HZ:Internationales Nazikonzert in Nienhagen

AZH 12.07.2011 18:23 Themen: Antifa
+++ Kurze Berichterstattung über das geplante Nazikonzert am 16. Juli 2011 in Nienhagen bei Halberstadt (Harz). +++ Bis zu 1.000 Besucher erwartet. +++ Anreise nur über Halberstadt möglich. +++ Mögliches WARM UP für die Gedenkdemo für Carlo Giuliani in Berlin. +++
Der Harz ist mittlerweile bekannt für seine Nazis. Doch neben Lothar Nehring (einem Reichsbürger und Spelunken-Wirt), Michael Schäfer (dem ehemaligen Bundesvorsitzenden der JN) oder Matthias Heyder (dem ehemaligen Vorsitzenden und Spitzenkandidat der NPD-Sachsen-Anhalt) gibt es noch weitaus mehr organisierte Nazis und Faschisten.Im Moment steht z.B. Oliver Malina (hier bei einem Konzert) aus Nienhagen in der Nähe von Halberstadt im Fokus der antifaschistischen Recherchearbeit.

Der mutmaßliche Führungskader des Blood & Honour-Nachfolgers „Honour & Pride“ organisiert zusammen mit Marcus Winter aus Schaumburg-Lippe ein Rechts-Rock-Konzert unter dem Namen „Transatlantik Linie“. Laut Internetauftritt soll das Konzert in Nienhagen stattfinden.

Der genaue Ort, sowie die Lage der Parkplätze werden nicht bekannt gegeben. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass ab dem Ortseingang der Weg zu den Parkplätzen gekennzeichnet und gesichert sein wird. Mit einer Band aus den USA, einer aus Großbritannien und drei deutschen Bands versuchen die Veranstalter_innen ein internationales Line-up zu präsentieren. Die Aufmachung des Ganzen erscheint für Harzer Verhältnisse etwas übertrieben, bekommen es die Pappkameraden vor Ort noch nicht einmal hin, geordnete Liederabende zu organisieren oder sicher über das Internet zu kommunizieren.Die Naziszene im Harz hat nach dem Wahldebakel im April 2011 deutlich an Organisation und Dynamik verloren. Die Welle der Euphorie – bald im Landtag mitmischen zu können – zerschellte an der 5%-Hürde und mit ihr auch das Engagement einiger Mitläufer_innen. Fakt ist jedoch, dass die sogenannte Harzer Szene weiterhin vernetzt, aktiv und gewaltbereit ist.

Doch anscheinend ist die Organisationsstruktur dieses mal eine andere: Laut Internetauftritt sollen die Einnahmen des Konzertes angeblich für die Demonstration in Bad Nenndorf dienen. Dort werden alljährlich durch Neonazis deutsche Täter zu Opfern deklariert, indem sie mit mehreren hundert Kameratten durch den Kurort ziehen.

Es ist also davon auszugehen, dass am 16. Juli 2011 mehrere hundert Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet in Nienhagen, Halberstadt und Umgebung unterwegs sein werden. Das Ordnungsamt sowie der Bürgermeister nehmen die Naziveranstaltung stillschweigend hin und genehmigen alle benötigten Formalien. Für die antifaschistischen Zusammenhänge im Harz stellt diese Situation keine überraschende Neuerung dar, da bereits in der Vergangenheit verschiedene Rechtsrock-Veranstaltungen in den Dörfern der Region stattfanden. Das aktuellste Beispiel stellt das „Kategorie C“Konzert am vergangenen Samstag dem 9. Juli 2011 dar. Dieses fand ebenfalls in Nienhagen, dem Heimatort des „KC“-Bassisten Stefan "Ernie" Behrens statt.

Der 400 Seelen-Ortsteil Nienhagen nimmt die Neonaziumtriebe weiterhin schweigend hin.

Um 16 Uhr wird die Kasse geöffnet und gegen 18 Uhr soll der Mist beginnen. Einerseits wollen wir einzelne Reisende darauf hinweisen, am 16. Juli aufmerksam zu sein und sich nicht von an-/abreisenden Nazis provozieren zu lassen. Andererseits könnte es sich für Bezugsgruppen, welche an diesem Tag unterwegs sind um an der Carlo Giuliani-Demonstration teilzunehmen, lohnen einen Umweg über Halberstadt oder umliegende Bahnhöfe zu machen.

Es gibt kein ruhiges Hinterland!
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Ergänzungen

nicht niederhagen, sondern..

... 13.07.2011 - 13:27
das kaff bei halberstadt heißt "nienhagen"!

@mods

blubb 13.07.2011 - 16:48
überschrift bitte mal den ortsnamen in "nienhagen" ändern

Die.Linke

ja hab ich auch 14.07.2011 - 12:15
Nienhagen ist zu Fuß von Schwanebeck (4km) zu erreichen. Nienhagen besitzt einen eigenen Bahnhof! Der HEX hält hier auf der Strecke Halberstadt - Magdeburg. Also der Bahnhof ist zwischen Oschersleben und Halberstadt gelegen.

