Nazi-Provokationen in Ahrensburg

AFAB 07.08.2011 22:10 Themen: Antifa Freiräume
In der Nacht vom 6. August auf den 7. August kam es in Ahrensburg in der Nähe vom Jugendzentrum "42" zu verschiedenen Provokationen durch die örtliche Neonazi-Szene. Es begann damit, dass zwei stadtbekannte Faschisten sich auf dem Gelände des 42 einfanden, woraufhin sie des Ortes verwiesen wurden, und endete damit, dass sich in direkter Umgebung nach 3 Stunden ca. 25 Menschen, die alle mehr oder minder dem rechten Spektrum zugeordnet werden können, mit Holzlatten einfanden, während drei Nazis als Lockvögel auf Distanz zum 42 Parolen skandierten. Die Polizei verhinderte zwar weiteres, aber dennoch steht die Anzahl und die Kürze der Mobilisierung der Nazis im Kontrast zu dem Standpunkt der Fraktionen im Ahrensburger Rathaus, dass Ahrensburg gar kein Nazi-Problem hätte.
In der Nacht vom 6. August auf den 7. August kam es in Ahrensburg in der Nähe vom Jugendzentrum "42" zu verschiedenen Provokationen durch die örtliche Neonazi-Szene. Es begann damit, dass zwei stadtbekannte Nationalisten sich auf dem Gelände des 42 einfanden, woraufhin sie des Ortes verwiesen wurden, und endete damit, dass sich in direkter Umgebung nach 3 Stunden ca. 25 Menschen, die alle mehr oder minder dem rechten Spektrum zugeordnet werden können, mit Holzlatten einfanden, während drei Nazis als Lockvögel auf Distanz zum 42 Parolen skandierten. Die Polizei verhinderte zwar weiteres, aber dennoch steht die Anzahl und die Kürze der Mobilisierung der Rechten im Kontrast zu dem Standpunkt der Fraktionen im Ahrensburger Rathaus, dass Ahrensburg gar kein Nazi-Problem hätte.


Dass Ahrensburg eine rechte Szene hat, ist schwer zu übersehen. So ist die Innenstadt und die Umgebung von Schulen regelmäßig mit rechten Stickern & Sprühereien versehen und auf den örtlichen Festen, wo sich die Stadt selber feiert (z.B. Ahrensburger Stadtfest oder Weinfest), ist jedes mal eine größere Anzahl unscheinbarer und offener Neonazis/Faschisten/braunes Gesindel anwesend. Es wurde jedoch dabei immer das Jugendzentrum "42" gemieden. Jedoch haben anscheinend die örtlichen Nationalisten ihre Taktik geändert und so kam es vor nicht allzu langer Zeit an einem Donnerstag schon einmal dazu, dass sich eine kleinere Gruppe in der Nähe des 42 aufhielt, um sich zu präsentieren und zu provozieren.
Das Gleiche passierte nun auch vergangen Samstagabend, als eine private Feier im 42 stattfand. Die beiden bekennenden Nationalisten Patrick Stolt und Lukas Heller begaben sich gegen ca. 22:45 Uhr auf das Grundstück des 42, wurden aber relativ schnell gegangen mit der Ansage, dass sie auch in Zukunft das Gelände meiden möchten.
Gegen 2 Uhr nachts bemerkten einige Personen eine größere Ansammlung von Menschen beim Rathausplatz in unmittelbarer Nähe zum 42. Das geschulte Auge konnte in der Menge recht schnell diverse bekannte Gesichter aus der örtlichen rechten Szene, sowie einen großen Dunstkreis an Personen ausmachen, die teils mit Holzlatten und anderen Gegenständen bewaffnet waren. Währenddessen näherten sich drei Gestalten über den Stormarnplatz dem 42 und skandierten "Frei, sozial und national", womöglich um dann potentielle "Sportler_Innen" in ihre "Falle" zu locken. Als der Plan nicht aufging und die Besucher des 42 nicht weiter drauf eingingen, da man natürlich bereits ihren genialen Plan durchschaut hatte, zogen die drei kurz danach wieder ab. Beim 42 stellte man sich schon auf einen eventuellen Angriff ein, jedoch rief die größere Nazi-Gruppe recht schnell die Polizei auf den Schirm, sodass eben diese mit einem Aufgebot von fünf Peterwagen weitere mögliche Pläne der Nazis vereitelte.


Die relativ kurze Mobilisierungszeit und die hohe Anzahl der Menschen, die die Nazis zusammen getrommelt haben, spricht für eine recht gut organisierte und auch aktionswillige rechte Szene in Ahrensburg. Einerseits war sicherlich ein gewisser Teil der Anwesenden nur Mitläufer_Innen und gehört nicht zum "harten Kern", andererseits zeigt dieser Vorfall ganz deutlich, dass auch in Ahrensburg viele junge Menschen mit rechten Ideen/Ideologien und Nazis selber sympathisieren, auch wenn sie sonst nicht zu Demonstrationen fahren oder sich irgendwie "politisch engagieren". In Anbetracht der Tatsache, dass verschiedenen Fraktionen im Ahrensburger Rathaus (SPD, CDU, WAB) einen Beitritt der Stadt Ahrensburg ins Antirassistische Bündnis Stormarn¹ ablehnten², weil sie anscheinend der Ansicht sind, dass Ahrensburg so etwas nicht nötig hat, zeigt dieser Vorfall, dass gerade hier ein stärkeres Engagement gegen Rechts erforderlich ist! Wenn sich die Ahrensburger Politiker weiterhin dem nicht annehmen wollen, ist es auch weiter an uns, rechte Strukturen aufzudecken und zu schwächen.


Love A-Town - Hate Fascism!

¹  http://www.arabues.de/
²  http://rotersternkickers.blogsport.de/2011/06/21/eyes-wide-shut-ahrensburg-weigert-sich-dem-antirassistische-buendnis-stormarn-beizutreten/
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Ergänzungen

Oha

S/R 08.08.2011 - 11:43
Kenne Ahrensburg und diverse Leute der antifaschistischen Szene dort ganz gut um zu wissen, dass eine Mobilisierung seitens der Nazis mit 25 Leuten n ganz schönes Stück Holz ist.
Bisher hatte A-Burg zwar immer eine rechte Szene aber die bestand aus einem harten Kern von 4-5 Nasen, die außer n bisschen rumprollen und "Präsenz zeigen" nicht wirklich was auf die Beine gestellt haben. Da is eine nächtliche Mobi mit so vielen Leuten eine erschreckende Entwicklung. Auch wenn sie 3 Std. Zeit dafür hatten!
Also Obacht Genossen!!!

kurze Mobilisierung

dschingis 08.08.2011 - 14:28
Zu der kurzen Mobilisierungsdauer sei aber gesagt, dass an dem Abend in Bargteheide (Nachbarort) das jährliche Schützenfest stattfand. Dort tummeln sich für gewöhnlich auch diverse Nasen aus dem gesamten Umland.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Mobi — HH

diesdas — Muhmann

Ui ! — !

planung — der faschos