B: NPD Kundgebung in Prenzlauer Berg geplant

Organisierte Antifas 10.08.2011 14:28 Themen: Antifa
Am vergangenen Wochenende hatte die NPD zum öffentlichkeitswirksamen Plakatieren aufgerufen. Eigentlich sollte das Plakatieren abends stattfinden und wurde lediglich intern mobilisiert. Als die Pläne der Nazis aber bekannt wurden, entschieden die Nazis offenbar ihre Aktion vorzuziehen und zogen schon tagsüber los und verklebten nach eigenen Angaben knapp 20.000 Plakate. Nun will die NPD am Samstag den 13. August um 12.00 Uhr eine Kundgebung an der Bornholmer Straße abhalten. Auch dagegen regt sich Widerstand.
Auf der Böse-Brücke am S-Bahnhof Bornholmer Straße, will die NPD eine Kundgebung zum fünfzigsten Jahrestag des Mauerbaus durchführen. Da sich die Nazis bereits um 12 Uhr sammeln, rufen Antifaschist_innen und Parteien dazu auf sich bereits ab 11 Uhr am S-Bahnhof Bornholmer Straße einzufinden. Als Anlaufpunkte werden verschiedene angemeldete Kundgebungen dienen. Von dort aus soll den Nazis ein fetter Strich durch die Rechnung gemacht werden. Die konkreten Anlaufpunkte werden in Kürze veröffentlicht. Zur Mobilisierung gibt es Plakate und mehrsprachige Flyer. Außerdem wird es ein Infotelefon und ein Twitter-Account geben.

Bereits am 1. Mai 2010 waren die Nazis bei einem Aufmarschversuch von der Bornholmer Straße Richtung Prenzlauer Berg von entschloßenen Antifaschist_innen gestoppt worden.Es bleibt zu hoffen, dass es auch am kommenden Samstag zu erfolgreichen und vielfältigen Aktionen kommt. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten bereits zu spontanen Aufmarschversuchen seitens der Nazis. Organisierte Antifaschist_innen schafften es immer wieder erfolgreiche Gegenaktionen auf die Beine zu stellen. So auch bei der klandestin mobilisierten Plakataieraktion der NPD am vergangenen Wochenende.

Noch am selben Abend fand nach der Plakatieraktion der Nazis eine antifaschistische Kundgebung vor der NPD-Zentrale statt. Außerdem wurden in der Nacht bereits erste NPD-Plakate von motivierten Antifaschist_innen erfolgreich entsorgt. Deshalb ruft die NPD anscheinend dazu auf vermeintliche Antifaschist_innen präventiv anzuschwärzen. Was Leuten geschehen kann die verdächtigt werden NPD-Plakate abgerissen zu haben zeigte sich in der vergangenen Woche. Dabei griff der Neuköllner NPD-Abgeordnete Sebastian Thom zusammen mit weiteren Nazis vermeintliche Antifas mit einem Messer und Reizgas an.

Auch am vergangenen Wochenende kam es zu einem Mordversuch durch Neonazis. In der Nacht zu Sonntag (7.8) kam es zu einer gezielten Messeratacke auf einen Mitarbeiter der Astra-Stuben in Neukölln während eines Tresens von RASH. Gegen 0.30 betrat eine Person die Astra-Stuben und nahm den Wirt zur Seite. Sofort zog die Person ein 25 cm langes Messer und versuchte auf den Wirt einzustechen. Nur durch die blitzschnelle Reaktion des Wirts, der sich nach hinten fallen ließ, konnte der Angriff abgewehrt werden. Daraufhin flüchtete der Angreifer, welcher auf ca. 25 Jahre geschätzt wird. Die Verfolgung des Täters blieb erfolglos. Es ist bei diesem Mordversuch davon auszugehen, dass der Täter im Zusammenhang mit der geplanten Plakatieraktion der NPD agierte.

Schon seit einigen Monaten terrorisieren die Nazis die berliner Kieze und schrecken auch nicht davor zurück Menschenleben in Kauf zu nehmen. Nachdem bereits beinah der linke Laden M99 und die darüber liegende Wohnung völlig ausbrannten, auf einer Demonstration in Kreuzberg mehrere Gegendemonstrat_innen vor den Augen der Polizei brutal zusammengeschlagen wurden, kam es Ende Juli zu fünf schweren Brandanschlägen auf Wohnhäuser die der linken Szene zugeordnet werden. Die Verantwortlichen dieser Aktionen sind in den Reihen des NW-Berlin und der berliner NPD zu suchen. Zentraler Akteur ist und bleibt Sebastian Schmidtke. Dieser eröffnete im Juni in Schöneweide einen neuen Naziladen und verstärkt durch seine Mitgliedschaft in der NPD die enge Verbundenheit zwischen der NPD und dem nw-berlin.

