Mumia Abu Jamal - Free Mumia now!

pjotr 09.05.2011 20:59
Mumia Abu Jamal sitzt heute – Mai 2011 – seit 29 Jahren im Todestrakt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Pennsylvania. „Unschuldig“ – wie nicht nur er selber oder seine Freunde immer wieder beteuern, sondern wie es zahlreiche Personen oder Institutionen als offenkundig erklären, nachdem sie sich mit dem „Fall Mumia Abu Jamal“ beschäftigt haben. Unschuldig am Tod des Polizisten Daniel Faulkner, der am 9. Dezember 1981 bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle starb.
Mumia Abu Jamal sitzt heute – Mai 2011 – seit 29 Jahren im Todestrakt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Pennsylvania. „Unschuldig“ – wie nicht nur er selber oder seine Freunde immer wieder beteuern, sondern wie es zahlreiche Personen oder Institutionen als offenkundig erklären, nachdem sie sich mit dem „Fall Mumia Abu Jamal“ beschäftigt haben. Unschuldig am Tod des Polizisten Daniel Faulkner, der am 9. Dezember 1981 bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle starb.
Das Verfahren gegen Mumia Abu Jamal war geprägt von Verurteilungsinteresse um jeden Preis, von Beweisunterschlagung und Beweismanipulierung, von Behinderung der Verteidigung wie auch von der rassistischen Planung bei der Geschworenenauswahl. Vorsitz in diesem Verfahren hatte ein Richter, der zu Beginn des Prozesses vor Zeugen erklärte: „Ich werde ihnen helfen, den Nigger zu grillen.“ Die kalifornische Lehrergewerkschaft verurteilte das Verfahren wegen seiner „illegalen und unfairen Methoden“. Zahlreiche Personen wie Angela Davis oder der Filmproduzent Colin Firth verurteilen dieses Verfahren und fordern die Freiheit von Mumia Abu Jamal.

Die Kampagne zu Mumia Abu Jamal richtet sich gegen dieses offenkundig pseudorechtliche und rassistische Verfahren gegen einen schwarzen Bürgerrechtler – und sie richtet sich gegen die Todesstrafe, mit der der Mord durch den Staat als Nicht-Mord behauptet wird.

In diesem Band der BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS wird ausführlich über die Geschichte des schwarzen Bürgerrechtlers Mumia Abu Jamal berichtet, wird präzise ein Verfahren analysiert, das letztlich Ausdruck einer Verschwörung von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht gegen den Angeklagten war und ein Überblick über eine Solidaritätsbewegung gegeben, die seit Jahrzehnten immer wieder neu um das Leben von Mumia Abu Jamal kämpft.

Mit Texten und Stellungnahmen von: Mumia Abu Jamal, Todd Steven Burroughs, Angela Davis, Amy Goodman, Leonard Peltier, Suzanne Ross, Annette und Michael Schiffmann, Alice Walker, Lin Washington und zahlreichen Einzelpersonen aus der Solidaritätsbewegung gegen die Todesstrafe und zu Mumia Abu Jamal.



Neue Entscheidung

Am 26. April 2011, zum Redaktionsschluß dieses Buches, bestätigte das Richtergremium des 3. Bundesberufungsgerichts seine Entscheidung vom 27. März 2008, die die Aufhebung des Todesurteils aus einer Vorinstanz zu Mumia Abu Jamal bekräftigt hatte. Dies ist ein großer Erfolg für Mumia Abu Jamal. Dies ist aber nicht das Ende des Verfahrens. Mumia Abu Jamal bleibt weiter im Todestrakt. Noch immer kann der US Supreme Court diese Entscheidung aufheben. Diese Gefahr besteht real fort. Diese jetzt getroffene Entscheidung des 3. Berufungsgerichtes sollte für die Solidaritätsbewegung der Anlass sein, den Fall Mumia Abu Jamal mit großer Energie, mit großer Solidarität untereinander und mit breiter Unterstützung erneut in die Öffentlichkeit zu bringen. Free Mumia now!

Die Herausgeber.

Spendenaufruf

Mumias Verteidigung braucht nach wie vor Spenden, um die Arbeit weiterführen zu können. Ihr erklärtes Ziel ist seine Freiheit. »Mumias Verurteilung und sein Todesurteil sind Relikte aus einer Zeit und von einem Ort, die für Polizeibrutalität und rassistische Diskriminierung berüchtigt waren. Wir werden nicht ruhen, bis die Ungerechtigkeit gegen Abu Jamal in den Mülleimer der Geschichte gefegt ist.« Wir bitten, die Spenden in Deutschland auf das Konto der Roten Hilfe e.V. zu überweisen. Die Rote Hilfe e.V. garantiert, dass alle Spenden, die unter dem Stichwort »Mumia« auf diesem Konto eingehen, ohne Abzug auf das von Mumia autorisierte Konto der National Lawyers Guild Foundation in New York gehen, das die Spenden für das Verteidigungsteam koordiniert. Spendenkonto Verteidigung Mumia Abu Jamal in Deutschland:

