Güstrow: 450 bei Anti-AKW Demo

Eisenblätter 30.05.2011 13:04 Themen: Atom
Am Samstag den 28.Mai demonstrierten im mecklenburgischen Güstrow ca. 450 Menschen gegen Atomkraft. Die vorangegangene Kundgebung und die Demo waren Teil des bundesweiten Aktionstages „Atomkraft Schluss!“. Neben den regionalen Anti-AKW Gruppen aus dem Bundesland waren auch Parteien und Gewerkschaften sowie Antikapitalistinnen und Antikapitalisten nach Güstrow gekommen.
Zunächst wurden auf der Startkundgebung am Bahnhof Redebeiträge von den verschiedenen zivilgesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Vertretern verlesen. Unter anderem sprach der stellvertretende DGB Nord-Vorsitzende Ingo Schlüter. Die Initiative X-Tausendmal Quer lud zur anstehenden Blockade des AKW Brockdorf ein, deren Auftakt am 10. Juni geplant ist. In den weiteren Redebeiträgen ging es um die Notwendigkeit, von der Straße her Druck auf die schwarz-gelbe Bundesregierung auszuüben. Diese will, so zeigt es die Beratung der FDP und der CDU Spitzen am Wochenende erneut, am liebsten gar nicht aus der Kernenergie aussteigen. In Güstrow wurde auch die dabei immer wieder vorgetragene Zirkelschluss-Argumentation vorgetragen nach der man aus der Atomkraft nicht aussteigen könne, weil die Stromnetze nicht auf erneuerbare Energien ausgelegt seien, wobei die Netze nicht umgebaut werden, weil man ja die angeblich billige und sichere Atomkraft hätte, die einen solchen Ausbau nicht erfordern würde. Auch das Märchen vom billigen Strom aus Kernenergie wurde kritisiert, denn, wenn die Konzerne die Entsorgung ihres Mülls wie normale Wirtschaftsunternehmen allein bezahlen müsste, dann wären E.on, RWE und Co. die vehementesten Ausstiegsbefürworter, die man sich vorstellen kann.
An die anwesenden Menschen wurde auch ein antikapitalistisches Flugblatt verteilt, welches über die Situation der prekären Hilfsarbeiter informierte, die im japanischen Fukushima das zerstörte AKW aufräumen und aller Wahrscheinlichkeit an den Folgen der dabei erlittenen Verstrahlung sterben werden. Ebenso war die Kampagne „Keine Stimme den Nazis in MV“ präsent. Auch vom Podium der Kundgebung wurde in einem Beitrag bekräftigt, dass Nazis in der Bewegung nichts verloren haben.
Die anschließende Demo durch die Altstadt bot ein buntes Bild der vielfältigen Spektren, die an dem Protest gegen die Atomkraft partizipieren. Die vereinzelt auftretenden Neonazis, darunter lokale NPD-Mitglieder wurden konsequent des Platzes verwiesen und ließen sich nicht wieder blicken. Nach einer Zwischenkundgebung am Markt setzte sich die Demo wieder in Bewegung Richtung Auftaktort, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.

Gegen die Spaltung von Mensch und Atom!
Für die soziale Revolution!t
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Die Atomlobby am sicheren ENDE

FukushimaLeaks 30.05.2011 - 19:02
Das Drama an der japanischen Küste erfährt ständig neue Ausmasse. Nachdem drei Europäische Druckwasser Dampfmaschinen mit einer japanischen Tonsteinfelsenklippe frontal zusammengestossen sind, musste die Atomlobby von PapAtom voRWEeggehen und einen Küstenstreifen von 50 X 300 Kilometern als extrem radioaktiv kontaminiert bezeichnen. Dieser Streifen des Pazifiks allein jedoch ist nur das breite Ausmass von dem die Atomsuppe sich tagtäglich auf den gesammten pazifischen Ozean weiter "verdünnt".

In Deutschland versäumt es die Politik mal wieder die Zeichen der Zeit zu erkennen und das "ANTI-ATOM-GESETZ" gegen den habgierigen Kapitalismus zu entwickeln.

Das heisst: "die europäische Druckwasser Dampfmaschine muss weltweit wieder aus dem Verkehr gezogen werden und deren Vertrieb von Atomkraftwerken wird vom Gesetzgeber verboten."

basta

Anderer Link

Anwesender 31.05.2011 - 08:47
Der link im Artikel zu den Blockadeaktionen von X-tausendmalquer ist der link zur ebenfalls in Brokdorf stattfindenden Aktion von "Block Brokdorf" der richtige link ist:
 https://www.x-tausendmalquer.de/

Hier noch ein Text dazu, um ein wenig auf den Unterschied einzugehen:

In Brokdorf finden um Pfingsten zwei Blockadeaktionen statt, die
unabhängig voneinander sind, an verschiedenen Zufahrten zum AKW
stattfinden, sich aber solidarisch aufeinander beziehen. Parallel zu
der Sitzblockade von X-tausendmal quer ruft auch das Bündnis "Block
Brokdorf" zu Aktionen auf. Im Ziel sind wir uns alle einig: Gemeinsam
wollen wir die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke durchsetzen!
In der Wahl der Mittel unterscheiden wir uns. Block Brokdorf sieht sich
in der Tradition der Kampagne "Castor Schottern" und möchte so zum
Beispiel auch Menschen ansprechen, die lieber im Stehen blockieren oder
nicht mit ihrem Gesicht erkannt werden wollen.
Die Sitzblockade von SCHLUSSendlich! wird nach den bekannten und
erklärten Grundsätzen von X-tausendmal quer stattfinden: Wir werden mit
offenem Gesicht auf die Zufahrtsstraße gehen und wir werden sie nicht
freiwillig wieder verlassen. Wie immer werden wir uns in Bezugsgruppen
und in einem SprecherInnenrat organisieren, um im Konsens mit allen
AktivistInnen zu entscheiden.
Unseren Aktionskonsens könnt ihr hier nachlesen:
 https://www.x-tausendmalquer.de/index.php?id=101

Und wenn ihr wissen wollt, wie so eine Aktion des Zivilen Ungehorsams
von X-tausendmalquer aussieht, dann schaut euch doch den Rückblick auf
unsere bunte Blockade des Castortransportes vom letzten Herbst an:
 https://www.x-tausendmalquer.de/index.php?id=4

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

viele — dabeigewesener

Genau, Dickie — Eisenblätter

dabeigewesener lügt — auch dabeigewesener

Sehr schön — Malerei