Gegen eben diese Zustände hat sich vor einem knappen Monat das antifaschistische Bündnis "Nazis auf die Pelle rücken - Antifaschismus praktisch machen" gegründet. Neben zwei Demonstrationen in Süd-Neukölln und in Schöneweide, gab es bereits zwei Infostände und mehrere Verteilaktionen. Außerdem wurden für die Bezirke Pankow, Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Neukölln Aufklärungsflugblätter in hoher Stückzahl produziert und fleißig verteilt. Des Weiteren gab es immer wieder erfolgreiche antifaschistische Aktionen gegen spontane Naziaktionen, wie bei einer NPD-Kundgebung am Rosa-Luxemburg Platz oder dem Aufmarschversuch der Nazis in Kreuzberg. Weitere Aktionen sind bereits in Planung.

"Das Bündnis Nazis auf die Pelle rücken" ruft auch für Samstag zu Gegenaktionen auf. Nähere Infos folgen in Kürze.

Samstag 13.08.2011 II ab 11 Uhr II Nazi-Kundgebungen verhindern!!!

Achtet auf aktuelle Ankündigungen unter www.antifa.de und www.antifa-berlin.info
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Ergänzungen

tradition verpflichtet

grenzkommando ostberlin 10.08.2011 - 15:16
Grenze dicht für Nazis!

Pressemitteilung des VVN - BdA - Berlin

oi! 10.08.2011 - 17:42
Pressemitteilung des VVN - BdA - Berlin

Plakat vom Antifa Bündnis zum ausdrucken.

Antifa Berlin 10.08.2011 - 18:25
Ausdrucken, kleben, aufhängen...

Hexogen Eröffnung am Freitag

Beata 11.08.2011 - 09:05
Wie Sebastian Schmidtke in seinem Facebook-Profil bekannt gibt, will er seinen Laden "Hexogen" in der Brückenstraße morgen (Freitag) eröffnen. Sind Aktionen geplant?!

x

y 11.08.2011 - 14:00
s

Hass allein genügt nicht mehr!

Ostrealitäten 11.08.2011 - 21:15

unter einem anderen

beitrag gefunden 14.08.2011 - 00:43
passt hier ganz gut zur debatte:



Erlebnisbericht NPD-Kundgebung
ZONEN_STOLZ 13.08.2011 - 19:31

[....]



Erlebnisbericht:


Ich habe mir heute mal mit ein paar Freunden das "Mauergedenken" der NPD in Prenzlauer Berg gegeben, und muss sagen, ich habe selten sowas Groteskes erlebt. Dazu sei vermerkt, dass wir alle Ossis sind und unsere Erfahrungen mit der DDR gemacht haben, und ehrlich gesagt wohl auch zu denen gehören die diese Erfahrungen, manchmal auch mit Nachdruck gegen Verleumdung und andere Unnettigkeiten verteidigen. Als wir ankamen standen auf beiden Seiten der Brücke massig Bullen und bürgerliche Parteispinner von SPD, Grünen, und Die Linke, einige Autonome und unter ihnen ein paar ältere, nette Jahrgänge der DKP. Irgendwann wurden die Faschos mit einem Bus um den Pulk herumgefahren und landeten dann praktisch von Westseite auf der Brücke, nachdem die Bullen die dortigen Leute weggeräumt und einige verhaftet hatten.

Nachdem sich die Faschos aufgestellt hatten, begann das eigentlich Groteske. Der Typ fing an zu labern, im Gegensatz zu unseren Demos hatten die eine relativ gute Soundanlage und was da geredet wurde, wurde gut verstanden. Es kamen die zu erwartenden, üblichen, völlig aus dem geschichtlichen Kontext gerissenen Parolen zum Thema DDR. Hetze gegen die DDR, die Verteufelung der DDR, Hetze gegen Kommunisten, Hetze gegen die "Stasi", Sprüche über die Kommunistische Diktatur, Gerede vom kommunistischen Unrechtsstaat, Gerede von "politischen Gefangenen". Es wurde der 17. Juni als Volksaufstand glorifiziert, es wurde von der Spaltung des deutschen Volkes durch die kommunistische Bande mit dem Bau der Mauer geredet, es wurden Namen von an der Mauer Gestorbenen vorgelesen die als Volksdeutsche betitelt wurden und nur in die Freiheit, weg von den Kommunsiten wollten. Natürlich wurde dabei nicht ein einziger getöteter Grenzsoldat benannt der von den armen Flüchtlingen, den Tunnelbauern oder auch den westlichen Agenten und Bullen getötet wurde. Natürlich wurden die Tage '89 als Aufstand des deutschen Volkes gefeiert, in denen sich die von den Kommunisten Geknechteten endlich von deren Diktatur befreien und das deutsche Volk wieder vereinigen konnten. Uns als linksradikale, ehemalige DDR-Bürger wurde allmählich ziemlich schlecht.

