht die kids, die offenbar gegenstand eurer "solidarität" sind. these: wenn ihr euch, naiv wie ihr nunmal seid, mit euren bekloppten soli-transparenten nach tottenham begeben hättet, hättet ihr mächtig was auf´s maul bekommen. denen ging es da nämlich nicht um revolution. aber ob es sich bei den objekten eurer solidarität um verrohte und kriminelle banden handelt, ist euch ja scheissegal.

die leute, die nur mit mühe ihren brennenden wohnhäusern entkommen sind; die angehörigen der drei totgefahrenen; der 68jährige der totgeschlagen wurde, weil er versucht hat, eine brennende mülltonne zu löschen; die niedergeschlagenen und beraubten;

werden euch alle schön was davon erzählen können (wenn sie es noch können), mit wem ihr da solidarisch seid. wenn man aber selbst keinen blassen schimmer hat: immer schön das revolutionäre subjekt suchen. auch wenn letzteres eher für eine bandenherrschaft à la somalia sorgen wird - scheissegal.

ihr seid echt zum kotzen und darüber hinaus auch sowas von langweilig mit eurer immergleichen steinzeitideologie - unfassbar.

london calling - Collage zu den derzeitigen A

fsk+corax 13.08.2011 - 20:48

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