Bandbreite beim UZ-Pressefest und SVP
Hip-Hop-Band rockte erst bei Schweizer Rechtspopulisten, dann beim UZ-Pressefest.
Einladung, halbe Ausladung, Diskussion, Tumulte, dann doch Konzert: Gestern rappte die wegen verschwörungstheoretischer Texte und eines Auftritts bei der rechtspopulistischen »Schweizer Volkspartei« umstrittene Band »Die Bandbreite« auf dem DKP-Pressefest.
Einladung, halbe Ausladung, Diskussion, Tumulte, dann doch Konzert: Gestern rappte die wegen verschwörungstheoretischer Texte und eines Auftritts bei der rechtspopulistischen »Schweizer Volkspartei« umstrittene Band »Die Bandbreite« auf dem DKP-Pressefest.
Unlängst gab es ein Treffen von Rechten im Sankt Moritzer Hotel »Rondolins«. Eingeladen hatte »info8.ch«, eine verschwörungstheoretische Schweizer Webseite, zusammen mit der »Jungen SVP«, der Jugendorganisation der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) von Christoph Blocher. Das Thema der bei Wahlen ausgesprochen erfolgreichen Rechtsaußen: »Die Bilderberger und ihr Einfluss«.
Die »Bilderberger« sind eine kleine Gruppe ausgewählter Personen, die – so Kritiker – unter sich den Kurs des Planeten auskungeln.
»Die Wahrheitsbewegung steht im Brennpunkt der Medien«, rappt im Hotel »Rondolins« ein Mann namens Wojna, bürgerlich: Marcel Wojnarowicz, Kopf der Duisburger Band »Die Bandbreite«. Der Mittdreißiger ist an diesem 10. Juni 2011 für die »musikalische Unterhaltung« verantwortlich. Doch Wojna hat den Besuchern der SVP-Veranstaltung auch eine Botschaft mitgebracht: »Wir müssen zusammenarbeiten, das ist wichtig.« Später schrieb er: »Der starke Beifall aus dem Publikum ließ uns spüren, dass die Besucher dieser Veranstaltung tolerant und weltoffen waren.«
Gestern nun trat die »Bandbreite« auf dem Pressefest der DKP-Parteizeitschrift »Unsere Zeit« (UZ) in Dortmund auf. Die Politpopper lösten Tumulte aus. Ein Mittzwanziger ging ans Mikrofon und verkündete spontan seinen Austritt aus der DKP. Andere – meist junge Leute – riefen: »Holt die Spinner von der Bühne.« Eine Frau rief Wojna wütend zu: »Spiel mal ›Einlochen‹« – ein als sexistisch geltendes Lied der »Bandbreite«.
»Einlochen« ist indes nicht das bekannteste Lied von »Bandbreite«: Der größte »Hit« heißt »Selbst gemacht«. Die Aussage: Niemand anderes als die USA selbst haben den 11. September 2011 zu verantworten: »Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht? / Habt ihr dabei an dat Geld gedacht?« Wojna und Co. tragen »Argumente« zusammen, die nur einen Schluss zulassen: Ja, »dat« waren die Amis selbst!
Die Band war von der DKP-Kulturkommission eingeladen worden – zum traditionsreichen UZ-Pressefest, das zugleich Volksfest der DKP ist. Nach Protesten von Kritikern, darunter der Dortmunder Antifa und der DKP Köln, hatte die Partei das Konzert zwischenzeitlich abgesagt. Und, scheinbar alternativ, zur Podiumsdiskussion gebeten. Während der Diskussion wies Klaus Stein, Vorsitzender der DKP in Köln, auf den Auftritt der Band bei der SVP hin. In Köln kämpfe die DKP gegen die Partei »Pro Köln«, die »Bandbreite« trete bei deren Schwesterpartei auf. »Da ist die Grenze dessen überschritten, was man ertragen kann.«
Bettina Jürgensen, Bundesvorsitzende der DKP, verteidigte die Einladung der »Bandbreite«. Die Band sei links verortet und zähle zum linken Spektrum. Die Vorwürfe seien nicht haltbar – sie sollen vielmehr »die Gruppe kaputt machen«. Die Kampagne habe vor vier Jahren begonnen, so Jürgensen. Und zwar nachdem die »Bandbreite« Kritik an Israel geübt habe.
Diether Dehm, Bundestagsabgeordneter der LINKEN, forderte, die »Bandbreite« solle musizieren. Dehm hat nach eigener Aussage einen Auftritt der Band auf einem Liedermacherfestival ermöglicht, indem er aus eigener Tasche einen Ordnerdienst bezahlte, der Störungen verhindern sollte.
Und Wojna? Zu den Vorwürfen sagte der Sänger, er habe geglaubt, die SVP »ist wie die CDU«. Bei der Veranstaltung in Sankt Moritz, die er gestern »Party« nannte, seien »keine rechten Leute da gewesen«. Dann rappte Wojna: »Klick, klack! Bumm! Kapitalisten? Kopfschuss!«
Ist das nun links? Die Veranstalter bedankten sich jedenfalls artig.
