Was ist eigentlich beim G8 los?

noG8 21.05.2011 00:00 Themen: G8 Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Deauville – Wir werden nicht von deinem Wasser kosten
Dieses Jahr wird der Protest gegen den G8 Gipfel im Gegensatz zu den letzten Jahren dezentralisiert und international stattfinden. An den Tagen des Gipfels in Deauville (Frankreich) 26. & 27. Mai soll es international zu Aktionen kommen. Der 26. Mai wird der Tag des Informationsaustausches sein. Es wird zu Demonstrationen in Berlin, London, Paris, Valencia und anderswo kommen. Der 27. Mai wird als Tag der direkten Aktionen genutzt werden.

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Inhalt:
  • Geschichte des G8 Protests
  • Neuanfang/Perpektive
  • Gegenmobilisierung durch andere Gruppen
  • Camp zu Reflektion des G8 und zur Vorbereitung des G20 ProtestsLinks & Quellen
Geschichte des G8-Gipfel-Protest
... 2009 G20 London | 2008 G8 Hokaido | 2007 G8 Heiligendamm...

Vor zehn Jahren fand der G8-Gipfel in Italien in Genua statt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es einer der größten Mobilisierungen zu zentralen Protestaktionen gegen den G8. Circa 200.000 Gipfelgegner_innen versammelten sich, um gemeinsam auf verschiedenste Art und Weise gegen das Wirtschaftsforum zu protestieren. Trotz großem öffentlichen Interesse war der Erfolg von starken Repressionsmaßnahmen überschattet. So kam es zu dem tödlichen Schuss auf den Gipfelgegner Carlo Guiliani und der gewaltsamen und illegalen Razzia der Indymediazentrale und des Schlafplatzes in der Diaz-Schule.Auch darauffolgende Proteste gegen den G8 Gipfel waren nicht frei von Repressionen. Ein- und Ausreiseverbote, Sicherheitszonen, Abwanderung in ländliche Gegenden, Einsätze von Armeen, Gefangenensammelstellen, Präventivhaft, Außerkraftsetzung des Schengenabkommens waren einige der Antworten auf die darauffolgenden Proteste.

Neuanfang/Perspektive

Durch den globalen Wandel und die Aufstände in der ganzen Welt geht eine Welle des Umdenkens durch Europa. Immer mehr bezweifeln ihre soziale Stabilität und Sicherheit. Deshalb entstand die Idee den Protest dieses Jahr nicht mehr an einem zentralen Punkt zu konzentrieren. Das schon immer wieder in der Vergangenheit angedachte dezentrale Konzept passt so gut wie nie zu vor. Die Erfolge der letzten Jahre laden ein, den Protest auszuweiten. Um an die globalen Kämpfe anzuknüpfen soll der Widerstand zurück an die Orte, wo uns die Ungerechtigkeit direkt begegnet. Auch das derzeitige große Interesse an Veränderung des krisenlastigen Systems laden bestens dazu ein.Der Entschluss und die Durchführung des Konzepts werden schon seit einigen Monaten von Frankreich aus propagiert und bekommen immer mehr positive internationale Resonanz.

Das neue Konzept bietet eine noch nie dagewesene Möglichkeit der Anbindung der sozialen lokalen Kämpfe weit über den Tagungsort des G8 hinaus. Das Konzept wird als Weiterentwicklung der vergangen Kämpfe verstanden und steht nicht mit diesen in Konkurrenz. Dennoch ist der dezentrale Kampf als wichtigster Motor der Protestbewegung gegen den G8 2011 zu verstehen. So soll der Fokus auf die Institution G8 genommen werden und die Konsequenzen eines globalen Kapitalismus aufgezeigt und kritisiert werden.

Gegenmobilisierung durch andere Gruppen

Außerparlamentarische Gruppen und Einzelpersonen hatten sich auf einem Treffen zum G8 Widerstand geeinigt den diesjährigen Protest dezentral auszurufen. Hingegen wollen Gewerkschaften und Gruppen aus dem attac Umfeld zu zentralem Protest aufrufen. Es soll ein sehr kurzfristiges Camp aufgebaut werden und es wird bewusst gegen den Aufruf der libertären Gruppen mobilisiert.

Camp zu Reflektion des G8 und zur Vorbereitung des G20 Protests (ab Ende Juni)

Ein anderes Camp, beschlossen durch die libertäre Versammlung, wird in es in der Nähe von Nantes (Notredame des Landes) ab Ende Juni geben. Es soll der Reflektion und Entwicklung des Protests gegen den G8 & G20 Gipfel dienen. Das Camp wird auf einem Privatgrundstück errichtet, das im Besitz eines Landwirtes ist. Der Plan der Regierung ist es in dieser Region einen Flughafen, trotz lokalem Widerstands zu bauen. Das Camp soll diese lokalen Kämpfe unterstützen und sie in den Kontext des globalen Herrschaftssystems stellen.

