Veranstaltung zur Soliarbeit im mg-Verfahren

lesender arbeiter 21.05.2011 02:44 Themen: Militarismus Repression Soziale Kämpfe
Am vergangenen Mittwoch hat im Berliner Südblock eine gut besuchte Veranstaltung stattgefunden, die sich mit der Nachbereitung der Solidaritätsarbeit mit den Genoss_innen des sogenannten mg-Verfahren beschäftigt hat. Grundlage war ein kürzlich in der edition Assemblage erschienenes Büchlein mit dem Titel „Das zarte Pflänzchen der Solidarität begossen“.
In der Broschüre wurde ebenso wie in der Veranstaltung der seltene Versuch gewagt, eine mehrjährige Solidaritätsarbeit gemeinsam mit Interessierten aufzuarbeiten. Ein sehr lobenswerter Versuch, der viel zu selten unternommen wird. Dazu hat die Solidaritätsgruppe auch externe Referent_innen eingeladen waren. Das waren Menschen, die durchaus solidarisch, aber nicht in den Strukturen eingebunden waren oder sich sogar als Kritiker_innen dieser Strukturen profiliert haben. Dazu gehörte die Politologin Detlef Georgia Schulze, die Georgia Schulze, die im Rahmen einer Veranstaltung ( interkomm.so36.net/archiv/2008-11-05/2008-11-05.php) der Internationalen Kommunst_innen ihre staatstheoretische Intervention formulierte, die sie zu einer Broschüre (interkomm.so36.net/archiv/2008-08-30/nse.pdf) ausgeweitet hatte. Diese kritische Intervention wurde nicht, wie so oft auch in linken Zusammenhängen als persönlicher Angriff sondern als Herausforderung zur inhaltlichen Auseinandersetzung und politischen Debatte empfunden und die Kritikerin wurde eingeladen. Detlef Georgia Schultze setzte sich auf der Veranstaltung materialistisch-kritisch mit den juristischen Anträgen im mg-Verfahren auseinander und hinterfragte den politischen Nutzen. Ihr Vortrag war auf einem theoretisch hohen Niveau gehalten, allerdings in einem Stil vorgetragen, der es auch Menschen ohne große theoretische Bildung ermöglichte, ihren Ausführungen zu folgen.
Auch Werner vom Freien Sendekombinat Hamburg (www.fsk-hh.org) war ein Externer. Er betonte, dass er in dem mg-Verfahren einen Angriff auf das freie Denken sah und dass hat ihn motiviert, sich im freien Sender für die Angeklagten und Beschuldigten zu engagieren.

Der 3.Externe auf dem Podium war Philipp Scheffler, Regisseur des sehenswerten Films „Tag der Spatzen“, der sich im letzten Teil auch um das Verfahren dreht. Er ist der Freund eines der Angeklagten gewesen und hat sich selber als linksliberaler Beobachter bezeichnet. Die Machart des Films ist im besten Sinne avantgardistisch und bricht mit den Schemen, wie sie viele gutgemeinte Agitationsfilme vermitteln.


Soliarbeit noch nicht beendet

Am Ende sind die beiden Referent_innen von der Soligruppe auf den aktuellen Stand im dem, Verfahren eingegangen. Noch ist über den Revisionsantrag der Verteidigung nicht entschieden, ein Ergebnis wird aber sehr bald erwartet. Wird der Antrag abgelehnt, müssen Oli, Florian und Axel ihre Haftstrafen antreten. Das machte noch einmal deutlich, dass die Soliarbeit auch in diesem Fall nicht beendet ist. Auch die Veranstaltungsreihe zur Broschüre hat erst begonnen. Weitere Termine finden sich auf der verlinkten Homepage vom Verlag.

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Ergänzungen

Hinweis auf Broschüre zum mg-verfahren

mussnicht 22.05.2011 - 00:32
Die erwähnte Brüschüre

Noch so ein Sieg und wir verlieren den Krieg
Die Schlacht von Asculum und das Berliner mg-Verfahren

interkomm.so36.net/archiv/2008-08-30/nse.pdf

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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