Die »Bilderberger« sind eine kleine Gruppe ausgewählter Personen, die – so Kritiker – unter sich den Kurs des Planeten auskungeln.
»Die Wahrheitsbewegung steht im Brennpunkt der Medien«, rappt im Hotel »Rondolins« ein Mann namens Wojna, bürgerlich: Marcel Wojnarowicz, Kopf der Duisburger Band »Die Bandbreite«. Der Mittdreißiger ist an diesem 10. Juni 2011 für die »musikalische Unterhaltung« verantwortlich. Doch Wojna hat den Besuchern der SVP-Veranstaltung auch eine Botschaft mitgebracht: »Wir müssen zusammenarbeiten, das ist wichtig.« Später schrieb er: »Der starke Beifall aus dem Publikum ließ uns spüren, dass die Besucher dieser Veranstaltung tolerant und weltoffen waren.«
Gestern nun trat die »Bandbreite« auf dem Pressefest der DKP-Parteizeitschrift »Unsere Zeit« (UZ) in Dortmund auf. Die Politpopper lösten Tumulte aus. Ein Mittzwanziger ging ans Mikrofon und verkündete spontan seinen Austritt aus der DKP. Andere – meist junge Leute – riefen: »Holt die Spinner von der Bühne.« Eine Frau rief Wojna wütend zu: »Spiel mal ›Einlochen‹« – ein als sexistisch geltendes Lied der »Bandbreite«.
»Einlochen« ist indes nicht das bekannteste Lied von »Bandbreite«: Der größte »Hit« heißt »Selbst gemacht«. Die Aussage: Niemand anderes als die USA selbst haben den 11. September 2011 zu verantworten: »Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht? / Habt ihr dabei an dat Geld gedacht?« Wojna und Co. tragen »Argumente« zusammen, die nur einen Schluss zulassen: Ja, »dat« waren die Amis selbst!
Die Band war von der DKP-Kulturkommission eingeladen worden – zum traditionsreichen UZ-Pressefest, das zugleich Volksfest der DKP ist. Nach Protesten von Kritikern, darunter der Dortmunder Antifa und der DKP Köln, hatte die Partei das Konzert zwischenzeitlich abgesagt. Und, scheinbar alternativ, zur Podiumsdiskussion gebeten. Während der Diskussion wies Klaus Stein, Vorsitzender der DKP in Köln, auf den Auftritt der Band bei der SVP hin. In Köln kämpfe die DKP gegen die Partei »Pro Köln«, die »Bandbreite« trete bei deren Schwesterpartei auf. »Da ist die Grenze dessen überschritten, was man ertragen kann.«
Bettina Jürgensen, Bundesvorsitzende der DKP, verteidigte die Einladung der »Bandbreite«. Die Band sei links verortet und zähle zum linken Spektrum. Die Vorwürfe seien nicht haltbar – sie sollen vielmehr »die Gruppe kaputt machen«. Die Kampagne habe vor vier Jahren begonnen, so Jürgensen. Und zwar nachdem die »Bandbreite« Kritik an Israel geübt habe.
Diether Dehm, Bundestagsabgeordneter der LINKEN, forderte, die »Bandbreite« solle musizieren. Dehm hat nach eigener Aussage einen Auftritt der Band auf einem Liedermacherfestival ermöglicht, indem er aus eigener Tasche einen Ordnerdienst bezahlte, der Störungen verhindern sollte.
Und Wojna? Zu den Vorwürfen sagte der Sänger, er habe geglaubt, die SVP »ist wie die CDU«. Bei der Veranstaltung in Sankt Moritz, die er gestern »Party« nannte, seien »keine rechten Leute da gewesen«. Dann rappte Wojna: »Klick, klack! Bumm! Kapitalisten? Kopfschuss!«
Ist das nun links? Die Veranstalter bedankten sich jedenfalls artig.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
da gabs noch ganz andere kaliber...
alles in allem schon merkwürdig (und tatsächlich etwas hetzkampagnen-like) wie sich hier an einer band aufgegeilt wird. die bandbreite sind m.e. nicht sexistisch/antisemitisch/sonstwas, zumindest nicht mehr als ein großteil der gesellschaft sonst auch, die (inklusive fans) sind nur einfach strunzdoof...
Freakshow
Darüber, dass von von Anfang an geplant war, "die Bandbreite" doch auftreten zu lassen muss erst gar ncht gesprochen werden. Wieso sonst haben sie kartoffelköpfe sonst ihr Zeug schon vor der "Diskussion" aufgebaut?!
Dieter Dehm: Hamasfreund?
Quelle: http://reflexion.blogsport.de/images/dehm_liedersommer.mp3
Richtigstellung
Ich denke eine kritische Auseinandersetzung ist durchaus okay und dass die Band sich auch gefallen lassen muss, dass einige ihrer Texte hinterfragt werden.
Aber die AutorInnen des Artikels müssen enthalten hier bewusst Informationen vor um ein entstelltes Bild der Band zu schaffen:
Die am Ende des Artikels erwähnten Zeilen stammen aus dem Lied "Die neue RAF" welches vom Frust auf den Kapitalismus handelt.
