Athen - MigrantInnen und Squats angegriffen

MΓΔ 11.05.2011 15:16 Themen: Antifa Antirassismus Freiräume Weltweit
Faschisten griffen MigrantInnen während einer Kundgebung an +++ Mobs von Faschisten und MAT griffen die Squats Villa Amalias und Skaramanga an +++ Geschäfte von MigrantInnen zerstört
Am 10. Mai hielten Faschisten eine Kundgebung an der Kreuzung Straße des 3. Septembers Ecke Epirus ab. Der Kundgebungsort liegt parallel zur Patission-Straße (wo auch die Politechnio-Universität ist) ,in mitten eines Bezirks in dem viele Menschen mit migrantischen Hintergrund leben, und ist ca. 5 Minuten von den beiden Squats "Villa Amalias" und "Skaramanga" entfernt. Die Versammlung fand aufgrund eines brutalen Mordes , der sich im Athener Zentrum abspielte, statt, bei dem ein Mann abgestochen wurde, um seine Kamera zu klauen. Die Faschisten instrumentalisieren den Mord um gegen MigrantInnen zu hetzen. Ca. 100 Leute waren auf der Kundgebung, wobei sich auch "normale" Leute, neben den Faschisten, dazu gesellten.
Es gibt Berichte, dass schon während der Kundgebung Menschen mit migrantischem Hintergrund gejagt und verprügelt wurden.
Nach der Kundgebung zogen Faschisten, unter dem Schutz der Aufstandsbekämfungseinheit (MAT), durch die umliegenden Straßen und verprügelten MigrantInnen und zerstörten einige Geschäfte von ihnen.
Die beiden Squats, Villa Amalias und Skaramanga, stellten während und nach der Kundgebung ihre Häuser als Rückzugs-und Schutzräume für MigrantInnen und Antifas zur Verfügung. Ca. 200-300 solidarische Menschen schützten die Häuser. Die Bullen griffen darauf hin Skaramanga an und versuchten in den Eingangsbereich zu gelangen. Sie schossen Tränengas und die Faschisten attackierten zur selben Zeit mit Steinen. Die Menschen im Squat verteidigten sich mit Feuerlöschern und Wurfgeschossen, sodass es den Bullen/Faschisten nicht gelang ins Haus rein zu rocken. Ähnliches spielte sich vor der Villa Amalias ab, wobei die Angreifer auch dort erfolgreich zurück gedrängt wurden. Einige Faschisten erlitten Platzwunden, in den Häusern selber kam es zu keinen größeren Verletzungen.
Nichts desto trotz berichteten einige AktivistenInnen von Blutflecken auf den Straßen im Athener Zentrum und von MigrantInnen mit blutigen Nasen am Omonia-Platz.

Dies ist nicht der erste Angriff von Faschisten und Bullen (meist zusammen) gegen MigrantInnen oder gegen besetzte Häuser. In regelmäßigen Abständen wird z.B. die Villa mit Molotovs angegriffen, wobei vor 3 Jahren der Bar-und Konzertbereich ausbrannte. Der letzte Molotov-angriff ereignete sich im Februar 2011 (Molotovs erloschen von selbst).
Der von den beiden Squats nur eige Minuten entfernte Attica-Platz ist des weiteren Tummelort für Faschisten des "Golden Dawn", an dem es immer wieder zu Angriffen auf MigrantInnen und AntifaschistInnen kommt.
Die Liste der neo-nazistischen Brandanschläge, wobei in manchen Fällen auch von Aktionen des Para-Militärs die Rede ist, könnte unendlich fortgesetzt werden. Der Staat, repräsentiert durch die unterschiedlichsten Polizeieinheiten deckt diese faschistischen Aktivitäten und beteiligt sich auch gerne an diesen.
Am kommenden Samstag werden die Faschisten wieder 2 Kundgebungen in Athen abhalten.

