[Halberstadt/Ostharz] Naziladen dichtgemacht!

harzinfo.blogsport.de 15.06.2011 20:04 Themen: Antifa
Nach knapp 8jährigem Bestehen wurde nun der rechte Szeneladen in Halberstadt geschlossen.
In den letzten Jahren kam es massiv zu Angriffen auf das Geschäft, was den Neonazis aus der Umgebung als Bezugsquelle für Nazikleidung und auch Waffen wie Teleskopschlagstöcke und Reizgas diente.
Im Jahr 2003 eröffnete der Seesener Neonazi Thomas W. den Laden „Ragnarök“ in der Kühlinger Straße in Halberstadt. Vorallem die günstige Lage im Stadtzentrum garantierte dem Betreiber gute Einnahmen. Nach der Eröffnung häuften sich die Übergriffe durch Neonazis in Halberstadt. Anfang Oktober 2005 organisierten Antifaschist_innen aus dem Ostharz eine Demonstration in Halberstadt gegen die rechten Strukturen unter dem Motto „SCHÖNER LEBEN OHNE NAZILÄDEN! Kein Raum für Faschisten - Ragnarök dicht machen!“. Die Demonstration war von Beginn an massiven Störversuchen durch Neonazis ausgesetzt. An diesem Tag schenkte das „Ragnarök“ Freibier an die Neonazis aus, was sich auch am späteren Geschehen bemerkbar machte. Sie zeigten mehrmals vor dem Laden posierend den Hitlergruß und griffen die antifaschistische Demo auf dem Fischmarkt mit Steinen und Flaschen an. Später am Tag versuchten sich die Nazis in Angriffen auf das sozio-kulturelle Zentrum Zora.

Schließlich stieg auch der öffentliche Druck auf den Vermieter, die städtische Wohnungsbaugesellschaft HaWoGe, an. Kurz nach dem Überfall von Neonazis auf eine Schauspielergruppe des Nordharzer Städtebundtheaters kündigte die HaWoGe den Mietvertrag des Ladens. Der Laden eröffnete am 08.08.2007 in der Hospitalstr. 14 dank eines privaten Vermieters erneut die Pforten. Schon vier Tage vor der Neueröffnung intervenierten Antifaschist_innen und sorgten für eine Entglasung des rechten Ladens.
Am 01. Juli 2008 durchsuchten Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt die Geschäftsräume sowie die Privatwohnungen des Besitzers und seiner Schwester aufgrund eines Ermittlungsverfahrens wegen Verbreitens von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen. Neben verbotenen Tonträgern wurden unter anderem Hitlerbüsten, Hakenkreuze und SS-Runen sichergestellt.

Seitdem war es in der Öffentlichkeit still geworden um den Neonazi-Shop. Allerdings häuften sich die Angriffe auf den Laden, bei dem Neonazis sogar Praktika absolvieren konnten. Es kam in den letzten drei Jahren wiederholt zu Entglasungen, Farbangriffen und anderen Sabotageakten um den rechten Geschäftemachern wirtschaftlich zu schaden.
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@molly_boy

.... 16.06.2011 - 14:24
sicher nicht, wenn darüber menschen wohnen.