Wismar: Neonazis beim Fest der Demokratie
Die Hansestadt, Vereine, Verbände und Parteien wollten am 28. Mai in Wismar ein Zeichen setzen für ein tolerantes Miteinander. Die rechte Szene sei nicht willkommen – zeigte jedoch zahlreich Gesicht und Präsenz. VeranstalterInnen waren rat- und tatenlos im Umgang mit ihrem Hausrecht und den Neonazis.
Die Hansestadt, Vereine, Verbände und Parteien wollten am 28. Mai in Wismar ein Zeichen setzen für ein tolerantes Miteinander. Die rechte Szene sei nicht willkommen – zeigte jedoch zahlreich Gesicht und Präsenz. VeranstalterInnen waren rat- und tatenlos im Umgang mit ihrem Hausrecht und den Neonazis.
10 Uhr morgens war Eröffnung des „Fest der Demokratie“ unter dem Motto „Gesicht zeigen“.
Die Hansestadt Wismar und verschiedene Vereine, Parteien und Verbände aus der Region wollten an diesem Tag „ein Zeichen setzen für ein tolerantes Miteinander“ und öffentlich gegen Extremismus und Gewalt protestieren.
Zum Auftakt hielten Bürgermeister Thomas Beyer und die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider eine Rede in der sie thematisch den Hintergrund der Veranstaltung in gewohnten Tönen umrissen und sich für eine wehrhafte Demokratie sowie ein NPD-Verbot aussprachen.
Doch bereits jetzt versäumten die VeranstalterInnen ihre erste Chance, die unter den BesucherInnen anwesenden Neonazis des Platzes zu verweisen und so von ihrem vehement angekündigten Hausrecht Gebrauch zu machen.
Klar erkennbar an ihren Jacken traten die Neonazis der „Freien Kameradschaft Wismar“, die bisher nicht groß von sich Reden machten, auf und zeigten Gesicht. Provozierend gegenüber anwesenden OrganisatorInnen und Gästen platzierten sie sich vor der Hauptbühne des Demokratiefestes in der Krämerstraße.
Mit dieser Situation waren die städtischen Akteure scheinbar überfordert. Trotz der wiederholt in der Presse verbreiteten Erklärung „Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören“ und „der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind„ von der Veranstaltung zu verweisen oder ihnen den Zutritt zu verwehren, unternahmen die VeranstalterInnen um die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt, Petra Stefan , nichts.
Kameradschaftszene, Suff-Nazis und der ,,Einheitsführer" der HDJ
Die Kameradschaftsnazis bewegten sich nun frei und uneingeschränkt zwischen den einzelnen Ständen. Im Laufe des Vormittags stießen noch weitere Kameradschaftsmitglieder mit ihren Kindern und Freundinnen zur Gruppe hinzu. Auch andere stadtbekannte Rechte ließen sich an diesem Tag im Boulevardbereich sehen, sodass das „Fest der Demokratie“ immer wieder zum Laufsteg der rechten Szene und der Nazimodemarke Thor Steinar wurde.
Kurz vor Veranstaltungsende gegen 14 Uhr besuchte der Wismarer Student und ehemalige „Einheitsführer“ der HDJ in Niedersachsen Alfred Börm das Demokratiefest um Fotos von einzelnen Personen und Ständen zu schießen. An einem orangen T-Shirt des Nazisatireprojekts „Netzwerk für Tolerie und Demokranz“ hätten die VeranstalterInnen ihn als Neonazi erkennen müssen. Bereits 2009 störten Börm, Tino Streif und weitere Mitglieder des Nazinetzwerkes die Landtagstour, die in Wismar einen Zwischenstopp einlegte.
Große Worte – Schwacher Inhalt – Keine Handlung
Das Fest der Demokratie sollte „zur rechten Zeit am rechten Ort“(6) ein „Zeichen“ sein , eine „Auseinandersetzung gegen Extremismus“(6). Stattdessen zeigten die OrganisatorInnen sich erneut inhaltlich mehr als dünn und äußerst handlungsunfähig aufgestellt.