Links & Quellen

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Ergänzungen

dezentral?!

mir doch wurscht 05.05.2011 - 20:54
dezentral = nicht auf einen ort zentriert.
das heisst: viele aktionen an vielen orten. damit ist nicht nur berlin gemeint, sondern auch buxtehude und das kaff hinterm mond gleich links. anstatt sich auf andere zu verlassen ( die werden schon was organisiern) mal das eigene kleinhirn anschalten und kreativ sein. diy amigo ;)

Anti G8 Demo

ROJA 06.05.2011 - 19:06
Am 28.5.11 findet in Nürnberg eine dieser dezentralen Demonstrationen statt, organisiert von der Revolutionär organisierten Jungendaktion (ROJA) unter dem Motto "Kapitalismus kennt keine Grenzen - unser Wiederstand auch nicht - G8 Zerschlagen - Kapitalismus abschaffen"

Treffpunkt ist im 13 Uhr am Plärrer

Folgend ist um 17 Uhr das zum 4. mal stattfindende fight back soli Festival
in der Desi.

Für weitere Infos haltet Ausschau:
www.redside.tk

Razzia 2007 – 2011 Prozess

entschaedigung@gmx.de 08.05.2011 - 07:46
Staatliches rechtswidriges Handeln ohne Konsequenzen?

Am 9. Mai 07, im Vorfeld des G8 Gipfels in Heiligendamm, durchsuchte die Bundesanwaltschaft nach §129a (Bildung einer Terroristischen Vereinigung), über 40 Orte mit 900 Polizeibeamt_innen. Später erklärte der BGH diese Maßnahmen für rechtswidrig.
Die Justizbehörde verweigert aber den Betroffenen Schadensersatz, da es für rechtswidrige Handlungen des Staates keine Entschädigung gäbe. Ein Betroffener klagt nun gegen dieses Vorgehen.
Deshalb findet nun am Fr. 20 Mai um 9:30 Uhr ein Gerichtsverfahren statt.

Der weltweite Protest gegen die kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung bleibt unüberhörbar. Der Protest richtete und richtet sich weiterhin gegen die herrschende kapitalistische Ordnung, die weltweit verantwortlich ist für Armut, Umweltzerstörung, Ausbeutung, Unterdrückung,Ausgrenzung, Krieg und Rassismus.

 http://129akten.noblogs.org

Anti G8 Demo Köln

AKAB 25.05.2011 - 01:25
Heraus gegen Krieg, Umweltzerstörung und Ausbeutung! - Kölner Demoaufruf zu den Aktionstagen gegen G8


Wie jedes Jahr, so treffen sich auch dieses Jahr wieder die Staats- und Regierungschefs der herrschenden Großmächte zum G8 Gipfel. Dieses Jahr findet er am 26. und 27. Mai in Deauville, Frankreich statt.

Wieder einmal wird nur über die Aufteilung der Welt und über die weitere Ausplünderung der abhängigen und unterdrückten Länder debattiert werden.

Besonders beschäftigen werden die Kapitalvertreter dieses Jahr die demokratischen Revolten in Nordafrika und Arabien, welche einen schweren Schlag gegen das System der Banken und Konzerne bedeuteten. Händeringend versuchten die Herrschenden, die demokratische Bewegung einzudämmen.

Wie jedes Jahr werden die Menschen auch 2011 lautstark gegen das G8-Treffen protestieren, jedoch:

Dieses Jahr werden wir nicht zu ihrem Treffen pilgern, werden uns nicht bemühen, es zu blockieren und zu verhindern.

Dieses Jahr werden wir unseren Kampf durch dezentrale Aktionen den Menschen unserer Region näher bringen und unser Zeichen des Widerstands gegen den Kapitalismus überall da setzen, wo wir sind!

Deshalb rufen wir für den 27.Mai um 18Uhr zur Anti-G8 Demonstration in Köln auf!

Kommt alle am Freitag zum Bahnhofsvorplatz an der Kölner Domseite und demonstriert mit uns gemeinsam gegen Krieg, Umweltzerstörung und Ausbeutung!

Heraus gegen G8!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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gedanke

kreuzberger 05.05.2011 - 17:22
wenn dieses jahr dezentrale demos organisiert werden, dann sollten zu mindest in den einzelnen ländern größere demos organisiert werden. zum beispiel sollte in berlin nicht einfach eine demo sondern eine größere überregeionale demo organisiert werden, zu der von anderen städten auch noch leute mobilisiert werden sollten...

@kreuzberger

noch eine idee 05.05.2011 - 18:42
Hallo kreuzberger,

wie wäre es, wenn die überregionale Demo NICHT in Berlin wäre? Wäre das für dich trotzdem akzeptabel?

@ kreuzberger

muss ausgefuellt werden 06.05.2011 - 00:57
soso es sollte also mobilisiert werden...da kann ich dem oder der vorrednerIn nur zustimmen...diy...ausserdem ist dezentral umsobesser je enger das netzt der jeweiligen aktionen ist, was natuerlich nicht heisst, dass nich auch ueberregionale menschen in berlin willkommen waeren...denk ich jedenfalls

Wer sagt....

