HH: Kretschmer´s Riverkasematten angegriffen

Schadenfroher 02.05.2011 15:57 Themen: Soziale Kämpfe
In der Nacht von Samstag, dem 30. April 2011 auf Sonntag, dem 1. Mai 2011 wurden die Riverkasematten in Hamburg von einem Mob von über 100 Menschen angegriffen. Die Riverkasematten, eine Mischung aus Bar, Lounge und Restaurant für gut betuchte Gäste gehören dem Immobilien-Hai Klausmartin Kretschmer, der auch Eigentümer der Roten Flora ist.
Bei dem Angriff ging mindestens eine Glasscheibe am Restaurant, diverses Kleinzeug wie Deko usw. und ein paar Nobelkarren, die davor parkten zu Bruch. Neben dem Personal und Sicherheitsleuten waren auch die ca. 30 Gäste sichtlich erschrocken beim Anblick des vermummten Mobs, der mit Parolen wie "Kretschmer Kretschmer aus der Traum, bald liegst du im Kofferraum" oder "Spekulieren wird jetzt bitter - Autonome Jediritter" an ihnen vorbei zog. Dabei kam es auch zu kleineren Rangeleien zwischen übermotivierten Angestellten und vermeintichen Angreifern.

Kretschmer hatte schon in der taz vom 25.04.2011 rumgeheult, dass ihn die Rote Flora nur Geld koste.

"Früher habe die "Rote Flora" keinen Einfluss auf seine übrigen Geschäfte gehabt, sagt Kretschmer. Doch seit Einführung der Risikobewertung etwa durch die Basel-II-Regelungen sei dies anders. "Da habe ich ein unglaublich schlechtes Ranking bekommen." Die Banken fürchteten, dass Proteste von Rotfloristen vor seinen anderen Objekten die Mieteinnahmen sinken lassen könnten, und verlangten von ihm deshalb höhere Eigenkapitalquoten und höhere Zinsen. Dies mache mittlerweile "einen hohen sechsstelligen Betrag pro Jahr aus"."

 http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/keine-lust-auf-kollateralkosten/

Nach der Verschönerungsaktion durch The Big Blue am 26.02.2011, bei der haufenweise blaue Müllsäcke auf die schicke Terasse der Riverkasematten flogen, dürfte dieser militante Angriff mit Flaschen, Steinen und allerhand anderem Zeug im Gefolge der "Flora bleibt - Demo" Kretschmer´s Ranking nicht gerade verbessern.

 http://de.indymedia.org/2011/02/301486.shtml

Es ist nicht zu erwarten, dass dies die letzte Aktion gegen Kretschmer und seine Besitztümer gewesen sein wird. Immerhin gibt es neben den Riverkasematten auch noch die Oberhafenkantine, sein Büro in der Rothenbaumchaussee 30, das große Mausoleum auf dem Friedhof in Ohlsdorf, die Gebäude am Brandshof, und und und...

Insgesamt also keine schönen Aussichten für Kretschmer, der sich das Spekulieren mit der Roten Flora wohl einfacher und ertragreicher vorgestellt hat.

Bürgerliche Medien berichten:

 http://www.mopo.de/hamburg/panorama/so-stoppte-die-polizei-die-krawallos/-/5067140/8398498/-/

 http://www.abendblatt.de/politik/article1874941/Bilanz-des-1-Mai-Friedliche-Krawalle.html

 http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/schanzenspiele-eroeffnet/

 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,759964,00.html
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Ergänzungen

Hinweis zu Kretschmers Immobilien

Nutzerin 02.05.2011 - 18:08
Das Floraplenum hat in diesem Zusammenhang letzte Woche einen wichtigen Hinweis veröffentlicht:

Seit einiger Zeit existieren öffentliche Listen mit den Immobilien des formalen Eigentümers des Floragebäudes Klausmartin Kretschmers.
Auf einigen dieser Listen wurde auch das in der Alsterdorfer Straße 523 gelegene ehemalige Krematorium auf dem Gelände des Ohlsdorfer Friedhofes aufgelistet. Hierzu stellen wir fest, dass nach unseren Informationen im Sommer 2008 eine Privatschule ("Flachsland-Zukunftsschule") das Gebäude erworben hat und somit das ehemalige Krematorium nicht mehr im Besitz von Kretschmer ist.
Allerdings befindet sich das Schröder-Mausoleum, das ebenfalls auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 bei Kapelle 7 gelegen ist, nach wie vor in seinem Besitz!

Altes Katasteramt

Ergänzerin 02.05.2011 - 18:44
Das Alte Katasteramt in Altona (Elbchaussee 56) gehört ebenfalls nicht mehr Kretschmer!

 http://www.welt.de/print-welt/article236164/Verliebter_Spanier_kauft_Joop_Villa.html

Friedhof?

Provinz-Aktivist 03.05.2011 - 08:39
Also ich weiß ja nicht wie ihr das in den Großstädten mit Friedhöfen handhabt. Hier bei uns aufm Dorf machen sich an sowas höchstens mal die Birnen zu schaffen und schubsen Grabsteine um oder ähnliches.
Und ich hoffe doch das die Aufzählung des Schröder Mausoleum nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird.
Ich denke das viele Aktionen rund um die Walpurgisnacht-Demo vermittelbar sind. Kaputte Scheiben, abgefackelte Bundeswehrkarre, selbst der Angriff auf die Gaststätte. Aber wenn 50 vermummte über nen Friedhof herfallen wird das anders aussehen. Und ich hoffe doch das keiner auf so ne dumme Idee kommt.

Re: Friedhof&Ruhe

kretschmann 03.05.2011 - 15:55
Bitte erst informieren, dann lospoltern:
Der mittlerweile "Kretschmer-Mausoleum" titulierte Prachtbau ist kein Grab mit nem Stein drauf sondern er hat's gekauft um seiner (mittlerweile..) Verlobten einen jungdynamischen kreativen Konzertraum mit sakralem Ambiente zu schenken. Das ist also alles andere als Totenruhe, dass "sein neuestes Projekt eine Grabstätte ist, schreckt ihn nicht".

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friedhöfe — sein name

Respekt vor Friedhöfen — der Aufklärer

totenRUHE — Autonomer Sith

@Autonomer Sith — alles für alle

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