Griechenland: Bezahlt Wird Nicht!

al3xandros 25.06.2011 19:34 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Während die großen Gewerkschaftsverbände Griechenlands zur Verhinderung der erneuten, brutalen, mittelfristigen Sparmaßnahmen für den 28. und 29. Juni 2011 den ersten 48-stündigen Generalstreik seit der Militärdiktatur ausrufen, werden die Wütenden vom Syntagmaplatz versuchen, das Parlament zu blockieren um die Abstimmung zu verhindern und rufen deshalb zu europaweiten Solidaritätsaktionen.
Liebe Freunde, Brüder und Schwester,

Wir sind die, die seit einem Monat auf dem Syntagmaplatz von Athen kämpfen. Wir organisieren uns durch direkte Demokratie unter Ausschluß aller politischen Parteien. Unsere Stimme ist unsere täglich stattfindene Volksversammlung.

Wir sind wütend, weil andere und nicht wir selbst über uns entscheiden und unsere Zukunft verpfänden; sie nehmen Kredite auf, die nicht zum Wohle der Menschen gedacht sind, sondern nur dem Interesse der Banken und der Regierung dienen.
Wir sind wütend, weil sie uns versuchen mit dem drohenden Bankrott einzuschüchtern und nicht nur, daß sie uns Angst machen, sie versuchen auch noch uns alle gegeneinander auszuspielen.

- Wir wollen keine weiteren Hilfskredite.

- Wir wollen nicht, daß gesellschaftliches Eigentum verkauft wird.

- Wir wollen nicht, daß das mittelfristige Programm beschlossen wird.

- Wir wollen keine Sozialisierung der Verluste und Privatisierung der Gewinne.

Vereinigt Eure Stimme mit der unsrigen.

Sie benutzen unseren und euren Verzicht, damit ein paar Wenige Reichtum anhäufen können.

Wir sind heute dran, morgen seid Ihr an der Reihe.

Wir ziehen jeden Tag auf die Strasse.

Jeden Sonntag versammeln sich Hunderttausende auf den Plätzen Griechenlands und Syntagma ist der Brennpunkt.

Das mittelfristige Sparprogramm wird nicht durchkommen.

Mögen die Journalisten schweigen, wir nicht.

Für den Tag der Abstimmung über das mittelfristige Programm rufen wir alle Leute und die Gewerkschaften Europas dazu auf Solidarität und gegenseitige Unterstützungsaktionen zu organisieren.

Wir alle zusammen, sodaß wir uns unser Leben in unsere eigene Hände nehmen.

 http://real-democracy.gr/en/content/international-update-22062011

Blockadeaktion vorm Schmierensender Mega Channel, aufgerufen von Nachbarschaftskomitees und Kiezversammlungen:
 http://www.youtube.com/watch?v=pY11SLM1ZWY&feature=player_embedded

Hintergrundfilm über die griechische Schuldenkrise:
 http://www.presseurop.eu/de/content/article/618761-debtocracy-oder-die-wut-ueber-die-krise
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Ergänzungen

Wirtschafts-Blogger fressen Tunnelstory

"Tunnel vom Parlament zum Hafen" 25.06.2011 - 20:01
Die Regierung hätte "ausländische Bauarbeiter" angeheuert, um einen Tunnel nach Piräus zu graben, für den Fall der Evakuierung.
Schön, daß es einen Tunnel gibt, der nur hundert Meter ins Luxushotel führt...
 http://energiekrise.org/?p=204

Große Mehrheit in GR sympatisiert mit Protest

mein Name 26.06.2011 - 03:25
Laut einer Umfrage von Gestern sympathisieren inzwischen Dreiviertel aller Griechen mit den "Empörten":  http://www.athensnews.gr/portal/8/43732
Damit wird es für die etablierten Parteien und die EU immer schwieriger, ihr Ding in GR umzusetzen.

Griechenlandartikel

Anarchist 26.06.2011 - 11:42
sehr informativer Artikel in der letzten Graswurzelrevolution
www.graswurzelrevolution

die Aufstände in Griechenland können nur dann Erfolg haben, wenn endlich auch hier in Deutschland etwas geschieht und der Propaganda "die Griechen müssen noch mehr sparen" etwas entgegengesetzt wird. Das angestrebte "Privatisieren" der Häfen, Flughäfen, Strom- und Wasserwerke, Telefongesellschaft, Banken, ... hat nix mit "Sparen" zu tun, sondern einzig und Allein mit dem Ausplündern des letzten Rests gesellschaftlichen Reichtums in Gr. Auf der Liste potentieller Käufer ganz oben stehen im übrigen Siemens, RWE, Telekom ...

Mittwoch

Karl Heinz 26.06.2011 - 14:43
Der kommende Mittwoch könnte einer der bedeutendsten Tage für die Geschichte Europas nach dem Ende des 2. Weltkrieges werden. Sollte das Parlament in Griechenland gegen das Sparpaket stimmen (was nicht unwahrscheinlich ist und mittlerweile auch von einigen Finanzgurus erwartet wird:  http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,770592,00.html) wäre damit die "Pleite" des Landes besiegelt und nicht nur das. Die Auswirkungen auf den Euro-Kurs bzw. die Stabilität des neoliberalen EU-Modells wären enorm, außerdem wären die etablierten Parteien in Griechenland am Ende. Das Potenzial für einen revolutionären Umbruch war im Grunde seit der französischen Revolution in keinem europäischen Land derart hoch wie aktuell in Griechenland. Vergleichbar ist die Situation vielleicht noch ein bißchen mit 1989 in der DDR, nur das die Mehrheit der Menschen in Griechenland keine "Wiedervereinigung" möchte, sondern eine Unabhängigkeit von den Einflüssen internationalen Kapitals und dessen Verwalter. Im Gegensatz zu den damaligen Montagsprotesten werden in Griechenland alternative Gesellschaftsmodelle umfangreicher kommuniziert, die Erklärungen der "Empörten" mit welchen nach aktuellen Umfragen weit über 60% der Griechen sympathisieren sind eindeutig antikapitalsitisch ausgerichtet. Sollte diese Bewegung ein größeres Maß an Organisation erreichen, wäre ein revolutionärer Prozess in Griechenland mehr als nur denkbar. Die Konsequenzen für Europa, insbesondere in Anbetracht der anhaltenden Proteste in Spanien und der angespannten Lage in Portugal und Irland könnten erheblich sein.

Warum wurde "Themenseite Griechenland"

gelöscht? 28.06.2011 - 14:20
Da hatten sich welche richtig Mühe gegeben!

GOOGLE:
"de.indymedia.org | Themenseite: Griechenland
27. Juni 2011 – Ihr findet hier eine umfassende Sammlung verschiedenster Informationen, Texte, Links, etc. zu den sozialen Unruhen in Griechenland"

 http://de.indymedia.org/2011/06/310714.shtml

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