Rote Hilfe e.V. Kontonummer: 19 11 00 462
BLZ: 440 100 46 – Postbank Dortmund
Stichwort Mumia

 http://www.laika-verlag.de/bibliothek/mumia-abu-jamal
verlag.de/sites/default/files/leseproben/bdwband14/index.html
 http://www.youtube.com/watch?v=Ji06kdGzvPg&feature=channel_video_title
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Ergänzungen

Kritik aus der JW

öni 09.05.2011 - 21:48

Jaaa, er lebt noch

VON IVO BOZIC - Jungle World Nr. 18, 5. Mai 2011

Lebt denn der alte Mumia noch, Mumia noch? Jaaa, er lebt noch, lebt noch, stirbt nicht. Und vermutlich bleibt es auch dabei. Nun gut, eines Tages wird es auch den inhaftierten US-Journalisten Mumia Abu-Jamal dahinraffen, aber derzeit sieht es so aus, als werde er dann eines natürlichen Todes sterben. Anders als 46 andere Menschen in den USA oder 252 im Iran oder Tausende in China, die alle allein im Jahr 2010 Opfer der Todesstrafe wurden. Doch für die Welt-Soli-Gemeinde scheint es seit nunmehr 30 Jahren nur einen zu geben, dessen Leben sie interessiert: Mumia.

Der sitzt seit 1981, zum Tode verurteilt, in Pennsylvania im Gefängnis, weil er einen Polizisten erschossen haben soll. Er selbst bestreitet dies. Nachdem der erste Prozess von rassistischen Diskriminierungen geprägt war, bildete sich eine internationale Solidaritätsbewegung, die die Freiheit für Abu-Jamal forderte. Das ehemalige Black-Panther- und späteres Move-Mitglied Abu-Jamal schreibt aus seiner Zelle regelmäßig Artikel und politische Kolumnen voller verschwörungstheoretischem Antizionismus und plumpestem Antiimperialismus. Ob er für diesen Unfug Ehrenbürger der Stadt Paris wurde und die »Ehrenmitgliedschaft« der »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten« verliehen bekam? Oder einfach dafür, dass er immer noch lebt?

In den vergangenen 30 Jahren ging es juristisch ständig hin und her, die Hinrichtung wurde immer wieder ausgesetzt, nun gab es vorige Woche eine richtig gute Nachricht für Abu-Jamal. Das Todesurteil sei nicht verfassungskonform, stellte das 3. Bundesberufungsgericht in Philadelphia fest. Innerhalb von sechs Monaten muss nun erneut über das Strafmaß verhandelt werden, oder das Urteil wird ohne Anhörung in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.

Als Maskottchen einer Kampagne gegen die Todesstrafe hat Mumia Abu-Jamal aber noch nie getaugt. Da von seinen Unterstützern ständig damit argumentiert wird, er sei doch unschuldig, erwecken sie den Eindruck, bei denen, die schuldig sind, sei die Todesstrafe schon okay. Zumal, wenn sie sich nur um diesen einen Dreadlocks tragenden Antiimp-Freak kümmern, während täglich irgendwo auf der Welt Menschen hingerichtet werden. Darunter ganz sicher viele, die politisch weit weniger irre sind. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn Mumia nicht sterben muss. Doch das letzte Wort hat der Oberste Gerichtshof. Die Story geht also weiter.

 http://jungle-world.com/artikel/2011/18/43141.html

Rue Mumia in St. Denis 2011

FREE MUMIA 16.05.2011 - 11:26
Am 30. April 2011 feierte die Pariser Vorstadt St. Denis den 5. Jahrestag einer Straßenbenennung in ihrer Gemeinde: der Rue Mumia Abu-Jamal.

Die Anwältinnen des Journalisten, der seit 29 Jahren im Todestrakt von Pennsylvania, USA, sitzt - Judith Ritter und Christina Swarns - waren ebenso anwesend wie Delegationen von Unterstützergruppen aus London, Philadelphia, New York, Paris, Heidelberg und der Hauptstadt der Karibikinsel Martinique.

Danke, St. Denis!

eur. Pharmakonzern Lundbeck profitiert von

Hinrichtungen in den USA 16.05.2011 - 15:29
Während Herr Bovic, der selbst überhaupt keine Ahnung vom Kampf für Menschenrechte oder gegen die Todesstrafe hat, gegen Mumia in der Jungle World hetzt, kämpfen Unterstützer_innen des afroamerikanischen Journalisten gegen die Beteiligung europäischer Konzerne am staatlichen Morden in den USA:

Tödliche Medikamente (26.04.2011)
 http://peter-nowak-journalist.de/2011/04/26/todliche-medikamente/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Ja, er lebt noch. — Schmidke