Solidemo in Frankfurt/Main für Berlin

Am vergangenen Freitag, dem 1. Juli 2011, fand in Frankfurt eine Spontane Solidaritätsdemo zu den Brandanschlägen in Berlin statt. Ca. 65 Menschen versammelten sich gegen 19 Uhr vor dem Studierendenhaus in Frankfurt am Main am Uni Campus Bockenheim.
Gemeinsam ging es dann zur Bockenheimer Warte, wo ein Transparent entrollt und ein Redebeitrag vorgelesen wurde.
Lautstark und entschlossen zogen die Teilnehmer_innen die Leipziger Straße hoch,skandierten Parollen wie "Für die Freiheit für das Leben- Nazis von der Straße fegen" und "Nazis gibts in jeder Stadt- bildet Banden, macht sie platt!".
An zwei belebteren Ecken der Leipziger Straße wurde der Redebeitrag wiederholt und in Form von Flugblättern an umherstehende Passanten verteilt. Auch ein Bengalo war zu sehen und erzielte die gewünschte Aufmerksamkeit der Leute, die sich teilweise sichtlich interessiert zu den Vorfällen in Berlin informierten.
Nach der Pyrotechnischen Einlage ließ auch die Polizei nicht lange auf sich warten, die trotz vorheriger Ankündigung über Indymedia ( http://de.indymedia.org/2011/06/311040.shtml) nur mit einer Streife vor Ort war. Gleich vier Motorräder sollten den Verkehr auf der Leipziger Straße regeln und vier "Sixer" für Recht und Ordnung sorgen.
Nach diesem Auffahren und dem zwischenzeitlichen Eindringen eines Polizisten in die Demo um eine_n Verantwortliche_n zu finden, der aber konsequent der Demo verwiesen wurde, entschloss man sich die Demo an der U-Bahnhaltestelle Leipziger Straße zu beenden.

Diese Soliaktion gilt den Genossen in Berlin, lasst euch nicht einschüchtern, kampf allen Nazis, auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!!!


Zur Dokumentation der verlesene und verteilte Redebeitrag:

In der Nacht zu vergangenem Montag, dem 27. Juni 2011, ist es in Berlin zu 5 Brandanschlägen auf linke Einrichtungen gekommen. Das es sich hierbei um gezielte Naziangriffe handelt steht völlig außer Frage, wurden doch alle 5 Objekte, die Ziel des Angriffs wurden, vorher in der Outingliste des „Nationalen Widerstandes Berlin“ genannt.
Bei den betroffenen Häusern handelt es sich um den Antifa Laden „Red Stuff“, welcher glücklicherweise keine größeren Schäden davontrug,das Anton Schmaus Haus, welches von der „Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken“ organisiert und als Kinder- und Jugenzentrum genutzt wird. Dieses wurde schwer beschädigt, sodass es vorerst nicht mehr für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt werden kann. Desweiteren griffen die Neonazis gezielt Wohnprojekte an. Darunter fallen das Thomas Weisbecker Haus in der Wilhelmsstraße in Berlin Kreuzberg, wobei die Eingangstür beschädigt wurde und ein Bewohner eine leichte Rausgasvergiftung davontrug und im Krankenhaus behandelt werden musste. Die Alternativen Wohnprojekte „Tuntenhaus“ in der Kastanienallee und „Bandito Rosso“ in der Lottumstraße in Berlin Prenzlauer-Berg wurden ebenfalls mit Brandsätzen angegriffen. Glücklicherweise sind lediglich die Eingangstüren beschädigt worden und keiner der Bewohner wurde verletzt.
Eine solche Tat, wohl aus dem Umfeld des „Nationalen Widerstandes Berlin“, kann nicht unbeantwortet bleiben. Wenn Nazis Häuser angreifen, um linken Strukturen und Rückzugsorte zu zerstören oder zu beschädigen, kann man nicht von einer Übermotivierten Tat Besoffener Idioten sprechen, sondern von gezielten und geplanten Atacken auf Linke Strukturen in Berlin. Wenn hierbei, wie der Fall in Berlin, sogar noch Wohnhäuser Ziel des Angriffs werden und Nazis somit wissentlich in Kauf nehmen, Menschen zu töten oder schwer zu verletzten, dann kann mensch nicht wegschauen, sondern muss sich den Nazis und ihren Strukturen offensiv entgegenstellen.
Deswegen sind wir heute hier um auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Versteckt euch nicht vor Nazis, stellt euch ihnen offensiv entgegen und bekämpft schon die Anfänge ihrer Strukturen!

!!!FÜR DIE FREIHEIT FÜR DAS LEBEN- NAZIS VON DER STRASSE FEGEN!!!