Hier sei nochmal die Internetseite von ContraInfo ans Herz gelegt, auf der ständig News aus Griechenland auf deutsch zur Verfügung gestellt werden.

www.de.contrainfo.espiv.net

MERA ME TI MERA TO MISOS MEGALONI - MPATSOI GOUROUNIA DOLOFONOI
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Ergänzungen

naja dann eben nochmal

egal 11.05.2011 - 16:07

Link zu Contrainfo

Name 11.05.2011 - 16:14

para-staatlich, nicht para-militärisch

etc 11.05.2011 - 19:06
Die Mahnwache (Nachbarn des Opfers) war wohl auch nicht ganz einverstanden damit, funktionalisiert zu werden...
Ausführliches Englisch, Hintergrund, stadtweit weitere Angriffe, aber auch Gegenwehr und Solidarität:
 http://eagainst.com/articles/greece-fascists-attempted-to-racist-pogroms-over-a-migrant-killing/

Fragen geklärt

baal-re-mesh.com 11.05.2011 - 22:19
OK, der folgende Artikel - insofern er wahr ist - erklärt die Verhältnisse in den letzten Stunden.

 http://de.indymedia.org/2011/05/307393.shtml

Danke für alle Artikel!

Generalstreik in Griechenland

afunke 12.05.2011 - 14:02

dpa berichtet:

Inkognito 13.05.2011 - 13:59
Erneut Krawalle in Athen – Autonome attackieren Polizei

In der griechischen Hauptstadt Athen ist es am Abend erneut zu Krawallen gekommen. Autonome griffen die die Sicherheitskräfte mit Steinen an und steckten mehrere Mülltonnen in Brand. Zwei Polizisten seien verletzt worden. Die Autonomen hatten sich nach Berichten des Staatsfernsehens aus einem Demonstration von rund 3000 Menschen gelöst, die gegen das harte Vorgehen der Polizei bei einer Kundgebung gegen die Sparpolitik der Regierung protestiert hatten. Dabei waren gestern mindestens 30 Menschen verletzt worden.

Euronews berichtet mit Video vom Donnerstag:

Informant 13.05.2011 - 14:02

Tagesschau berichtet:

Inka 13.05.2011 - 14:21
(...)Die Wut ist in Gewalt umgeschlagen
Die Wut über die Zustände in Agios Panteleimon ist nun in Gewalt umgeschlagen - ausgelöst durch einen Raubmord vor einigen Tagen. Unbekannte Täter hatten einen Passanten überfallen und erstochen, um ihm seine Videokamera zu stehlen. Der Mann war gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, um die Geburt seines zweiten Kindes zu filmen. Eine Zeitung berichtete kurz nach der Tat, die Täter seien drei vermutlich aus Nordafrika stammende Männer gewesen.

Einwanderer aus Sri Lanka erstochen
Aus Rache prügelten kurz darauf aufgebrachte Griechen auf Menschen mit dunkler Hautfarbe ein. Scheiben gingen zu Bruch. Ein Mann aus Sri Lanka wurde erstochen. "Die Einwohner sind verzweifelt. Wir wissen seit Jahren, dass die Polizei hier nicht richtig arbeitet. Dort, wo sie präsent sein müsste, ist sie oft nicht da und in anderen Fällen ist sie überpräsent", sagt Athens Bürgermeister Giorgos Kaminis.(...)

Quelle:  http://www.tagesschau.de/ausland/griechenland1070.html


Spiegel Online berichtet:

Ingo 13.05.2011 - 14:27
(...) Eine Gruppe von 150 selbsternannten Anarchisten stürmte am Mittwoch ein Krankenhaus in Athen. Dort lag ein Demonstrant, der bei einem Protestmarsch verletzt worden war. Die Gruppe verprügelten drei Polizisten, die wegen des Verletzten ermittelten, teilten die Behörden mit. Einer der Beamten erlitt schwerere Kopfverletzungen, während die anderen zwei mit leichten Blessuren davonkamen.

Der 31-jährige Demonstrant war bei den Zusammenstößen mit der Polizei schwer verletzt worden. Sein Zustand sei kritisch, aber stabil, teilte das Gesundheitsministerium mit. Er sei am Gehirn operiert worden. 25 weitere Personen wurden nach Angaben von Krankenhausangestellten verletzt.(...)

Quelle:  http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,762035,00.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nur ma so — irgend einer

Rhodos — Sozialhilfemigrant

Verhältnisse — baal-re-mesh.com

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@bärbel — anarcho