Wie es in Wismar seit Jahren bei allen öffentlichen Festen ist, war es auch bei diesem, dass Neonazis und ihre SympathisantInnen „Gesicht zeigten“ und präsent waren.
Stadtverwaltung, Polizei, Parteien, Verbände und Vereine zeigten „ihren normalen“ Umgang mit „Rechtsextremismus“ in Wismar.
Im Vorfeld des Festes kündigte Frank Junge, Pressesprecher der Stadt, an, dass man vom „Hausrecht Gebrauch machen“ werde, wenn Neonazis das Feld betreten.
Dass die VeranstalterInnen die Neonazis nicht des Platzes verweisen werden und somit ihre vollmundigen Presseankündigungen leere Worte sind, war bereits bei Veranstaltungsbeginn klar.
Das über den Tag konstante Fehlverhalten der Stadt und die falsche Toleranz der OrganisatorInnen gegenüber den Rechtsradikalen ermöglichte es, dass das Fest gegen Rechts sich zu einer Flaniermeile für die rechte Szene entwickelte.
Wie bereits bei der Landtagstour 2009 zeigte sich die als „wehrhaft“ bezeichnete Demokratie rat- und tatenlos in der direkten Konfrontation mit Neonazis.
Den Nazis wurde wiederholt Raum gewährt. Das, was als Zeichen gegen Rechts wirken sollte, demonstrierte die „demokratische“ Unfähigkeit in der Auseinandersetzung mit einem lange andauernden Problem.
„Lauten Worten sollten Taten folgen. Wehrhafte Demokratie muss anders aussehen.“
Caroline Grebach
Pressesprecherin der Antifa Nordwestmecklenburg
http://antifanwm.blogsport.de
http://www.links-lang.de
10 Uhr morgens war Eröffnung des „Fest der Demokratie“ unter dem Motto „Gesicht zeigen“.
Die Hansestadt Wismar und verschiedene Vereine, Parteien und Verbände aus der Region wollten an diesem Tag „ein Zeichen setzen für ein tolerantes Miteinander“ und öffentlich gegen Extremismus und Gewalt protestieren.
Zum Auftakt hielten Bürgermeister Thomas Beyer und die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider eine Rede in der sie thematisch den Hintergrund der Veranstaltung in gewohnten Tönen umrissen und sich für eine wehrhafte Demokratie sowie ein NPD-Verbot aussprachen.
Doch bereits jetzt versäumten die VeranstalterInnen ihre erste Chance, die unter den BesucherInnen anwesenden Neonazis des Platzes zu verweisen und so von ihrem vehement angekündigten Hausrecht Gebrauch zu machen.
Klar erkennbar an ihren Jacken traten die Neonazis der „Freien Kameradschaft Wismar“, die bisher nicht groß von sich Reden machten, auf und zeigten Gesicht. Provozierend gegenüber anwesenden OrganisatorInnen und Gästen platzierten sie sich vor der Hauptbühne des Demokratiefestes in der Krämerstraße.
Mit dieser Situation waren die städtischen Akteure scheinbar überfordert. Trotz der wiederholt in der Presse verbreiteten Erklärung „Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören“ und „der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind„ von der Veranstaltung zu verweisen oder ihnen den Zutritt zu verwehren, unternahmen die VeranstalterInnen um die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt, Petra Stefan , nichts.
Kameradschaftszene, Suff-Nazis und der ,,Einheitsführer" der HDJ
Die Kameradschaftsnazis bewegten sich nun frei und uneingeschränkt zwischen den einzelnen Ständen. Im Laufe des Vormittags stießen noch weitere Kameradschaftsmitglieder mit ihren Kindern und Freundinnen zur Gruppe hinzu. Auch andere stadtbekannte Rechte ließen sich an diesem Tag im Boulevardbereich sehen, sodass das „Fest der Demokratie“ immer wieder zum Laufsteg der rechten Szene und der Nazimodemarke Thor Steinar wurde.
