[M] Antikapitalistische Abenddemo am 30.04.

AWP 03.05.2011 23:13 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe

Am Samstag den 30.4. fand in München eine antikapitalistische Abend-Demo unter dem Motto "Stadt für Alle - Alles für Alle" statt. Mehrere autonome Gruppen hatten hierzu mit verschiedenen Texten aufgerufen, in denen unterschiedliche Aspekte von Leben und Kämpfen in der Stadt beleuchtet wurden.



Die Aufrufe des "le monde est à nous"-Bündnis, des aka-muc, der antifa nt und des Antisexistischen Aktionsbündnis können hier gelesen werden.

Kurz nach 18 Uhr wurde die Versammlung auf dem idyllischen und mit Plakaten und frisch gesprühten Parolen geschmückten Weißenburger Platz in Haidhausen eröffnet. Neben Musik, einem Redebeitrag der antifa nt und einem Beitrag zur prekären Situation bulgarischer Arbeiter_innen in München, gab es hier ein Grußwort von der gleichzeitig stattfindenden Flora-Demonstration in Hamburg.

Gegen 19 Uhr setzten sich die mittlerweile etwa 300 Menschen in Bewegung. Die, mit einem etwas überdimensioniert wirkenden Aufgebot vertretene Polizei zog sofort ein Spalier auf, das durch Einheiten des USK unterstützt wurde. Nach einer kleinen Runde durch Haidhausen führte die Route über die Isar Richtung Innenstadt.

Obwohl verschiedene Gruppen dazu aufgerufen hatten, die Vielfalt emanzipatorischer Bewegungen mit ihren verschiedenen Herangehensweisen und Aktionsformen mit einem gemeinsamen Ausdruck zusammen“ zu bringen und dabei ungewohnte, kreative Aktionsformen auszuprobieren, war die Demo doch stärker als im Vorjahr geprägt von klassischem Schwarz. Darüber hinaus hatten sich einige Leute verkleidet oder trugen, bei zwei offenen Bastelterminen angefertigte, Häuser und Überwachungskameras, warfen Konfetti und Luftschlangen.

Wenngleich die Polizei starke Präsenz zeigte, teilweise recht aggressiv agierte und doch eher ungehalten auf gelegentliche Sprinteinlagen reagierte, kam es im Verlauf der Demo zu keinen Festnahmen, was für Münchener Verhältnisse immerhin bemerkenswert ist. Positiv hervorzuheben ist, dass einige Leute am Rand der Demonstration Flyer und Texte zur Thematik an Passant_innen verteilten; über das Thema aufklärten und dabei häufig auf erstaunlich gute Resonanz stießen. Ebenso schlossen sich verschiedene Menschen der Demo an. Trotzdem blieb die Abend-Demo unter den Zahlen des letzten Jahres.Mit lauter Musik vom Lautsprecherwagen ging es durch das Hackenviertel Richtung Gärtnerplatz.

Dort angekommen gab es nach einem Beitrag von "Jugendliche Ohne Grenzen" zu rassistischer Ausgrenzung und einer Ansage des "Antisexistischen Aktionsbündnis München" eine Open-Air Electro-Party. Bis kurz vor 22 Uhr beteiligten sich daran neben Leuten von der Demo auch immer wieder Menschen die sich trotz der nervenden Polizei-Präsenz nicht vom Tanzen abhalten ließen. Im Anschluss fand im Kafe Marat noch eine gut besuchte Soliparty für ein neues Hausprojekt statt.

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Ergänzungen

Im Vorfeld...

Für mehr Unruhe in dieser Stadt 04.05.2011 - 00:13
... gab es noch angemessenen Besuch bei Immobilenfirmen im Glockenbachviertel.

"Muc: Farbattacke auf Büros für Immobilienbau und Eigentumswohnungen

in der nacht vom 28 auf den 29.4 haben wir im glockenbachviertel 2 büros für eigentumswohnungen und immobillienbau

mit farbe attackiert.

die stadt gehört uns und wir lassen uns nicht vertreiben.

nie mehr miete! gegen gentrification! gegen kapitalismus!

rote flora bleibt besetzt!"

(Quelle: linksunten.indymedia:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/38545)

:::::: Im Glockenbachviertel wird übrigens das "Seven" (Müllerstr.) in den kommenden 2 Jahren gebaut. Die oberste Etage ist bereits für 17 Millionen € verkauft an einen nicht näher genannten Pfizer-Chef und eine Milliardärserbenin. Die weiteren Eigentumswohnungen befinden sich ebenfalls auf Millionenebene. Selbst die bürgerlichen Medien haben bisher sehr kritisch über dieses Bauvorhaben berichtet (siehe z.B. SZ-Magazin). Das "Seven" ist sicherlich nur eine Speerspitze der Stadumstrukturierung, die im Moment bundesweit immer absurdere Ausmaße annimmt. Es gibt also viel zu tun und Objekte, wie das "Seven" bieten sich ideal an, um diese anzugehen: politisch, im Stadteil, und auf direkter Ebene!

In diesem Sinne: Die Stadt gehöhrt uns!




sicht

schutz 04.05.2011 - 22:46
die ersten reihen welche die transparente tragen sind eh komplett unkenntlich verkleidet.
da braucht man auch kein sichtschutz mehr.

ich demonstriere eigentlich um leuten zu zeigen warum man auf der straße ist.
wanderkessel sind in keinerlei hinsicht hinnehmbar.


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Danke für — den

transparente — nicht lesbar

x — y