de.indymedia.org | (SH) Büchen: Nazis angegriffen

NPD-Kundgebung in Büchen gestört - Nazis am Bahnhof angegriffen

Am 18.06.2011 führte die NPD mit insgesamt 19 Nazis aus Hamburg und Schleswig-Holstein eine Kundgebung vor dem Rathaus in Büchen durch.Etwa eine Stunde lang versuchten die Nazis per Megaphon ihren Dünnschiss an die Öffentlichkeit zu bringen - ohne Erfolg. Denn die Kundgebung wurde von den etwa 150 Gegendemonstrant_innen akustisch so sehr gestört, dass kein Wort der Nazis zu verstehen war.

Mit Trompeten, Trillerpfeifen und Sprechchören äußerten hauptsächlich Bürger aus dem Umfeld von Parteien ihren Unmut über die faschistische Präsenz. Vorbeikommende Passant_innen kommentierten den NPD-Zirkus u.a. mit Worten wie "Opfer" und "Vollspaten".

Auch ihr Werbematerial konnte die NPD nicht loswerden. Bereits am Büchener Bahnhof wurden die anreisenden Nazis abgefangen und von engagierten Antifaschist_innen angegriffen. Ein Karton mit Feuerzeugen, Streichhölzern, Flaschenöffnern, Plakaten und Flugblättern der NPD konnte sichergestellt werden. Ebenso wurde der Gruppe um den Vorsitzenden der NPD in Schleswig Holstein, Jens Lütke, einige Schleswig-Holstein Fahnen abgenommen, die jedoch anscheinend im Gebüsch wiedergefunden wurden.

Der Anmelder der Kundgebung und stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende der NPD Lauenburg-Stormarn, Sebastian Sommer, zog während der Auseinandersetzung die meiste Aufmerksamkeit auf sich und verlor einige Schneidezähne.

Sommer kam trotzdem noch rechtzeitig zum Versammlungsort, damit die Kundgebung durchgeführt werden konnte. Allerdings ist aufgrund der schweren Verletzungen, die der NPD-Nazi erlitt, davon auszugehen, dass die Durchführung der Versammlung durch ihn als Anmelder wohl kaum freiwillig erfolgte, sondern er von "Kameraden", wie dem "ranghöheren" Lütke unter Druck gesetzt wurde.

Auffällig war laut Augenzeugen, dass sich während der Konfrontation zwischen Nazis und Antifas ausschließlich die beiden Kader Lütke und Sommer offensiv verhielten (und dementsprechend intensiv mit "guten Ratschlägen" bedacht wurden). NPD-Funktionäre stehen intern unter einem sehr hohen Druck und sind vermutlich zu einem solchen Verhalten gezwungen. Dass ihnen dies nicht gerade wohl bekommt, sollte ein abschreckendes Beispiel für andere Nazis sein, die sich durch Führungsrollen hervorheben wollen.

Der 18.06. war durchweg ein erfolgreicher Tag für die Antifa im Lauenburgischen. Nach dem Info-Tisch der Naso-LB / NOL 2009 in Ratzeburg war dies die nächste Schlappe für die Nazis im Kreis Herzogtum Lauenburg. Der erste öffentliche Auftritt Sommers im Kreis Herzogtum Lauenburg hat bei ihm einschlagende Eindrücke hinterlassen...