Kurz vor Veranstaltungsende gegen 14 Uhr besuchte der Wismarer Student und ehemalige „Einheitsführer“ der HDJ in Niedersachsen Alfred Börm das Demokratiefest um Fotos von einzelnen Personen und Ständen zu schießen. An einem orangen T-Shirt des Nazisatireprojekts „Netzwerk für Tolerie und Demokranz“ hätten die VeranstalterInnen ihn als Neonazi erkennen müssen. Bereits 2009 störten Börm, Tino Streif und weitere Mitglieder des Nazinetzwerkes die Landtagstour, die in Wismar einen Zwischenstopp einlegte.
Große Worte – Schwacher Inhalt – Keine Handlung
Das Fest der Demokratie sollte „zur rechten Zeit am rechten Ort“(6) ein „Zeichen“ sein , eine „Auseinandersetzung gegen Extremismus“(6). Stattdessen zeigten die OrganisatorInnen sich erneut inhaltlich mehr als dünn und äußerst handlungsunfähig aufgestellt.
Wie es in Wismar seit Jahren bei allen öffentlichen Festen ist, war es auch bei diesem, dass Neonazis und ihre SympathisantInnen „Gesicht zeigten“ und präsent waren.
Stadtverwaltung, Polizei, Parteien, Verbände und Vereine zeigten „ihren normalen“ Umgang mit „Rechtsextremismus“ in Wismar.
Im Vorfeld des Festes kündigte Frank Junge, Pressesprecher der Stadt, an, dass man vom „Hausrecht Gebrauch machen“ werde, wenn Neonazis das Feld betreten.
Dass die VeranstalterInnen die Neonazis nicht des Platzes verweisen werden und somit ihre vollmundigen Presseankündigungen leere Worte sind, war bereits bei Veranstaltungsbeginn klar.
Das über den Tag konstante Fehlverhalten der Stadt und die falsche Toleranz der OrganisatorInnen gegenüber den Rechtsradikalen ermöglichte es, dass das Fest gegen Rechts sich zu einer Flaniermeile für die rechte Szene entwickelte.
Wie bereits bei der Landtagstour 2009 zeigte sich die als „wehrhaft“ bezeichnete Demokratie rat- und tatenlos in der direkten Konfrontation mit Neonazis.
Den Nazis wurde wiederholt Raum gewährt. Das, was als Zeichen gegen Rechts wirken sollte, demonstrierte die „demokratische“ Unfähigkeit in der Auseinandersetzung mit einem lange andauernden Problem.
„Lauten Worten sollten Taten folgen. Wehrhafte Demokratie muss anders aussehen.“
Caroline Grebach
Pressesprecherin der Antifa Nordwestmecklenburg
http://antifanwm.blogsport.de
http://www.links-lang.de
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Angriff auf Demo in Enschede (NL) -Video
Mal bissel medial
aufmerksamkeit
geht doch zur nächsten sitzung von denen und bringt die kritik direkt an, indy werden die wohl nicht lesen. is jetz auf jeden fall wichtig ne debatte zu erzeugen.
auch ne debatte über dieses seltsame bündnis, das gegen alle extremisten ist und meint demokratie sei das einzige system das menschenrechte garantieren kann - das ist doch selbst fundamentalistisch - demokratieextremisten.
würden die nich so nen extremistenscheiß raushauen hätte die lokale antifa sicher auch weniger probleme damit denen beim schutz der veranstaltung zu helfen...
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
O.k.
Fotos
Gebt eure Bilder doch ohne Wasserzeichen heraus, damit auch andere Leute was damit anfangan können!
Demokratie = Herrschaft des Volkes
Kameradschaftsartikel?