Michel 06.05.2011 - 10:36
Wer sagt das es nur Demo`s sein müssen???
Die Kapitalisten da treffen wo es sie am meisten stört - nämlich in ihren Zentralen!!!

Fr. 27.5.: Kundgebung gegen G8 & GES in Kiel

anticapitalista 26.05.2011 - 12:45
DER G8 IST IN DEAUVILLE, DOCH UNSER PROTEST HIER IN KIEL!

Wieso das? Nun, die vergangenen Jahre haben mehr als deutlich gezeigt, das Protest vor Ort gegen Großereignisse wie die G8- bzw. G20-Treffen, den Nato-Gipfel oder Cop15 systematisch zurückgedrängt und kriminalisiert wird. Die Tagungsorte werden zu Festungen, beschützt von haufenweise Polizei, der jedes Mittel recht ist, Demonstrierende einzuschüchtern und zu behindern. Prügelattacken mittels Schlagstöcken, Fäusten und Tritten, Wasserwerfer, das Verschießen von tonnenweise Pfefferspray und Tränengas ist keinesfalls eine Reaktion auf „gewalttätige Ausschreitungen“ oder gar die Verfehlung einzelner, sondern ein geplantes, massives Vorgehen gegen all diejenigen, die sich nicht mit den ewig gleichen Verlautbarungen der Herrschenden abfinden wollen, für die es eh keine Alternative gibt und der Kapitalismus das Ende der Geschichte markiert.
Wir wollen zeigen, dass es nicht nur anders geht, sondern anders gehen muss, damit nicht nur einige wenige, sondern alle an den schönen Dingen des Lebens teilhaben können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Sicherheitspolitik. Das heutzutage jede Demo von linken, emanzipatorischen Kräften von haufenweise Polizei begleitet wird, die jeden Anlass nutzt, um auf Demonstranten einzuprügeln, ist leider trauriger Normalzustand. Ereignisse wie Stuttgart21, die keinesfalls außergewöhnlich waren, sondern eben diesen alltäglichen Normalzustand widerspiegeln, haben dabei gezeigt, dass niemand, der auf die Straße geht, vor Repressionen geschützt ist. Es ist dabei traurig zu sehen, wie eine kritische Berichterstattung in den Massenmedien erst dann einsetzt, wenn nicht die üblichen Verdächtigen, also Autonome, Fußballfans oder KurdInnen davon betroffen sind. Aber dabei bleibt es ja nicht. Die Kriminalisierung von Blockaden von Naziaufmärschen, die Durchsuchung linker Buchläden und Projekte, das Einschleusen von Spitzeln, die europaweit agieren können, alles unter dem Motto der Extremismustheorie, die Protest gegen die herrschenden Verhältnisse als extremistisch diffamiert und mit fatalen Gleichsetzungen operiert. Und das ist nur das, was uns als progressive, emanzipatorische Kräfte direkt betrifft. Unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus haben wir in den letzten Jahre eine beispiellose Verschärfung der Überwachung von staatlicher Seite erlebt. Ein Ende ist dabei noch lange nicht in Sicht. Und diese Politik macht an Ländergrenzen nicht halt.

Der Ausbau des EU-Grenzregimes in den letzten Jahren ist dafür das beste Beispiel. Die Menschen, die schon heute massivst unter den Folgen des globalen Kapitalismus zu leiden haben, in ihrer Heimat keine Perspektive mehr sehen und sich deshalb aufmachen, um in Europa ein Stück vom Kuchen anstatt ein paar mageren, keinesfalls sattmachenden Krümeln abzukommen, sehen sich mit einem menschenverachtenden, tödlichen Grenzregime konfrontiert. Angeführt von der EU-Agentur Frontex wird alles versucht, um ja niemanden nach Europa zu lassen. Massive Kontrollen und Repressionen sollen dabei Protest delegitimieren und marginalisieren, so dass am Ende alle brav an den gerechten Kapitalismus glauben, der das Leben aller besser macht.

Darauf lassen wir uns nicht ein. Wir glauben weder an das Märchen vom alternativlosen Kapitalismus noch lassen wir uns durch die Repressionen davon abhalten, auf die Straßen zu gehen und unseren Protest kundzutun, solange bis endlich dieses beschissene System zusammenbricht. Die Kundgebung soll auch der Auftakt zu den Protesten gegen das Global Economic Symposium sein, dass im Oktober hier in Kiel stattfinden wird, und in dem, wissenschaftlich angehaucht, nach neuen Lösungen gesucht wird, die Maschinerie des Kapitalismus noch geschmierter laufen zu lassen.

KUNDGEBUNG AM 27.05.2011 UM 17 UHR
BAHNHOFSVORPLATZ KIEL

Abgeschirmt

Iceflame 10.08.2011 - 10:57
LEIDER habe ich diesen Artikel ERST JETZT In meinem Internetfenster zu Gesicht bekommen!



Aber auch das ist Genossen und Freunden egal, die sich fragen : wasn mit dem los? Warum iser denn nicht mehr dabei und ist so komisch geworden?



-VERRÄTER!