Darin fragt eine fiktive Person Wojna "Wir brauchen sie weltweit die neue RAF [...] und Wojna Dich frage Ich ob du mitmachst ?" "Wojna bist du dabei? Wojna bist du dabei?"
worauf Wojna am Ende des Songs klar und deutlich "Nein!" antwortet.
Das Lied positioniert sich also gerade gegen diese Art von Politikverständnis!
Also wenn man schon Kritik üben möchte, muss man auch fair und sachlich bleiben, sonst macht man sich selbst unglaubwürdig und lächerlich.
Das Beste bei bb war
Blandine machte den Anfang mit den auch in die Jahreszeit passenden "Le temps de Cerises" ("Die Zeit der Kirschen"), eigentlich ein etwas schwermütiges Liebeslied, aber auf den Barrikaden gesungen und gedacht als eine Art Verschlüsselung für den Kampf der Commune ( http://de.wikipedia.org/wiki/Pariser_Kommune ); die Beiden brachten weitere, hierzulande nicht so bekannte Lieder in Form des in Frankreich gepflegten Chansons, z.B. vom Aufstand der Seidenweber in Blandines Heimatstadt Lyon, und zwischendurch deutsche klassenkämpferische Lieder in der mehr, naja, eben typisch eher mehr nüchtern gehaltenen deutschen Tradition bei solchen gesungenen Botschaften. Jedes Lied wurde den Zuhörenden im historischen, zeitaktuellen Zusammenhang erläutert und so sein für die Arbeiterbewegung bedeutsamer Wert nachvollziehbar nah gebracht. Beispielhafte deutsch - französische Verständigung "von unten" her...
Die Gesamtdarbietung war viel zu schnell zu Ende, denn das Repertoire der Vortragenden umfasst bis zu etwa 300 Chansons und Lieder - für jede und jeden etwas.
Doppelt so lang dauernd und auf die nun ja wirklich nicht so prickelnden seltsam schillernden Eintagsfliegen "bandbreite" ganz einfach verzichtend wäre die Zeit auf der Bühne besser genutzt gewesen. Bisschen Schade, aber die DKP verpasst bekanntlich ja sowieso selten eine Gelegenheit, eine gute Gelegenheit zu verpassen und ist dann im Nachhinein meistens auch noch stolz darauf.
Crossposting
http://www.neues-deutschland.de/artikel/200683.bandbreite-zu-gross-bemessen.html?sstr=bandbreite
Interventionen gegen "Die Bandbreite" beim UZ
http://antifaunion.blogsport.de/2011/06/24/uz-pressefest-zur-absage-des-bandbreite-auftritts/
Offener Brief des Dortmunder Antifa-Bündnisses an den DKP-Vorstand, die Organisator_innen des UZ-Pressefestes und alle seine Fans und Besucher_innen:
http://aid.blogsport.de/2011/06/17/offener-brief-des-dortmunder-antifa-buendnisses-zum-auftritt-der-band-die-bandbreite-beim-uz-pressefest/
Erübrigung
Bandbreite und SVP
"Da es leider nur Nationalräte der SVP waren, die das Thema Bilderberg-Konferenz in ihren Vorträgen auf die Agenda nahmen, machten wir unzweifelhaft klar, dass wir als Kosmopoliten das Zusammenleben mit allen anderen Kulturen für unabdingbar halten und schätzen. Der starke Beifall aus dem Publikum ließ uns spüren, dass die Besucher dieser Info8.ch-Veranstaltung tolerant und weltoffen waren."
Entweder sind die Vorwürfe also schlecht recherchiert oder bewusst erlogen. Da es nicht das erste mal ist, dass auf diese Aussage der Band hingewiesen wurde, ist es natürlich klar, dass hier gelogen wird - vermutlich will man Verschwörungstheorien bedienen.
Dieter Dehm und die Bandbreite
Die Dehm ist ein besonderer Freund dieser Band. Er sorgt(e) schion eins ums andere mal dafür, daß sie "musizierne" durften. Dafür zahlt er gern auch mal 'nen Wachschutz gegen emanzipatorische Menschen. Außerdem scheint er völlig den Kontakt zur Realtität verloren zu haben. Zuletzt fiel er damit auf, daß er steif und deutschtreu behauptete "Bella Ciao" wäre in erster Linie ein Liebeslied und kein Klassiker der Resistenza. Dafür entkernt er das Lied in dem er es ins deutsche überträgt und löst es (offensichtlich in der Absicht es zu entpolitisieren) aus det historischen Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte.
Bloß gut, daß die DKP eine der letzten Bastionen der emanzipationsresistenten marxistischen Politsekte ist...
http://grandhotelabsturz.blogsport.de/2011/06
....
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
na — ja
Wieso Rechte? — Toni
Kopfschuss!? — Kapitalistenkommunist
duisburg ist nicht maaskantje — t
Ergänzung — Aluhut
HAHAHAHAHAHAHAHAHAH — HAHAHAHAHAHAHAHAHA
kampagne — mediamanager
Ekelhaft, diese DKP — Tomasz
Antideutsche Selbsthilfe — maximus
Drecksband — captain Anarchismo
dkp - Eure verarschung ist zum kotzen!!!! — militante hexe