Nach ca. 15 Minuten des Gequatsches und dem dagegengerichteten Pfeifkonzert der SPD-,Grüne-, JuSo-,Linke-Klüngel und der Vertreter der "radikalen Linken", ohne das jetzt zu verallgemeinern, denn wir sind uns sehr wohl bewusst, dass es noch tatsächlich radikale Teile der Bewegung gibt, sahen wir uns an und hatten alle das gleiche Fragezeichen in den Augen: Warum pfeifen die?

Sofort fiel uns der Spruch von dem Idioten Wowereit ein, der als er von dem NPD-Gedenken erfuhr meinte: "Das ist unerträglich, dass die NPD an diesem Tag....."

Uns stellte sich die Frage: Was ist unerträglich? Dass ein Nazi von der NPD genau das Gleiche erzählt wie er selbst? Hätte Wowereit dort gestanden und genau die selbe Rede gehalten, wäre er von den SPD Anhängern bejubelt worden. Das trifft auch auf die Grünen zu. Trittin hat genau die selben Sprüche aus Anlass dieses Tages gebracht, hätte er dort gestanden, wären seine Anhänger in Beifall verfallen. Die Linke Partei, ist eine der Parteien die schon aus Verzweiflung nicht mit solchen Sprüchen spart um dem Bundestag zu beweisen, dass sie voll im Kapitalismus angekommen sind und mit ihrer Vergangenheit vollständig gebrochen hat. Was sie nicht kapiert ist, dass genau das sie inzwischen Wähler gekostet hat. Es hätte auch Gysi sein können der da gerade sprach.

Die bitterste Erkenntnis war aber am Ende die, dass die Sprüche eben auch von jedem 2. Lautsprecherwagen der sogenannten radikalen Linken hätten kommen können! Nicht dass man das nicht wusste, aber es einfach auf so eine Art und Weise in aller Deutlichkeit vor Augen geführt zu bekommen war ein heilsamer Schock. Die Sprüche die dort fielen, sind in der radikalen Linken, dank der Infiltration durch die bürgerliche Ideologie weit verbreitet. Nicht das wir uns falsch verstehen, in unsren Reihen gibt es Anarchisten wie Kommunisten, uns eint aber unsere Position zu diesen Themen und der Wille etwas zu ändern. Die Sprüche die dort von der NPD fielen, werden von uns als Menschen aus der hemaligen DDR entschieden abgelehnt, aber wir lehnen sie auch ab wenn sie von angeblichen Linken stammen.

Was in bestimmten, angeblich linken Kreisen geredet wird, unterscheidet sich nicht im Geringsten von Dem was dort heute gesprochen wurde. Was auf bestimmten Portalen, auch hier auf Indymedia stellenweise geschrieben wird und gegen die DDR hetzt, unterscheidet sich nicht im Geringsten von den Hassparolen und Verteufelungsansprachen der Nazis und Kapitalisten.

Diese Art der geschichtlichen Verfälschung, die auf Halbwahrheiten, Lügen und dem Kampf gegen jede Alternative zum Kapiatlismus basiert, darf in einer angeblich Linken keinen Platz haben. Von Nazis und bürgerlichen Pseudodemokraten erwartet man es nicht anders.



 http://www.jungewelt.de/2011/08-13/069.php

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 22 Kommentare an

Bild rausnehmen — susi

nazis laden macht aus — hexogen

was ist wichtiger? — berlin

@ "susi" — ossi

NPD-Rudow! — jemand

DDR — The Brain

Stalinsten raus! — AutorIn

Verstehen Sie Spass? — berlina

@berlina — scoobydoo

Redet nur weiter, das stärkt uns! — ..................

@ susi and friends — hammer/zirkel/ährenkranz

@ scoobydoo 12.08.2011 - 20:14 — Ohh, die Stalinismuskeule, wie originell..

@ scoobydoo — Zoni

@ scoobydoo 12.08.2011 - 20:14 — ööööööö