Weiterhin ist auch die Bürgermeistern Frau Christina Brehmer (DIE.linke) nicht in der Lage sich dagegen auszusprechen. Zumindestens nicht medienwirksam. Frau Brehmer ist die Bürgermeisterin von Schwanebeck und somit auch von Nienhagen. Anscheinend stört es, wie das letzte Konzert zeigt, niemanden, dass solche Konzerte in solch einem Ausmaß stattfinden.


PASST AM WOCHENENDE AUF EUCH AUF...

Anreise NRW

Adlerauge 15.07.2011 - 11:39
Neonazis aus NRW mobilisieren zu einer gemeinsamen Anreise. Der Treffpunkt steht noch nicht fest.

Hier der Wortlaut: "Morgen geht es nach Nienhagen. Nordfront live. :Achtung: Reisegruppen (Autos& Busse) aus dem Großraum NRW bei mir melden.Wir werden ein Treffpunkt fest legen.Um dann geschlossen Richtung Nienhagen zu fahren. Der Grund hierfür, die Antifa versucht zu Mobilisieren, und wir sind kein FREIWILD ! Sollte etwas passieren, ist unsere Chance diese Minus seelen den gar aus zumachen , wesentlich höher ! Wir sind DEUTSCHLAND Zukunft ! Bis Morgen dann !"

Presseschau

blubb 15.07.2011 - 17:26
1000 Rechtsextreme wollen nach Nienhagen


Nienhagen (sc). Eine alte Hopfendarre in der 400-Seelen-Gemeinde Nienhagen im Harzkreis ist am Sonnabend Ziel von rund 1000 Rechtsradikalen. Die in Privatbesitz befindliche Scheune ist seit vier Jahren immer mal wieder Ort rechtsradikaler Konzerte. Zwar melde niemand "Neonazi-Konzerte" an, "aber die angemeldeten Bands deuten eindeutig in die rechtsextreme Ecke", sagte Knut Buschhüter, Chef des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Vorharz.

Wie in den Vorjahren habe man mit den Landesbehörden ein mögliches Verbot des "Rechtsrock-Konzertes" geprüft. Im vergangenen Jahr war man damit vor Gericht gescheitert, solche "Präventiv-Verbote" sind laut Bundesverfassungsgericht unzulässig.

Allerdings hat die Ordnungsbehörde mehrere Auflagen erteilt, unter anderem darf von den rund 30 eingereichten Titeln ein Drittel nicht gespielt werden - sie stehen auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

Der Verein "Miteinander", die Grünen und die Linken im Landtag kritisieren das Vorgehen der Behörden und die Aussage von Innenminister Hoger Stahlknecht (CDU), erst nach der Sommerpause einen neuen Erlass prüfen zu wollen, der die Behörden anweist, rechtsextreme Konzerte soweit wie möglich zu verbieten. Der unter Stahlknechts Vorgänger Holger Hövelmann (SPD) schon einmal formulierte Erlass listete Straftatbestände auf, auf die die Behörden sich berufen konnten.

Derweil bereitet sich die Polizei auf einen Großeinsatz vor. "Wir werden mit Sicherheit nicht nur mit einer Hundertschaft vor Ort sein", sagte Frank Küssner von der Polizeidirektion Nord.


 http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/sachsen_anhalt/370514_1000-Rechtsextreme-wollen-nach-Nienhagen.html


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Transatlantische Klänge

Nienhagen – Hunderte Neonazis werden zu einem internationalen Rechtsrock-Konzert im sachsen-anhaltischen Nienhagen bei Halberstadt (Kreis Harz) am kommenden Samstag erwartet.

Die Veranstaltung am 16. Juli wird unter dem Label „Transatlantik-Linie“ beworben. Fünf Bands sollen auf dem Gelände spielen. „Youngland“ (USA), „Nordfront“ (Hannover), „Sturmtrupp“ (Bayern), „White Resistance“ (Sachsen) und die britische Gruppe „Legion of St. George“ sind angekündigt. 20 Euro kostet ein Ticket an der Abendkasse. Die Veranstalter erwarten auch Bus-Reisegruppen.

Beworben wird das Konzert bereits seit Monaten. Die Organisatoren stammen offenbar aus dem Kreis des neonazistischen „Aktionsbüros Westfalen-Nord“, das in Ostwestfalen-Lippe und dem angrenzenden Niedersachsen aktiv ist. Der mehrfach verurteilte Neonazi Marcus Winter (Jg. 1979) aus Minden organisiert regelmäßig Rechtsrock-Konzerte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Juni wollte er einen Auftritt der rechten Hooligan-Band „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ in Wunstorf bei Hannover durchführen. Sowohl die ursprüngliche Lokalität als auch eine Ausweich-Gaststätte standen am Abend dann nicht zur Verfügung, sodass die Veranstaltung ausfallen musste.

„Das Konzert ist genehmigt, alle Auflagen wurden erfüllt“, verkündeten die Veranstalter der „Transatlantik-Linie“ am Sonntag. Auf Flyern für das Event wurde auch auf den Neonazi-„Trauermarsch“ im niedersächsischen Bad Nenndorf (Kreis Schaumburg) im August hingewiesen. Zu den Initiatoren des jährlichen Aufmarsches in der Kurstadt zählt Winter. (gth)

12. 07. 2011


 http://www.bnr.de/content/transatlantische-klaenge

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