OL Hausbesetzung aktueller Stand

sympathisant_in 25.05.2011 04:15 Themen: Freiräume
Seit dem 14. 5. ist das Haus Theaterwall 24a in Oldenburg (Oldb.)zum zweiten Mal innerhalb von 5 Wochen besetzt worden. Nach der ersten Besetzung und der darauf folgenden, recht schnellen, Räumung sieht es im Moment recht gut aus.
Seit dem 14. 5. ist das Haus Theaterwall 24a in Oldenburg (Oldb.)zum zweiten Mal innerhalb von 5 Wochen besetzt worden.
Nach der ersten Besetzung und der darauf folgenden, recht schnellen, Räumung sieht es im Moment recht gut aus. Hatten die oldenburger Bullen die erste Besetzung mit Unterstützung aus Hannover noch recht zügig, und mit martialischem Aufgebot, geräumt, verlief der zweite Anlauf deutlich positiver. Samstag Nachmittag gab es aus Anlass des Tages gegen Trans- und Homophobie eine kleine aber feine Demonstration durch die Innenstadt. Unabhängig davon, aber von den Teilnemer_innen rege unterstützt, besetzten mehrere Menschen das seit Jahren leerstehende Gebäude am Theaterwall. Dieses liegt direkt gegenüber des Staatstheaters und mitten in der Innenstadt. Die Polizei versuchte zu Anfang recht kopflos einen Zustrom an Sympatisant_innen zu vehindern, was aber kläglich scheiterte, sodaß ca. 40 Menschen die Widerbesetzung feiern konnten und die Bullen nach kleineren Unannehmlichkeiten abzogen.
Während des Wochendendes stellte der Besitzer wie erwartet Strafanzeige und zog diese aus ungeklärten Gründen am Montag zurück. Damit ist die Besetzung erst einmal geduldet.
Die Reaktionen auf die Widerbesetzung waren überraschenderweise durchweg positiv. Die Bullen ließen über ihren Obermotz Kühme in der Presse verlauten, daß für sie damit der Fall gegessen sei, die örtliche Monopolzeitung NWZ berichtete erstaunlich positiv. Aber vor Allem äußerten sich Passant_innen, das Theateraussamble und die direkten Nachbar_innen fast durchweg erfreut über die Besetzung. Dies Alles ist vor der städtebaulichen Entwicklung in Oldenburg zu sehen. Punkte wie billiger Wohnraum, Nichtnutzung bzw. Leerstand von vorhandenem Wohnraum, kein Raum für unkommerzielle Kulturschaffende etc. steht seit langem im Raum. Die GSG (örtliche Wohnungsbaugesellschaft) hat 5000 Menschen auf der Warteliste für Ein- oder Zweizimmerwohnungen. Die Diakonie geht von einer Dunkelziffer von 500 Wohnungslosen aus (Ol: 160.000 Einwohner_innen).
Vor diesem Hintergrund ist die Besetzung natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber sie soll ein Signal sein, um die Verhältnisse in Oldenburg ein wenig aufzurütteln. Und dieses Zeichen wird offenbar angenommen. Die aktive Unterstützung aus unterschiedlichen Richtungen bei der Instandbestzung ist bis jetzt gut, aber es könnte natürlich immer mehr sein. Der Innenraum wird renoviert, die Fassade ist dieses Wochenende hoffentlich "so gut wie neu". ABER: rechtlich hat das Haus keinen sicheren Status und wird in Zukunft Unterstützung brauchen!
Es stehen immer noch viel zu viele Gebäude in Oldenburg und anderswo ungenutzt leer und warten nur darauf, sinnvoll genutzt oder bewohnt zu werden. Also auf auf, den Bolzenschneider gezückt und den Pinsel geschwungen!
Recht auf Stadt ist keine Parole sondern eine Perspektive!
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yeah! — Squatti

G R A T U L A T I O N !!! — sympathisantin

Verfickt nochmal — Clarence Westwood

depp — didum

@Clarence Westwood — irgendwer